Mundstücke aus Holz

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von axelmario, 2.Oktober.2006.

  1. hajo

    hajo Nicht zu schüchtern zum Reden

    hallo delta, überaus herzlichen Dank für die anschauliche Darstellung, gerne bin ich aber auch noch offen für weitere statements (eventuell etwas differenzierter?) Danke
     
  2. Gast

    Gast Guest

    MOIN!

    Das Rascher MPC ist eine 1:1 Kopie eines Buescher MPC `True Tone` , wird aus alten Matritzen der Buescher MPC gefertigt!

    Der Unterschied zu einem C.G.Conn Eagel oder Standard zeigt sich im wesentlichen durch die etwas flachere Gegenwand (Einlauf) und der etwas geringeren Kammergröße als bei Conn MPC!
    Auch sind die Seitenschenkel etwas dicker gehalten als beim Conn MPC.

    Ein Holz-MPC von Adophe Sax hat zwar auch eine ausgebuchtete Kammer, hat aber zum einen eine etwas andere Kammerform, und eine ganz extrem flache "Sichtlinse" , (von hinten in die Bohrung gesehen)!
    Weiterhin ist der Einlauf gerade gestaltet, und stellt so gesehen (im Verhältnis zur Parabolik)eine Einlaufwölbung dar!

    Das Adolphe Sax Holz-MPC ist identischer mit dem ersten Selmer Airflow, welches in der Öffnung -G- zum Teil erhältlich war, und erheblich mehr `Power` hatte, als die heutigen Ergebnisse mit Conn ,Buescher, Rascher, oder Caravan MPC und den heutigen Blättern!

    Die ersten Selmer Airflow MPC in F+G erzielen immer noch hervoragende Ergebnisse auf dem Mark VI. (bis ca.86xxx No.) Sie wurden durch das Airflow (gemusterter Bohrungsrand) mit enger runder Kammer und später durch das Soloist mit enger ovaler Kammer abgelöst.

    Ein Airflow mit großer Kammer, ist für den kammermusikalischen Saxophonklang wie geschaffen, und in den Öffnungen D,E,F u. G (seltene Öffnungen) ohne weiteres für Jazz geeignet!

    Zum Rascher MPC: erzielt gute Ergenisse mit Rigotti Queens in 4,5~5......an der Spitze auf ca.5mm Länge, mit 800 Papier dünner schleifen!
    (Trick: unterhalb, nicht oberhalb des Blattes!!!!!!!! Es schließt trotzdem auf der Bahn, und behält die luftige Ansprache!!!!)

    Leider kann ich hier keine Skizzen reinstellen, um den Unterschied der großkammerigen MPC zu verdeutlichen!

    LG Hans
     
  3. hajo

    hajo Nicht zu schüchtern zum Reden

    lieber HWP, ich finde es einfach genial, wie jemand wie du so ein detailliertes wissen hat, meinen ganzen RESPEKT!!!
    aber: meine Frage!!! wo bekomme ich ein altes unverändertes mouthpiece her, ich bin interessiert an den alten Dingern, egal, ob sie klingen wie "Socken im Schallbecher" ich bin davon überzeugt, dass das Klangideal der damaligen Zeit (A.Sax) sehr anders war als heutzutage,..."lets try!" give me some information! please!!!Hajo
     
  4. axelmario

    axelmario Ist fast schon zuhause hier

    @ HWP

    Danke für die sehr dokumentierte Antwort. Wir haben Glück dich im Forum zu haben!

    Wie kommt man an solche Mundstücke?
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Moin!

    Nun, wie Ihr sicherlich mal gehört habt, machte Ch.Goodyear um ca. 1840 eine bahnbrechende Erfindung->Vulkanisation<, welche aber Kautschuk in die andere Richtung veränderte!(elastisch)Die ersten Kautschuk MPC (Hard Rubber) gab es um ca. 1875 und sie waren alles andere als bruchsicher und glichen mehr dem Bakelit was Ihr von alten Lichtschaltern kennt!

    Vor dieser Zeit wurden Klarinetten und Saxophonschnäbel aus Holz gefertigt, welche aber selbst in Ebenholz oder Monzo(afrikanisches Schwarzholz) immer noch Schwundmaßen unterliegen.
    Deshalb wurde dieses Holz sehr lange abgelagert, und im Endprodukt Mundstück mit Öl behandelt!

    Gelegentlich findet man diese alten Holz MPC auf pariser Antik und Flohmärkten oder Läden!
    Meistens sind sie nicht mehr zu gebrauchen, weil über die Jahre zu trocken geworden!

    Bei den Hard Rubber MPC sieht das schon besser aus, oft auf E-bay zu finden, aber vorsicht, ein unverändertes Original bedarf genauer Bilder!

    ****Sendet mir lieber Bilder bevor Ihr bei E-bay zuschlagt, oder lasst euch Bilder von der Spitze des MPC senden!

    Ein Original hat ein langes V-förmiges Fenster, und ist im Blattspitzenradius recht dünn aber gleichmäßig!

    Die Bahn hat eher keinen Radius, bzw. nur dort wo die Bahn abhebt, in der Spitze eher recht flach, meistens nur bis 2,2mm geöffnet!
    (ES SIND BAHNEN DIE VON HAND ABGEZOGEN SIND!)

    Erst Otto Link hat eine Maschine dafür entwickelt, ca. 1938!

    LG Hans
     
  6. melnick

    melnick Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    @ Axel Mario, Du solltest mal die Lebayle Ebenholz Mpcs testen..., also die Jazzkammer passte auf mein Büschercrat 156,157 Ten und 140 Alto wie dafür gemacht, es gibt auch noch 2 weitere Kammerformen von ihm,vieleicht ist was Du suchst dabei, ansonsten kann ich Dir mein Büschertruetonempc mal leihen...

    @hajo hab Dich auf der Landkarte nicht gefunden?
    Also ich habe noch ein Majestic Holzmundstück welches original ausschaut, leider gibts auch noch ein Eugen Schuster Majestic Aristocrat Alto und ich möchte die beiden ungern trennen, aber testen könntest Du sie in Bochum...

    @ Hwp hi Hans, wo bekomme ich eigentlich ne vernünftige Meßuhr für Mpcs her? Hab gerade mal versucht die winzige öffnung von 2 Airflow alto mpcs zu messen bin aber mit der Schieblehre nahezu gescheitert ,habe auch noch ein sehr ähnliches Dolnet & LEVEFRE&Pigis Paris....
    Bearbeitest Du auch solche Mpcs ? Falls ja und es Bedarf gibt; melde Dich einfach....


    liebe Grüße aus Bochum

    Benno
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Moin!

    @melnick- Im Prinzip gibt es Öffnungslehren .080/.087/.094 usw., bzw. Glaslehren die Bahnlängen meßbar machen!

    Ein merkwürdiges Unterfangen um ein Naturprodukt wie Bambusblätter wirklich zum absoluten schließen zu bewegen!(Ploptest)

    Geht man diesen konsequenten Weg, dann ist der Ploptest das untere Level, denn wählt man z.B. ein 3er Blatt auf einer 10* Link -Bahn , dann `plopt`es nicht die Bohne, gleichwohl ist das MPC spielbar, und die Bahn kann absolut gleichmäßig sein!

    Für mich ist das obere Level der Verschluß, d.h. wenn ich eine 2,75mm Öffnung habe, dann sollte es mit einem 2,5er Rigotti Queens eben schließen, und nur dann `plop`machen, wenn ich den Unterdruck löse!

    Ob nun eine 2,35mm Öffnung beim Tenor oder eine 2,45mm Öffnung ist nicht so das entscheidende, es hängt mehr von allen Parametern ab,Spitze,Bahnkurve, Einlauf,Bahnlänge,Kammer!

    Messen auf 100tel oder 10tel ist möglich mit einer Stahlschiene und eingebauter Meßuhr, welche bündig auf 0 abschließt!
    Das sagt aber nichts aus, höchstens das es genau ist!

    Die oberen Yamaha MPC Cracks sind meiner These von längeren Bahnen gefolgt, siehe neues 5C Mundstück!
    Leider ist das Plastik immer noch zu hart, bricht schnell!

    Auch Vandoren baut längere Bahnen, aber das Verhältnis von Einlauf zur Bohrung ist mäßig!

    Eine heutige OL Bahn 9*= 3,17mm zu 25mm Bahnlänge hat einen unmöglichen Ziehbereich, da ist ein spielen auf +/- 10 Cent eine `Doktorarbeit`!
    Sehr geschwungene Bahnkurven haben eine heftige Dynamik, aber eine saumäßige Intonation!

    Man kann alte Mundstücke refacen, ohne den Klangcharakter zu verändern, das wurde früher auch gemacht auch zu Adolphe Sax-Zeiten, man muß nur wissen wie!
    Der oft genannte Sigurd Rascher, hat alte Mundstücke gespielt und das heutige Rascher MPC sieht innen auch so ähnlich aus, was aber nicht bedeutet, das Er dieses gespielt hat!
    Dieses Rascher MPC was erhältlich ist, produziert auf modernen Saxophonen einen ähnlichen Klang, aber nicht was die Stärkegrade und das Altisimo angeht, da werdet Ihr eine Entäuschung erleben!

    ***Sigurd Rascher spielte ein schwarzes Buescher`True Tone` mit flachen Einlauf und mittelgroßer ausgewölbter Kammer, und beim Tenor lag seine Öffnung bei ca. 2,4mm und sehr langer Bahn!

    Bitte fangt nicht an mit einem Irrtum, auch ein Adophe Sax, wird nicht mit einem damaligen Standard MPC für Anfänger, zur Weltausstellung angetreten sein!

    Also wundert euch nicht, wenn Ihr ein altes MPC mit geringer Öffnung anspielt, es war damals ein schwieriges Unterfangen die ganzen Klarinettenspieler zum Saxophon zu bewegen, ->lange Bahn JA, große Öffnungen NEIN !

    LG Hans
     
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