Mundstück selber machen

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von benu, 8.Oktober.2004.

  1. Benno

    Benno Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Benu,
    Antonio hat recht aus nem frischen Ast wird das nix!
    Du kannst aber genauso wenig ein künstlich getrocknetes Holz verwenden.
    Beim künstlichen Trocknen verläßt nicht nur das Wasser das Holz sondern auch strukturfestigende Stoffe. D.h. dir geht die nötige Stabilität flöten. Du brauchst ein Holzstück das etwa 15 Jahre lang abgelagert wurde. Von der Holzart her liegst Du allerdings richtig - vor allem für Flöten und Sackpfeifen werden alle möglichen Obstgehölze verwendet.
    Grüße Benno :cool:
     
  2. xtroman

    xtroman Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!

    Ich denk auch das das mit frischem Holz nix wird.....
    Gut getrocknetes altes Holz bekommst du am ehesten bei einem alten Schreiner oder bei Pfeifenmachern (die zum rauchen).

    lg Roman
     
  3. Guido

    Guido Ist fast schon zuhause hier

    ...und ich sach noch: Nimm Grenadille. Daraus werden Pfeifen hergestellt... oder Klarinetten

    Und hier kannst du so etwas kaufen.

    Gut sind alle Hartholzarten, sie müssen nur gut gelagert sein, sonst verziehen sie sich und bekommen Risse.
     
  4. hosax

    hosax Kann einfach nicht wegbleiben

    es gibt einen holzimporteur in hamburg, der verkauft grenadillreste als brandholz. den namen weiss ich leider nicht, ich habe aber vor ein paar jahren dort mal holz zum drechseln gekauft. da waren genügend große stücke dabei, um daraus ein mundstück zu fertigen. sonst ist grenadill ausgesprochen teuer.
    zum "grünen holz" kann ich den anderen nur beipflichen, datt wedd nix :) ( bin holzfachmann).
    wieso das künstliche richtige trocknen dem holz die festigkeit nimmt, ist mir jedoch schleierhaft. einen kompletten ast kannst du ohnehin nicht rissfrei trocknen. das material muss immer fachgerecht aufgetrennt werden.
    es können aber nur solche holzarten verwendet werden, die so gut wie kein wasser aufnehmen. das ist grenadill schon erste wahl. die bearbeitung ist jedoch nicht so ganz einfach und der beim schelifen entstehende staub ist nicht nur klebrig, sondern erzeugt bei mir allergische reaktionen, obwohl ich sonst nie mit so etwas probleme habe.
    du solltest dir das gut überlegen mit deinem mundstückselbstbau.
    es gibt einfach dinge .....zwischen himmel und erde ...... die kauft man besser ;-)

    herbert
     
  5. benu

    benu Ist fast schon zuhause hier

    Ich sag nur noch eins:
    Ach wie gut hab ich nen Schreiner in der Familie, die besorgt mir das Holz,drechselt es und den Rest mach ich selbst.

    Und ihr meint Grenadill sei das geeignetste?

    Stimmt, aber Mundstücke gehören mit sicherheit nicht dazu ;-)
     
  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Also Grenadill ist sehr hart und wird im Instrumentenbau verwendet (Flöten, Klarinetten). Nimm doch mal was Du gerade greifbar hast an Hartholz. Ich würde sicher nicht mit dem teuersten beginnen. Es geht mal auch ein Stück Buche welches eine homogene Struktur hat, oder nimm einen dicken Stiel, das ist meistens ein (Tropen!)Hartholz. Du musst ohnehin zuerst Versuche machen, um herauszufinden auf was Du achten musst, wie Du vorgehen musst usw. Wenn Du das raus hast, kannst Du dein gewünschtes Holz nehmen - das Ganze ist ja auch irgendwo eine Preisfrage, Grenadill dürfte nicht ganz billig sein und ev. auch schwer zu bekommen.

    antonio
     
  7. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @Antonio
    Recht hast Du....Grenadill-Holz ist alles andere als billig....
    Für das , was man abzüglich aller Versuche und Nieten zahlen muss , bis man ein halbwegs vernünftiges Mundstück darraus gezaubert hat , kann man sich wirklich auch ein gutes kaufen.
    Ich mache ja wirklich ALLES selber....von Mechaniken bis hin zu Polstern...wenn es sein muss...aber weder an Mundstücke noch an Blätter würde ich mich im Eigenbau herranwagen. Mal ein Mundstück nacharbeiten...oder ein Blatt schleifen...ist ja nicht so die Sache...aber ein MPC aus Holz zu basteln....ich weiss ja nicht. Da sehe ich nicht allzuviele Erfolgschancen.....vor allem nicht , wenn das Teil dauerhaft spielbar sein soll und auch noch gut klingen soll.
    Grüße
    Benjahmin
     
  8. hosax

    hosax Kann einfach nicht wegbleiben

    buche ist völlig ungeeeignet! es ist das europäische hartholz mit den größten schwindmaßen! wenn man daran denkt, dass die öffnung eines mundstückes im bereich der 1/10 mm abgestuft wird, liegt es auf der hand, dass das nichts werden kann. es wird sich beim spielen=feuchtigkeitsaufnahme stark verziehen.
    bei meinem "brandholzhändler" in hamburg ( er ist einer der größten importeure für tropische Hölzer ) kostete damasl ein sack grenadillreste ca. 15 dm.


    herbert

     
  9. Guido

    Guido Ist fast schon zuhause hier

    Soweit ich das noch in Erinnerung habe, nimmt Buche außerdem auch nach dem Trocknungsprozess Wasser auf, oder?
     
  10. hosax

    hosax Kann einfach nicht wegbleiben

    das machen alle hölzer mehr oder weniger!

    herbert
     
  11. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Noch ne Bemerkung vom ehemaligen Baustoff-Händler: Buchenschleifstaub ist als krebserregend eingestuft.

    Und in Hölzern aus Übersee können allerlei Sachen stecken, gegen Schimmelbefall unterwegs etc.

    Christian
     
  12. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    ja, ihr habt sicher Recht, ich meinte das mit der Buche auch nur für einen Arbeitsversuch, um überhaupt die Arbeitsgänge mal auszuchecken- das MPC würde ich dann natürlich auch nicht unbedingt aus Buche machen wollen. Hab halt mal von Verfügbarkeit und Preis her gedacht....

    Das mit der allergischen Reaktion kann ich gut nachvollziehen bei Grenadill. Ich hab mal ein Boot gebaut (als Binnenländer, jawohl :-D ) Da ist mir der Mahagonistaub gehörig in die Nase gestiegen, das war vielleicht eine Tortur! (Gut ich bin allergisch auf Pollen)

    Also lieber Benu, gespannt warten wir auf Deine ersten Tests - sei es mit der Feile oder mit der Intonation ;-)

    Viel Erfolg!

    grüsse
    antonio
     
  13. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Zweistein schrieb:

    Da gibts relativ hohe Hürden, nicht alle können mit Wekzeugmaschinen wie Drehbank und Fräsmaschine umgehen und haben die Gelegenheit solche zu benutzen. Ich habe von meinem Erstberuf her gute Voraussetzungen und habe auch schon darüner nachgedacht es zu machen, aber die Gelegenheit soche Einrichtingen benutzen zu können sind rar - und dann investiere ich meine Zeit dann halt anders. Letzlich will ich ja Spielen und nicht Bauen.... ;-) ;-)

    Gruss antonio
     
  14. Benno

    Benno Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Leute,
    ich hab beschlossen ich starte noch nen Versuch aus Messing - wieder aus zwei Einzelteilen das macht die Sache leichter - das das Erste meiner Mundstücke nicht so recht will liegt wohl an der Form der Kammer weniger daran das ich es zweiteilig gemacht habe. Um mich jedoch definierter ans Ziel voranzutasten habe ich nen CAD Entwurf gemacht.
    So long Benno :cool:
     
  15. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    hallo Benno

    mutig, mutig,- es wäre natürlich gut, wenn du von etwas ausgehen könntest. Z.B. ein altes halbieren und dieses auszumessen. Hast du keins was du opfern könntest-ansonsten könntest du doch einen Aufruf hier im Forum machen - schickt mir alle allten abgenudelten MPC's - damit Du die "schlachten" kannst. (Oder kann man die auch anständig vermessen, ohne zu halbieren-wohl eher nicht, es sei denn du kannst sie röntgentechnisch darstellen) Ich glaube Pillinger hat seine MPS's so kreiert, indem er Kammermasse und bahnformen sehr bewährter Mundstücke sammelte und auswertete. Alos seit ich mal ein Pillinger angespielt habe, habe ich alle Träume bezüglich Mundstück-Eigenbau begraben... :-D :-D

    viel Erfolg
    antonio
     
  16. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hi!
    Hmhm, also wenn nun Ytong genommen wird? Das lässt sich mit Messer und Schere bearbeiten *fettgrins*.

    Aber wenn ich mir das ernsthaft überlege, könnte ich
    mich mit "Holz" voll anfreunden. Wir sind ja auch Holzbläser, gell!?

    Bloß die Holzwahl ist schwierig, denn es sollte WEICH, damit gut und schnell zu bearbeiten sein und dennoch HART sein, denn sonst zerbeiss ichs gleich...

    Irgendwelche Vorschläge zur Wahl des Holzes?
    Liebe Grüße, Jogi
     
  17. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    @Jogi
    Obst! Also Holz von Obstbäumen
     
  18. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    @ jogi

    Das mit dem Holz ist gar nicht so einfach. Das wichtigste ist dabei nämlich nicht die Bearbeitbarkeit. Es muß eine Holzart benutzt werden die auch dann absolut masshaltig bleibt (nicht aufquillt bzw. nicht schrumpft) wenn sie am laufenden Band durchfeuchtet wird und anschliessend wieder rocknet.
    Hierfür eignen sich nur sehr wenige Hölzer wie z.B Grenadill.
    ein Aufquellen oder schrumpfen um auch nur ein bis zwei Zehntel Millimeter würde die Spielbarkeit wahrscheinlich dramatisch verschlechtern.

    Gruß

    SlowJoe
     
  19. SanDO

    SanDO Ist fast schon zuhause hier

    Doellcus hat recht. Holz von Obstbäumen lässt sich gut verarbeiten. Pflaumenholz ist z.B. gut geeignet.

    Also ich würd einfach mal bei nem Schnitzer/Drechsler/Tischler vorbeischauen und mich in Sachen Holz beraten lassen. So hab ichs jedenfalls in meiner Schnitzzeit gemacht! Mit lieb gucken und betteln darf man evtl. geeignete Reste kostenlos mitnehmen! *aus Erfahrung sprech* :cool:

    Was Jogis Beißkraft betrifft: Soweit ich weiß, kann man Holz nachträglich härten. Wie, hab ich leider schon vergessen .. Andere Möglichkeit: Noch einen hübschen Beißschutz schmieden, was man dann ins Mundstück einlassen kann. Letzte Möglichkeit: Zähne abschleifen oder ziehen lassen. Bin da auch gerne mit meiner Dremel behilflich ... *evilsmile*

    Bis bald,
    eure Sandra, die nur wenig auf dem Kerbholz hat
     
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