Hi, eigentlich liebe ich meine Sopran-Kanonenkugel wegen des etwas gedeckteren, wärmeren Klangs des mittleren Registers. Drum spiel ich da auch den gebogenen Hals. Der Registerübergang klingt freilich immer noch sehr heftig. Das D ist schön rund und das cis (oder c) knallen in einer fallenden Sekunde dann sehr raus, weil sie einfach stärker ... strahlen. Da ich grad eine Etüde in D-Dur spiele, fällt es da schon deutlich auf. Außer Longtones (natürlich) gibt es da irgendwas, was man tun könnte? Das Sopran scheint ja sehr ausgeprägte Register zu haben, aber etwas weniger Unterschied im Übergang würde mir schon gefallen. Das Setup ist immer noch Selmer-D (S80) und drauf ein Legere 2 3/4.
Komisch. Genau das Thema hat Rolf von Nordenskjöld bei nem Workshop angesprochen wo ich gerade erst gewesen war. Leider sagte er dazu nicht viel mehr, dass man sich das cis halt gedeckter vorstellen müsste und das d halt schärfer. Ist, denke ich mal, eine typische Übungssache..
Das sehe ich auch so - vor allem ist das eigentlich kein Sopran-spezifisches Problem, sondern kommt mehr oder weniger bei allen Saxofonen vor. Der Grund liegt auf der Hand: Beim D'' sind fast alle Klappen zu, da braucht man mehr Luftdruck für die längere Luftsäule, beim Cis'' ist die Luftsäule wesentlich kürzer (fast alle Klappen offen), also wirkt sich der Luftdruck mehr in Lautstärke aus. Um diesen Unterschied auszugleichen hilft eine Anpassung des Luftdrucks, indem man beim Üben konkret darauf achtet, das Cis'' leiser ("gedeckter") und das D'' lauter ("schärfer") anzulegen. Schönen Gruß, CC
Ich spiele Alt und kenne das Problem nur zu gut! Trotz Longtones lässt sich das Manko nie völlig aus der Welt schaffen. Das D klingt einfach S-c-h also spiele ich die darunter liegenden Töne noch schlechter dann fällt es nicht so auf ;/. Mal ne Frage: Wenn ich das D mit dem Palmkey ohne Oktavklappe spiele klingt es viel strahlender! Ist es keine bessere Alternative - wie seht ihr das?
Geht schon aber die Intonation (Stimmung) passt nicht. Das D und zb. das Eb sind meine Lieblingstöne, genau deshalb weil Sie soooo schön klingen. Alle Klappen sind geschlossen und der Korpus des Saxes vibriert richtig mit. Diese Töne kann man richtig Klasse mit Resonanz rüber bringen..... Das Cis passe ich vom Ansatz etwas an, ich spiele es geschlossener. Gruß Ten.
Doch, wenn es dadurch nicht zu hoch wird, ist das normalerweise eine Verbesserung. Bei meinem Tenor gehts gut, ich nehme es so oft wie möglich. Ich habe auf vielen Tenorsaxophonen das d" als Problemton empfunden: wenig Klang / Resonanz, zu hoch. Eine gute (wenn auch mühsame) Übung ist, den Rachenraum so zu trainieren, dass sich der Klang mit Normalgriff annähert an den Klang mit dem offenen Palmkey. Obertonübungen helfen dabei auch. Wenn man das d" verbessert hat, dann hat man meistens alle anderen Töne auch verbessert ! Auf den Sopranen, die ich gespielt habe, war das d" immer ein besonders wohlklingender Ton, auch die Stimmung ist im Bereich d" - fis" normalerweise am besten. Probleme hatte ich immer mit dem cis": der "kurze" Griff aus dem unteren Register zu tief, der "lange" Griff aus dem oberen Register zu hoch ... Dafür ist das "lange" cis auch nicht so "plärrend" ...
Das kann aber auf Kosten der Geläufigkeit gehen, und das Intonationsproblem auszugleichen ist wohl mindestens so aufwändig, wie einfach dem D'' etwas mehr Lautstärke zu verpassen! Hm, das kenne ich jetzt nicht so, abgesehen davon, dass es natürlich Anfängern in einer gewissen Phase IMMER Problemne bereitet. Könnte vielleicht an Mundstück oder Blattart (etwas zu hart, kein "French File") liegen... Hoch interessant - davon hab ich tatsächlich noch nie etwas gehört! Wie trainierst Du denn den Rachenraum konkret? Das "lange Cis" als Alternative in der mittleren Lage ist aber ein absoluter Geläufigkeitskiller und kann je nach Instrument ganz schön "dröhnen" - bitte nicht mit Mikrofon anwenden! Schönen Gruß, CC
Ja, aber das lange Cis verschiebt den kritischen Übergang nur. Und es ist auf meinem Cannonball-Sopi (und mit mir als Spieler) tendenziell arg hoch. Kann und muß ich auch dran üben, klar. Gegen das muffige D beim Tenor hilft - m.E. die Öffnung der Cis-Klappe. Und schon kommt der Ton klarer, denn er hat nun wie die anderen Töne zwei offene Klappen. Leider wird er dadurch auch etwas höher, aber das sollte auszugleichen sein. Das Palm-D ist gut zum Trillern oder für einen Vorschlag. Als "Standalone"-Ton find ich in dann doch irgendwie ... nicht schön, substanzlos, schwer zu beschreiben. Auch beim Sopran.
zum beispiel : das heftchen für obertöne und überblasene töne von sigurd raschér gründlich üben , und zwar mehrere [size=large]JAHRE[/size] ( dabei drauf achten daß du keinen verkrampften ansatz benutzt ) oder : wie kenny g damit ganz einfach [size=large]GELD[/size] verdienen ... da störts offenbar keinen ...
Hallo Cool_Cat, Du scheinst ja wirklich ein ganz Cooler zu sein ... Ich verwende es nicht bei schnellen Passagen, wo man auch das Klangdefizit nicht so merkt. Wie gesagt: nur wenn es intonationsmaessig stimmt (was bei meinem Tenor der Fall ist). Ich denke, das hast Du schon verstanden, oder nicht ? Die Longtone-Übungen und besonders die Obertonübungen trainieren den Rachenraum. Man sucht den besten Ton, in dem man (unbewusst) den Bereich Kehlkopf / Rachen / Mundhöhle / Zunge variiert und schliesslich bestimmte Parameterkombinationen lernt. Kommt auf den Zusammenhang an ! Fingertechnisch ist es oft naheliegender und auch klanglich kann es besser sein, wenn man dadurch keinen Registerwechsel braucht.
Hallo Florentin! Wie meinst Du das? Ich habe wie erwähnt noch nie von irgendwelchen speziellen Rachenraum-Übungen gehört. Selbstverständlich ist der Rachenraum ein wichtiger Faktor für viele Klangnuancen, doch dass man ihn deshalb gezielt trainiert, war mir bisher unbekannt - lerne gern etwas dazu! Oooooookay, DAS meinst Du also... Gut, das kann man schon als "Rachenraum-Übungen" bezeichnen, ich nenne das selbst im Unterricht eher "Ton-Übung". Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Schüler durch anatomische Details eher verwirrt werden und es sowieso besser ist, "ergebnisorientiert" zu üben, in dem Sinn, dass man sich einen "Wunschklang" vorstellt und dann versucht, diesen UNBEWUSST zu erreichen. [/quote] In manchen Fällen magst Du Recht haben, doch diese sind nach meiner Beobachtung eher die Ausnahme als die Regel. Gewiss ist es sinnvoll, nicht immer ALLES mit Standardgriffen bewältigen zu wollen, sondern sich auch mal Alternativen auszudenken, doch das gilt nur bei besonders heiklen Extrempassagen, finde ich. Ich bin allgemein dafür, lieber die Standardgriffe perfekt zu üben, da sowohl bei spontaner Improvisation als auch beim unvorbereiteten Blattspiel meistens keine Zeit mehr für das Nachdenken über möglicherweise akut bessere Griffe bleibt... Schönen Gruß, CC
Ich hab mir das cis beim sopran mit nem anderen griff antrainiert, den ich so oft spiele wie es technisch machbar ist. Ich spiele tief c und nehm noch die klappe des d3 dazu. Der stimmt bei mir und klingt genau richtig. Bei schnellen läufen fällt bei mir das offene cis nicht auf. Nö, klingt besser, tut besser, warum sollte ich dann den standart-griff verwenden? Lg Saxklassik
Hallo Saxklassik! Okay, dann hast Du eben quasi DEINEN Standard-Griff... Ich meinte auch nur, dass es zwar bei extremen Passagen gut ist, sich mal alternative Griffmöglichkeiten zu überlegen, man aber prinzipiell EINEN Griff so eintrainiert haben sollte, dass der in möglichst vielen Fällen funktioniert, natürlich auch von Intonation und Lautstärke her. Weil man eben sonst im "Eifer des Gefechts" nicht weiß, wie man jetzt greifen soll - ich sach nur B. Also: Wenn Du einen Griff hast, mit dem das Cis super klingt, und Du den praktisch immer verwenden kannst, dann ist es ja fein. Aber einen Anfänger könnte man möglicherweise irritieren, wenn er aufgrund des hier Gesagten den Eindruck bekäme, er müsse jetzt beim Cis prinzipiell mehrere Griffe parallel drauf haben. Da hab ich wohl mehr aus der allgemeinen Lehrer-Perspektive heraus argumentiert und Florentin mehr aus der der individuellen Spiel-Praxis... Lieben Gruß zurück, CC
Aus meiner bescheidenen Perspektive habe ich folgende Beobachtung gemacht: Eher "klassisch" orientierten Saxophonisten (die oft technisch schwierige Stücke nach Noten spielen müssen, dafür aber "beliebig" lang üben können) versuchen, in jeder Situation den "optimalen" Griff zu finden und einzuüben. Da kommen auch die Seitenklappen (fürs Bb, F#, C) und solche Griffe wie das "lange" C# häufig vor, wenn's dadurch effizienter ist. Ich hab z.B. ein Etüdenheft von S. Rascher, wo er durchwegs die Griffe vorgibt. Viele davon sind doch eher überraschend, aber im Extremfall wohl schneller. Dasselbe scheint auch der Fall zu sein, wenn man "von der Klarinette kommt". Die mehr an Jazz oder Unterhaltungsmusik orientierten (die oft vom Blatt spielen oder auswendig improvisieren) haben sich typischerweise je einen Griff zurechtgelegt, den sie überall einsetzen, weil eben keine Zeit zum Nachdenken ist. Beim Bb ist das dann meist der "Doppelgriff". Mein Kollege am Tenorsax in der Big Band, der wesentlich besser spielt als ich, behauptet z.B., er würde nie die Seitengriffe für C und F# verwenden.