Müssen es teure (und nachbearbeitete) Blätter sein? Oder tun’s auch günstige, unbearbeitete?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Onkel D, 25.Mai.2025.

  1. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Das ist edel von denen. Wenn ich die wäre würde ich nur die guten Randpflanzen benutzen und eine gleichbleibende Topqualität liefern und die inneren Pflanzen an d‘Addario verkaufen :)
     
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  2. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

    Oder:
    Wenn nur ca. 1/3tel der Blätter gut sind - weil Randzone - wird nur der entsprechend gute Teilbereich für die Blattherstellung verwendet und die Blätter dann 3x so teurer verkauft.
    5er Pack dann für € 75 anstatt € 25 - das will denke ich auch niemand.
     
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  3. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Es gibt die europäische Weintradition für Rotweine, die besagt: Ausbau im Stalltank oder Eichenfass bzw Barique. Die neue Welt hält sich an diese Tradition nicht immer und verwendet Eichencubes wegen Erhöhung der Lagerkapazitäten und Eichenchips wegen niedrigere Kosten und verkürzte Reifezeit.
    Diese Chipsweine riechen stark nach frisch gespitzten Bleistiften und schmeckenauch so. Das Beste Beispiel wäre 19 Crimes Reihe mit Serienmördern aufm Etikett.
     
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  4. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Danke!
    Wieder mal was gelernt.
    Banausenmässige Grüsse


    SlowJoe
     
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  5. Moritz.M

    Moritz.M Kann einfach nicht wegbleiben

    Maßgeblich ist auch das Mundstück. Früher hatte ich Mundstücke, die sehr kritisch auf Schwankungen reagierten. Mein aktuelles Mundstück klingt nicht nur gut, sondern „frisst“ alles nahezu kritiklos, was ich draufschnalle.
     
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  6. philipp_b

    philipp_b Ist fast schon zuhause hier

    Je näher dran am Spielenden,desto wichtiger. Von daher würde ich nicht an den Blättern sparen. Es sei denn, dein Sound ist dir nicht wichtig. Nachbearbeiten ist übrigen nicht so schwierig und kostet auch nicht so viel Zeit.
     
  7. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Nutzen wofür ist halt die Frage. Da sind schon mal Gurken bei, die ich nicht mal zum Üben nutzen will aber das ist die Minderheit, genauso wie das Blatt, das für mich Konzertqualität hat, die Mehrheit ist ok aber halt nicht wirklich toll, reicht für den Alltag aber.



    Nein gibt es nicht. Ich habe noch nie das Gefühl gehabt, daß die wirklich teuren Blätter überlegen waren von der Qualität. Pech ist nur wenn es so ein exklusiver Schnitt ist, der gut funktioniert und gezielt schwierig zu bekommen und deswegen teurer ist (z.B. die Special Cut von Rigotti, wobei ich nicht weiss, ob es die noch gibt, die waren irgendwie an System 54 gebunden).
     
  8. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wenn sie aber wissen daß die Blätter in der Mitte minderwertigere Blätter ergeben würde es Sinn machen diese gar nicht in die Packung zu tun. Stell dir mal vor eine Firma würde in einem anderen Bereich des Lebens das genauso wie Vandoren praktizieren, das gäbe viel Ärger.
    Ich glaube nicht daran, denn dann gäbe es bereits Anbieter mit Premiumblättern, die alle nicht aus der Mitte kommen und viel besser aber auch viel teurer sind (das würden die meisten Profis wohl dann auch zahlen).
     
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  9. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Die Rigotti hängen stark, wie die meisten Blätter, von der Ernte ab. Vor vielen Jahren konnte ich jedes Blatt in der Packung für Konzerte nutzen, derzeit ist es auf einige wenige pro Packung begrenzt. Ich warte auf die nächste Ernte und hoffe, daß solange mein Vorrat an alten Blättern reicht.
     
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  10. Matthias Wendt

    Matthias Wendt Ist fast schon zuhause hier

    Die sind da schlicht zu teuer. In Tokyo kosten sie zur Zeit 4300 Yen, das sind umgerechnet 26,23 EUR, Steuer kommt möglicherweise noch drauf, also noch so 10 % draufschlagen.
    In Holland bekommst Du die 5er Packung für 32,15 EUR. Dafür sind die bei mir bisher alle sehr gut spielbar gewesen.
    Gruß Matthias
     
  11. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe nur das wiedergegeben, was uns Tony erzählt hat.

    Im Bausektor, wo ich tätig bin, sind solche Geschäftspraktiken üblich. Man weiß genau, dass ein Subunternehmen nicht ausreichend qualifiziert ist, beauftragt ihn aber trotzdem, weil er hat der billigste ist und fightet das bei Mängeln dann per Gutachter und Anwalt aus - bzw. behält Geld ein.
    Und auf Pfusch weist kein Unternehmer seinen Bauherrn freiwillig hin.

    Ist halt Business. Die können (bzw wollen) sich das nicht leisten, nur die Hälfte oder gar nur 1/3tel der Plantage zu verarbeiten und den Rest zu verfeuern.

    Ich kann mir das schon vorstellen … :cool:
    Frage wäre auch, ob man mit der reduzierten Anzahl die weltweite Nachfrage überhaupt bedienen könnte, wenn man nur „gute“ Blätter verkaufen würde.
     
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  12. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    nee nee nee,das steht da nirgens. Kunststoffblätter kann man ja auch bearbeiten
     
  13. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

    ... yep, entsorgen :hammer::lol:
     
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  14. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Doch, steht da, sogar fett..,
     
  15. Onkel D

    Onkel D Schaut öfter mal vorbei

    Stimmt, habe ich im Eröffnungspost geschrieben. Allerdings würde ich @JTM zugute halten, dass er geschrieben hat, seine Blätter seit 40 Jahren nicht zu bearbeiten. Ich vermute also, das schließt Holzblätter ein. ;)
     
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  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mit dem Einfluß des Windes auf die Stabilität von Pflanzen kenne ich aus den USA. Dort hat man mal ein großes Gewächshaus gebaut, die biosphere 2, ein paar Wissenschaftler darin für ein jahr eingeschlossen und wollte schauen, ob und wie man so ein System autark bekommt. Das Experiment ist u.a. deshalb gescheitert, weil Bäume, Bambus etc zwar gewachsen sind, wg fehlendem Wind aber keine Stabilität ausgebildet haben. Wenn ich das richtig verstanden habe braucht es mikrofrakturen, die dann heilen (die gleiche Theorie habe ich bzgl Knochen, aber auch Muskeln auch mal gelesen, weiß aber nicht, ob es stimmt) ... Die fehlten und so sind die Pflanzen einfach abgeknickt.
     
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  17. Onkel D

    Onkel D Schaut öfter mal vorbei

    Nur mal interessehalber: Welches Mundstück und welche Öffnung spielst Du denn aktuell?
     
  18. Moritz.M

    Moritz.M Kann einfach nicht wegbleiben

    Einen no name OL Florida Klon.
     
  19. Moritz.M

    Moritz.M Kann einfach nicht wegbleiben

    Edit: Öffnung ca. 7* wie mein originales Florida-Link.
    Zuvor hatte (und habe zum Teil noch) Mundstücke von Vandoren, Theo Wanne, Guardala und Otto Link STM
     
  20. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Meiner Erfahrung nach, gibt es drei Arten von Spielern, die ihre Blätter nicht nachbearbeiten.

    1) die, die gut genug sind auf allen Blättern gut zu klingen und Defizite ausgleichen können.

    2) die, die es nicht hören/merken, wenn es (noch?) schlechter klingt.

    3) die, denen es egal ist, wenn es schlechter ist, weil es ihnen die Mühe nicht wert ist.

    Zwar spiele ich persönlich ausschließlich Kunststoff (#forestone for the win), ich bearbeite aber oft die Blätter meiner Schüler nach. Fast immer performt das Blatt besser, bzw klingt der Schüler besser, wenn ich mit dem Reedgeek oder Taschenmesser da kurz die Unterseite planiere. Das sind 20 Sekunden!!! Und echt ein einfacher Schritt, der kein KnowHow erfordert.

    Bei der Oberseite ist das komplizierter. Ich denke nicht, dass man seine eigene Blätter schnitzen können muss. Das halte ich auch für zuviel Arbeit und braucht ne Menge Erfahrung.
    Aber ein bisschen rumprobieren um das Blatt symmetrisch zu kriegen, hält sich in Grenzen. Mache ich aber auch nur bei Blättern, bei denen es nicht schade drum ist. Zu 75% wird's aber besser.

    Ich habe vor Jahren mal Flying Goose getestet. Die waren spielbar, aber waren auch echt ein paar sehr schiefe Dinger dabei. Meinem Empfinden nach, merkt man bei den teureren Reeds im allgemeinen etwas mehr Selektion.
    Ob das einem das Premium wert ist, muss jeder selbst wissen. Aber wer das Geldargument bringt, der sollte sich definitiv bei Kunststoff umschauen.

    Am Ende, sollte man das kaufen, womit man sich meistens wohl fühlt. Fragt man 10 Saxophonisten, was die besten Blätter sind, bekommt man 12 Antworten.
    Holz ist halt ein Naturprodukt, bei den Schwankungen finde ich es albern, wenn man sich auf ein Blatt so einschießt.
    Da kann je nach Ernte, sich ein Jahrgang auch merklich anders spielen.
    Ich kenne Kollegen, die, wenn sie ein gutes Blatt getestet haben, in den Laden zurück gehen und den ganzen Bestand kaufen....

    Sidenote, wenn ich auf Messen für Forestone Standarbeit mache, kaufen ca 90% der nicht-Profis auch ein Forestone Blatt. Und bei den meisten ist es nicht so, dass es nur ähnlich klingt, sondern sie klingen qualitativ deutlich besser als mit ihrem alten Blatt.
    Bei den Profis, die sich viel intensiver auf ihr gewohntes Equipment eingeschossen haben, ist das nicht so ausgeprägt.
    Was sagt das über die Holzblatt Selektion der Spieler aus?
     
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