hi zusammen, Ich hatte am Sonntag meinen 2. "Auftritt" auf dem 50. meiner Mutter. Ich war recht gut Vorbereitet konnte alles auswendig und schwer wars auch nicht gerade. Doch als ich dann den ersten Ton gespielt habe merkte ich wie ich vor lauter Aufregung nicht gleichmäßig pusten konnte. schwer zu erklären aber so unruhig wie dann das Herzchen klopft kommt dann auch die Luft raus soeien art Zittern?! Da gings dann los ich hab mich so gewundert, wurde unsicher und begann Fehler einzubauen, die zum Glück wohl kaum jemand bemerkt haben wird da alle auf den Text geachtet haben. Also was kann man dagegen machen, ich trau mich ja niemals auf ner richtigen Bühne oder so zu spielen??? Danke community
Hallo Lumpenjunge, ich fühle mit dir, mir ging's heuer bei Omas' 80sten und beim Geburtstag meines Bruders ähnlich. Man "vergeigt" die einfachsten Sequenzen, die Knie zittern und der Lufthaushalt kommt total durcheinander. Dieses Lampenfieber ist aber völlig normal und verschwindet in dem Maße, in dem man öfter mal solche Auftritte absolviert und naturlich auch mit der Spielsicherheit, die man mit der Zeit gewinnt. Im übrigen wird man trotz der "lausigen Vorstellung" reichlich mit Applaus und Anerkennung bedacht, so daß die Freude auf die Angst vor dem nächsten Gig kompensiert. Also ran ans Publikum und erst mal nur die wasserdichten Stücke in Angriff nehmen. Die Profis unter uns wissen sicherlich noch den einen oder anderen Rat. LG Werner
Hallo, kein Profi, trotzdem meine Meinung dazu: Das ist ganz normal und bis zu einem gewissen Grad auch gut so... Man gewöhnt sich mit der Zeit an diese Situation, beim ersten Mal haut es einem natürlich das ganze schöne Konzept über den Haufen. Je öfter man auf einer Bühne steht oder einen öffentlichen Auftritt hinter sich bringt, desto besser kann man mit der Situation umgehen. Bestimmt ist es beim einen mehr, beim anderen weniger ausgeprägt. Ich spiele seit 20 Jahren "in der Öffentlichkeit", ich bekomme heute noch feuchte Hände, der Puls geht hoch und man hat das Gefühl, dass einem die Luft wegbleibt. Zum Glück ist das nach den ersten drei richtigen Tönen besser. Das Lampenfieber trägt aber bei mir auch zu besserer Konzentration und Spannung bei, das ist gut. Ein gutes Übungsfeld ist ein Publikum, dass man nicht kennt, oder ein überschaubares wie eben Omas Geburtstag. Das ist wohl auch der Grund, warum Musikschulen regelmäßige Vorspiele veranstalten - um einfach die Angst davor zu nehmen und eine gewisse Routine entstehen zu lassen. Also, ran an den Speck - es ist doch ein tolles Gefühl, wenn es geklappt hat und man den Applaus einstreichen kann! Und immer daran denken: Die Zuhörer sind meist nur halb so kritisch wie Du selbst. Gruß Gundi
Ich bin kein Sax-Profi, nein, das kann man wirklich nicht sagen. Obwohl ich schon länger übe und spiele als Du, bist Du besser als ich. Aber ich bin ja auch schon seit langem "G.....fleisch", das Jugendwort dieses Jahres. Was ich - nebenbei - ziemlich lustig finde Aber in beruflicher Hinsicht war ich in etlicher Hinsicht ein Profi; das, was Du erlebt und ein bisschen erlitten hast, ist der Normalfall! Zum ersten Mal ein echtes Publikum zu haben, ist superaufregend. Meistens packt einen die Nervosität (nicht nur beim ersten Mal) deutlich vor dem Auftritt, schon in der Übungsphase. (Ich rede jetzt nicht von Musik.) Man bereitet sich so gut man kann vor! Trotzdem steigert sich die Nervosität bis zum Auftritt. Man ist sich nicht sicher, wie man ankommt. Und wenn es sehr gut gelaufen ist, sagt man sich: soviel hätte ich gar nicht zu ackern brauchen. Und trotzdem: der eine oder andere Versprecher, die eine oder andere Unsicherheit, wo ist der rote Faden, warum ist da jemand im Publikum, der mit jemand anderem redet oder abwesend scheint, grinst da wer? Das alles betrifft in aller Regel nicht den Auftretenden, sondern ist eine Gedankenlosigkeit einzelner im Publikum; wenn es denn überhaupt vorkommt. So, Wiederholung bringt Erfahrung. Und Erfahrung beruhigt; Vermeidung ist schädlich; man sollte sich der Situation möglichst bald wieder stellen (gut vorbereitet), dann kann man immer besser damit umgehen. Musikalisch hab ich als "ersten Auftritt" einen Workshop mitgemacht, bei dem ich als Anfänger sehr nett integriert wurde; obwohl die Vorbereitung auf diesen Workshop für mich auch Stress bedeutete, hab ich nicht - wie Du - Publikum gehabt. Insofern hast Du Dich gleich in eine an sich sehr viel aufregendere Situation begeben, die viele nicht so leicht wie Du gemeistert hätten. Fazit: wiederholen, niemand ist nie perfekt, oft merken es die anderen aber nicht, und wer sich traut, dem ist der Beifall gewiss Gruß, Joe
Es ist auch immer leichter, mit anderen Leuten zusammen aufzutreten, mit denen man eingespielt ist, bei denen man weiß, dass alles gut laufen wird, als sich ganz allein der "Meute" zu stellen. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Klassik-Auftritt als Solist mit Sinfonieorchester ("Arlesienne Suite" von Georges Bizet): Ich sitze da so im Orchester, keine bekannten Gesichter um mich herum, plötzlich wird mir ganz schwummrig zumute, der Kreislauf spielt verrückt, starkes Herzklopfen. Was ist los, werde ich krank, bekomme ich eine Grippe, habe ich Fieber? Moment, Fieber - da war doch was? Ach ja, LAMPENFIEBER, ahaaaa, DAS ist das also! Ein paar Streicher hatten mir vor dem Konzert geraten, doch etwas mehr Vibrato zu verwenden, weil ich sehr "klassisch" klingen wollte und daher zunächst auf alle womöglich "jazzigen" Gestaltungsmittel verzichtet hatte. Das war nun kein Problem mehr: Vor lauter Aufregung zitterte ich beim Spielen so sehr, dass das Vibrato allein davon herrührte, was mir aber hinterher großes Lob von den betreffenden Musikern einbrachte! Seither habe ich beobachtet, dass ich eher in ungewohnten Situationen Lampenfieber bekomme, vor allem, wenn ich allein oder sehr exponiert bin. Das beste Gegenmittel abseits der möglichst guten GEWÖHNUNG an Auftrittssituationen ist radikale Coolness bis hin zur eingeschränkten Wahrnehmung, Konzentration auf die Vorführung, möglichst wenig Ablenkung zulassen (sich nicht noch mit 50 Leuten unterhalten, bevor man ins Scheinwerferlicht tritt - das geht nur bei Routine!). Viel Erfolg weiterhin, schönen Gruß, Rick
Witzig - geht mir gerade andersrum. Also nicht daran denken, was gleich bevorsteht, sondern noch mit anderen witzeln, Späßle machen, etc. Funktioniert sowohl vor Prüfungssituationen wie auch vor Konzertsituationen, wobei ich da bisher noch nie so richtig allein dastand (ok, Großelterns 80. - aber das ging, weil niemand einen Anspruch an mich nach 6 Wochen hatte *g*).
Okay, ich denke, es gibt da natürlich viele unterschiedliche Situationen und Charaktere. Ich habe beispielsweise in Extremsituationen weniger Probleme mit Angst oder Nervosität, wenn ich sicher bin, die Situation einigermaßen unter Kontrolle zu haben, bestens vorbereitet zu sein. Wenn mich dann jemand ablenkt, kann mich das verunsichern und eben diese Phänomene wie Zittern oder Fiebersymptome hervorrufen. Wenn ich allerdings WEISS, dass alles gut gehen wird, weil ich meinen Part schon quasi im Schlaf beherrsche, fühle ich lediglich etwas angenehme Erregung, praktisch Tatendurst - dann kann ich mich auch prima mit Leuten unterhalten und Witze reißen. Das meinte ich mit Routine. Die Erwartung der anderen ist auch ein sehr wichtiger Aspekt - es ist für mich ein enormer Unterschied, ob ich einfach als "irgendein" Musiker vor "irgendein" Publikum trete, oder wenn ich weiß, dass da unten jetzt Leute sitzen, die schon von mir gehört haben und jetzt wissen wollen, ob ich wirklich gut bin oder nur ein überschätzter Angeber... Es kann ganz gewaltig stressen, wenn man etwas "beweisen" muss, seinem Ruf gerecht werden soll! Am schlimmsten ist allerdings, wenn man sich abschottet, um sich zu konzentrieren, und daraufhin prompt angehängt bekommt, man sei halt arrogant. Schönen Gruß, Rick
Ja, das mit den Erwartungen ist finde ich nahezu der schlimmste Aspekt, der Nervosität verursachen kann. Wie viele das ja auch vor Klausuren machen, schotten manche sich vor Auftritten eben an, um sich zu konzentrieren - das geht bei mir ganz und gar nicht (oder lediglich in Ausnahmefällen), da ich mich dann meistens noch viel nervöser mache. Z.b. vor einem Auftritt (egal in welcher Form) gehe ich zwar relativ kurz vor eben diesen nochmal in mich, gehe alles durch, etc, aber dann geselle ich mich zu den anderen (oder einfach jemand anderem), um mich davon abzulenken... Aber ich hab auch das Glück, dass ich in vielen Situationen meinen Adrenalinspiegel recht gut senken kann und zudem innerlich eine natürliche Ruhe besitze - das hilft oftmals ungemein. Das kann man übrigens auch üben, aber fragt mich nicht, wie
Das liebe Lampenfieber...tja ...auch nach 20 Jahren auf der Bühne muss ich euch sagen... hört nie auf !!! Kenne kaum einen der keins hat. Es gibt zwar Auftritte, die wo ich kaum Probleme habe, aber meist dann - wenn ich glaube es ist ein EasyGoingAuftritt - erwischt es mich dann auch wieder. Unheilbar...
Andersrum geht's auch: Mir ist es vor Kurzem so gegangen, dass ich vor einem Auftritt gar nicht nervös war. War entspannt. Fühlte mich cool, war irgendwie nicht voll bei der Sache und brauchte 'ne Weile, bis es flutschte.
Ja, das Problem scheinen ja nicht die wenigsten zu haben. Neulich spielte ich auf dem Geburtstag meines Schwagers vor Publikum gehoberenen Alters.Ich hatte mir vorher extra ruhige Stücke ausgesucht wie: "My Way ,Merry Chrismas,und gar nicht jazzig.... eine Reise ins Glück."Die sind vom Tempo nicht zu schnell und werden eben von älteren Herrschaften eher gemocht wie schnelle Jazzstücke...dachte ich zumindest.Ich war aber nicht gerade ruhig,da es erst das 2. mal war und mein Puls ging ziemlich schnell.Ich habe dann tief durch die Nase Luft geholt und langsam wieder ausgeatmet.Hat zumindest den Puls beruhigt.Die Hände wurden denoch feucht und ich befürchtete beim Spiel von den Perlmutknöpfen abzurutschen. Nun als ich meinen Part hingelegt hatte,war ich doch mit dem was ich da hingelegt hatte zufrieden und es kam doch glatt die Frage,ob ich nicht etwas fetziges spielen könne. So kann man sich halt täuschen Fazit: Ich glaube ein wenig Aufregung vor dem Spiel gehört wohl immer dazu und glaube das nicht nur Änfänger davon betroffen sind. Gruß Ralf
Mir passiert es beim Vorspiel meiner bescheidenen (8 Monate Sopran) Kenntnisse desöfteren, dass peinlicherweise gerade der erste Ton quietscht oder kiekst (und alle dann denken "O Gott.." oder "Na, ja..."). Tipp meiner Lehrerin: Ruhig durchatmen, Konzentration sammeln und darauf achten, dass insb. der erste Ton "schön" kommt. Das hat dann auch tatsächlich schonmal geklappt. Manchmal erlebe ich nervöse Situationen auch im Unterricht: was im heimatlichen Keller wunderbar klappt und flutscht, hakelt und quält sich dann prompt, wenn ich meiner Lehrerin vorspiele. Gruss Jürgen
Etwas was hilft: Bevor man das Stück spielt, welches man geübt hat und vortragen will, dreht man sich leicht vom Publikum weg oder schreitet ein paar Schritte vom Podium weg und spielt für sich selber ein paar Töne. Die, die halt am einfachsten gehen. So etwas wie innere Sicherheit gewinnen. Da merkt man: das MPC ist gut, das Blättchen spricht gut an, alle Klappen sind immernoch da. Erst dann dreht man sich zu den Leuten hin oder schreitet an's Podium und legt los. Das machen viele, wie beispielsweise hier kindofatipp
Das machen sogar viele Basketballer vor dem Werfen eines Freiwurfs... Was ich sagen will - ist eigentlich gar keine schlechte Idee! Was mir gerade einfällt und mir neulich meine Lehrerin sagte, ist folgendes: Wenn man vor einem Auftritt nervös wird, obwohl man gut vorbereitet ist, dann nimmt man sich vlt seine Noten (ähm ja, ich spiel Klassik, gerade bei Konzerte spielt man doch eher mit Noten als auswendig...), macht die Augen zu, tippt mit dem Finger rein und spielt ab GENAU dieser Stelle. Is manchmal richtig fies mit den Pausen und dem Kram, aber es macht einen sehr sicher. Diese Methode muss man ja auch nicht gerade zum ersten Mal direkt vor dem Konzert/ Auftritt machen, sondern lässt sich gut in die normalen Übesessions einbauen... Naja, und wie schon geschrieben wurde: Tief durchatmen (Bauch!!!), auf die Grundlagen konzentrieren, d.h. sauberer Anstoß (wie auch schon geschrieben: der erste Ton ist so ziemlich der entscheidenste), gleichmäßige Luftführung, etc. Das übliche, kennt ja jeder. Und dann kanns losgehen - ich finde, so n bisschen Aufregung sorgt in der Tat für erhöhte Konzentration, was ja auch förderlich sein kann. Und wenn dann mal die ersten Töne flutschen, dann legt sich das auch wieder... Hoffentlich!
Ich war vor Auftritten noch nie in irgendeiner Weise nervös oder angespannt. Ich weiss ja was ich kann und was nicht. Wenn es den Leuten nicht gefällt dann halt nicht. Diese "Egal-Einstellung" hat seinen Zweck immer gut erfüllt. =)
Hi zusammen, ich finde den Nervenkitzel vor dem Auftritt eigentlich ganz positiv - er hilft die Konzentration ganz auf das Saxspielen zu richten. Viele Grüße Michale
Hallo! Auch bei mir war es so, dass ich, als ich die ersten Male mit unserem Posaunenchor auftreten sollte, teilweise vor Angst keine Luft hatte und nicht spielen konnte. Doch unsere Chorleiterin sagte mir vorher nur: "Denk daran, die Zuhörer können das alle nicht, und bloß nicht das Instrument runternehmen, wenn man rauskommt und womöglich noch die Hand vor den Mund, sondern einfach weiter machen und so tun, als ob man spielt, bis man wieder reinkommt!" Hat auch prima geklappt - geht natürlich nur, wenn man mit mehreren spielt. Wir sind alle Menschen und haben mal angefangen und ich denke, die Zuhörer wissen das und würdigen dies auch entsprechend. Trotzdem bin auch ich eine ganz nervöse... Gruß, Ina