MPC - teuer = gut?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11989, 18.Juni.2019.

  1. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Wobei man Vandoren zu Gute halten kann, dass sie in ihrem Katalog nebst diesen wolkigen Aussagen auch im Vergleich zu anderen Herstellern recht ausführliche Angaben zur Geometrie machen.
     
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  2. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @saxhornet, @Sebastian,
    vielen Dank für eure Mühe. Eure Antworten haben mich ein Stück weiter gebracht.

    LG
    Paedda
     
  3. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

  4. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @Feuerstreuer,

    danke für die Links. Sehr informativ.

    LG
    Paedda
     
  5. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich kann leider nur zu einem der Vandorens eine eigene Erfahrung beisteuern, das "Optimum".

    Ich finde es sehr vielseitig und gar nicht "nur für Klassik". Es liegt ja auch viel am Blatt wie das nachher klingt. Es hat eine runde Kammer, kein Baffle, sondern eine leicht konkav gewölbte Gegenwand. Ein Design, das auch bei Vintage Mundstücken, wie bei Brilhart zu finden ist. Damit haben seinerzeit nicht nur "Klassiker" gespielt. Es spricht gut an und der Klang ist auch gur formbar. Natürlich KANN man damit auch Glazunov's Saxophon Konzert spielen (wenn man kann), und es klingt amtlicher als mit einem Berg Larsen. Leute die lieber Azid House oder Techno spielen, greifen vermutlich in erster Instanz zu einem Mundstück das weniger "brav" ist, aber man kann auch recht fetzig damit spielen. Möglicherweise ist die Auswahl der verfügbaren Bahnöffnungen für manche Spielweisen zu klein.

    Ich würde es nicht als "Solo" Mundstück empfinden, sondern es passt gut ins Ensemble Spiel, ohne von sich aus groß hervor zu stechen.

    In letzter Zeit bin ich aber auch ein Fan der Expression Mundstücke geworden. Preis/Leistung ist absolut top. Das Mundstück spielt sich ebenfalls sehr angenehm (die Tiefen Töne sprechen sehr gut an, ohne dass man bei den Top Tones Abstriche machen muss). Das gibt's in größeren Bahnöffnungen und es hat ein klein wenig mehr Wummms. Die Trapezförmige (Hufeisenförmige?) Kammer produziert etwas mehr Obertöne, die aber für klassisches Spiel auch leicht kontrollierbar sind. Ebenfalls keon Baffle, aber eine leichte Einlauf Wölbung lässt die größere Öffnung fast vergessen. Es spielt sich fast "zwei Nummern leichter" als angeschrieben. Die größere Öffnung erlaubt aber im Spiel mehr Variationen. Mit dem Klang den ich damit erzeuge bin ich ebenfalls zufrieden. Es kostet nur die Hälfte vom Vandoren (das selbst schon nicht zu den Preziosen gehört) und gehört nach meiner Meinung in jede Mundstück Kiste.

    Ich habe auch eine Weile mit einem Meyer M5M probiert, das war für mich techisch unspielbar. :(

    Andere haben wahrscheinlich eine andere Meinung.
     
  6. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @bebob99,

    vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht.

    LG
    Paedda
     
  7. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Paedda.

    Ich habe verschiedene Vandoren MPC gespielt. Klanglich würde ich sie grob in die Reihe der MPC wie folgt einordnen, von dunkel bis hell:

    Otto Link Tone Edge - Vandoren V16 T75 (Metall) - Vandoren V16 T6 (Ebonite) - Vandoren Jumbo Java T55 - Theo Wanne Shiva
     
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  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Weil Expression einen eigene Bezeichung für die Grössen benutzt, die mit anderen Mundstücken nicht vergleichbar ist, ein 6er ist deutlich enger als man es von anderen 6ern kennt.
    Nicht zwingend, eine grössere Öffnung erlaubt nicht immer mehr Variation. Die richtige zum Spieler passende Öffnung in Verbindung mit dem passenden Blatt sorgt dafür und das ist nicht bei jedem Spieler gleich.
    Eine Frage des Geschmacks

    Am Alto ist das durchaus ein Standardmundstück, es gibt aber eine grosse Streuung und vielleicht hast Du dann Pech gehabt. Ich hatte schon etliche gute Meyer 5 in der Hand, wie auch ein paar Gurken.
     
  9. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Bei Tenor trifft das offensichtlich zu, bei Alto hält sich Expression genau ans Meyer-System (wenn man sich nicht von den Sternen irritieren lässt) und bei Bari stimmt's mit Otto Link überein (und bei Sopran scheinbar lustigerweise mit Dukoff (warum denn ausgerechnet das?)): https://www.expression-instruments.de/zubehoer/
     
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  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Dann ist das 6er daß ich von Expression habe da wohl falsch gelabelt, das kommt nur auf 0.070" und ist damit eher ein 5er Meyer. Soweit zur Streuung bei Expression (können sie ja nichts für, ist ja Babbitt).
     
  11. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ja natürlich ;)

    Ich bezog mich hier auf die Ausgangsfrage
    Ich unterstelle, dass wer DIESE Frage stellt, und auch diese:
    der ist nicht primär an einem Geschmacksvergleich interessiert. An dieser Stelle ist uns allen klar, dass sich die Anschaffung eines "hochpreisigen" Mundstücks nicht per se durch "besseres Spiel" oder "mehr Glück" amortisiert. Sie sind nicht "grundsätzlich besser".

    Diese Teile lohnen sich, wenn man ganz spezifische Anforderungen hat, die eben nur so optimal lösbar sind. Dazu muss man die aber erst kennen bzw durch entsprechend viele Vergleiche am eigenen Schnabel mit eigenen Musik Vorlieben ermitteln.

    Wer also nach einem qualitativ guten "Allround Mundstück" fragt, bei dem vermute ich zuerst einen Bedarf nach einem gutmütigen, angenehm zu spielenden Mundstück das ohne Probleme in verschiedenen Stilrichtungen eine gute Figur macht, ohne jetzt spezifische Klang Eigenschaften in den Vordergrund zu kehren.

    In diesem Licht definiere ich "besser" als "für diesen (meinen) Anwendungsfall besser geeignet". Die beiden genannten Mundstücke leisten das - so wie auch viele andere die schon erwähnt wurden. Das Expression habe ich speziell auch deshalb erwähnt, weil ich es in der Diskussion noch nicht gelesen oder übersehen habe und es für die Leistung wirklich am unteren Ende der Preis Skala angesiedelt ist. Ich kenne aber auch hier nur zwei Einzelstücke. Eins für Alt und eins für Tenor, wobei ich mit beiden ganz problemlos zurande komme. Zwei von zwei halte ich für ein gutes Zeichen hinsichtlich Konsistenz, auch wenn die Stichprobe klein ist.

    Das Meyer mit dem ich mich abgekämpft habe war vielleicht eines der weniger Guten, oder ich kann einfach nicht mit Meyer. Ich möchte damit nicht die ganze Serie bewerten, nur dieses eine Einzelstück war für mich gar nicht geeignet. Andere haben bessere Ergebnisse erzielt.

    Niemand "muss die mögen". ;)
     
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  12. Rick

    Rick Experte

    Kann sein, dass da etwas geändert wurde, ich werde leider nicht über alles informiert.
    Ursprünglich hatte man ja mehr die Sax-Anfänger als Zielgruppe vor Augen und irgendein externer Berater (die stehen unter anderem mit klassischen Hochschul-Dozenten in Kontakt) hat ihnen den Floh ins Ohr gesetzt, die Bahnöffnungen sollten bei der Kammer für Einsteiger kleiner sein. Als ich das erfuhr, habe ich Protest angemeldet (auch aufgrund von Kommentaren hier im Forum damals), vielleicht hat man darauf bei späteren Chargen die Öffnungen wieder vergrößert, keine Ahnung. "Meine" RvB-Mundstücke entsprechen auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin Link 8*.
    Das Bariton ist ja absolut kein Anfänger-Sax, deshalb wurde hier wohl nichts "angepasst", beim Soprano wollte man sich von vornherein an Link halten, weil ebenfalls eher kein Einsteiger-Instrument. Warum die jetzt statt mit Link mit Dukoff übereinstimmen sollen, ist mir völlig schleierhaft, möglicherweise hat da wieder irgendein toller Experte seine Meinung geäußert.
     
  13. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Das einfachste wäre es, sich endlich von diesen unsäglichen "pseudo Nummerierungen" zu verabschieden
    und wikliche Öffnungen in "mm" und / oder in "tausendstel Inch" zu verwenden.

    kokisax
     
  14. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Damit kann man aber auch nicht direkt vergleichen, da sich die Kammerform auch auf die Spielbarkeit auswirkt. Es gibt Mundstücke mit 0.110“ Öffnungen, die sich so anfühlen wie andere mit 0.095“. In sofern kommt man ohnehin nur mit Ausprobieren weiter.
    Außerdem gäbe es dann keine Öffnungsgrößen mehr mit Sternchen, und das wäre doch sehr schade. ;)
     
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  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Die Bahnöffnung an sich ist von wenig Bedeutung. Hinzu kommen Bahnlänge, Bahnkurve und letztlich auch noch die Kammer- und Baffleform. Von daher kann es ein einheitliches System gar nicht geben, es seidern es gäbe nur noch eine Mundstücksform ;-)

    @bebob99
    Ich kann dich verstehen, Meyer sind auch nicht mein Fall, auch wenn sie sowas wie einen Standard auf dem Alt darstellen.

    Gruß,
    Otfried
     
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  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    In dem Punkt wäre dann Meyer vorbildlich, die geben neben der Öffnung noch die Bahnlänge und Kammergrösse an und das sowohl auf dem Mundstück, als auch dem Karton. Bei anderen Anbietern muss man da schon suchen. Problem bei Meyer: durch die Streuung variiert das alles so stark, daß es dann schon wieder alles sehr relativ zu betrachten ist was drauf steht. Tolle Idee, schlechte Ausführung.

    Die Bahnöffnung hat eine wichtige Bedeutung aber halt nicht allein genommen, wie würdest Du noch ein Mundstück aussuchen wollen, wenn Du die Öffnung nicht als Referenzpunkt nimmst? Ich habe z.B. die Erfahrung gemacht, daß manchmal ein Mundstück geht, daß ein bisschen offener ist als ich gewöhnt bin (z.B.7 statt 6), weil Bahnlänge und -kurve so ausgelegt sind, daß ich mich mit den mir gewöhnten Blättern klarkomme. Mit geschlosseneren Mundstücken passiert mir das nie, auch selten dann, wenn ich die Blattstärke erhöhe.
    Und Meyer haben eine sehr starke Streuung, man muss sehr viele probieren um für sich das richtige zu finden (ich habe diverse Meyer fürs Alto, alle aus vielen vielen Meyern handverlesen).
     
  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Sicherlich wird man immer die Bahnöffnung als wichtigen Anhaltspunkt nehmen, aber es ist eben nur ein grober Anhaltspunkt, für mich vor allem für die Blattstärke, mit der dann anfange zu probieren. Und ja, wenn es zu eng ist, weiß ich von Vorneherein, dass das Nix wird.
     
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  18. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    da muss ich gestehen, dass ich noch nie eine schachtel in der hand gehabt habe und demzufolge nur das MPC habe spielen können.
    würdest du dazu ein bild einstellen, - oder ein kollege. danke.
     
  19. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Die Bahnöffnung ist denke ich für jeden die erste (ungefähre) Auswahlgröße.
    Die "Sternchen" bedeuten letztendlich auch nur Abstufungen von 0,05 Tausendstel Inch, hoch oder runter, und lassen sich in Zahlen exakt abbilden.
    Man könnte aber auch Schmetterlinge wie früher im Kindergarten anstatt der Sternchen dafür verwenden. :rolleyes:

    Natürlich gehört die Bahnlänge dann als nächstes wichtiges Auswahlkriterium dazu.
    Da aber auch die Form der Bahnkurven, ein oft wohlgehütetes Geheimnis der Hersteller, bei gleicher Bahnlänge sehr unterschiedlich ausfällt,
    kommt man ums Testen sowieso nicht herum.

    Aber mit effektiv gemessenen Öffnungsangaben könnte man sich einige an Testobjekten sparen und die in Frage kommende Auswahl an MPC´s relativ eng begrenzen.

    Nach meinen Vorstellungen könnte die standardisierte Angabe von Öffnung und Bahnlänge auf einem MPC wie folgt aussehen : 105 / 25

    kokisax
     
    Rick gefällt das.
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    wäre mir zu wenig. Ich hätte es gerne
    Öffnung in inch,
    Kammer: klein, mittel oder gross,
    Bahnlänge: kurz, mittel oder lang
    und Baffletyp
     
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