Mundstück für "Klassik"

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Mugger, 19.Oktober.2012.

  1. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo liebe Leute,

    ich möchte mal eine kurze Erklärung abgeben, warum ich mich hier der Lächerlichkeit preisgebe:

    Hanjo, Du kannst 16 Stunden am Tag üben, immer in die gleiche Richtung. Das kann funktionieren.
    Ich für mich habe ein halbwegs Level erreicht.
    Will ich mich verbessern - was ich auch vorhabe :) - kann es sein, dass ich mich von lieb gewonnenen Gewohnheiten (meistens schlechte Angewohnheiten) trennen muss.
    Das fällt in vertrauter Umgebung schwerer.
    Wage ich mich auf mir nicht vertrautes Terrain, kann es sein, dass ich durch erzwungenes Umdenken, weil es einfach nicht so wie gewohnt funktioniert, in mein vertrautes Umfeld auch Positives mitnehmen.
    Ich glaube nicht, dass es mich "durcheinander bringt", wenn ich verschiedene Mundstücke versuche.
    Ich denke, dass da die Routine schon reicht.
    Die Grundfrage des Threads war eigentlich, ob das Selmer zu aggressiv oder zu "jazzig" klingt.
    Die Etüde ginge so nicht auf CD, keine Angst :)

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Der Lächerlichkeit gibt sich jemand Preis, der glaubt nichts mehr dazulernen zu können oder glaubt perfekt zu sein und der sich nicht für die Meinung von anderen interessiert.
    Ich finde es vollkommen gut ruhig unsere Community nach Ihrer Meinung zu fragen. Ob Du danach schlauer bist als vorher bzw. Dir die Antworten weiterhelfen, wird man sehen müssen.
    Ich denke mit den Selmern kannst Du Klassik spielen, mir gefällt die Artikulation auf den Aufnahmen nicht (zu unsauber), ob das am Mundstück liegt oder am Spieler kann ich nicht über Aufnahmen beurteilen. Wenn Du die Möglichkeit hast und etwas in der Richtung suchst probier wann immer möglich im Laden noch Mundstücke aus, die in Frage kommen würden.
    LG Saxhornet
     
  3. Rick

    Rick Experte

    DAS ist meiner Ansicht nach die entscheidende Frage!

    Sehr witzig der Hinweis "klingt zu wenig nach Klarinette", Florian - damit legst Du wohl den Finger in die Wunde. :roll:

    Nach meiner Beobachtung (lasse mich gerne korrigieren!) wird das "Klassische Sax" von Klarinettisten mit Zweitinstrument Sax dominiert, die dafür einen recht eingeschränkten Klang etabliert haben, möglichst neutral und "geschlechtslos".

    Doch Klassik muss ja nicht gleich "langweilig und veraltet" bedeuten, ganz im Gegenteil gibt es da bei genauerem Hinschauen jede Menge Bewegung, auch in puncto Klangideal.
    Es wäre doch öde, wenn jeder klassische Sänger klingen würde wie der andere, dasselbe gilt für die Instrumentalmusik.

    Warum also nicht mal einen etwas schärferen, "aggressiveren" Sound?

    Musik ist immer noch eine Kunstform, selbst die Klassik - da spielt die Interpretation (gerne auch originell!) die wichtigste Rolle.
    Sonst müsste ich mir ja von jedem Werk nur EINE "amtliche" Aufnahme besorgen und bräuchte mir danach nichts mehr anzuhören.
    In Wirklichkeit gibt es da jedoch so viel mehr zu entdecken, selbst bei angeblich schon "ausgelutschten" Stücken, denn jeder Interpret bietet wieder ein neues Universum... (Im Idealfall.) :cool:


    Für mehr klangliche Flexibilität und das Aufbrechen alter Hörgewohnheiten plädierend:
    Rick
     
  4. bildGRAV

    bildGRAV Ist fast schon zuhause hier

    Bin SEHR dafür.
    Gerade die verschiedenen Interpretationen (Ton, Tempo, Dynamik, Artikulation, Verständnis) sorgen für eine große Bandbreite.
    Deswegen nehme ich es mir auch raus, Sopran-Sax mit Oboenton zu spielen!
     
  5. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Das Bronze vom Yani hört man auch? Na dann ist doch alles in Ordnung, oder?
    Ich höre es nicht... kommt noch, wenn ich mehr Erfahrung mit Saxen habe...:)

    Aber Du hast doch gar kein Problem, oder? Du sagst, das Al3 ist Dir zu tot, mit dem Rascher brauchste gar nicht erst anfangen demnach, dann spiel doch das Selmer und fertig, was solls. Vielleicht noh mal ein ganz ordinäres S80 danebenlegen, schönen Blattschnitt aussuchen und fertig ist die Laube.
    Aber ob "wir" es zu modern finden ist doch schlussendlich wurst, Das spürst Du doch selbst am allerbesten, ob Du dich mit dem Setup wohl fühlst bezüglich Ansprache und Klanggefühl, was soll da ein aussenstehender sagen? Das kann von uns niemand beurteilen, zumindest nicht mit mp3 und einer Nudeletüde...
    Viel SPaß beim Klassik-Üben, der UNterschied zwischen Jazz und KLassik ist, dass das in manchen Kreisen nicht Longtones heisst sondern ganz altbacken "Töne aushalten"...
    ;-)
    LG
    Thomas
     
  6. Mugger

    Mugger Guest

    Servus,
    na ja, man kann ja mal diskutieren. Wenn es Dich stört, sorry.
    Aber wenn Du schon so lieb zweifelst, hier das Rätsel der Woche, threadübergreifend und ein bisschen offtopic, aber macht ja nix.
    Eines ist das unlackierte Schagerl, eines ist das Bronze-Yanagisawa.
    Und nicht mp3, sondern wav.
    Und auch halb so schnell. Und mit dem AL3

    http://db.tt/b317IG7k
    http://db.tt/ptjqP0qq

    Liebe Grüße,

    Guenne

     
  7. Mugger

    Mugger Guest

    Servus,
    na ja, man kann ja mal diskutieren. Wenn es Dich stört, sorry.
    Aber wenn Du schon so lieb zweifelst, hier das Rätsel der Woche, threadübergreifend und ein bisschen offtopic, aber macht ja nix.
    Eines ist das unlackierte Schagerl, eines ist das Bronze-Yanagisawa.
    Und nicht mp3, sondern wav.
    Und auch halb so schnell. Und mit dem AL3. Ja, es rauscht. So what.

    http://db.tt/b317IG7k
    http://db.tt/ptjqP0qq

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  8. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    der Bronzetest wäre natürlich 991 gegen 992... und nicht schagerl... ;-)

    mir kommt es ein wenig so vor ( nur mein Gefühl beim hören des wav), als ob Du ein wenig zögerlich, fast verzagt spielst und dich nicht traust, die Töne richtig anzupacken aus Angst dass sie zu arg rausknallen....
    LG
    Thomas
     
  9. Mugger

    Mugger Guest

    Ja,

    vielleicht die Angst vor dem AL3 :)
    Hab den Vergleich nochmal im Stehen aufgenommen.
    Welches ist denn nun Deiner Meinung nach das Schagerl?
    Ich glaube, Du willst das 5-Digit-Mark VI nicht gewinnen :)

    Liebe Grüße

    Guenne
     
  10. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    hallo zusammen,

    ich möchte ricks frage mal aufgreifen: warum nicht klassik mit einem modernen sound aus dem horn versehen, um verstaubte konturen aufzufrischen?

    Aber: dein hier präsentierter sound klingt schon nach klassik!

    grüsse

    mixo
     
  11. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das erste erscheint mir ein bisschen runder, samtiger. Das zweite hat eine ganz leichte Rauhigkeit. Mir ist allerdings nicht klar, wie ich diese Charakteristika mit lackiert, Bronze:unlackiert in Verbindung bringen könnte. Ich hab' diese Diskussion nicht verfolgt.

    LG, bluefrog
     
  12. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Mir ist nicht klar, was "moderner/klassischer Sound" und "Klassik" in diesem Zusammenhang genau heißen sollen. Es kann ja wohl nicht gemeint sein, dass man Mozart (Klassik) auf dem Saxophon mit einem klassischen Sound (wie Klarinette) spielt. In der sog. E-Musik (Klassik?) taucht das Saxophon von ein paar Ausnahmen abgesehen doch erst im 20. Jahrhundert auf. Mich würde ja schon wundern, wenn die Komponisten da an einen Klarinettenklang gedacht hätten, denn dann hätten sie gleich für Klarinette schreiben können.

    Liegt es vielleicht einfach doch daran, wie jemand hier schon gesagt hat, dass die (klassischen) Saxophonisten eigentlich Klarinette als Erstinstrument hatten und eben nicht anders spielen konnten? Das muss man doch nicht unbedingt reproduzieren, um eine "Authentitzität" zu erreichen, die so vom Komponisten vermutlich gar nicht gewollt war.

    LG, bluefrog
     
  13. rbur

    rbur Mod

    Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Soundrichtungen. Rascher / Buescher mit den großkammerigen Mundstücken und die Franzosen mit den engen Kammern. Da sollte man sich erstmal grundsätzlich entscheiden, bevor man weiterforscht.

    Rascher hat übrigens mit Klarinette angefangen. Auf dem Sax Klang er hinterher aber deutlich anders.
     
  14. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Welche Musiker meinst du denn genau? Nicht dass hier Legenden kreirt werden.
     
  15. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    hallo zusammen,

    @matthiAs: rick hat das in post #22 unverbindlich vermutet.

    @rbur: ich stelle einfach mal ketzerisch die frage, warum man ein klassisches werk nicht mit einem sound ala john coltrane oder ernie watts interpretieren sollte!

    grüsse

    mixo
     
  16. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Um hier gleich irgendwelchen "Legenden" vorzubeugen: Ich dachte an Orchstermusiker (Klarinettisten), die zu Beginn des 20.Jahrhunderts auch mal ein Saxophon in die Hand genommen haben. Das hat eine bestimmte Tradition begründet.

    LG, bluefrog
     
  17. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich kann nur Beispiele aus unserer eigenen Kapelle bringen. Wir studieren derzeit die Noten für das Konzert ein - bunt gemischt. Eines der Stücke ist die Overtüre 1812 von Tschaikowsky. Viel klassischer geht's nicht. Der hat seinerzeit nicht für Sax geschrieben, sondern für Streichorchester. Das ist ein "neues" Arrangement für Blasorchester, soll aber so gut es geht dem Sound des Originals nachempfunden werden.

    Da haben wir Saxophonisten schon ein paar mal die Erinnerung bekommen "ich brauch' euch hier total klassisch". Die Saxe haben schon Funktion in dem Arangement, aber die Töne müssen 100% gerade, glatt und ohne Kanten oder markante Obertöne ankommen, sonst passt es einfach nicht. Hier übernehmen die Saxe die Stimmen der Celli. Gerade im Zusammenspiel mit den Klarinetten und Hörnern können die Saxophone dem Klangkörper eine Note geben, die sehr an ein Streichorchester erinnert.

    Unser 1. Alt und 1. Tenor haben beide von HWP ein Steamer Mundstück, das ist nicht gar so klassisch, können das aber meist gut kompensieren. Mit dem AL3 tu ich mir allerdings da leichter. Dafür dürfen sie die Qualitäten des Steamer im Sinatra-Medley und bei Batman voll auskosten.

    Da wir nicht zwischendurch das Setup ändern können, muss das mit einem Mundstück und mit einem Blatt irgendwie gehen.
     
  18. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ja, darauf wollte ich aber nicht hinaus. Ich dachte an Sachen, die explizit für Saxophon komponiert wurden, wo es also nicht darum geht, andere Instrumente, wie Streicher oder Klarinetten zu imitieren.

    LG, bluefrog
     
  19. Mugger

    Mugger Guest

    Ja,

    und mit viel Können und Kontrolle um Luftstrom, Voicing, Stil geht es auch so la la.
    Wenn man nicht dazu gewungen ist (z.B. wenn es so wie erwähnt in einem Konzert ist) sind die Kompromisse aber zu groß IMHO.
    Ich werd das AL3 behalten und die anderen MPCs verkaufen.
    Hab gestern den ganzen Tag herumprobiert, langsame Etüden aufgenommen, und das AL3 ist das einzige von meinen MPCs, wo ich so einen Sound mit Konzentration wirklich hinkriege, sodass es für mich zufriedenstellend ist.
    Hab viel gelernt gestern, danke auch an alle Beitragsersteller.

    Schönen Sonntag,

    Guenne
     
  20. Mugger

    Mugger Guest

    Ja,

    und mit viel Können und Kontrolle um Luftstrom, Voicing, Stil geht es auch so la la.
    Wenn man nicht dazu gewungen ist (z.B. wenn es so wie erwähnt in einem Konzert ist) sind die Kompromisse aber zu groß IMHO.
    Ich werd das AL3 behalten und die anderen MPCs verkaufen.
    Hab gestern den ganzen Tag herumprobiert, langsame Etüden aufgenommen, und das AL3 ist das einzige von meinen MPCs, wo ich so einen Sound mit Konzentration wirklich hinkriege, sodass es für mich zufriedenstellend ist.
    Hab viel gelernt gestern, danke auch an alle Beitragsersteller.

    Schönen Sonntag,
     
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