Müssen es teure (und nachbearbeitete) Blätter sein? Oder tun’s auch günstige, unbearbeitete?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Onkel D, 25.Mai.2025.

  1. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Ja, oder bin ich hier der einzige mit Messer Skillz?
    Die meisten Taschenmesser haven eine gerade Klinge.
     
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  2. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier


    Also wenn ihr den Messerschleifstein für's Messerschleifen nutzt und ihr dann nicht gewissenhaft mit einem Planierstein über den Schleifstein geht (No Joke), kann ich euch garantieren, dass dieser nicht Plan ist. Also kein e gute Idee.
     
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  3. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Einige ja, Forestone. Aber da sieht man schlechter was man macht.

    Andere werden durch eine Nachbearbeitung sofort unspielbar. ZB Fiberreed sollte man ohne KnowHow nicht nachbearbeiten außer ihr habt Lust Ne Fieberglasfaser in der Lippe stecken zu haben..
     
  4. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Das ist (wie oben schon erwähnt) der persönliche Anspruch. Wenn jemand mit etwas Arbeit, jedes Blatt besser bekommt und das sein Standard ist, muss er halt jedes Blatt zumindest etwas bearbeiten.

    Wenn es mal vorkommt, dass ich Holz länger spiele, dann arbeite ich da auch noch Mal die Unterseite im späteren Verlauf nach, da diese auch gerne ungleichmäßig auf quillt.

    Persönlich wundere ich mich manchmal schon, wie viele Spiele, das irgendwie egal ist.
    Ich kann ja verstehen, dass man da keinen Bock drauf hat. Geht mir ja ähnlich. Aber das ist ein Grund, warum ich Synthetics spiele ;)
     
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  5. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    „Mama, meine Zunge fühlt sich so komisch an. Ich glaube, ich hab Fiber!“
     
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  6. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Ich hab mal ein Legere das nicht gut funktionierte bei mir versucht zu bearbeiten. Aber irgendwie keinen Henkel dranbekommen. War alles irgendwie unvorhersehbar was da passierte…..das muss man wohl erst eine Weile üben.
    Ich hab auch noch von früher im Kopf, dass diese Fiberblätter nicht bearbeitet werden sollen genau aus dem von Dir genannten Grund. Aber auf der Fiberreed Seite steht dass man die problemlos bearbeiten kann. Da klingt eigentlich alles ganz normal . Vieleicht das Material geändert?
    LG
    Thomas
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.Mai.2025
  7. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ja, die Marke gibt es noch.
    Das waren auch mal meine Lieblingsblätter, als sie noch den grünen Stempel mit der Stärke auf der Vorderseite hatten.
    Dann ging LaVoz in Rico auf und die LaVoz in der grau-grünen 10er-Schachtel habe ich recht gerne gespielt und habe auch noch ein paar Schachteln weil: LaVoz gehört jetzt zu d‘Addario und ich finde sie scheußlich. Also habe ich mich mit Restbeständen eingedeckt.

    Inzwischen habe ich mit Marca American Vintage Blätter gefunden, die sehr nah an den ursprünglichen LaVoz mit dem grünen Stempel dran sind.

    Lustig - die Geschichte erzählt er jedesmal, unabhängig davon, welche Blätter er gerade spielt.
    Aber Tony ist eh einer, der kann aus jedem noch so ranzigen Setup magische Musik rausholen.

    Das mit dem Wind ist sehr plausibel, das mit der Durchmischung der Packungen nicht so sehr.
    Ich weiß von Marca, dass die besseren Lagen eines Feldes (auch die vorherrschende Windrichtung spielt eine Rolle) für die besseren Sorten verwendet werden, die schlechteren Lagen gehen in billigere Schülerblätter.

    Ich persönlich würde jetzt eher kein Rohrblatt spielen wollen, das in China gewachsen ist - weiß Mao Zedong, womit das Feld gespritzt wurde.

    Als „alter weißer Mann“ leiste ich einen meiner kleinen Beiträge zur Wiedergutmachung durch Marca Blätter - die sind zertifiziert Bio, wachsen in Frankreich, werden in Frankreich hergestellt und komplett plastikfrei verpackt.
    Von 10 Blättern (= 2 Schachteln) muss eins mal bearbeitet werden. Die Unterseite plan streichen mache ich eh mit jedem Blatt.
    Die Marca Blätter halten erstaunlich lange, wenn man sie richtig einspielt - wobei das aber auch vom Schnitt abhängt.

    Marca produziert übrigens auch für Alexander Reeds, Selmer und Better Sax, wahrscheinlich noch ein paar andere.
    Bei Selmer weiß ich, dass es der Marca Superieure Schnitt und das Rohr aus den besten Lagen ist.
    Alexander hat vier Marca Schnitte am Start, die sind mit der Blechschachtel nur anders verpackt - ich kann da keine Unterschiede feststellen.
    Better Sax bekommt den „Jazz unfiled“ Schnitt, der sehr leichtgängig ist. Welche Rohrqualität kann ich nicht sagen, hab die noch nicht probiert.
     
  8. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Ja, das funktioniert zweifelsohne, kein Thema, aber hast Du auch alle Blätter gespielt, die Du gekauft hast? Viele Leute haben die Erfahrung gemacht, dass mit wenig Aufwand die Ausbeute deutlich erhöht werden kann. Und manche Leute möchten nicht nur ein Blatt draufmontieren, das spielt, sondern freuen sich darüber wenn es besser funktioniert…..
    LG
    Thomas
     
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  9. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Tatsächlich ja.
    Die guten habe fürs Livespielen benutzt und die schlechten für Longtone übungen oder so. Die wurden aber durchs spielenn auch irgendwie immer brauchbar. Mann mußte da nur erstmal durch die schlechte Phase durch. Ganz selten hatte ich ein Blatt was überhaupt nicht funktioniert.daraus wurde dann ein Kaminanzünder.Aber vielleicht waren auch meine Ansprüche damals nicht so hoch. Heute spiele ich nur noch Kunststoff und bin damit glücklich.
     
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  10. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe diesen Stein speziell für Blätter gekauft und bin eigentlich damit glücklich. Man sieht ja am Blatt, ob der Stein planschleift oder nicht.
    Aber an sich hast Du recht: wenn man härtere Gegenstände schleift, verändert sich die Oberfläche vom Stein und erfüllt ihren Zweck nicht mehr.
    Nur das tue ich eben nicht.
    Und: das Schleifen von Messern auf einem 6 000 Japsen ist ein Lebenswerk. Aber auch dann wird man nicht fertig :)
     
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  11. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

    Ich war das erste Mal bei Tony, daher kannte ich die Story noch nicht :):cool:.
    An der "Durchmischungs"-Story stört mich, dass die Blätter erst sortiert werden müssten, damit man sie gezielt durchmischen kann. Das wäre ein zusätzlicher Arbeitsgang, der natürlich Geld kostet.

    Tony hatte beim Workshop Probleme mit seinem Selmer BA, weil die Oktavklappe nicht funktioniert hat. Er hat dann halt alles bis ins Flagolett rein mit Überblasen gespielt und dann nur nüchtern festgestellt, dass "ein Saxophon eine Oktavklappe gar nicht braucht".
    Harald Dallhammer kam dann zum Workshop und hat sein BA gerichtet.
     
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  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Und ich habe schon vor 45 Jahren meine Blätter bearbeitet. :)
    Bin ich jetzt der Sieger.... So'n unfug.
    Niemand sagt, dass man Blätter bearbeiten muss. Die Dinger spielen aus der Schachtel, als naturprodukt mal besser, mal schlechter. Heißt jetzt aber nicht, dass durch leichtes bearbeiten das Blatt nicht geringfügig besser spielt oder länger hält.

    Das Problem der Bearbeitung sehe ich eher bei Blättern, die nicht mehr richtig spielen, weil schon mal abgenudelt. Die einen werfen weg, sind ja nur 5€. Die haben aber auch keine Lust Zeit in ein Blatt zu investieren, oder es zu lernen. O. K..
    Die anderen arbeiten nach, und das muss man können und wollen.
    Das Können kostet Fehlschläge, durch Fehler, die man bei der Bearbeitung macht, aber auch, weil nicht jedes Blatt refreshed werden kann. Bei mir ist die quote geschätzt bei 80% aus einem durchgenudelten Blatt eines hinzubekommen, dass zumindest befriedigend spielt. Bei diesen nachbearbeiteten Blättern stelle ich dann aber auch fest, dass sie in dem Zustand lange halten, deutlich länger als ein neues.
    Zu meiner klarinettenzeit gehörte die blattbearbeitung zur Ausbildung, schon, weil es keinen internethandel gab (es gab nicht mal internet), weil der nächste Laden weit weg war und nur wenige Blätter hatte, und als Schüler das Geld auch nicht sooo locker saß.
    Einen Stein nehme ich nicht, eine Glasplatte und nasschleifpapier (für die Unterseite). Oben dann eine Nagelfeile, wobei ich das blatt auf der Glasplatte liegend von unten anleuchte. Damit kann ich das Herz und den auslauf kontrollieren und symmetrisch halten.
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Na, wer weiß, vielleicht hat man dem Herrn Lakatos ja auch nur einen Bären aufgebunden.

    Die Geschichte ist recht unwahrscheinlich, denn sonst wären die besten Rohrholzplantagen lange Felder, die quer zur Windrichtung ausgerichtet wären, damit jedes Hälmchen schon von Kindesbeinen an die geeignete Flexibilität mitbekäme.

    @JES, was machst du mit den ausgenudelten Blättern denn? Dünner feilen ja wohl kaum. Gehst du also mit dem Blattabschneider dran?
     
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  14. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Was beim Schleifen möglicherweise kritisch sein könnte: wenn ich das Blatt schleife / poliere und zwar beidseig, verschließe ich möglicherweise die Poren auf dessen Oberfläche. Dann braucht das Blatt mehr Zeit fürs Anfeuchten und trocknet in den Pausen schnell aus. Dieses Phänomen meine ich beobachtet zu haben.
    Ich finde das Mundgefühl einfach besser, wenn die Blätter leicht bearbeitet und "ausgewaschen " sind. Ob sich dadurch irgendetwas zum besseren verändert, kann ich nicht beurteilen. Ich habe äußerst selten unberührte Blätter gespielt.
     
  15. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

    Die Blätter werden meines Dafürhaltens längs mit der Faser geschnitten und haben daher keine Poren.
    Liege ich das falsch?
     
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  16. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das Rohr wächst in Längsrichtung und bildet Kapillare.
    Es wird dann quer dazu geschnitten und in vier Kreisabschnitte gespalten, aus denen das Blatt gefräst wird.
    Dabei bleibt ein Stück „Aussenhaut“ des Schilfrohrs stehen.
    Die Innenseite wird komplett plan gefräst.

    Wenn man also die Unterseite des Blattes plan schleift, schleift man evtl. Kapillare auf, nicht zu.
    Wenn man die Oberseite des Blattes bearbeitet, können sich einzelne Kapillare durch Schleifstaub zusetzen (falls man trocken arbeitet - was ich für ungünstig halte).

    Ich fürchte also, die Beobachtung, ein bearbeitetes Blatt würde schneller austrocknen, entspricht dem Geräusch wachsenden Grases (wo man ja eigentlich hustende Flöhe hört). ;)
     
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  17. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

    Was sagt die KI dazu:

    Die Qualität von Saxophonblättern aus Plantagen hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich Anbau, Verarbeitung und der verwendeten Schilfrohrart. Während Plantagenanbau einen gleichmäßigen Anbau gewährleisten kann, kann wild gewachsenes Schilfrohr eine bessere, widerstandsfähigere Struktur aufweisen.
    Elaborated:

    • Plantagenanbau:
      Viele Saxophonisten bevorzugen Plantagen-Blätter, da sie eine gleichmäßige Qualität und Verarbeitung gewährleisten.
    • Wild gewachsenes Schilfrohr:
      Einige bevorzugen wild gewachsenes Schilfrohr, da es eine längere Zeit zum Wachsen braucht, was zu einer widerstandsfähigeren Struktur führt.
    • Verarbeitung:
      Die Verarbeitung der Blätter spielt eine wichtige Rolle, um die Qualität zu gewährleisten. Unterschiedliche Hersteller verwenden unterschiedliche Methoden zur Herstellung und Auswahl der Blätter.
    • Schilfrohrart:
      Die Wahl der Schilfrohrart kann auch die Qualität der Blätter beeinflussen. Einige Hersteller verwenden beispielsweise Schilfrohr aus bestimmten Regionen oder Anbaugebieten, um eine bestimmte Klangqualität zu erreichen.
    • Blattstärke und Schnitt:
      Die richtige Blattstärke und der richtige Schnitt sind entscheidend für das Spielgefühl und den Klang.
    • Marken und Modelle:
      Es gibt viele verschiedene Marken und Modelle von Saxophonblättern, mit unterschiedlichen Qualitäten und Klangcharakteristiken.
    • Erfahrung und Präferenz:
      Die Wahl des richtigen Saxophonblatts hängt auch von der persönlichen Erfahrung und den Vorlieben des Spielers ab.
    Zusammenfassend: Die Qualität von Saxophonblättern aus Plantagen kann gut sein, insbesondere wenn sie sorgfältig verarbeitet und aus hochwertigem Schilfrohr hergestellt werden. Einige Spieler bevorzugen jedoch wild gewachsenes Schilfrohr, während andere eine gleichmäßige Verarbeitung und Qualität bevorzugen. Die richtige Wahl hängt von der persönlichen Erfahrung und den Vorlieben des Spielers ab.


    Von "wild gewachsenem" Schilf habe ich noch von keinem Hersteller was gehört.
    Ich muss mal im Garten nach unserem Bambus schauen, welcher sich ggfs. für Blätter eignet bzw. mit dem Anbau meiner eigenen Blätter beginnen - ich wohne ja schließlich im "wilden" Osten, beste Voraussetzungen für wildes Schilf .... :D
     
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  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Jep, das ist der erste Schritt, einkürzen mit dem Blattschneider.
    Nur dünner feilen macht wenig Sinn. Die Blätter sind schon abgenudelt, und damit leicht, da nur noch mehr abnehmen macht sie noch leichter.

    Was auch geht, es gibt Blätter, die spielen, aber in gewissen Bereichen nicht so, wie ich das möchte. Bspw sind die mittellage und die hohen Töne gut, die tiefen sprechen etwas tricky an. Auch das korrigiere ich, da muss man sich aber auskennen. Es gibt gute "Landkarten" im Netz, aus denen man die Bereiche ablesen kann, die für welche Eigenschaft verantwortlich sind. Nur, mir kann @Wuffy auch erklaren, wie man eine verdrehten Korpus richtet oder klappenkopplungen einstellt, ohne Erfahrung...
    Das geht dann auch nicht rein optisch, weil durch den Wuchs ein blatt symmetrisch aussieht, es physikalisch aber nicht ist.
     
  19. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die Plantagen werden im Departement Var tatsächlich möglichst langgestreckt gepflanzt.
    Meist in Ost-West-Richtung um den Mistral längs der Rhone einzufangen.
    Einerseits ist das gut für die Blätter, andererseits war das schon immer Windschutz für die Felder mit anderen Ackerpflanzen zu schützen, die sonst schnell austrocknen (wie die Seife „aus Marseille“ auf den Dachböden in St. Remy und Umgebung).
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Alex schrieb von beidseitig schleifen. Auf der Oberseite mit dem Anstich hast du Poren. Die Kanäle gehen sogar durch das ganze Blatt. Nimm mal eines in den Mund, soweit, dass der anstich komplett im mund ist. Dann saug mal... dann wirst du merken, dass du luft durch das Blatt gezogen bekommst.
    Klar, wenn du nur die Unterseite planschleifst, da hast du quasi keine Poren.
     
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