Müssen es teure (und nachbearbeitete) Blätter sein? Oder tun’s auch günstige, unbearbeitete?

ich finde das ist eine gute Idee. Ich mach das gerne so dass ich eine neue Schachtel aufmache, alles anspiele und dann ungefähr der Stärke und der Spielbarkeit entlang sortiere. Dann dann mache ich ein paar Tage lang mit jedem Blatt ein wenig was, nur 1-2 Minuten nicht zu laut, nicht zu hoch und nach ein paar Tagen schauermal was da etwas taugt. Vielleicht hab ich da eine Macke, aber ich glaub dass es Genz gut läuft so ... ( ausser mein neues Vandoren Plastikblatt, das bekam direkt nach dem Auspacken die volle Dröhnung )
LG
Thomas

 

Oh mann...jetzt ist mir wieder klar, warum ich mich so selten auf solche Wort Gefechte einlasse... In meinem Beitrag schreibe ich, dass ICH diese Erfahrung gemacht habe. Du hast mit Sicherheit eine ganz andere. Außerdem: auch ich bin technisch in der Lage auf jedem noch so schlechten Holzblatt zu spielen. Nur möchte ich das nicht. Ich möchte aus jedem Blatt das beste heraus holen, daher bearbeite ich immer nach vor dem Spielen die Blatt Unterseite mit dem ReedGeek. Das liegt schon alleine daran, dass sich die Holzfasern des Blattes aufstellen und dadurch keinen perfekten Verbund mit dem Mundstück herstellen. Thats all, nicht mehr und nicht weniger.
LG Thomas

 

vor Urzeiten wurden die Steuer-Blätter nicht nur aus handgebogenem Arundo Donax hergestellt sondern auch von Cheffe noch abprobiert.

 

Das hat sich überhaupt nicht für dich gegolten sondern für @JES
Da hast du mich jetzt aber ganz falsch verstanden

 

Puh, klingt für mich eher nach einer Legende. Wenn dem so wäre, würde ich als Vandoren für Premiumpreise einen "Special Wind Cut" heraus bringen.
Naja, kann ja was dran sein.

Aber Holz ist ein Naturprodukt. Die packen auf jeden Rohling den gleichen Schnitt (für eine Sorte) und messen erst dann physikalisch, welche Stärke das Blatt hat. Deshalb haben Holzblätter schon eine Streuung von 0,5 Stärken.
Dass dann der Wind ein entscheidender Faktor sein soll, naja, angeblich soll ja auch die Mondphase wichtig sein.

 

Ich spiele zukünftig nur noch bei Vollmond Saxophon

 

Deswegen kommen bei Dir auch alle Töne immer so fein!
Moment mal... wäre das nicht etwas für den Thread "Tipps für Anfänger"?

 

Soweit ich weiß, war das früher so und wird heute nur noch bei einigen Billigproduzenten so gemacht. Die großen Hersteller schneiden direkt mit hoher Präzision auf das Zielmaß. Umklassifizierung und Ausschuss sind die Ausnahme.

 

Ja, mich auch. Richtig gute Quellen, die genau diesen Punkt des Prozesses beschreiben, habe ich nicht gefunden. Ist vielleicht auch nicht verwunderlich, ist ja Kern des Betriebs-Knowhows. Es gibt einen Film von d‘Addario, bei dem so etwa ab 2:20 der Prozess vorgestellt wird, ohne genau die Reihenfolge (erst festlegen der Stärke, dann produzieren, dann prüfen versus drauflosschneiden und dann messen) darzustellen.



Da ist übrigens auch die Rede von Wind als einer wichtigen „Zutat“ (bei 0:53).

 

Würde mich auch interessieren.

Wie in vielen Bereichen wird es so sein das es schwierig bis unmöglich ist die Wahrheit zu erfahren.

Jeder Hersteller wird seine "Geheimnisse " haben um sich einen Vorteil davon zu verschaffen. Zumindest wird er es glauben.
Oft werden kleine Hersteller aufgekauft um an Know-how zu kommen.
Zumindest in meinem beruflichen Umfeld war das so.

Grüße Gerrie

 

In den Video sieht man ja sogar, wie die Maschine das fertige Blatt nochmal biegt...


Also würde mich sehr verwundert, wenn da irgendwie ein Laser den Rohling scant und dann einen individuellen Cut drauf setzt.
Warum sollte man ein seit Jahrzehnten bewährtes System ersetzen.

An die Holzbläser: oder habt ihr in den letzten 10 Jahren eine deutliche Qualitätsverbesserung bei den Blättern festgestellt?

Die Entwicklung in den Maschinen erscheint mir doch eher in Automatisierung zu sein.

 

Das Biegen kann auch ein Prüfen sein, nachdem schon gezielt auf eine Stärke gefertigt wurde.

Ja, deutliche Verbesserung in der Fertigungstoleranz in den letzten Jahren (ob 10 oder 20 weiß ich jetzt nicht so genau), die sich in deutlich weniger Ausschuss in der Packung zeigt. Das ist ja auch ein Teil der Botschaft des PR-Filmes.

 

Den geringeren Ausschuss kann ich nicht nachvoĺlziehen.
Immerhin wäre es aber möglich, dass nicht das Produkt an sich besser und konsistenter wird, sondern die anschließende Klassifizierung.

 

Ich meine wirklich die Fertigung, nicht die Klassifizierung. Früher hatte ich in einer 10er-Packung gerne mal 3 Blätter, bei denen die Mitte des Blattes heller war als außen, wenn man das Blatt gegen das Licht hält. Eine Art inverses Herz Das hat mit Klassifizierung nichts zu tun. Jetzt spiele ich seit einiger Zeit wieder aktiver und habe so einen Fall noch gar nicht gehabt. Allerdings habe ich nicht wirklich Versuchsreihen gemacht oder auch nur auf die Marke oder Unternehmenskäufe mit Markenübergang und so geachtet. Es ist nur meine Erfahrung, dass das früher für mich echt nervig war und heute eigentlich kein Thema mehr ist.

 

Naja, ich habe in den letzten zehn Jahren statistisch weniger Ausschuss, weil ich mich auf ein, zwei Marken konzentriert habe, die für mich wenig Ausschuss haben. Und ich kann heute mit nicht optimalen Blättern besser umgehen, als vor zehn Jahren (da bin ich nach langer Pause wieder in Geschäft eingestiegen…).

Sind die Blätter besser geworden? Ganz sicher nicht.
Meine ehemaligen Lieblingsblätter LaVoz wurden erst schlechter, dann - bei d‘Addario - für mich richtig schlecht.

 

Alle Blätter eines Typs erhalten den gleichen Schnitt, die Stärke wird im Nachhinein bestimmt, bzw. durch die Holzwahl im Vorhinein eingegrenzt.

Das wurde in diesem Forum schon verschiedentlich heraus gefunden und bestätigt.

Ich suche das jetzt aber nicht.

Gruß,
Otfried

 

der Umgang mit den Blättern ist entscheidend, es braucht keine teuren Blätter, die üblichen Marken tun es
meine Routine die für alle Blätter aus einer Box gut bis sehr gut spielbar macht (ob Vandoren, regalqueens, Rico etc.).
alles subjektiv - mein Ritual:

- neues Blatt kurz wässern
- auf ner Glasplatte mit dem Daumen die Fasern von hinten nach vorne ausrichten
- 5min Anblasen, nix extremes / ich lass das Blatt auch mal mehrere Tage ruhen
- beim nächsten check, wieder wässern, warten, und die Blattunterseite mit reedgeek eben machen
Schleifen verstopft aus meiner Sicht die Poren - deshalb schabe ich - wieder nur ein paar Minuten anblasen
- beim dritten vierten mal bringe ich mit dem reedgeek die Flügel sachte ins Gleichgewicht, wenn nötig
- Lagerung aller Blätter die gespielt werden bei 73% Humiditypack in einem kleinen Plastikhumidor.

mehr mach ich nicht. Diese Vorgehensweise ist aus 43Jahren so entstanden, das wenig Spielen zu
Anfangs hab ich vor Jahrzehnten auf einem Vandoren Stand aufgeschnappt.

denke, jeder muss seine individuelle Vorgehensweise auschecken, was passt zu einem.
auf youtube gibts unglaublich viel zu dem Thema.

Bei mir gibts keinen Ausschuss so wie manche hier berichten. Ein etwas schlechteres Blatt wird
halt zum Üben verwendet. Völlig wurscht wenns etwas dumpfer klingt oder etwas schlechter
anspricht.

Gruß
Shorty

 

Ja, habe ich bei einem Vandoren Workshop so gelernt. Alle Blätter eines Typs gleiche Dicke - ob es dann ein 2er oder ein 5er ist, wird hinterher raus gemessen. Die Stärkenvariation kommt eben daher, ob das Rohr am Rand des Feldes oder in der Mitte gewachsen ist, wind zu- oder abgewandt.
Den Unfug, die Blätter nach z.B. gute 3er und schlechte 3er zu sortieren und dann in jede Schachtel genau zwei schlechte zu stecken, macht garantiert niemand. Wäre auch gar nicht wirtschaftlich darstellbar.
Da hat der gute Tony wohl was nicht richtig verstanden...
... und alle plappern es nach