Modern-Jazz-Saxofonistin in Berlin verstorben

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von Rick, 29.Januar.2016.

  1. quax

    quax Gehört zum Inventar

    @sailorwoman

    <<<<@quax Der Heterogenität der Krankheit bin ich mir durchaus bewusst!

    Das freut mich zu hören. Der Adressat war dennch Nummer13.

    LG quax
     
  2. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Danke für die Zahlen @ppue

    Was bedeudet das?
    Hat sich die Früherkennung und Heilungsmöglichkeiten von Krebs seit 1991 nicht verbessert? (Wenn man annimmt, dass die Zahl der Erkrankungen nicht zugenommen haben.)
    Oder haben die Erkrankungen seit 1991 zugenommen, dank Früherkennung und besserer Medizin sind die Heilungschancen aber besser geworden?

    http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/krebs-zahl-der-krebskranken-steigt-rasant-a-950754.html

    Der verlinkte Artikel verweist eher auf die zweite Variante.

    Zur Alterszunahme: Bei meinem Vater wurde mit 78 Jahren Darmkrebs diagnostiziert. Der Tumor wurde operativ entfernt. Danach keine weiteren MAssnahmen, mit der Begründung, dass in dem Alter das Zellwachstum so langsam ist, dass neue Tumore durch Metastasen nicht zu befürchten sind. So war es dann auch.
     
  3. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Tod fragt nie nach Alter Geschlecht oder sozialem Status ...

    Zum Thema Leben und Tog gibt es viel mehr oder weniger interlektuelle Diskurse.
    fakt ist
    Der Tod gehört zum Leben.
     
  4. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

  5. Rick

    Rick Experte

    Danke für den Link zum Nachruf, @bluefrog!
    So wie auf dem Foto habe ich sie in Erinnerung, quirlig und humorvoll, immer voller Schwung und Ideen.

    Inzwischen weiß ich, dass sie schon vor mehreren Jahren Brustkrebs hatte. Dazu gibt es meines Wissens üblicherweise eine genetische Veranlagung, doch genau kann man das nicht mehr nachvollziehen, denn ihre Mutter war als Kind die einzige Überlebende einer jüdischen Familie, die im Dritten Reich "vernichtet" worden war. Sie wuchs bei liebevollen Adoptiveltern auf und erfuhr erst als Jugendliche von ihrer Herkunftsgeschichte.
    Kathrin, ihr einziges Kind, war dann natürlich ihr Augapfel. Und jetzt ist sie auch tot. Was für ein schreckliches Familienschicksal.

    Kathrins Krebs galt vor zwei Jahren nach teils heftigen Therapien als "besiegt", sie stürzte sich dann mit Elan in ihre nächsten Projekte. Wie ich erfuhren viele, die nicht regelmäßig mit ihr zu tun hatten, wenig bis nichts davon, auch wenn sie anscheinend keinen Hehl daraus gemacht hatte. Sie hängte die Krankheit aber auch nicht an die große Glocke.
    Tja, und vor einigen Monaten kam dann der Krebs unerwartet zurück, griff auf die Organe über, damit stand der Ausgang fest. :-(

    Trotzdem hat sie getourt und ihre letzte CD promotet, so lange es noch irgendwie ging. Sie war eine Kämpferin bis zum Schluss, hat mir heute ein gemeinsamer Freund bestätigt.

    Ach ja, und ihre CDs sind auf jeden Fall interessant, auch wenn die Musik bestimmt nicht jedermanns Sache ist. Aber das war ja auch nie die Absicht, wie gesagt. ;)
     
  6. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Sehrsehr schade und traurig. Sie war sehr ambitioniert, ambitioniert wie sonst nur wenige.......
     
    Rick gefällt das.
  7. Macsax

    Macsax Ist fast schon zuhause hier

    Solche Nachrichten stimmen mich immer sehr traurig, machen mir Angst aber auch immer wieder wütend.
    Wir könnten sicherlich in der Krebsforschung schon viel weiter sein, wenn hier die entsprechenden Mittel auch
    eingesetzt werden und nicht anderswo zum Fenster raus geworfen würden.

    Mein aufrichtiges Beileid gilt den Angehörigen.

    Macsax
     
  8. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Und was könnten wir nicht alles erreichen ...
    Unsere Schulen könnten viel besser sein, wenn das Geld nicht anderswo rausgeworfen würde.
    Die Kultur könnte besser gefördert werden, aber das Geld wird ja annerswo verplempert.
    Beim Umweltschutz könnten wir grössere Erfolge haben, aber dafür gibt es natürlich kein Geld.
    Die Liste lässt sich beliebig verlängern.

    Ceterum censeo : Natürlich sollten wir nicht alles als schicksalhaft hinnehmen!!! Allerdings scheint unsere Vorstellung von Medizin bestimmt zu sein von der Vorstellung und dem Wunsch uralt werden zu müssen und am Ende des Lebens kerngesund ins Grab zu sinken. Und das müsste sich doch auch vermeiden lassen....

    Bei aller Trauer und Angst müssen wir wieder lernen den Tod zu akzeptieren, ohne den wir alle letztlich nicht wären. (Pantoffeltierchen, Amöben usw, usw will ich hier explizit ausnehmen :) )

    Nur mal so

    quax
     
    Dööpdöpp, bluefrog, Rick und 2 anderen gefällt das.
  9. Knut.R

    Knut.R Nicht zu schüchtern zum Reden

    Wenn es auf diesem Wege möglich ist, möchte ich den Angehörigen mein tiefes Beileid aussprechen. Ich habe Kathrin als eigenwillige Persönlichkeit in Heidelberg kennengelernt, im bestimmten Umfang bewundere ich Menschen wie sie, die den Jazz zum Zentrum ihres Lebens machen.
    Herzliche Grüße
    Knut
     
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  10. Isachar

    Isachar Guest

    dreas,
    ich finde du hast da einen wichtigen punkt getroffen, viele von uns werden nun eben auch älter - manche andere vielleicht nicht - kicher -
    und so nähern sich die einschläge der sterbensmeldungen und man fühlt sich betroffener und auch selbst bedrohter.

    wenn man dann liest, daß eine 44 jährige musikerin an krebs verstorben ist, fragt man sich unwillkürlich - und wann passiert mir das, weil ich bin doch schon viel älter.

    ich habe allerdings lernen müßen, daß der tod keine altersgrenzen kennt.
    der erste sterbefall den ich volle breitseite abgekriegt habe, da war ich gerade mal 22, war ein noch ungeborenes kind, der erste und einzige sohn meines bruders nämlich, der tot zur welt kam.
    da kommt man schon arg ins grübeln. und dann sterben die leute an krebs, an drogen oder in autounfällen, dem bin ich selbst ja gerade von der schippe gesprungen,
    der tod ist wirklich keine frage des alters, obwohl er sich ja zwangsläufig im alter häuft und irgendwann eh unausweichlich ist.

    wenn jemand mit 44 stirbt, dann kann man wenigstens sagen ok er oder sie hat immerhin 44 jahre gehabt.
    wenn kinder sterben, vielleicht auf minen treten oder an mangelernährung eingehen, dann finde ich das vielfach grausamer.

    was mich aber richtig fertig machen kann, ist, daß man auch heute noch bei aller medizin und technik nicht einfach stirbt, sondern oft lange und elendig verreckt.
    meine oma bekam die diagnose krebs und ist nur eine woche später friedlich eingeschlafen. so wünscht man sich das, aber wenn man mitbekommt, wie manche anderen jahrelang leiden, dann fragt man schonmal nach oben , was soll das denn nur -fragezeichen

    ich habe in den letzten jahren einige alte bekannte verloren, und die waren oft ein paar jahre jünger als ich. jedesmal war das schlimm und traurig, aber besonders, wenn sie dabei noch lange leiden mußten.
    vor dem tod habe ich keine angst, aber vor dem sterben schon, wer weiß, wie es einem dabei ergeht, und ich glaube, das ist ziemlich altersunabhängig.

    gruß

    isach
     
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  11. Rick

    Rick Experte

    Hallo Knut,

    Geschwister hatte Kathrin keine, Kinder auch nicht, bleiben ihr letzter Freund, der ihr Sterben angeblich sehr lieb begleitet hat, und ihre Mutter.

    Leider habe ich seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter (sie sah mich wohl immer als schlechten Einfluss für ihre Tochter) und ich habe auch bis jetzt noch keine Traueranzeige von ihr erhalten.
    Wenn Du magst, kannst Du ihr vielleicht eine Kondolenzkarte schicken, das habe ich jedenfalls vor, ich kann Dir Namen und Anschrift gern per PM mitteilen.

    Die Beisetzung soll anscheinend am Aschermittwoch in Heidelberg stattfinden, Genaueres weiß ich noch nicht.

    Schönen Gruß,
    Rick
     
  12. Knut.R

    Knut.R Nicht zu schüchtern zum Reden

    Lieber Rick,
    die Adresse habe ich erhalten. Danke schön.
    Wie Eltern damit umgehen, dass ihre Kinder Musiker oder Musikerinnen werden, ist sehr unterschiedlich. Wenn dich Kathrins Mutter als schlechten Einfluss ansah, hätte sie doch die musikalische Entwicklung ihres Kindes insgesamt sehr kritisch bewertet. Aus einem einmaligen Kontakt mit Kathrins Mutter hatte ich den Eindruck, dass sie ihre Tochter unterstützt. Allerdings habe ich den Eindruck, dass sich die meisten Jazz-Musiker gegen die Erwartungen ihrer Familie entwickeln.
    Aber gerade Kathrins früher Tod zeigt, dass man sich so - wie Kathrin es getan hat - frühzeitig darum bemühen soll, das, was einem wichtig ist, umzusetzen.
    Herzliche Grüße
    Knut
     
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  13. Rick

    Rick Experte

    Hallo Knut,

    als ich Kathrin kennen lernte, war sie eine brave Studentin an der Uni und bereitete sich auf eine Laufbahn als Journalistin vor, um in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten. Jazz interessierte sie eher als Hobby.
    Nachdem wir ein Jahr zusammen gewesen waren, brach sie ihr Studium ab und bereitete sich auf eine musikalische Laufbahn vor, was für einigen Konflikt mit ihrer Mutter sorgte = mein schlechter Einfluss.

    Aber als ihre Mutter bemerkte, dass sie es wirklich ernst meinte und nichts anderes als Musikerin werden wollte, unterstützte sie ihre Tochter nach allen Kräften, das ist richtig.

    Übrigens habe ich inzwischen eine Traueranzeige von der Mutter erhalten, was mir zeigt, dass wohl aller frühere Groll mittlerweile verflogen ist. Das freut mich sehr!

    Ich kann nun allen Interessenten mitteilen, wann und wo die Beerdigung stattfinden wird, allerdings aus Rücksicht auf die Trauernden lieber als PM.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
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