Müssen es teure (und nachbearbeitete) Blätter sein? Oder tun’s auch günstige, unbearbeitete?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Onkel D, 25.Mai.2025.

  1. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Coole Zusammenfassung. Sowas wäre schön in jedem Beitrag!

    Allerdings würde ich immer bei dem Punkt widersprechen. Bei einem ausgelutschtem Blatt ist ist die Rückstellkraft der Bambusfasern einfach schlapp. Selbst wenn man die Spizte abklappt, also dann ein dickeres Brett im Mund hat und daher die Stärke wieder passt, ist das ein ausgelutschtes Blatt, dass nicht mehr gut klingen wird.
    Heißt aber nicht, dass ich bei einem gespielten Blatt nicht zwischendurch mal nachbearbeite. Durch das ständige feucht und trocken, quillt/arbeitet Holz auch gerne mal. Oft hat dann Reedgeeken oder mit dem "Messer streicheln" wieder was gebracht.
     
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  2. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Es ist weder Bambus noch wird der Rohling in der Fabrik „planiert“.
    Da wird eine dreidimensionale Form gefräst und dann die Stärke ermittelt.

    Das Planstreichen mit ReedGeek oder Messerklinge beim trockenen Blatt glättet die Oberfläche.
    Da werden Fasern, die durch natürliche Veränderung von Temperatur und Feuchtigkeit aus dem Verbund ausgefranst sind geglättet.
    Beim feuchten Blatt kann man eine Wölbung durch Aufquellen korrigieren und damit besseren Verschluss zu Tisch und Rails herstellen.
     
    saxer66 gefällt das.
  3. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Sorry, selbst beim Planieren hat die Klinge keinen 90° Winkel und schneidet das durch. Für mich erscheint planieren, Messern und Reedgeeken sehr nach schaben mit deutlichem Materialabtrag.
    Unter "glätten" verstehe ich was anderes (also ohne Materialabtrag). Messer und Reedgeek sind "scharf". Zumal ich mit dem Reedgeek auch Plastikbkätter bearbeitet habe. Das fühlt sich definitiv eher nach Abhobeln als Glätten an.

    Aber vielleicht reden wir auch gerade aneinander vorbei...
     
  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das wäre nicht das erste Mal.

    Dir ist aufgefallen, dass ich einen Unterschied zwischen trocken und feucht gemacht habe?
     
  5. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe mit Reedgeek und Messer deutlichen Materialabtrag, egal ob trocken und feucht.
    Wenn du mit glätten meinst, dass nur die Aufgequollenen Fasern wieder reingedrückt werden, dann ist das definitiv nicht der Fall.

    Wenn du mit Glätten meinst, da wird Zeugs "weggedrückt" wie bei einem Pickel und der Planierhobel schneidet mehr, weil der Winkel sehr viel flacher ist und das für die Fasern aus irgendeinem Grund besser ist, okay, da hört dann meine Expertise auf.
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Man kann also mit dem Reed-Geek fein hobeln. So verstehe ich das. Glättet er also, weil der Hobel besser hobelt als die Fabrikphräse?
    Oder glättet er auch durch das Darüberstreichen mit der glatten Fläche?
    Selbst wenn man das Blättchen über ein Blatt Papier streicht, soll es ja glatter werden. Oder verstopfen die Mikrofasern des Papiers die Poren des Blattes?
    Mit der Messerrückseite habe ich wirklich nur durch Druck geplättet, also hochstehende Fasern angedrückt und wahrscheinlich Röhrchen zugedrückt, damit aber auch vielleicht verletzt?
    Was passiert, wenn man das Blatt über den feinen Schleifstein zieht oder auch über feinstes Sandpapier?
    Wenn eine geglättete Unterseite besser ist, warum machen die Hersteller nicht genau diesen Schritt schon in der Fabrik?

    So viele Fragen (-:

    Schön, dass selbst die einfachsten Dinge derart komplex sein können.
     
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  7. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Ach so, du machst mit dem Rücken. Das wäre für mich glätten. Ich messere immer mit der Klinge.
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Das mache ich von oben, falls mir das Blatt zu stark oder schief ist.
     
  9. Onkel D

    Onkel D Schaut öfter mal vorbei

    Also, wenn wir jetzt die korrekten Begriffe suchen, würde ich das, was der Reed Geek macht, nicht als Hobeln bezeichnen. Beim Hobeln hast Du einen spitzen Winkel zwischen Oberseite des Hobelmessers und Material. Dadurch schneidet der Hobel und es entstehen richtige Späne. Beim Reed Geek hast Du einen ganz anderen Winkel zwischen Reed Geek und Material. Der Reed Geek ist in die Richtung der Bewegung gekippt. Deshalb ist es eben eher ein Schaben und es entsteht eher ein staubartiger Abrieb. Also weder Hobeln noch Plätten wie mit der Rückseite des Messers.
    Was die Hersteller angeht und warum die das nicht machen, wäre meine Vermutung, das die Fasern sich schlicht mit der Zeit wieder aufstellen. Ganz sicher stellen Sie sich aber auf, wenn das Blatt feucht wird und wieder trocknet.
     
    Joachim 1967, Silver und giuseppe gefällt das.
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja schon, aber reedgeekst du (vor) nach jedem Spiel?
     
  11. Onkel D

    Onkel D Schaut öfter mal vorbei

    Nee, da bin ich viel zu faul für, außerdem glaube ich, dass dauerndes materialabtragendes Bearbeiten die Nutzungsdauer des Blattes verringern würde und nicht zuletzt bin ich einfach unsicher, was das passende Maß der Nachbearbeitung von Blättern angeht. Das ist auch einer der Gründe, warum ich diesen Thread gestartet habe.

    Ich geeke, wenn ich das Gefühl habe, die Unterseite ist rau und das Blatt funktioniert nicht so toll und beides hängt zusammen. Vielleicht so 2 bis 3 Mal im Leben eines Blattes.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Juni.2025 um 15:59 Uhr
    Rick und Tobias Haecker gefällt das.
  12. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    ... also quasi kalt gebügelt. :)
     
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