Mouthpiece Cafe Espresso Alt- und Tenormundstück

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Mugger, 30.August.2012.

  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Ich habe ja noch keine Ahnung, aber ich finde Deine Aussage, Rick, sehr beruhigend. Da mir mein Expression 4* runtergefallen ist, habe ich ja nun nach Alternativen gesucht (mein Problem ist, dass ich überhaupt noch nichts anderes ausprobiert habe und als Anfängerin eben auch nicht beurteilen kann, was wirklich das Beste ist), aber zum Schluss dann doch wieder gedacht, wieso eigentlich nicht das 4* oder das Yamaha 4C? Wobei mich interessieren würde, was der Unterschied zwischen den beiden ist, denn in der Sandertabelle stehen sie mit exakt denselben Angaben. Also ist es egal, ob Yamaha 4C oder Expression 4*? Das ist eigentlich dasselbe?

    Wie auch immer, wenn Du Recht hast, Rick, und irgendwie kommt mir das plausibel vor, da Du ja aus Erfahrung sprichst, werde ich nicht viel Geld in Mundstücke investieren. Solange sie mir nicht runterfallen, natürlich. ;-) Ich kann mir aber vorstellen, dass sich da schon eine gewisse Sammelleidenschaft entwickeln kann, und das ist ja auch in Ordnung. Die Frage ist nur: Wenn ich mit meinem Plastikmundstück alles machen kann, warum dann Geld für anderes ausgeben?

    Das hat mich jetzt total überrascht. Das bedeutet doch, dass selbst ein Profi mit einem Mundstück nicht alles machen kann, sondern doch verschiedene braucht. Ist das so zu verstehen?
     
  2. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Mich würde ja mal interessieren, ob Mugger und sxhornet Ricks These unterstützen oder eben nicht.

    Diese These lautet, ich hoffe, sie richtig wiederzugeben:

    Nach einer gewissen anfänglichen Phase, in der man auf einem neuen Mundstück fast immer anders klingt als auf dem bisherigen, relativiert sich dies nach einer Zeit entsprechenden wieder, so dass man schließlich auch auf dem neuen Mundstück seinen typischen, individuellen und unverkennbaren Sound hat.

    Wenn ich mal tippen darf: Die Beiden sehen das wahrscheinlich anders, obwohl es zwischen den beiden Lagern sicherlich auch in Teilbereichen Einvernehmen gibt.
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    +1 Du sprichst mir aus der Seele.
    Man sollte sich nie danach richten, was gerade angesagt ist oder wie Jemand anderes auf einem Teil klingt oder nach dem Preis.
    Und zur Not lohnt es sich auch mal an einen Ort zu fahren wo die Auswahl größer ist.
    Ich bin ein grosser Freund davon Mundstücke zu testen bevor man sie kauft.
    Wenn Jemand einen guten Ton mit einem 4C von Yamaha hinbekommt, ist es doch egal woraus das Mundstück ist oder wie teuer. Allerdings gilt auch in der Umkehr wenn Du "das" Mundstück gefunden hast wo für Dich Sound und Spielgefühl stimmen ist es auch nicht schlimm wenn es 300 Euro oder mehr kostet (wenn Du das Geld hast).
    Aber die Marke etc. sagt gar nichts aus und man sollte auch immer mal wieder Modelle und Firmen probieren die man schon oft probiert hat, manchmal ist man dann überrascht wie gut eines plötzlich klingen kann obwohl die anderen der gleichen Serie vorher immer nicht gefallen haben. Ich habe z.B. das Meyer das ich auf dem Alto 10 Jahre gespielt habe aus 10 Meyermundstücken ausgewählt und die waren alle anders und nur dieses eine gefiel mir und so ging es mir auch schonmal mit Link- und Berg Larsenmundstücken (und vielen mehr) auf dem Tenor.
    Gruß
    Florian
     
  4. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Wenn ich mal wieder nach Europa komme: Wo gibt es denn den besten Saxophonladen in Deutschland bzw. Läden, in denen man Dutzende von Mundstücken anspielen kann, die so eine große Auswahl haben? Nach Namibia schickt mir leider niemand Mundstücke zur Auswahl. ;-) Und es wäre für mich natürlich auch interessant, mal andere Saxe anzuspielen, um mein eigenes besser einschätzen zu können im Vergleich.
     
  5. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,

    Rick, natürlich, im Verhältnis zum Preis sind die Dinger super.
    Ich hab im Juli auf dem Schulsopran nach einem Jahr Nichtspielen desselben mit einem 7C und alten Rico Jazz 4M die Habanera aufgenommen, und so schlecht tönt das nicht mal :)

    Ich hab auf Tenor und Alt auch schon Rico, ESM, Yamaha probiert, da die ja oft mit Schülerhörnern kommen, hatte aber noch nie das Bedürfnis, jetzt wirklich Gigs damit zu spielen.
    Da fehlt es schon an Sound (meinen Ohren nach).
    Die trügen mich vielleicht, aber ich hab das Gefühl, dass ich mit den Espressos das erste Mal im Leben einen Sound hab, der individuell ist. Vielleicht sollte ich mir wirklich mal gute Originale (Selmer Soloist) checken.

    Ich bin wirklich nicht der Mundstückfetischist, vermittle das meinen Schülern auch nicht, aber bis jetzt war es bei annähernd allen Schülern so, dass sie gerne z.B. von Yamaha auf ein AL3 oder AL4, TL3 oder TL4 umgestiegen sind (die Blasmusiker). Weil es noch besser zu kontrollieren ist, und runder klingt.

    @Trötomanski:
    Das Espresso ist einfach völlig anders zu spielen, weil es sehr, sehr viel Widerstand hat.
    Du musst Dir wirklich jedes Quäntchen erarbeiten.
    Insofern ist das nur teilweise so.
    Und ein bisschen bin ich auch schon im Geschäft, dass ich weiß, was ich bin und nach einiger Zeit zu erwarten hab :)
    Ich hab es ja schon gesagt:
    Nach einiger Zeit üben mit dem Espresso klingt auch das Klum anders.
    Außerdem spüre ich auch z.B. wie das Blatt und MPC auf meine Selmer Ligatur im Vergleich zur Vandoren Optimum reagiert.


    Liebe Grüße




     
  6. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,

    Rick, natürlich, im Verhältnis zum Preis sind die Dinger super.
    Ich hab im Juli auf dem Schulsopran nach einem Jahr Nichtspielen desselben mit einem 7C und alten Rico Jazz 4M die Habanera aufgenommen, und so schlecht tönt das nicht mal :)

    Ich hab auf Tenor und Alt auch schon Rico, ESM, Yamaha probiert, da die ja oft mit Schülerhörnern kommen, hatte aber noch nie das Bedürfnis, jetzt wirklich Gigs damit zu spielen.
    Da fehlt es schon an Sound (meinen Ohren nach).
    Die trügen mich vielleicht, aber ich hab das Gefühl, dass ich mit den Espressos das erste Mal im Leben einen Sound hab, der individuell ist. Vielleicht sollte ich mir wirklich mal gute Originale (Selmer Soloist) checken.
    Mein "Problem" mit dem Espresso könnte natürlich auch durch die unterschiedliche Bahnlänge im Vergleich zum Klum bedingt sein (saxhornet?)

    Ich bin wirklich nicht der Mundstückfetischist, vermittle das meinen Schülern auch nicht, aber bis jetzt war es bei annähernd allen Schülern so, dass sie gerne z.B. von Yamaha auf ein AL3 oder AL4, TL3 oder TL4 umgestiegen sind (die Blasmusiker). Weil es noch besser zu kontrollieren ist, und runder klingt.

    @Trötomanski:
    Das Espresso ist einfach völlig anders zu spielen, weil es sehr, sehr viel Widerstand hat.
    Du musst Dir wirklich jedes Quäntchen erarbeiten.
    Insofern ist das nur teilweise so.
    Und ein bisschen bin ich auch schon im Geschäft, dass ich weiß, was ich bin und nach einiger Zeit zu erwarten hab :)
    Ich hab es ja schon gesagt:
    Nach einiger Zeit üben mit dem Espresso klingt auch das Klum anders.
    Außerdem spüre ich auch z.B. wie das Blatt und MPC auf meine Selmer Ligatur im Vergleich zur Vandoren Optimum reagiert.


    Liebe Grüße
     
  7. Rick

    Rick Experte

    Hallo Florian!

    Genau. :cool:

    Ebenfalls Zustimmung!

    Deshalb noch mal kurz etwas zu meiner Geschichte:
    Ich hatte anfangs immer die mitgelieferten Mundstücke gespielt und war mit denen eigentlich zufrieden.
    Irgendwann habe ich in einer Zeitschrift gelesen, man müsse als Tenorist Metall spielen, um up to date zu sein, also habe ich mir ein "Sperber" gekauft (kennt das jemand?), weil es das preisgünstigste Metall-MPC im Laden war (habe damals noch vorwiegend von Straßenmusik und ein paar Schülern gelebt, mehr war finanziell nicht drin).
    Damit war ich auch ganz zufrieden.

    Dann spielte ich in einer angesagten Partyband, wo der Bandleader meinte, ich solle mir mal ein "gescheites" Mundstück zulegen, nicht so ein No-Name-Teil, das sei "meiner nicht würdig".
    Damit begann die Odyssee...

    Ich habe mich also immer wieder von den Meinungen anderer Leute verrückt machen lassen, was "man" zu spielen habe, habe viel (Lehr-)Geld und Zeit investiert, um mit diversen "tollen" Mundstücken klar zu kommen, nur um im Endeffekt wieder da zu landen, wo ich vor inzwischen fast 35 Jahren gestartet war. :roll:

    Da sind wir unterschiedlicher Meinung, denn ich finde, einen bestimmten Sound muss man sich erarbeiten, den kann man nicht einfach mit einem Mundstück (oder sonstigen Equipment-Teil) kaufen.
    Diesbezüglich haben es die Keyboarder nun mal einfacher. :-(

    Ein wichtiger Aspekt!
    Ich finde das Spielgefühl wichtiger als den "Sound".

    Deshalb bevorzuge ich ein Mundstück, das mir angenehm ist, mit dem ich alle Lagen gut erreichen kann, das mir eine prima Ansprache bietet. Klanglich soll es mich vor allem nicht nerven, es soll nicht quietschen oder sonstige Nachteile haben, den Rest mache ich dann schon selbst. :cool:


    Gruß
    Rick
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nein, vom Aufbau sind die beiden nicht identisch. Die Öffnung ist gleich groß. Ein Mundstück setzt sich aus vielen Einzelbereichen zusammen z.B.: Größe der Öffnung, Bahnkurve, Bahnlänge, Baffle, Kammerart und -größe, Wandstärke und Form, Tisch, Länge, Schnabelform etc. Diese Faktoren beeinflussen wie ein Mundstück klingt und anspricht.
    Wenn das Mundstück das richtige für Dich ist, ist es egal ob es aus Plastik ist und wie teuer es ist. Aber nicht jedes Mundstück klingt bei jedem gleich und funktioniert für jeden.
    [/quote]

    Manche Mundstücke unterstützen auf Grund ihrer Konstruktion bestimmte Eigenarten eines Klangs stärker als andere. Für bestimmte Stile wird ein bestimmter Sound manchmal von Dir erwartet. Wenn ich jetzt ein Rockkonzert als Saxophonist in einer Rockband mit Sänger/in spiele und da mit einem hauchigen und sehr breitem Sound mit viel Subtone ankomme funktioniert das eher nicht und die Chance, daß man den Job behält oder überhaupt erst gefragt wird, sind eher schlecht. Stell Dir vor Stan Getz spielt ein Solo bei Tina Turner oder Foo Fighters und wir reden hier nicht von einer Ballade. Wenn ich einen Dinnerjazz Job habe und mit einem Mundstück das sehr hell und rotzig klingt komme wird auch das nicht passen. Manchmal gibt es Mundstücke die es einem möglich machen da etwas flexibler zu sein und vieles zu bedienen aber meist doch nicht alles. Und dann kann es vorkommen, daß Du da was anderes nehmen musst. Das ist dann wie eine Auftragsarbeit für einen Maler, der vom Kunden die Farben vorgegeben bekommt. Oder ein Vergleich wäre auch: Du willst ein Bild nur mit Neonfarben malen, hast aber nur einen normalen Tuschkasten mit den Standardfarben, das geht dann halt nicht. Kein Mundstück stellt Dir jeden möglichen Sound zur Verfügung aber manche sind flexibler als andere.
    Gruß Florian
     
  9. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,

    Rick, natürlich, im Verhältnis zum Preis sind die Dinger super.
    Ich hab im Juli auf dem Schulsopran nach einem Jahr Nichtspielen desselben mit einem 7C und alten Rico Jazz 4M die Habanera aufgenommen, und so schlecht tönt das nicht mal :)

    Ich hab auf Tenor und Alt auch schon Rico, ESM, Yamaha probiert, da die ja oft mit Schülerhörnern kommen, hatte aber noch nie das Bedürfnis, jetzt wirklich Gigs damit zu spielen.
    Da fehlt es schon an Sound (meinen Ohren nach).
    Die trügen mich vielleicht, aber ich hab das Gefühl, dass ich mit den Espressos das erste Mal im Leben einen Sound hab, der individuell ist. Vielleicht sollte ich mir wirklich mal gute Originale (Selmer Soloist) checken.
    Mein "Problem" mit dem Espresso könnte natürlich auch durch die unterschiedliche Bahnlänge im Vergleich zum Klum bedingt sein (saxhornet?)

    Ich bin wirklich nicht der Mundstückfetischist, vermittle das meinen Schülern auch nicht, aber bis jetzt war es bei annähernd allen Schülern so, dass sie gerne z.B. von Yamaha auf ein AL3 oder AL4, TL3 oder TL4 umgestiegen sind (die Blasmusiker). Weil es noch besser zu kontrollieren ist, und runder klingt.

    @Trötomanski:
    Das Espresso ist einfach völlig anders zu spielen, weil es sehr, sehr viel Widerstand hat.
    Du musst Dir wirklich jedes Quäntchen erarbeiten.
    Insofern ist das nur teilweise so.
    Und ein bisschen bin ich auch schon im Geschäft, dass ich weiß, was ich bin und nach einiger Zeit zu erwarten hab :)
    Ich hab es ja schon gesagt:
    Nach einiger Zeit üben mit dem Espresso klingt auch das Klum anders.
    Außerdem spüre ich auch z.B. wie das Blatt und MPC auf meine Selmer Ligatur im Vergleich zur Vandoren Optimum reagiert.


    Liebe Grüße
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Jein, Rick und ich liegen häufig gar nicht so weit auseinander wie es zu scheinen mag, wir schaffen es nur nicht es so rüberzubringen. Meist ist es eher so, denke ich, daß unsere Erfahrungen sich zu einem Ganzen ergänzen.

    Nochmal zu deiner Frage:
    Das hängt vom Mundstück ab. Ich kenne Mundstücke, da klinge ich stark anders, bei anderen kaum (bei Blindvospielen hören dann andere keinen Unterschied obwohl ich deutlich einen höre aber man verwechselt oft halt doch Sound und Spielgefühl).
    Ja und manchmal ist es wirklich so, daß man nach einiger Zeit auf einem Mundstück wieder wie früher klingt. Manchmal aber auch nicht, auf meinem derzeitigen Tenor- und Altomundstück klinge ich doch anders als das was ich vorher gespielt habe (und das nach langer Eingwöhnungsphase).
    Ich hatte es schon bei Tests mit Kollegen daß bei gleichem Set-up manche mit jedem Mundstück deutlich anders geklungen haben während ich auf allen in etwa gleich klang. Und dann gab es aber auch welche wo andere gleich klangen und ich etwas unterschiedlich. Genauso wie auf manchen Mundstücken der eine besser klingt und auf anderen der andere.
    Das ist dann lustig, wenn z.B. ein Kollege auf einem Mundstück richtig bescheiden klingt und Du dann mit dem gleichen Teil richtig gut klingst. Kann natürlich auch frustrierend sein, ich hatte mal einen Gregorynachbau, da hat ein Kollege der sonst eher einen härteren Sound hat wie Desmond geklungen während ich auf dem Teil wie ich klang und nicht annähernd wie Desmond (was aber auch nicht schlimm ist). Die Unterschiede werden größer wenn Du Modelle checkst die sich stark im Aufbau unterscheiden (low baffle gegen high baffle z.B.).

    Gruß
    Florian
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    So einen Unsinn habe ich mir auch mal bei einer Band anhören müssen als ich mit Tenor anfing. Ich hab mich dann gegen die Band entschieden.

    Gerade junge Menschen lassen sich hier schnell verunsichern und glauben wirklich den Quatsch mit höherer Preis gleich besseres Mundstück.

    Klar haben es da Keyboarder da einfacher und klar muss man sich einen bestimmten Sound erarbeiten aber Du kannst Dir nicht mit jedem Design jeden Sound gleich gut erarbeiten. Ich bevorzuge ja auch Mundstücke im Mittenbereich, die mir die Möglichkeit geben in unterschiedliche Richtungen zu gehen aber bestimmte Sounds kannst Du so trotzdem nicht abrufen, die Frage ist ob man das will (ich verweigere das dann auch mal gerne).
    Du kannst sehr viel üben aber mit einem low baffle Link ohne Rollover baffle und mit großer Kammer wird man keinen hellen rockigen Sound hinbekommen wie er für Rocksaxophonisten üblich ist, wohingegen es fast immer leichter ist ein highbaffle-Mundstück auch dunkler klingen zu lassen.
    Aber das sind eher Rand- und extremere Soundbereiche.
    Ich habe früher ein altes Guardala Crescent gespielt auch für Jazz und Big Band, das ging, war aber gerade für die alten Swingtitel und manche Swingballade etwas zu hell, dünn und hatte zu wenig Bauch (kein Wunder bei der kleinen Kammer), wenn ich dagegen mein SR Europa vergleiche, bin ich damit weniger hell und kann damit etwas weniger kreischen als auf dem Guardala, dafür ist es viel flexibler und lässt mich alle Bereiche gleichmässiger bedienen ohne daß ich bei einem Soundstil zu ausgeprägt bin wodurch ich sozusagen mehr Songs bedienen kann aber es ist halt für Rocknummern viel weniger ausgeprägt als das Guardala, dafür kann ich mehr mit dem gleichen Mundstück bedienen. Ich würde ja auch nicht mit einem Dukoff (nicht Hollywood) versuchen einen auf Stan Getz zu machen. Es gibt aber Engagements da wird ein bestimmter Sound von Dir erwartet (muss man selber wissen ob man die machen will) und die kann man dann mit einem anderen Mundstück durchaus öfters realisieren, wenn es mit dem eigenen Mundstück nicht geht und nicht an der eigenen Klangvorstellung scheitert. Aber auch ich bevorzuge Mundstücke die es mir ermöglichen möglichst flexibel zu sein.
    Gruß
    Florian
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich kann Dir zu den unterschiedlichen Bahnlängen nichts sagen, ich habe zwar was von Klum (die bei mir nicht wirklich gehen, mir gefällt da das Resotone sogar besser) aber kein Espresso. Lange Bahnen sind angeblich leichter zu spielen.
    Was mir aufgefallen ist, daß sich der Blaswiderstand manchmal mit Blattschrauben verändern lässt.
    Wenn Du original Solistmundstücke vergleichen willst kannst Du die neuen vergessen, den die haben mit den alten nicht mehr viel am Hut angeblich.
    Soloistmundstücke sind ja Mundstücke die eher immer wieder mit einem dunklen Sound in Verbindung gebracht werden, bist Du eher ein Spieler der von sich aus zu einem hellen Sound neigt oder zu einem dunklen (da gehöre ich z.B. zu)? Findest Du Du klingst heller oder dunkler mit dem Espresso?
    Gruß
    Florian
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Hallo Florian,

    Du hast zwar recht, aber das ist doch nur äußerst marginal eine Mundstückfrage!

    Beim Rockkonzert spielt man eben OHNE Subtone, dafür mit eher lockerem Ansatz und viel Lautstärke, beim Dinner-Job umgekehrt (viel Subtone, fester Ansatz, wenig Lautstärke), das sollte man auf einem guten Mundstück ohne Schwierigkeiten beides hinbekommen.

    Ich habe früher mit Tanz-Bands anfangs Hintergrundmusik zum Essen gespielt, dann kamen konservative Tanzrunden, zum Schluss der Veranstaltung Party mit fetzigen Soul- und Rock-Songs - dafür werde ich doch nicht jeweils das Mundstück wechseln!

    Okay, das kann ich so unterschreiben.
    Man muss nur eben SEIN Allround-Mundstück finden, damit wären wir wieder bei Günters Problem.

    ------------------------------------------------------------

    Hallo Günter,

    okay, dann sprechen sie Dich eben nicht so an. Ich habe halt nur gefragt, weil manche solche Teile seit jahrzehnten nicht mehr im Mund hatten und sich dann oft wundern, was da doch noch so alles wider Erwarten drin steckt.

    Bei meinen Schülern habe ich das ganz anders erlebt - die meisten haben sich partout dagegen gewehrt, ein "professionelleres" Setup probieren zu sollen, weil sie gerade beispielsweise mit Yamaha 4C sehr zufrieden waren.

    Die Schülerin mit dem meiner Ansicht nach besten Sound von allen hat das bis zum Ende des Unterrichts gespielt (mittlerweile ist sie in Kanada).
    Ein anderer, ein richtiger "Sax-Star" an seinem Gymnasium, ebenfalls, zudem noch auf einem chinesischen "Stagg"-Alto. Von seinem Equipment ließ er sich auch um keinen Preis abbringen - ich habe mich ein paar mal erkundigt, ob er nicht mal etwas anderes ausprobieren möchte, doch seine entwaffnende Gegenfrage lautete stets: "Warum denn?" :-D
    Irgendwann habe ich es sein lassen.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  14. Mugger

    Mugger Guest

    Ja,
    so leicht ist es nicht.
    Ich bin kein guter Rocker, im Dinnerjazz (oder bei dem, was die Leute für Jazz halten :) bin ich eher zu Hause, das merkt man natürlich.
    Trotzdem ist es so, dass z.B. die Attack beim Espresso sehr "breit", ist, es klingt sehr trocken und "unkomprimiert".
    Ich hab mal was Lauteres aufgenommen, vielleicht könnt Ihr hören, was ich meine.

    http://db.tt/HZGVan6t

    So, vom Sound und der Lautstärke, könnte ich ihm ansatzweise die nötige Richtung geben glaube ich.
    Nochmal, der Kompromisse bin ich mir bewußt.
    Aber lieber so, als ewig "zurückhalten", weil es durch die Baffle so sein muss.

    Danke für Eure Hilfe, ich schätze das sehr.

    Guenne


     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Du verstehst mich gerade nicht, das Problem des geschriebenen Wortes, verflixt aber auch!
    Genau wie Du habe ich viele Muggen, wo ich erst Hintergrund und dann zum Tanz, mal mit Subtone und mal eher scharf und rotzig spielen muss und das geht alles ohne Probleme für mich. Ich bin da sehr flexibel.
    Es gibt aber bestimmte Sounds, die für bestimmte Richtungen typisch sind, wo es durchaus sinnvoll ist ein bestimmtes Mundstück mit bestimmtem Aufbau eher zu nehmen. Und manche Mundstücke hindern Dich durchaus bestimmte Sounds mit Ihnen abzurufen. Ob man das will ist eine ganz andere Frage.
    Hör Dir mal einige der Saxophonisten an die mit Rockgrößen unterwegs sind, das ist ein Sound den kannst Du nicht mit jedem Aufbau eines jeden Mundstücks umsetzen. Bestimmte Mundstücke machen es aber möglich diesen Sound umzusetzen, scheitern dann aber eventuell daran eben einen vollen und warmen Jazzsound mit Subtone zu produzieren (ist natürlich auch nicht immer so).
    z.B. bekomme ich mit einem Meyer oder Link auf dem Alto keinen Sanbornsound hin (was ich ja auch nicht will, da ich keine Fan davon bin) aber es gibt Mundstücke, da schaffe ich es mühelos diesen Sound zu emulieren.
    Es geht mir nicht darum zu sagen daß man nicht mit einem Mundstück soft und jazzig aber auch rockig und rotzig spielen kann. Das meine ich nicht. Mit einem guten flexiblem Mundstück geht das (ist für jeden ein anderes mit dem das geht)sogar richtig gut. Ich meine ganz bestimmte aber typische Sounds wie wir sie mit bestimmten Stilen durchaus asoziieren und da wird es halt mit bestimmten Bauarten (die eher vom Sound in eine andere Richtung gehen) schwierig bis unmöglich diese genau umzusetzen.


    Gruß
    Florian
     
  16. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Hmmmmmm....

    Und nochmal hmmmmmmmmm....

    Ich bitte, diese Diskussion mit einem "nur bedingt für Anfänger geeignet!!!" zu kennzeichnen!

    Es verwirrt wirklich viele Anfänger, ich spreche da aus Erfahrung, wenn Profis fachsimpeln und den letzten Rest aus ihrem setup rauskitzeln wollen.
    Man ist geneigt, am eigenen setup zu zweifeln und (teuer) rumzuprobieren, wo doch der weg: üben üben üben, der eigentliche sein muß!

    Lg
    Edo
    Der mit seinem otto Link Te für sich besagte sau gefunden hat und nur ungern verunsichert wird!
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich gebe edosaxt mal recht.

    Liebe Anfänger vieles (nicht alles) was mugger, Rick und ich hier besprechen ist Zeug das erst interessant wird, wenn Ihr einen bestimmten Leistungslevel erreicht habt.

    Grundsätzlich ist es am Anfang wichtiger, wenn Ihr ein halbwegs vernünftiges Anfängermundstück habt, das sich gut spielen lässt, erstmal viel Zeit ins Üben zu stecken und Euren Sound und Eure Klangvorstellung erst zu entwickeln.

    Sollte Euch trotzdem etwas von dem interessieren von dem was wir geschrieben haben und solltet ihr etwas nicht verstehen, fragt bitte unbedingt nach bevor Ihr einfach losmarschiert und hunderte von Mundstücken checkt weil ihr jetzt verunsichert seid.

    Ansonsten wertet dies hier einfach als Austausch unter Berufskollegen über Mundstücke, der für Anfänger nur wenig Relevanz hat und Anfänger überfordern könnte aber für uns interessant ist.

    Mit liebem Gruß
    Florian
     
  18. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Ich werde trotzdem einen Abstecher nach Berlin zu Duchstein machen (steht sowieso schon lange aus) und Mundstücke testen, testen, testen, testen, ...... :)

    Für mich jedenfalls ist Duchstein gut genug sortiert und kann vor allem wunderbar beraten. :-D

    Immer nur üben bringt's auch nicht. Vielleicht spiele ich dann auch bald so schön, wenn ich das richtige finde? Kann man nie wissen. ;-)

    Gruß Cara
     
  19. Gast

    Gast Guest

    Ja, ABER: auch du, edo, hast gesucht und (wohl reativ früh) dein Link gefunden und ich habe mir auf meinem allerersten Workshop mein Selmer Jazz H andrehen lassen. Seitdem brauche ich nix mehr zu probieren oder mich auch nur zu interessieren - ich habe meine eierlegende Wollmilchsau.

    Genau das habe ich 30 Jahre lang mit diesem einen Mundstück hinter mir und auch für meine jetzige einseitige Oldschooljazzerei brauche ich kein neues Mundstück.

    Trotzdem bleibt es dabei, dass man einem Anfänger zugestehen muss, dass er/sie erstmal dahin kommen muss, irgendwann sagen zu können, wenn es jetzt noch Scheiße klingt, liegt es an mir und nicht am Mundstück.

    Ich hatte das Glück, dass mir jemand im rechten Moment sagte: nimm dieses, das ist gut! und ich Vertrauen hatte und er Recht hatte... :-D

    Herman
     
  20. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo liebe Leute,
    hatte grade 2:40 "Saxophonstunde" mit Bill.

    Zuerst mal hab ich ein neues Wort gelernt:

    http://www.thefreedictionary.com/tubbiness

    Das ist ein bisschen das Problem, dass das Espresso den Sound sofort "von der Breite aus" entwickelt, und nicht so zentriert von einem Punkt aus wie das Klum.
    (Was ich auch an meiner nachmittäglichen Aufnahme vom Liedl des McCartney Pauli stört).
    Bill meinte auch (und davon bin ich überzeugt), dass ich vielleicht noch Zeit brauche, um das Espresso nicht wie ein Klum zu spielen.
    Also kann man das Teil durchaus noch mehr "Centered" spielen.
    Bill hat gemeint, ich sollte doch Blätter versuchen, die ein ähnliches Profil wie die blauen Vandoren haben, aber unfiled sind. Die würden das vielleicht einen Tick leichter machen. Vielleicht hat da jemand eine Idee.
    Er meinte, ich sollte als "Hausübung" eine Ballade im höheren Register, aber nicht übertrieben leise oder laut einspielen.
    Naima oder The Nearness of you o.ä.

    Liebe Grüße
     
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