Mundstückwahl Tenor

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Edithda, 18.November.2012.

  1. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe mit einem Yamaha 4c angefangen, bin danach auf Vintage-Mundstücke mit kleiner bis mittlerer Kammer umgestiegen und habe einige Jahre lang damit einen super Sound erzielt.

    Seit einem halben Jahr spiele ich ein Meyer 6, weil mir die Vintage-MPCs zu eng geworden sind.

    Just for fun habe ich mir vor ein paar Wochen ein Yamaha 6c für alto und ein Yamaha 7c für Tenor schicken lassen.

    Fazit:
    Das Yamaha-Mundstück, das ja eigentlich ein Anfänger-Mundstück sein soll, klingt kein bißchen schlechter als das Meyer oder eines meiner anderen MPCs.

    Dieses Hin- und Hergehüpfe von einem Mundstück zum anderen
    - immer teurer, immer besser, immer noch teurer - bringt m. E. überhaupt nichts und macht nur unzufrieden.

    Der Spieler macht den Sound und nicht das Equipment.
    Einen guten Klang muß man sich erarbeiten, jeder Profi weiß das und klingt auf den unterschiedlichsten Mundstücken gleich gut.

    Hans
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Man kann auf vielen Mundstücken gut klingen, das schwierige ist eher auf einem flexibel zu sein (Klang und Lautstärke) und noch viel schwieriger: sich auf einem Mundstück wirklich wohl zu fühlen.

    Nach ewigem rumbasteln an Cubase, meiner Audiokarte etc. (Neuinstallation nach einem Headcrash, das macht Spaß) habe ich mit Aufnahmen angefangen. Die Aufnahme vom Rico A7 steht, jetzt muss ich nur noch die Zeit finden eine von meinem Mundstück zu machen. Wird dann gepostet.

    Lg Saxhornet
     
  3. saxlover

    saxlover Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe zwar nicht alles gelesen, aber viel besser als die oft angebotenen Yamaha Einfachmundstücke sind die Rico Graftonite MPCs.

    Die kosten genauso viel und ich kenne viele Profis, die diese spielen.

    Für Tenor würde ich unbedingt ein B7 (oder B5) empfehlen. Liegt bei mir auch immer als Reserve im Koffer.

    Die Yamahas habe ich verkauft - zu steril.

    Sorry - meine Meinung.
     
  4. Rick

    Rick Experte

    Hallo Dabo,

    das gilt aber nur bis zu einem bestimmten Level, sonst hört man nur noch Luft! :-D

    Man muss schon die für einen selbst passende maximale Bahnöffnung finden.

    Mein gewohntes Mundstück beruht ja auf einem extra für mich angefertigten Refacing, ist quasi "custom made".
    Es freut mich, dass offenbar auch andere Spieler mit "meinem" Mundstück klar kommen, aber das ist dann mehr oder weniger Zufall, würde ich sagen.

    Dem stimme ich prinzipiell zu, wobei wie immer Ausnahmen die Regel bestätigen, also Anfänger, die mit dem mitgelieferten Mundstück (Yamaha oder sonstwas) ÜBERHAUPT nicht zurecht kommen.
    Das ist zwar selten, aber nicht ausgeschlossen.

    Man muss sich dann nicht unnötig quälen, ein versierter Lehrer sollte so etwas bemerken, ansprechen und Abhilfe schaffen. :roll:

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    Hallo Hans,

    guter Hinweis - die Yamahas gibt's ja nicht bloß als 4C! ;-)

    Meine Rede, wobei man natürlich hinzufügen muss, dass es einem das Setup unterschiedlich leicht oder schwer macht, den gewünschten Sound zu verwirklichen und, wie Saxhornet ja immer anmerkt, sich damit wohl zu fühlen.

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    Hallo Florian,

    super, bin schon gespannt! :)

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    Hallo Hajo,

    hast Du denn wenigstens etwas angehört? :-o

    Andere Marken wurden ja schon erwähnt, ich habe da auch eine spezielle Meinung. ;-)

    Es ging jedoch meiner Ansicht nach hier weniger um Werbung für die "fantastischen" Yamaha-Mundstücke als vielmehr um den Nachweis, dass erfahrene Saxer auch mit "Anfänger-Teilen" durchaus jazzig und expressiv zu spielen vermögen.

    Wie meinst Du das - steril?

    Kein Problem, wäre doch langweilig, wenn wir uns hier immer alle einig wären! :-D


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    So der Kram steht:
    http://soundcloud.com/search?q[fulltext]=saxhornet
    Da lass ich es für einen Monat, dann wandert es in den Müll.

    Das Rico ist doch nur ein A5 (0.095"), habe ich beim Spielen gar nicht mitbekommen, gerade eben habe ich noch ein A7 ausprobiert und finde das A5 besser, obwohl es deutlich enger ist. Das Blatt ist eines mit gleicher Blattstärke wie beim Europa
    (V 16, 2.5).

    Die Öffnung vom Europa ist 0.0108". Mit dem Mundstück fühl ich mich deutlich wohler.

    Die Aufnahmen fangen nicht sofort an aber das konnte ich nicht mehr editieren, dafür fehlte mir die Zeit. Da es alles sehr schnell gehen musste ist es halt etwas hingeschlurt.

    Jetzt weiss ich aber was mugger meint mit: bei Soundcloud geht so viel klanglich verloren, die Komprimierung ist schon sehr stark.

    Lg Saxhornet
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Florian,

    dieser Link ist besser:
    http://soundcloud.com/saxhornet

    Auch bei Dir hört man deutlich, welches Mundstück Du bevorzugst, finde ich. Anhörbar sind beide Aufnahmen, aber erst bei Deinem Europa merkt man, was Du vorhast, wie es eigentlich klingen soll. ;-)

    Eine weitere interessante Frage wäre natürlich, wie wir alle nach ein paar Wochen Eingewöhnungszeit mit dem "Anfängermundstück" zurecht kämen. :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  7. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Genau.

    Und: mit einem Blatt, dass dem 4C genau angepasst ist. Wenn ich mich nicht irre, haben die meisten ja das 4C mit dem Blatt vom "anderen" Mundstück gespielt.

    Allgemein würde ich sagen, dass die Aufnahmen mit dem 4C (oder äquivalent) eben ein bisschen "brav" klingen. Naja, für Anfänger gibt es Schlimmeres. Besser brav / sicher / kontrolliert / "richtig" als cool / unkontrolliert / daneben intoniert.
     
  8. Mugger

    Mugger Guest

    Servus,
    absolute Zustimmung.
    Allerdings hab ich die Erfahrung gemacht, dass ich z.B. am Alt in ein AL3 genauso feste pusten kann wie in eines meiner "Jazzmundstücke", es aber die "Sicherheit" eines 4C mit feinerem Klang und eben besagter "Durchgängigkeit" paart.

    Liebe Grüße
     
  9. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    @Saxhornet

    Moin!

    Der Klang von einem Saxophon setzt sich zusammen aus der Stilistik (WIE die Töne wandeln und akzentuiert werden) und dem Grundklang = im mf jeweils ein Ton anhaltend für 10 Sec gespielt über beide Register nur li. + re Hand!(keine geschlossenen Klappen)

    Neben den 3 Ansätzen 1.oben u. unten eingewölbte Lippen, 2.unten eingewölbte Lippe, und 3.offener Ansatz, gibt es noch eine Vielzahl von Mischformen und Positionen das Blatt an zu blasen, zu halten, zu dämpfen etc.

    Weiterhin gibt es auch einige Spieler die ihr MPC leicht quer im Mund halten, um eine Wangentasche als `Luft-Vorhof ` zu benutzen, was auch gerade geht um beide Wangentaschen zu nehmen.

    Lester Young z. B. hatte eine eingewölbte Unterlippe, die aber nicht ganz um die Zähne gewölbt war und zum Teil einen offenen Ansatz darstellte.

    Ben Webster hat einen sehr tiefen Ansatz, der das Blatt mehr im tiefen Herzbereich stützt,
    seine stützenden Muskeln setzen bei einem eher schmalen Mund direkt unter der Lippe an.
    Ben spielte das Blatt gerne von unten an, Zunge stets dicht am Blatt.
    Ein M6 bekam er zwar von Selmer, aber mit seinem MPC gefiel ihm der Klang nicht, und er gab es weiter an Dexter Gordon.

    Dexter Gordon hatte auch einen fest positionierten wie tiefen Ansatz, aber spielte das Blatt lieber von oben an, seine Blattbefestigung erfolgte immer mit einer stark zurück gesetzten Ligatur.

    Coleman Hawkins hat eine eher lockere nach außen gewölbte Unterlippe (breiterer Mund) und einen kurzen Ansatz. Aufgrund der Häufigkeit von Balladen in den Endjahren und Wechsel zu einem modernen M6 kehrte er zum Link MPC zurück um eine gewisse Schärfe zu vermeiden.

    Ein Beginner hat einen Ansatz wie er ihn aus den ersten Stunden entwickelt, damit überhaupt ein Ton kommt.

    Dieses Ergebnis, das überhaupt ein Ton kommt, ist eine Bestätigung dass etwas geht, aber nicht das es für den Anfänger auch richtig oder ideal ist.
    Und so wird in den meisten Fällen bei dieser Linie weiter gemacht, aber es beinhaltet nicht alle Ansteuermechanismen oder Möglichkeiten die es gibt, denn sie stehen in ihrer Gesamtheit nicht zur Verfügung.
    Im Prinzip nimmt man das, was im Moment am besten geht, und erarbeitet sich alles mit dem Teil was momentan gegebenen ist.

    Wenn nur –leicht- die Prämisse wäre, na dann spielen wir alle eine 4er oder 5er Öffnung
    mit 4 bis 4,5er Blättern und gut ist die Welt.
    Einiges bereitet Mühe, aber nur daran kann man wachsen.



    Einige Aussagen

    Ein weitkammeriges MPC wie Broadus ( = .106) ist intonationsmäßig, insbesondere die Stimmung u.Klangfarbe, leichter zu spielen auf einem alten Saxophon, denn es schwimmt nicht weg im Ton, nur die Öffnung ist zu groß, und das wird jetzt fehl gedeutet, das große Kammern intonationsmäßig schwerer sind.

    Das man nun auf einem geringeren geöffneten MPC Vandoren (T 6 = .100) leichter spielen kann ist klar, nur die Stimmung schwimmt aufgrund der Einlaufwölbung und der engeren Kammer noch viel mehr.

    *Die eigentliche Lösung wäre das Broadus zu schließen! ( .098 bis .100)




    Gleichwohl lobt Saxhans sein Conn `Chu Berry` erkennbar, …ist Equipment.
    Kauft sich auch einige MPC aus China um zu testen…..ist Equipment.
    Just for fun, einige Yamaha MPC ….ist Equipment
    Und die alten MPC die bei den Saxophonen dabei liegen…..ist Equipment.

    Aber alles ist nicht als Vorwurf oder Gegenargument gemeint, denn man ist immer hin und her gerissen wenn einem nicht massig Möglichkeiten zur Verfügung stehen, und auch Profis
    stehen nicht so viele Möglichkeiten zur Verfügung, manchmal weniger als einem Amateur,
    weil der Profi ständig liefern muss, er kann nicht auch noch ebenso intensiv testen.


    Meine Position ist zwangsläufig immer eine andere aufgrund der Möglichkeiten, über 10000 MPC sind durch meine Hände gegangen,und immer über 1000 auf Lager, also Museum, Historie und wie klingt was.



    Grüße the Steamer



     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wäre auch schlimm wenn wir auf unseren Mundstücken nicht so klingen würden als wenn wir uns da wohler fühlen.

    Lustig finde ich, daß Du bei deinen Aufnahmen sowohl das Intro als auch Teile des Originalarrangements mit reingenommen hast.
    Ich hab die beiden Nummern schnell in 2 Fünfminutenpausen runtergeduddelt von alten Noten, die noch rumlagen, für mehr war keine Zeit.

    Länger sich mit dem "einfacheren" Mundstück zu beschäftigen wäre für mich der Graus.
    Das wäre für mich wie fahren mit angezogener Handbremse oder als wenn Du auf freier Strecke (ohne andere Autos und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung) ein gutes Sportauto gewöhnt bist aber mit nem Go-Kart fahren musst oder ein guter Jongleur bist und nur mit einem Ball jetzt jonglieren sollst.
    Für einen Anfänger ist das alles hilfreich und sinnvoll weil er sonst schnell überfordert wäre aber für einen erfahrenen Spieler wäre das ein deutlicher Rückschritt in punkto Komfort, Spielbarkeit, Flexibilität etc. Während ein Anfänger eher von der Komplexität und der Vielfältigkeit eines Mundstücks überfordert sein kann und sich dadurch Fehler eventuell antrainieren kann, ist man da als erfahrener Spieler dann eher unterfordert und limitiert.

    Lg Saxhornet
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    @steamer: Danke

    Lg Saxhornet
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Hi Florian!

    Ja eben! :-D

    Wie ich schon schrieb, habe ich das früher oft so in der Art gespielt.
    Um die 20 rum habe ich viel Straßenmusik gemacht, bin rumgereist, habe in völlig fremden Städten einfach das Sax ausgepackt und losgelegt - nicht nur in Deutschland, auch in Italien, Frankreich sowie den Niederlanden.
    Auf die Weise habe ich damals viel geübt und sofort ein Feedback vom Publikum erhalten, denn keiner bleibt stehen und/oder gibt Dir Geld, wenn Du langweilig spielst - und der "Pink Panther" war immer ein Garant für gute Gaben im Sax-Koffer. ;-)

    Durch die Straßenmusik habe ich übrigens gute Connections zu Bands bekommen, die mich weiter gebracht haben, außerdem Schüler und natürlich viele Auftritte - ich wurde quasi "direkt von der Straße weg engagiert".

    War eine coole Zeit, da habe ich die Unabhängigkeit zu leben und schätzen gelernt. :cool:

    Bei mir war's ähnlich - das Potenzial der Nummer habe ich noch nicht mal ansatzweise ausgeschöpft, aber es sollte ja auch nur eine Mundstück-Demo sein. :roll:

    Wollte ich auch nicht machen, dafür fühle ich mich mit meinem aktuellen Setup einfach viel zu wohl. :)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Rick,

    ich bin erst jetzt dazu gekommen, mir die Aufnahmen mal anzuhören, und ich muss sagen, ich bin jetzt doch ein wenig irritiert.

    Dein Aufnahme mit dem Yamaha 4c ist klanglich für mich so viel schöner als mit dem Expression, das ist schon erstaunlich. Bei einem anderen Stück, anders gespielt mag das natürlich Alles wieder Anders sein.

    Gruß,
    Otfried
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Hallo Otfried,

    das freut mich, denn ich habe mir tatsächlich beim Yamaha mehr Mühe gegeben, "schön" zu spielen, mit dem anderen Mundstück (zeitlich die erste Aufnahme) habe ich die Nummer für meine Begriffe nur runtergedudelt. :roll:

    Ist doch alles auch eine Frage der Abhörmonitore (eingebaute Boxen des Laptops oder Hifi-Kopfhörer?) und letztlich sowieso Geschmackssache - ich fände es eher irritierend, wenn allen derselbe Sound am besten gefallen würde! ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin

    Da muss ich das auch gleich mal relativieren. Auf meinen Boxen (vorher war recht billiger Kopfhörer) gefällt mir wiederum die Aufnahme mit dem Expression deutlich besser.

    Das beruhigt mich jetzt doch etwas ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
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