Mundstücke selbstgemacht ...

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11578, 23.Dezember.2020.

  1. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Ich habe mir in, jetzt dreijähriger Tradition, wieder bei ebay ein Mundstück aus China bestellt, welches in die Bearbeitung gehen soll. Ziel war es eine Mischung aus dem Jody Jazz DV und einem DG King zu bekommen. Ich war mir am Anfang nicht so sicher aber es sollte zur Abwechslung mal eine Bulletchamber werden ... und auf jeden Fall langer Baffle!


    Naja, von Anfang an:



    Die letzten aus China waren alle nicht sooo pralle aber das hier ist wirklich "preiswert" gewesen.

    Es war diese hier aber ich hab weniger als 60€ bezahlt ...

    https://www.ebay.com/itm/100-Handma...rentrq:914bb3011760a69fe18c9532ffefa920|iid:1

    Es war spielbar und die mitgelieferte Blattschraube ist vollkommen in Ordnung, was den Preis wieder etwas relativiert.

    Was an diesem Mundstück besonders ist, ist das es wesentlich besser gearbeit ist als alles andere was ich bis jetzt in der Hand hatte in der Preislage und es war von vorneherein spielbar. Nicht gut aber naja ...

    Bei Ankunft sah es so aus:

    photo_2020-12-23_21-27-58.jpg

    photo_2020-12-23_21-28-25.jpg

    Langer Baffle, der sehr viel Material mitbringt, was mir für die Bearbeitung natürlich sehr entgegenkommt.

    Von hinten sieht man schön den Backborering (drei insgesamt) und wie klein die Kammer ist:

    photo_2020-12-23_21-28-29.jpg

    Es gibt im eigentlichen drei Ringe, welche ich alle rausgefräst habe.


    Hin und her es hat ganze 20 min bei mir überlebt. Hier der Zustand vor der Methamorphose:

    photo_2020-12-23_21-28-32.jpg

    Wie gesagt: Klammer und Kappe waren absolut in Ordnung.


    ______________________________


    Als erstes habe ich ddas Fenster aufgeschnitten und das überstehende Material abgetrennt:

    photo_2020-12-23_21-28-37.jpg

    Danach habe ich das soweit ausgearbeitet, wie das in dieser Phase Sinn macht:

    photo_2020-12-23_21-28-40.jpg

    Anschließend habe ich die Kammer ausgeräumt und dabei alle Backborerings entfernt. Ich mag die "freeblowing" Mundtstücke und dieses sollte auch wieder so eins werden.

    photo_2020-12-23_21-28-43.jpg photo_2020-12-23_21-28-47.jpg photo_2020-12-23_21-28-50.jpg

    Danach habe ich die Bahn neu aufgezogen und es sollte dieses mal unbedingt ein engeres Mundstück werden, weil ich in der Band zunehmend Probleme mit langen Proben und schnellen Läufen oder langen Soli hatte, weil ich zu größe Öffnungen für mein Können spiele ... typische Selbstüberschätzung :/

    Dieses mal, wie immer, sollte es eine Radiale Bahn mit Flip am Ende werden.

    Bahnlänge (am Ende der bearbeitung) 31mm Bahnöffnung 2,8mm , was so ein 7* oder so ist (???)
    photo_2020-12-23_21-28-53.jpg


    anschließend habe ich noch die Rails etwas schmaler gemacht und dann ging es in diesem Zustand ans testen:
    photo_2020-12-23_21-28-59.jpg


    Als weiteres Habe ich soundmäßig die Kammer weiter nach vorne genommen um etwas leichtere Tieftöne zu haben und das Schnarren etwas in ein weicheres Brummer zu zaubern.

    Der voresrst letzte zustand war dann dieser hier und damit bin ich dann in den Proberaum um alleine mal laut testen zu können.

    photo_2020-12-23_21-29-04.jpg

    photo_2020-12-23_21-29-10.jpg
    photo_2020-12-23_21-29-15.jpg

    photo_2020-12-23_21-29-21.jpg



    Das Ergebins war jetzt nicht soo berauschend. Zum einen war es klanglich in den Tiefen mir echt noch zu schwer anzuspielen und klang mir auch noch zu fokussiert.

    Das schlimmste war aber, das es in den oberen Tönen oder Altissimo, so ich das rausbekomme, echt leicht zu fiepsen anfing und das echt unangenehm oft, vor allem bei unsauber und schnell gespielten Läufen auch.

    Also nach Hause und erstmal das konkrete angeglichen.

    Ich habe dann die Bahn etwas flacher starten lassen und etwas länger gemacht. Von 29mm auf 31mm verlängert und die Kammer noch etwas weiter aufgezogen. Dann sah es schon sehr nach den Larsen Bulletchambers aus.

    Lange musste ich das Fiepsen suchen bzw. dessen Ursache und habe es in dem Kurzen Tisch entdecken können. Da der Tisch so kurz ist, dass das Blatt hinten übersteht, ist es schwierig den concaven Tisch so aufzuziehen, dass er wirklich eine Form erhält, die optimal für das Blatt ist. Ich hab da direkt hinter dem Startpunkt der Bahn ein Stückchen flach gehabt und das hat das Blatt bei viel Druck "abheben" lassen und dann ist das fiepsen gekommen. Concaven Tisch sauber durchgezogen und gut is ...

    An dieser Stelle war ich gestern Abend am verzweifeln und es hat mich viel Feinarbeit gekostet bis es gut war.

    Die Bahn ist jetzt am Anfang radial und geht dann in eine elyptische über:

    photo_2020-12-23_22-01-34.jpg


    Die Kammer ist jetzt groß und die Rails haben weiterhin gerade Flanken:

    photo_2020-12-23_22-01-26.jpg
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    Am Ende ist es doch sehr gut geworden, war aber mehr Arbeit als ich dachte, da der Rohling an sich sehr gut war. Mir hat der lange Tisch echt zu schaffen gemacht und fürs nächste Mal weiß ich, das ich da anders rangehen muss.

    Klanglich geht es von brav aber obertonreich (ich mag das obertonreiche - so muffelige Mundstücke mag ich persönlich nicht so) bis ordentlich jazzy oder rockig. Laut genug ist es, auch wenn sicherlich leiser als mein bisheriges Mundstück.

    Für mich vor allem wichti: Es ist schnell. Sauschnell! Das kommt vor allem durch die flache Bahn in Kombination mit dem hohen und langen Baffle. Die schmalen Rails und die Bahnmachen den Rest. Es hat einen schönen weichen Klang in den Tiefen, wenn man sich Mühe gibt und es kann ordentlisch Druck machen mit dem nötigen Fokus, wenn man etwas mehr Luft draufgibt.

    Echt entspanntes spielen für mich und ich kann deutlich präziser die Läufe spielen und es klingt auch weniger angestrengt.


    erfolgreiches "downsizing" sozusagen :)


    Euch allen ein Fest und rauhe Nächte ... Bähm !
     
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  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Lass doch mal hören, wie es klingt.
     
  3. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Hey,

    ich habe aus den gleichen Rohlingen weiter welche gemacht. Heute hab ich noch zwei fertiggestellt, wie ich sie jetzt öfter mache. Das eine ist wie im vorhergehenden Post die Kopie vom JJ DVNY und das andere ist ... naja kann man sich ja denken ;)

    Das mit der bulletchamber ist deutlich mehr "spread" und obertonreicher, während das mit dem stepbaffle sehr fokussiert und klar im Ton daherkommt.

    Das bullet ist 2,7/32mm radiale Bahn und das Step ist 2,5/30mm elyptische Bahn.

    Das bullet ist etwas kürzer, weil es mehr angestellt ist. Beide Mundstücke haben konkave Tische. An der Stelle liebe Grüße Klaus nochmal danke an @Gaivota für die Knowledge...

    Ich mach nur noch straightbaffle, weil ich nach unzähligen versuchen für mich entschieden habe, dass die rolloverbaffle ein mieser Kompromiss sind. Zum einen empfinde ich staightbaffle als deutlich homogener in den lagen und vor allem als wesentlich konsistenter im Sound bei dynamischen Spiel. Vor allem wenn es lauter wird.

    Das bullet ist schon getauscht und das step ist mein neues für Jazz, da das bullet da etwas zu sehr reinschneidet.

    Das step hat noch den backborring... da muss ich erstmal sehen wie mir das vom blaswiederstand passt. Wenn der mir zu hoch ist, dann kommt der Ring noch raus.

    die Kammern sind riesig. Mein 2. Fingergelenk vom kleinen Finger passt da entspannt rein.

    Großer Vorteil ist, dass alle Klammern tauschbar sind und beide Mundstücke perfekt auf den Kork passen!!!

    Das ist mal richtig geil :)

    Ich hab mir das step gemacht, weil etwas brauchte das nicht alles wegdrückt und sich tonal mehr einfügt und vor allem superschnell läuft. Auch untenrum ist das bullet sehr basslastig und das hat sich etwas mit dem Klang vom bassist gebissen. Das step kommt mehr fokussierter daher und geht nicht durch die Decke vom Sound, wenn es lauter wird.


    Beides sehr schöne, leicht zu spielende Mundstücke. Gerade das step macht einen sehr smoothen Ton auch in der oberen Lage, wo das bullet schon zu sägen anfängt.

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    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19.März.2021
  4. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Next one.
    Weniger spread, more focus & extra loud ...

    nicht ganz so obertonreich, wie ich es sonst mache.

    2,5mm auf 30mm Bahn elyptisch mit einer Ratio von 1:3

    langer baffle straight mit bullet chamber

    backborering für mehr blaswiederstand und diesmal normale Kammer.

    ist sehr gut geworden und spielt sich sehr leicht bei einem eher gedeckteren Sound als die beiden Vorgänger.
    Weniger Rock mehr Jazz ....

    Ist jetzt schon getestet, weswegen es schon angefangen hat zu oxidieren.

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  5. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Das Ohr ißt nämlich auch noch mit
     
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  6. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    100 Bilder aber kein Ton,schade. Dabei ist doch uninteressant wie sie aussehen. Was einzig und allein zählt ist,wie sie klingen
     
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  7. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Für mich klingen sie gut...

    ich habe keine Lust mich bewerten zu lassen. Ich stelle ja immer mal Aufnahmen rein, da spiele ich natürlich meine Mundstücke... wenn da nach 2 Wochen 0 Plays sind ist doch auch alles klar.

    ich mache ausgezeichnete Mundstücke in technischer Hinsicht. ich habe ja regelmäßig teure Mundstücke hier zum testen und ausmessen und meine Mundstücke sind in der Qualität da nicht schlechter. Sie sind halt nicht vergoldet ... Du kannst das einschätzen. Deinen Flügel hab ich aus ner selbstgebastelten Form rausgeholt und das Original war mit 6 Teilen mit fehlenden Splittern wirklich mies. ;)

    Die Mundstücke sind vollkommen in Ordnung. Das muss ich nicht beweisen. Mir geht es nicht darum jemand zu gefallen. Mir geht es um den Austausch. Der ist deutlich gering und die Frage nach Aufnahmen wirkt dagegen immer eher voyeuristisch ... ohne dir das unterstellen zu wollen!

    Meine klangvorstellung ist auch eine andere als das subtone geschwurbel, welches hier im Forum so großen Anklang findet. da will ich gar nicht in Konkurrenz sein und bin ich auch nicht.

    Es wird von mir keine Aufnahmen geben - eher stelle ich ich meine Mitteilung über die neuen Modelle ein.

    wenn du in leipzig bist kannst du gerne rumkommen zum testen. Manchmal hab ich mehrere da. Von meinen „originalen“ geb ich aber keins her.

    mich interessiert in diesem Threat viel mehr, wer noch Mundstück herstellt. Wie ihr das so macht und welche tips man sich gegenseitig geben kann.

    Und ganz ehrlich - ich glaube am Ende ist das wirkliche Interesse doch eher gering. Mein Beitrag mit Bildern und Beschreibung hat genau so viele Likes wie dein Zweizeiler...
     
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  8. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Schade,ich hab wirklich Interesse dran gehabt,wie sie klingen,grade weil ich auch kein Freund von Subtone bin. Und ja,der Flügel ist super geworden
     
  9. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    @Feuerstreuer : Mich würde einmal interessieren, wie die Ansprache des Mundstücks sich verändert, wenn die Kammer soweit geöffnet ist? Kommen die Tiefen dann besser? Oder die Höhen? Ich kann mir das nicht vorstellen. Freundliche Grüße von Hewe
     
  10. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Die Ansprache ist davon eher nicht wirklich beeinflusst. ehr wo die Kammer beginnt für die tiefen Töne. Man bekommt zum einen eine große Kammer dadurch und das gibt für die unteren Töne etwas Volumen. Hauptsächlich empfinde ich das lange Fenster als sehr freeblowing, wie man sagt. Wenn ich die Bahn fertig habe teste ich wie weit es sich homogen spielen lässt ... Wenn dann die Tiefen nicht gut kommen im Sinne von verstopft, ziehe ich die Kammer nach vorne und verkürze den Baffle, bis auch das A kommt. Habe ich dann immer noch das Gefühl die Tiefen könneten leichtrer gehen so verlängere ich die Bahn. Aber ich mach sowieso eher lange Bahnen.


    Das lange Fenster macht es sehr einfach da viel Luft durch zu lassen. Und damit spricht es gefühlt besser an - ist aber nicht so, sondern es geht nur viel schneller laut los. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die ganz freeblowing Mundstücke dahingehend problematisch sind die Dynamik nach unten gleichmäsig zuzulassen. Deswegen ja auch das neue mit Backborering und etwas mehr Blaswiederstand.

    Was dadurch mein gefühlter Nebeneffekt ist, ist das ich mit dem Mundstück sehr schnell sehr laut und obertonreich werden kann, was in bestimmten Situationen vollkommen ok ist. Natürlich geht auch leise spielen aber der Dynamikraum nach oben ab dem sich das Mundstück in ein Biest verwandelt ist eher mit viel Kontrolle verbunden. Ab dann geht aber die Luzi ab ...


    Ich bin da ja wieder weggekommen von. Das Mundstück ist super, wenn man so blues/rockige Sachen mitmachen möchte ohne Verstärkung und reagiert enorm empfindlich auf Vokale und growling. Gedecktes Spiel im Hintergund oder Bläsersatz im Funk geht wahrscheinlich schon nicht mehr so gut.


    Was ich auch gemerkt habe, manche Blätter kommen ohne den Tisch nicht soo gut klar und neigen zum fiepsen. Bei dem Waren es die grünen Vandoren, die nicht so gut gingen.


    Generell sprechen die Mundstücke verhältnismäßig gut an im Vergleich mit Mundstücken der gleichen Öffnung. Das liegt an den Straight baffles - damit kommen die wirklich gefühlt leichter. Ich mag aber den homogenen Klang übe die Registe von straight baffles im Vergleich zu denrollover baffles, die nach oben hin deutlich anders klingen als in der unteren Oktave.
    Die großen Kammern haben beim Bari für mich irgendwann eine Grenze ab welcher da eigentlich nichts mehr passiert ... außer, dass sie mehr Luftgeräusch machen. Ich habe mehrere Mundstücke in den Himmer geschickt bei Versuchen extrem große Kammern zu machen - irgendwann fällt der Ton in sich zusammen und es bleibt nur ein Luftrauschen mit Sinus übrig. (übertrieben) Ich finde persönlich auch, dass die großen Kammern den typischen Bariklang eher vernebeln und durch die dadurch entstehende Abrisskante so viele unharmonische ins Spiel bringen, dass da irgendwann einfach schluss ist mit gutem Ton. Dann ist nur noch Rauschen und Grundton übrig. erst wird der Ton voluminöser und dann spaltet er sich irgendwie auf in Rauschen und Grundton auf. Dieses oben ist sehr obertonreich. Das macht Spass beim leisen Spiel, weil da viel Klang von unharmonischen mit dabei ist und dann wird es sehr schnell eben sehr aggressiv - nur für besondere Anlässe. festeresBlatt und es ist wieder jazzig ...

    Man könnte dem entgegenwirken indem man die Abrisskante vom baffle rundet und es poliert innen - dann ist gleich mal alles etwas zahmer. Meine Erfahrung zumindest.

    Ansprache mache ich mit Bahnverlauf.

    Das neue Mundstück mit der mittleren Kammer spricht auf jeden Fall besser an und klingt klarer.

    Wenn ich welche verkaufen will lass ich mal ne gute Aufnahme machen - bis dahin ist das eher Nerdkram.
     
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  11. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Und warum dann die aktuelle Sound-Demo vom Jazz-TOM gelöscht ?

    Zitat:
    Gespielt mit meinem selbstgeschnitzten mundstück- gibts n eigenen faden dazu ... einfach suchen.
     
  12. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    @Feuerstreuer

    Mir fällt auf, dass Front- und Siderails für Metallmundstücke auffallend breit sind und Du sie so belässt.

    Bei bestimmten anderen Mundstücken, bspw. Guardalas oder auch Gottsus ist die Ausdünnung der Rails im Gegensatz dazu auf die Spitze getrieben und man muss schon deswegen das Blatt sehr genau aufspannen.
    So wird mitunter der Vorteil von Metallmundstücken im Gegensatz zu Kunststoff/Kautschuk auch darin gesehen, dass man die Rails dünner ausarbeiten kann- aber wozu?

    Welche Konsequenzen hat aber dieser Aspekt Deiner Ansicht nach für das Spielverhalten? Kann man bei dünnen Rails das Blatt effektiver anblasen, bzw. in Schwingung versetzen, oder ist das Humbug?
     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich würde mal sagen, dass, je dünner die Rails sind, desto mehr wird von der Blattschwingung in Ton umgewandelt. Je dicker die Rails, desto weniger Fläche bringt die Luft zum Schwingen. Ob man das aber überhaupt spürt, weiß ich nicht.
     
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  14. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Die dünnen rails sprechen deutlich besser an, das stimmt schon. Da könnte ich nochmal ran. Bei diesen passt mir das aber ganz gut. Wenn sie sehr schmal sind verträgt sich das auch nicht unbedingt gut mit allen Blättern. aber da will ich noch n bisschen experimentieren. wenn die rails aber extrem dünn sind wird die blattauswahl deutlich geringer. Bei schmalen tiprails kommt noch hinzu, dass dann die Blattspitze so gegen klatscht und man schnell sehr schreiende Mundstücke hat, wenn man die Bahn da nicht etwas mehr aufgehen lässt. Damit sprechen sie wieder etwas weniger gut an und der Effekt ist dahin. Zumindest meine Erfahrung. Dazu kommt noch wie dick das Mundstück an der Spitze ist. Wird es sehr dünn wird der Sound auch sehr spitz. Für Bari funktioniert das nur mäßig gut es klingt dann schell nur noch nach Kreissäge. In lauten Situationen mag ich das aber da komme ich gerade weg von.


    Von schmalen tiptails bin ich komplett weg, da diese nur geringe Toleranz bei den Blättern erlaubt. Ich schiebe je nach Blatt dieses vor und zurück und kann so die starke des Blattes auf den gewünschten Sound anpassen. Weniger Ausschuss bei Holz...

    die seitlichen könnte ich noch schmaler machen aber wenn es gut spielt höre ich lieber auf. Ich habe schon gut funktionierende Mundstücke zerstört mit „Feinheiten“ nachdem sie fertig waren. Deshalb poliere ich auch nicht mehr innen. Wenn es passt, dann ist fertig.

    Die rails sind aber deutlich schmaler als zb bei Berg Larsen ...

    Für mich ist es gerade sehr angenehm mir für die Bedürfnisse meine Mundstücke passend zu machen. Ich hab da jetzt auch meine Bahn gefunden und sie spielen sich alle sehr ähnlich. Gleiche Aufnahmen ist sehr angenehm, weil sie so alle gleich gut auf dem Kork sitzen.

    es gibt ja kaum bezahlbare Mundstücke mit hohem geraden baffle. Für das Geld von einem DV jadyjazz kann ich mir ein ganzes Arsenal an Mundstücken schnitzen. Sie spielen sehr gut und der Rest bin ich - da geht noch was. ;)

    ein paar hab ich abgegeben und die werden auch gespielt von Leuten die schon spielen können. Es kommt sehr auf den Kontext an wo man sie einsetzen möchte. Im Satz funktionieren sie nicht so gut außer bei Funk noch. Solistisch passt das besser. Ich mach mir ja was, was ich mir so nicht kaufen würde.

    Bei dem Mundstück mit dem langen Fenster hatte ich ein DV nachgebaut und konnte gegen testen. Das hat schon gepasst. War nicht identisch aber nah dran bzgl des Klanges. Vom Spielgefühl hat mir meins mehr zugesagt. Aber das ist sehr individuell.

    ich will jetzt ein paar nachkaufen und wenn ich Mundstück fertig habe will ich die auch testen lassen. Wenn meine Energie da reicht wird das auch Realität. Ansonsten hab ich für mich ersteinmal eine Alternative gefunden, die für mich besser passt als auf gut Glück Mundstücke zu kaufen oder mehrere hundert Euro zu versenken.

    Refacen funktioniret für mich nicht soo gut. Da hab ich immer Angst beim arbeiten gehabt. So ist das für mich super und ich kann für mich schon genau bestimmen wo ich rauskommen möchte und wie es sein soll. Nur so weichklingende Mundstücke wollen mir nicht gelingen bzw empfinde ich das immer als Einschränkung und mache am Ende doch immer noch ein wenig mehr Biss rein. Gefällt den meißten aber nicht so richtig. Deshalb jetzt konsequent im obertonreichen Sektor geblieben.

    Mir fetzt das ...
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 21.April.2021
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  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mich würde mal interessieren woher du weißt wo und wie du so einen "Rohling" bearbeiten musst um einen bestimmten Klang bzw eine bestimmte Eigenschaft zu bekommen. Hast du das ausprobiert, von anderen Mundstücken abgeschaut oder...?
     
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  16. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe ein Benjamin Allen 10E, welches sehr interessant in dieser Beziehung laut Hersteller ist: dicke Siderails, um Obertöne wegzunehmen, aber eine dünne Tip Rail für schnelle Ansprache. Sonst hatte ich bisher immer nur "alles dick" (Klassikmundstücke) oder "alles dünn" (Boutique-Jazzteile) oder "alles mittig" (massenproduzierte Jazzteile) gesehen.
     
  17. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Dieses Mal war die Vorgabe sehr konkret. Nicht so brilliant in den hohen Lagen bzw. ab D2 und nicht so verwaschen untenrum. Trotzdem guter Fokus …

    das wichtigste war aber mein Wunsch, dass es in der oberen Lage sich besser kontrollieren lässt und das Tuning nicht so ein Problem für mich ist. Deswegen hab ich die Kurve etwas elyptischer als sonst.

    ich hab echt zwischendurch geschwitzt und geflucht aber jetzt ist es so wie geplant. ( hoffe ich zumindest nach dem Test von eben ..)


    Wie immer die gleiche Bahn

    31mm lang
    2,5mm offen
    elyptisch mit nem Faktor 1:3 diesesmal.

    für den Fokus und die response hab ich den hinteren Ring gelassen.

    um obenrum die Schärfe wegzuhaben, habe ich die siderails ganz stark hinterschnitten. Passt gut so.

    bulletchamber für den Traktorsound untenrum.

    alles mit wenig rauher Oberfläche innen.

    passt so sehr gut.

    Mal schauen wie es sich heute Abend beim Auftritt macht.

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  18. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ich finde, das sieht wirklich sehr gut aus- gratuliere, saubere Arbeit.

    antonio
     
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  19. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Hey,

    danke fürs positive Feedback an alle.


    Wir haben gestern einen Livestream mit kleinem Publikum gespielt und das war schohn sehr gut für uns.


    Ich habe jetzt gegen meine eigentliche Vorliebe mal n Lied nachgespielt, weil meine Tochter chet baker so gerne hört und insbesonder bei dem Lied mich gefragt hat ob ich ihr das nicht beibringen kann ...

    ... leider wird das noch dauern, da sie erst seit 2 Monaten Bass spielt.

    Ich hab mir vorhin mal Noten im Netzt gesucht - leider alles falsch und ich musste viel korrigieren bzw. weiß ich nicht obs ganz astrein ist.


    Neues Mundstück ins iphone, welches zwischen Anlage und Saxophon auf dem Notenständer steht. Nicht ganz das optimale Blatt.

    First Try mit allen schiefen Tönen und verspielern zu nem Ireal-Playalong - Nicht ganz optimal aber um so abschätzen zu können wie es sich klanglich verhält reicht es...


    ... und mein alter Fehler - immer zu leise auf den Aufnahmen gespielt. Also auch nicht meine Komfortzone, was Lautstärke angeht. Da muss ich mal aufnehmen üben - also Laut spielen. Mach ich halt zu Hause ungerne und der Proberaum klingt k....

    Kleinen Hall drauf um es etwas zusammenzuschmieren, sonst klingt das immer so getrennt ...


    Bari ist mein BC400


     
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  20. Gisheber

    Gisheber Ist fast schon zuhause hier

    Hallo @Feuerstreuer ,

    ich finde das klasse was du machst.
    Und was mich besonders beeindruckt ist, dass du weißt an welcher Stelle du was ändern musst um einen gewünschten klanglichen Effekt zu erzielen. Respekt!
    Die Anerkennung dafür im Forum ist ja nicht grade überwältigend ... eher das Gegenteil, man "fordert" von Dir Klangbeispiele als Beweis so als ob man dir das nicht glaubt was du schreibst ... ***

    Zwei Frage aus rein technisch/mathematischem Interesse: mit dem "Ellipsen-Verhältnis 1:3" meinst Du da die Längenverhältnisse der Ellipsen-Halbachsen?
    Und eine zweite Frage: Ist die Ellipse derart angelegt, dass vom Tisch zur Bahn hin die Ellipse-Krümmung "langsam" beginnt.

    Gruß
    Klaus

    *** das ist meine persönliche Interpretation der Themen-Beiträge
     
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