neue Autodidaken im Forum?!

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Gast, 22.März.2008.

  1. Gast

    Gast Guest

    @paranoia: Doof Fragen habe ich glaube ich hier noch keine gestellt, aber dafür schon sehr blamable Antworten gegeben.
     
  2. paranoia

    paranoia Ist fast schon zuhause hier

    @Leon,

    nur by th way, wenn ich nicht gerade die Stücke für die BigBand übe, spiele oder übe ich meist die Sax Ballads von Rolf Becker Band 1-3. Falls du das mit O'Tannebaum gleichsetzt, möchte ich dein Arrangement von O'Tannebaum haben! :-D

    ...und, deine Argumente pro Schulung sind ja durchaus richtig. Aber tu mir mal bitte einen Gefallen, setz dich ruhig irgendwo hin, schließe deine Augen, konzentriere dich und versuche dir vorzustellen, dass alles was für dich Gültigkeit hat, nicht für den Rest der Welt gelten muss.
    Um mal bei den Beispielen mit den Autos zu bleiben. Was nützt es, wenn du jemanden eine Porsche aufgeschwatzt hast und der anschließen fragt, wie er seinen Kontrabass damit transportieren soll. Da können unheimlich viele Argumente für den Porsche sprechen...

    Ich kann mir vorstellen, dass, wenn du in dieser Richtung reifer geworden bist, es durchaus Spass machen könnte, mit dir Meinungen und Erfahrungen auszutauschen. Ist doch super, wenn jemand Ehrgeiz hat! Aber Meinungen und Erfahrungen auszutauschen heißt eben auch, andere Meinungen und Erfahrungen zuzulassen.

    Gruß - Rolf
     
  3. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    leon fragt:"Was gibt es eigentlich außer dem Geld einen Grund für Autodidaktismus?"
    ich war eine ganze zeit dozent an einer gesamthochschule,
    habe dort angehende musiklehrer ausgebildet und mir ein bild über deren motivation machen können .
    diese erfahrung zb. ist für mich ein geldfreies argument für "autodidaktismus".
    herrn beethovens gemaule,dass er jahrzehnte daran arbeiten musste,wieder zu vergessen,was er an ausbildung genossen hatte/geniessen musste ist ein weiteres.
    deine blinde autoritätshörigkeit könnte auch eins sein.
    es gibt noch einige mehr,aber ich will jetzt garnicht dem lehrerfreien erarbeiten das wort reden,sondern nur deine hoffentlich ernst gemeinte frage beantworten.
    der sinn dieses threads ist mir allerdings noch nicht wirklich klar.
    da möchte jemand u.a. nicht,dass ein autodidaktisch ausgebildeter arzt,oder automechaniker oder jurist dieses oder jenes tut; ist nachvollziehbar.
    aber was möchtet ihr nicht,dass es ein autodidakt am
    musikinstrument tut? spielen?öffentlich spielen? hier fragen stellen? übers musizieren"seriös" reden?
    lee
     
  4. Gast

    Gast Guest

    wenn ich übers musizieren rede, meine ich damit immer etwas mit mehr Anspruch, da ich den selber an mich habe aber auch an andere, denen ich zuhören will oder muß.
    Wenn ein elfjähriger in ner Miniband nen ausnotiertes Solo spielt und dabei etwas dünn klingt und etwas falsch intoniert finde ich das süß und trotzdem klasse.
    Wenn ein erwachsener nach über 10 Jahren spielen immer noch so klingt....

    Das ist mein hauptsächliches Argument gegen Autodidaktismus.
    @grmz: danke für die vielleicht erste, für mich hier, brauchbare Antwort.
    Klar gibt es Lehrer, die nicht motiviert sind, und nicht gut. Mein erster hätte auch besser sein können, aber mit 14 konnte ich das nicht beurteilen, und selbst von ihm habe ich noch ordentlich was mitbekommen.
    Mein jetziger Lehrer ist motiviert und kompetent.
    Ich mache jeden Tag kleine Fortschritte, klar liegts an mir, aber auch an meinem Lehrer.

    @Paranoia: für nen Physiker waren deine Antworten hier eher etwas substanzlos.

    Warum stimmen meine Argumente nicht?
    Klar, vieles kann man auch selber alleine erreichen. Aber vieles ist deutlichsc schwerer und nimmt mehr Zeit in Anspruch.

    Zu sagen, ich mache es lieber alleine, mag zwar ne persönliche Entscheidung sein, aber für mich ist es kein Argument, und schon gar keines, das mich vom Gegenteil meiner Meinung überzeugt.

    Ach ja, Beethoven war nen Genie der neues wollte und geschaffen hat, davon gibt es nur ne Handvoll. Mozart hatte auch Unterricht von Hernn Papa, aber schnell brauchte er keinen mehr.
    Naja und damalige Unterrichtsmethoden, waren glaube ich noch nicht auf dem heutigen Stand der Didaktik
     
  5. Ivy

    Ivy Schaut öfter mal vorbei

    Ein weiteres Argument für den Autodidaktismus ist langer Fahrtweg und schlechte Möglichkeiten sich einen guten Lehrer zu suchen. Man kann zum Beispiel mit 17 irgendwo auf einem Dörfchen wohnen, wo schlechte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ist und man schon froh ist, wenn in den Ferien alle 2 Stunden mal ein Bus vorbei kommt und wo man froh wäre, wenn am Wochenende auch mal ein Bus kommt (das war nämlich nie der Fall). Die Eltern haben schließlich auch nicht immer Zeit.

    Jetzt habe ich auch Unterricht, ich muss Leon recht geben, es motiviert. Nicht, weil ich mich dazu gezwungen fühle zu üben, sondern weil der Unterricht mir enorm Spaß macht und ich weiß, dass ich das, was ich da lerne auch ziemlich schnell anwenden kann.

    Auch wenn ich Unterricht empfehlen würde,kann ich es durchaus nachvollziehen, dass manche versuchen es sich selbst beizubringen. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass Leon mit diesem Thread dazu aufrufen will, die Autodidakten zu boykottieren.
     
  6. Gast

    Gast Guest

    Es muß ja nicht wöchentlich sein. Alle zwei wochen oder einmal im Monat für 1,5 Stunden.
    Wie gesagt, hier in Leipzig liegt der Normale Satz bei Privat bei Saxstudenten bei 15Euro pro 45min.
    Für meinen unterricht fahre ich mit der Tram min. genausolang, wie ich eigentlich Unterricht habe.
    Und wer auf dem Dorf wohnt, hat dieses problem nicht nur mit dem unterricht. Da kann man vielleicht den Großeinkauf direkt mit dem unterricht verbinden.

    Aso, außerdem bin ich der Meinung, dass man für seine Musikalische Entwicklung unbedingt in Ensembels spielen sollte. Enorm wichtig!
    Aber dort darf man den Kollegen auch nicht mit Stümperei in die Suppe spucken.
    Ein weiterer Grund, dass selbst wenn man es Hobbymäßig betreibt, es richtig können sollte. Und mit einem Lehrer läuft man halt nicht die Gefahr, dass man es falsch macht.
    Da ist auch gleich der nächste Grund. der Lehrer ist normalerweise der erste, mit dem man zusammen spielt.
    Auch das muß gelernt sein, und dafür ne band am Anfang zu mißbrauchen, ist den Kollegen gegenüber nicht fair
     
  7. paranoia

    paranoia Ist fast schon zuhause hier

    @Leon

    Eigenes Zitat: ...und, deine Argumente pro Schulung sind ja durchaus richtig.

    Zitat Leon: Warum stimmen meine Argumente nicht? :-?

    Also Leon, wer lesen kann ist anderen weit voraus :idea:

    Gruß - Rolf
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Leon!

    Erstens hat das mit Autodidaktismus nix zu tun! Du behauptest nämlich damit, dass man autodidaktisch grundsätzlich nach 10 Jahren immer noch so klingt. Und das ist halt einfach Unfug!

    Zweitens kannst du ja durchaus für dich die Entscheidung getroffen haben, dass du es anders möchtest. Aber was geht es dich an, wenn jemand mit ner Stunde üben in der Woche und ab und an mal im Kreis ein bisschen Musik machen Spaß hat, und dann eben nach 10 Jahren keinerlei Fortschritte gemacht hat.

    Ich habe lange Zeit im Kreis von absoluten Dilettanten gespielt (nicht zu verwechseln mit Autodidakten). Ein Musiker (Klarinettist) spielte extra Tuba, damit er wie alle anderen bei Null anfangen musste. Ich war einer der wenigen, die etwas mehr Ahnung vom Instrument hatten. Wir haben unglaublich viel Spaß zusammen gehabt, auch auf niedrigem Niveau.

    In diesem Zusammenhang kann ich auch die emotionalen Äußerungen von Thomas V. überhaupt nicht verstehen. Es gibt zu Recht in gewissen beruflichen Bereichen Zulassungsbeschränkungen, Prüfungen und Vorschriften, z.B. bei Ärzten, eben weil diese durchaus in das Leben ihrer Patienten entscheidend eingreifen können.

    Es gibt diese Art von Prüfungen etc. bei Künstlern genau so zu Recht nicht, allenfalls die Hochschulen machen da einen Stress draus, und soweit Pädagogen betroffen sind, die mit Kindern im Nachhinein arbeiten finde ich das auch korrekt.

    Mit meiner Musik tue ich doch allenfalls mal meinem Nachbarn ein bisschen weh, wenn er mein Geübe ertragen muss, ansonsten steht es jedem frei zu einem meiner Konzerte zu kommen oder auch nicht.

    Autodidaktismus hat im übrigen überhaupt nicht zum Inhalt, dass man keine Lehrer hat. Niemand wird sich mit seinem Saxophon, einem Blattrohling und sonst nix in einen Raum einschließen und das Saxophon spielen neu erfinden (auch wenn auf ähnliche Weise durchaus gewisse Neuerungen gemacht worden sind, ich denke da bspw. an Parker).

    Autodidaktik heißt doch nur, dass man nicht jede Woche zu einem Lehrer dackelt, der einem nach seinem Gusto und seiner Qualifikation Übungen abfragt, sie beurteilt und Neue auferlegt.

    Jede Schule, die man benutzt, jedes Internetforum, jeder Musiker, dem man begegnet, jeder Kollege kann Lehrer sein und ist Lehrer. Man muss die Quellen halt suchen und sich mit ihnen auseinandersetzen.

    Manche Leute können selbständig so lernen, andere nicht. Jeder muss für sich selbst rausfinden, wie er am ehesten am besten und mit dem größten Spaß weiterkommt.

    Auch dem Schüler, der jede Woche zum Leher dackelt empfehle ich dringendst bei Gelegenheit mal den Lehrer zu wechseln, ggf. bei mehr als einem Lehrer gleichzeitig zu lernen.

    Ich habe mir mal überlegt, was wohl gewesen wäre, wenn ich damals, als ich anfing Saxophon zu spielen einen Lehrer (es gab damals einfach keinen Guten hier) aufzusuchen.

    Mit großer Sicherheit würde ich ein anderes Saxophon, ganz sicher nicht mein Mundstück spielen. Vielleicht hätte ich manche Fehler, die ich gemacht habe nicht gemacht, vielleicht aber auch so grundlegend für mich unpassend (ich will das Wort falsch nicht benutzen) gelernt, dass ich den Spaß verloren hätte. Ich würde vielleicht heute viel besser spielen, vielleicht aber auch gerade nicht.

    Auf jeden Fall hätte ich viel weniger Spaß gehabt. Mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht, dieses Instrument mit all seinen Möglichkeiten und Facetten, die es bietet ganz selbst und mit aufmerksamem Blick auf und offenen Ohren für Könner und Kollegen soweit es mein Talent und meine Zeit ermöglichen zu entdecken.

    Gruß,
    xcielo
     
  9. paranoia

    paranoia Ist fast schon zuhause hier

    Hallo xcielo,

    absolute Zustimmung, - super dargestellt!

    Danke und Gruß - Rolf
     
  10. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Absolut richtig, ich hätte zum Beispiel gar keine Zeit einen "weiteren" Lehrer aufzusuchen. Ich habe 3 mal die woche Probe und verbringe meine Zeit Zuhause damit zu arrangieren und möglichst noch zu üben. Für die anderen Instrumente bleibt da oft keine Zeit mehr, wann sollte ich da noch zum Lehrer gehen, zumal ich mein Feedback ja bekomme ?
     
  11. SiriS

    SiriS Schaut nur mal vorbei

    @Leon- vielen Dank, bis gerade eben hab ich mich hier noch sehr wohl gefühlt, WEIL es hier ein Anfängerforum für Anfängerfragen gibt!!!

    Ja ich bin auch Autodidaktin und zwar aus folgendem Grund:
    leider gibt es nicht nur hier im Forum, sondern überall in allen Branchen lauter Schlauberger, die immer höher schneller weiter wollen, die denken die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und die sich z.B. darüber echauffieren das die Geschäfte immer noch nicht lange genug aufhaben und sie ihre Milch nicht Nachts einkaufen können. Und genau das ist der Grund warum ich mir gar keinen Lehrer nehmen KANN, weil zumindest hier in Berlin die Geschäfte meistens von 10:00-20:00 oder 22:00 oder sogar 24:00Uhr aufhaben und ich in ständig wechselnden Schichten arbeiten muss um Leuten wie Dir Nachts (nein es ist nicht Milch) verkaufen zu können.
    Und nun zeig mir bitte den Musiklehrer der sich auf solche Unterrichtszeiten einlässt!!!

    Klar ich könnt mir jetzt überlegen damit zu warten bis ich Rentner bin, aber da haben wir gleich die nächste Diskussion... welchen Anspruch habe ich noch als Rentner und bringt das überhaupt noch was kurz bevor ich inne Kiste springe. Oder aber ich nehm mir jede Woche nen neuen Lehrer, oder einen der sich meinen Arbeitszeiten flexibel anpasst. *sichandenKopfklatscht* ich habs, ich hab keine Zeit für sowas, also gibts auch kein Saxophonspielen!

    Ich muß Dir mal ganz ehrlich sagen- ich ziehe meinen Hut mehr vor den Leuten die sich sowas selbst beigebracht haben, als vor denen die sich immer schön von anderen was beibringen lassen, wie bequem!

    Also reg Dich ab, ich würde sehr gerne Geld dafür ausgeben und es mir von jemandem beibringen lassen, deshalb bin ich EIGENTLICH froh das es in der heutigen Zeit so ein Forum wie dieses hier gibt, in dem ich mir trotz meiner Vorkenntnisse im Querflötespielen, noch Tipps holen kann.

    Dir würde ich allerdings raten den Anfängerbereich zu meiden, nicht das Du Dir noch irgendwelche dummen Fragen durchlesen musst.... das könnte Deinem gutbeschultem Gehör noch schaden!!!

    *tiiiiiiefdurchatme*
     
  12. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    Heho... auch ich zähle zu denen, die nie wirklich einen Lehrer hatten.. das bedaure ich sehr, aber ... OSTMANGEL .. und auf dem Lande!!!
    Ich kann nur jedem saxneuling raten! Sucht euch einen der es kann... die Auswahl hier ist GROSS!!! Ich habe hier schon eineige Könner entdeckt...

    Bei meiner Tochter z.B. achte ich darauf., dass sie es von der PIKE AUF AN lernt... wenn auch nicht Saxophon...
    aber HAUPTSACHE Musik!
    http://www.saxophonforum.de/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=7663&viewmode=flat&order=ASC&type=&mode=0&start=40

    simply
     
  13. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo leon,

    mit großen augen habe ich deinen beitrag gelesen.

    ich war viele jahre als berufsmusiker tätig und habe jedem, soweit es in meinen bescheidenen möglichkeiten lag, gerne weitergeholfen.

    ich hätte einen vorschlag, den ich dir gerne unterbreiten würde.

    lese deinen beitrag noch mal durch und überlege dir, ob es nicht sinnvoll wäre, daß du dich in die ecke stellst und dich einfach nur schämst.

    gruß
    hanjo
     
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