Musik heute

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von Gast, 29.August.2013.

  1. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Wenn ich das richtig sehe, dreht sich die Diskussion hier weitgehend um den Mainstream. Das verstellt vielleicht den Blick, denn es gibt doch soviele Nischen, nicht nur Jazz. Bei Konzerten mit sog. Neuer Musik sehe ich erstaunlich viele junge Leute, ähnliches bei der Folkszene, in kleinen Locations gibt es sehr kreative Sachen (mit denen ich zwar nicht viel anfangen kann, aber auch dort machen echte Menschen handgemachte Musik), Punkrocker produzieren Vinyl (also richtige Schallplatten, hier und jetzt). Die Musikschule hat ellenlange Wartelisten. Viele Kindergarten haben Musikunterricht integriert. Es gibt 2 professionelle Rockbands die Kindermusik machen. Und das alles hier in unserem kleinen Provinzstädtchen.

    Das alles hat mit der großen Musikindustrie nix zu tun, die ist mir auch herzlich egal.

    Gruß
    Saxfax
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hab ich früher auch so erlebt aber auch das ist gerne mal ein Phänomen das sich mit dem damit gekoppelten Image erklären lässt: die Musik ist modern, anders, wird von den Eltern abgelehnt etc.
    wo viele Amateure auftreten und nur selten Profis, was sich auch durch die gezahlten Gagen erklären lässt (zumindest hier).

    Und trotzdem können die Instrumenallehrer häufig davon nicht leben und müssen mit Privatmusikschulen, wo gerne auch mal unerfahrene Amateure unterrichten preislich konkurrieren.
    Auch hier, nach meiner Erfahrung, häufiger auch mal durchgeführt von Amateuren und nicht Musikern, die frühkindliche Musikerziehung (kein leichter Job) gelernt haben.


    Der Markt ist mittlerweile klein geworden und wird es immer mehr und immer mehr konkurrieren Amateure und Profis um die gleiche Arbeit und Auftrittsmöglichkeit. Wobei die Profis selten noch einen Hauptjob nebenbei haben, der Ihnen das Leben finanziert, denn das sollte ja die Musik sein. Ein Effekt ist, daß sich Musiker dann Nebenjobs suchen, für die sie wieder nicht qualifiziert sind und eventuell anderen eine Job wegnehmen (z.B. als Sekretär, Musikagentur, Homepagedesign etc. etc.).

    LG Saxhornet
     
  3. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Bei den mir bekannten 3 Kindergärten sind das diplomierte Musiklehrer.

    Zum Ökonomischen habe ich nichts gesagt.

    Es ging mir hier um die aktive Beschäftigung mit Musik, ich denke, das war auch ein Ausgangspunkt von Gallitz. Und da finde ich es gut, mal in die Nischen zu gucken. Sei es aus Protesthaltung gegen Eltern oderwasauchimmer.

    Gruß
    Saxfax
     
  4. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    @saxhornet
    joh, das ist ne andere Debatte, ob mit Musik und musischer Erziehunng Geld zu verdienen ist....
    ich denke gerade in der frühkindlichen Erziehung im städtischen Bereich liegt sehr viel Geld (meine Frau hat das ne ganze zeitlang gemacht und sich dumm und dämlich verdient) ebenso in der Altersgruppe Ü40 (dann eher in der Musiktherapie, Selbstfindung u.ä.) dazwischen ist es sicherlich schwer.

    Geschichtlich sehe ich das so, dass es eine sehr kurze Zeitspanne gegeben hat, in dem einige sehr gut von Musik leben konnten, die neigt sich dem Ende, bzw. ist beendet.
    Nun ist es wieder so, dass Musik als Kunstform eben brotlos ist.

    Spiel Mainstreamkack und es ist sehr schwer zu überleben, spiel gute Musik und fahr nebenbei Taxi!!!


    lg
    edo
     
  5. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Sind wir, die den Jazz, Rock, Punkrock oder schlicht Popularmusik hören, nicht genauso degeneriert bzw. hirntot, wie die heutige Jugend?

    http://klausmiehling.npage.de/get_file.php?id=19569347&vnr=910465

    http://vg00.met.vgwort.de/na/14d889aea4e55922438e?l=http://file1.npage.de/000022/12/download/was_sie_ueber_rockmusik_wissen_sollten.pdf

    http://klausmiehling.npage.de/get_file.php?id=19569347&vnr=910465

    http://file1.npage.de/000022/12/download/miehling_-_macht_populaere_musik_kriminell.pdf

    Hier ein Zitat: "Improvisation hat es in der Musik freilich schon immer gegeben, aber der typische Jazzstil weist mit seiner Verwirrtheit, den wenigen Regeln und der unsauberen, verzerrten Tongebung in der Tat eine Affinität zu geisteskranken Zuständen auf."

    oder:

    "... ein junger Mann versicherte mir, daß sein Niedergang begann, als er im Alter von zwölf Jahren anfing, Schallplatten von Barry Manilow zu hören. Dies führte zwangsläufig zu härterer Musik, Drogen, Alkohol und Gewalt.”

    Flachheit hat Charlie Parker ja auch dem damals aufkommenden Rock and Roll vorgeworfen.

    Diese Diskussion über gute und schlechte Musik gab es also schon immer und ich meine, dass man selbst dem Mainstream ab und zu etwas Positives abgewinnen kann. Ich kann in diesem Zusammenhang nur die Autobiographie von Jimmy Heath "I walked with Giants" empfehlen, wo er dem damaligem Mainstream (Earth, Wind & Fire, die seine Tochter hörte) ebenso Flachheit vorwarf. Bei intensiverer Auseinadersetzung mit der Musik (seiner Tochter zuliebe), hat er dann aber auch diesem "Mainstream" etwas potivies abgewinnen können.

    Nachdenkliche Grüße,
    BCJ
     
  6. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    najaaa
    also nur weil wer irgendwann kriminell wurde und bari gehört hat muss das ja nicht für alle gelten..

    ich denke man muss einfach sehen es ist eine Musikindustrie.
    will sagn es werde n jeden tag hunderte von neuen stücken gebastelt , für jeden was. Und je billiger um so lieber. also werden Menschen die ungefähr so gesangsbegabt sind wie ich,in ein Studio gescheucht mit 100 euro und einer guten Pr Maschine und ab gehts in die Plattenläden.
    Und notfalls wird auch die schwere Jugend als Verkaufsargument benutzt.

    Will sagen Musik heute ist so vielfälltig von einfältig bis hoch komplex so das jeder seins finden wird.

    Die Notwendigkeit selbst handwerklich gute musik machen oder zu verstehen gibt es nicht mehr.
    Ist auch nicht gewünscht... den das würde ja die Voraus setzung schaffen kritisch zu sein...

    da kann man nur BAP zitieren : "schrittweise enmündigung klappt tadellos...."
     
  7. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Interessant ist aber das Wort "zwangsläufig", womit in dem verlinkten Artikel impliziert wird, das jeder, der Bari gerhört hat, kriminell und drogensüchtig wird.
     
  8. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Bist Du nicht ein wenig jung für dieses "Früherwarallesbesser"-Gejammer? :)

    - Die Medien sind vielseitiger geworden: Vinyl > CD > mp3 ? Na und ?
    - KnopfimOhr? Früher sassen wir auch mit Kopfhörer da weil es andere gestört hätte.... im Gegenteil, mit den mp3-playern biste sogar flexible... das geniesse sogar ich alter Knochen
    - Wozu sollte man die Stones kennen? Und wenn jemand stones hören will: gibts doch an jeder Ecke, Angebot ist da
    - Hobbymusiker haben auch früher schon gut Geld verdient und Profis die Muggen weggenommen... wenn sie (es) drauf hatten..... was hat sich geändert?
    - Kenny G hat einen Riesenerfolg? Na und? Beispiele von früher wurden ja auch schon gegeben hier. und gibt es immer und immer wieder.....
    - wenn es so einfach geworden ist, "Mist " zu verkaufen: warum jammert dann die Musikindustrie und die Musiker hier? Mit ein wenig Mist ( leicht verkäuflich) kann sich jeder sein Geld verdienen und nebenher seiner "Kunst" frönen...... oder etwa nicht?

    LG
    Thomas
     
  9. rbur

    rbur Mod

    Wenn die technischen Details wie Youtube oder Kopfhörer nicht wären, ich wüsste nicht, von wann diese Postings sind.

    Fließbandmusik gab es schon in der Tin Pan Alley
    Benny Goodman oder Glenn Miller haben angeblich auch keinen Jazz gemacht
    Barry Gordy hat scharenweise seine Motown-Gruppen durch das Aufnahmestudio gepumpt

    Und trotzdem gab und gibt es immer wieder tolle Musik.
    Es gibt nur insgesamt mehr Musik. Deswegen gibt es auch mehr Mist.
     
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ BCJ

    Habe grade mal in Dr. Klaus Miehlings Machwerk geblättert. Unglaublich! Und sowas wird 2007 geschrieben! Ich dachte zuerst das wäre ein Pamphlet aus den 40iger Jahren.

    Aus einer Rezension zu seinem "Buch" GEWALTMUSIK hat mir dieser Beitrag ganz gut gefallen:


    "Einen Anhaltspunkt gibt vielleicht Tatsache – sofern man der Badischen Zeitung vom 13.12.2005 Glauben schenken möchte - dass
    Herr Miehling eine Mietwohnung über einer Gaststätte besitzt, die ihn möglicherweise mit ihrer
    „gewaltinduzierenden“ Musik zu dem einen oder anderen Wutausbruch getrieben hat. Sollte dem
    so sein, was hier keinesfalls unterstellt werden soll, wäre dieses vollständig kongruent mit seiner
    Definition von Gewaltmusik zu verstehen. Aber dieses ist nur eine vorsichtige Vermutung und
    was am Ende des Buches bleibt, ist eine vage Vorstellung davon, welche musikalische und
    kulturelle Vielfalt im miehlingschen Universum Frieden und zwischenmenschliche Harmonie sicherzusetten scheint."

    CzG

    Dreas
     
  11. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    @Dreas:

    Ich schließe mich rbur uneingeschräkt an:

    "Und trotzdem gab und gibt es immer wieder tolle Musik."

    Ich denke, man sollte nicht generell einen Musikstil vorverurteilen. Man muss nicht jedes Stück mögen, aber wenn man seine Ohren offen hält, gibt es immer wieder Schönes zu entdecken. Das Extrembeispiel von Miehling zeigt, wie engstirnig man sein kann.

    Lg,
    BCJ
     
  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies sehe ich genau so!

    Auch bin ich zusätzlich der Auffassung, dass das musikalische Handwerk eher besser geworden ist.

    Seitens der musikalischen Kreativität werde ich immer mal wieder überrascht.

    Ich höre bewußt kein Radio, um meine Ohren nicht zu zu müllen. Ich suche gezielt neue musikalische Erlebnisse im Internet und danke der heutigen Technik, dass ich heute überall meine Musik hören kann.

    Gruß
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Das war kein Gejammer über die Zeit und darüber, dass früher alles besser war. So habe ich es auch nicht gemeint. Das was ich schrieb, meinte ich auch so. Interpretieren kann man die Statements trotzdem wie man will. Es soll jedoch hier festgehalten werden, dass das Thema NICHT "Früher war alles besser" ist.
    Dieses Thema gibt es schon seit anbeginn der Menschheit und wäre ein überflüssiges.

    Zur Erklärung: Bluemikes Statement erklärt es sogar ganz genau, was ich meine. Nur für den Fall, dass ich mich unklar ausgedrückt habe: Ich meine es genauso, wie Bluemike es geschrieben hat.

    Sonnige Latinogrüße!
     
  14. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hallo Sara,

    ein Wort der Vinyl- an die MP3-Generation. Als Kenny G seine ersten Aufnahmen veröffentlicht hat, gab es noch nicht mal CDs und die sind schon fast eine Generation älter als mp3s.

    Ich habe Musik auch ohne meine Eltern gehört....in beiderseitigem Einverständnis :-D

    Meine Jugend (müsste ungefähr Deine Generation sein) kennt sowohl die Stones als auch die Beatles und noch Einiges mehr. Manchmal fehlt es halt an der Einordnung. Als die Bee Gees bei Gottschalk zu Gast waren, haben sie davon erzählt: "Papa, die Bee Gees sind ja schon alte Männer, wir dachten, das sei eine Boy-Group..." :lol:

    Mit meinen Söhnen habe ich musikalisch nur den Blockflötenunterricht der Grundschule gemein. Ich habe später trotzdem angefangen Musik zu machen, die Jungs waren geheilt. Immerhin ist einer DJ geworden. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass heute weniger junge Menschen ein Instrument lernen als früher. In einer meiner Combos spielen nur Leute der mp3-Generation....(apropos, wir haben letztens an der Isar gespielt...vielleicht hättest Du ja Lust gehabt vorbeizukommen. Nächstes Mal....)

    Den geistigen Anschluss an die Musikindustrie habe ich leider nicht gefunden...aber ganz kurz: Niemand wird gezwungen den "Müll" zu konsumieren. Alternativen gibt es heute wie Sand am Meer und nie war es einfacher und günstiger, sich als Künstler zu präsentieren.

    Wer von seiner "Entdeckung" träumt (Isch bring Disch groß raus...), der muss halt zu Bohlen gehn... :)

    Die Frage ob und wie man als Künstler überleben kann, haben wohl schon die Minnesänger diskutiert...

    Zu guter Letzt:

    Liebe Grüße

    Chris
     
  15. Gast

    Gast Guest

    nene Chris, auch wenn mir deine statementes (deutsch) oft sehr gefallen, hier lege ich ein veto ein.

    ... Niemand wird gezwungen den "Müll" zu konsumieren....

    steter tropfen höhlt den stein, es wird uns so um die ohren geblasen, dass wir ( die meisten) es nicht mehr merken, das gilt auch für das tagesgeschehen insbesondere für die politik. was oft und viel gesagt, gehört, suggeriert wird ist WAHR! - kotz.

    differenzieren kann heutzutage nur noch einer der BESTREBT an informationen ist und sie nicht wie ein frühstücksei vorgesetzt bekommt.
    same procedere as...

    herzmusik (pulsschlagmusik) geht einfach gut und einfache melodien, die ins "herz" gehen sind in.
    tele novas = also die sülzsendungen mit herz und schmerz gehen gut (2000senste folge!!!!!!)nur sehen, nicht denken und alles ist in butter, herz schmerz und trallala.

    die armen schweine die dem bohlen in die hände fallen und dann verheizt werden tun mir im herzen weh, die industrie lacht = KOHLE::::

    man muss sich anpassen, die welt ändert sich und man muss die zeit und den MUT haben eine eigene meinung sich zu bilden und das geht nur wieder mit zeit, da man sich informationen aus MEHREREN kanälen beschaffen muss um mitreden zu können.

    wir leben in einer sehr traurigen zeit = mit stilisierten lügen die gefällig sind.

    haare sitzen, geist auch.

    Nimo
     
  16. Gast

    Gast Guest

    +1
     
  17. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    Müll ließ sich zu allen Zeiten gut verkaufen und was Müll ist war wohl auch schon immer umstritten. Hat zufällig mal jemand 1967 einen Jazzer gefragt was für ihn die Beatles oder die Rolling Stones sind?

    [/quote]

    ja, in der ken burns dokumentation "jazz" werden us- amerikanische blues und jazzmusiker_innen befragt, was sie dachten, als die beatles landeten. so kommentare wie "so haben sie uns das zweite mal gef****" sind da noch sehr freundlich...

    kam wohl nicht so rüber, der kulturtransfer, und von multikulti redete noch niemand.

    :-D
     
  18. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    also ich muss ehrlich sagen, bei mir höhlt kein tropfen. ich musste lady gaga seinerzeit erstmal googeln und youtuben, da ich kein radio höre....habe ich mir abgewöhnt. die meisten der jugendlichen, die ich kenne, hören auch kein radio. gehöhlt wird nur, wer gehöhlt werden will...oder eben keinen willen hat, was die (musikalische) fortbildung angeht.

    zu prähistorischen zeiten - also als es noch kein internet gab :) - konnte man sich auch politisch nicht ganz so einfach eine meinung abseits der tagesschau bilden. klar muss man gewillt sein, sich auch andere meinungen anzuhören.
    man musste schon immer eine gewisse bestrebung an den tag legen, wenn man nicht alles vorgesetzte glauben mochte. da erinnere ich mich an einige diskussionen in der schule (anfang der 90er war das).

    herz, schmerz tralala gab's schon in den 50ern und 60ern: Peter Alexander, Peter Kraus, der unsägliche Heinz Rühmann etc. pp.

    heute wissen wir, wer die bohlens sind, wie sie aussehen. vor 15 jahren kannte die gesichter dieser supi-dupi-prodzenten halt noch keiner. die gab's aber schon immer. ich lege das buch "hit men" ans herz.
    die erste casting-boygroup waren meines wissens die "mokeys" ...uns alten säcken hier sagt der name noch was ;-) 'ne Generation später die bay city rollers und und und

    man musste sich schon immer anpassen, wenn man suv oder ähnliches fahren wollte und karriere und kohle die einzigen götter sind.

    ich habe das gefühl, dass stilisierte lügen, zumindest in meienm weiteren umfeld schon lange nicht mehr ziehen. auch die jugend ist zu einem gutteil gut informiert, glaubt nicht alles, was vorgesetzt wird. was glaubt ihr, was ich manchmal für diskussionen um musik im engen und weiteren sinne im unterricht führe! hochinteressant!

    so meine haare sitzen auch noch und mein geist ist ungetrübt, ob des feinen kaffees, der mein haupte umwölkt :)

    schönen tag euch allen,
    andy



     
  19. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Es gab schon immer gute und schlechte Musik! Neu ist nur, dass am Computer heutzutage Musik quasi automatisch zusammengestückelt und generiert werden kann. Früher war das alles noch handgemachte Manufakturarbeit, also auch der Müll wurde nicht industriell, sondern per Hand gemacht.

    Musik braucht beim Hörer immer Rezeptoren im Hirn, wo sie andocken kann. Sind diese nicht vorhanden, dann wird die Musik abgelehnt. Diese Rezeptoren können sich nur herausbilden, wenn der jeweilige Besitzer des Hirns sich mit Musik auseinandersetzt und den Willen hat, sich auch einmal auf Neues einzulassen.

    Musikwissenschaftlich war die Popmusik ja eigentlich schon am Ende, als sie angefangen hat, die Funktionsharmonik ist noch immer bestenfalls die der Spätromantik und das ist schon ne ganze weile her - und den 4/4 Takt gibt es auch schon seit Urzeiten.

    Dass sich durch Internet und Youtube die Musikindustrie was überlegen muss, um weiterhin im Geschäft zu bleiben, sei unbestritten. Es werden sich neue Formen des Musikmachens und -Hörens herausbilden.

    So what. Der Trend geht, denke ich wieder mehr zum selbermachen und zu kleinen unkommerziellen Konzerten. Die Musik wird wieder mehr zu dem was sie ursprünglich mal war: flüchtig. Wenn sie dann länger verweilt, dann nur in der Stimmung und im Eindruck, die sie erzeugt und hinterlässt. Und wenn jemand die Aktion mitschneidet und ins internet stellt, dann findet der Moment auch seine Zuhörer, wenn er genügend Rezeptoren zum andocken findet.

    Was ist daran schlimm?

     
  20. Mugger

    Mugger Guest

    Moin andy,

    ich kann aus meinem Schülerkreis folgende Schnurre (wo ich innerlich sehr gelacht hab) erzählen:

    Eine unglaublich talentierte Schülerin erzählte mir, dass sie für die Schule (sie ist 13) ein Referat vorbereiten musste.
    Sie hätte vorgehabt, es über Jim Snidero ("Der spielt so geil"..) zu machen. Leider hätte sie im Internet zu wenig über ihn gefunden.
    Dann hätte sie es doch über die Miley Cyrus gemacht :)

    Ich denke dass man schon ganz gut einschätzen kann, von welcher Qualität eine Darbietung ist, wenn man selbst Musik macht.
    Gottseidank ist das bei uns im Rahmen der Musikkapellen und Schulorchester und der auf staatlicher und Gemeindeebene geförderten Unterrichtsstunden noch möglich.

    Ich bin sehr froh, wenn sich meine Schüler auf irgendeine Art außerhalb des Unterrichtes mit Musik beschäftigen.
    Das Selektieren, was Qualität hat oder nicht, ergibt sich nach einer Weile von selbst.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
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