Neue Socken

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Otfried, 24.Mai.2019.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin

    habe soeben mein Buffet S1 Altsax mit neuen Socken abgeholt. Braunes Känguruhleder von Foag.
    Erster Eindruck: etwas dicker und weicher als die bisherigen Pisoni, daher etwas weniger snappy beim Spiel, aber da kann ich mich dran gewöhnen.

    Jetzt bin ich mal gespannt, wie sie sich über die Zeit machen, und vor allem, ob sie weniger pappen als die Pisoni.

    Hat jemand schon Erfahrungen mit diesen Polstern ?

    Gruß,
    Otfried
     
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  2. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Bis jetz habe ich SAS verbaut. Die sind gut. Hin und wieder ist die Oberfläche nicht ganz glatt und bei meiner nächsten Bestellung wollte ich die SALS (schwarzes Lammleder) probieren. Mir ist die glatte Oberfläche sehr wichtig.
    Wie sind die Känguruhlederpolster?
     
  3. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    ...also eher skippy als snappy :rolleyes:

    Die Dicke ist mir 4,0 mm angegeben,
    Sollten daher nicht dicker sein .

    Oder der Filz ist weicher und dünner ?
     
  4. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Eine Frage:

    Bisher habtte ich immer die SAS und kenne nicht den Unterschied zu den SALS bzw. SAKB in Hinblick auf Haltbarkeit und dem hier erwähnten "snappy" ... Die Dicke ist ja bei allen mit 0.4mm angegeben.
    Die Bezeichnung "Die Besten" und "Die Besonderen" ... ist für mich vorerst Werbegedöns - oder ist da was drann?

    Macht sich die Lederart tatsächlich am Spielgefühl bemerkbar bzw. halten irgendwelche Polster, auf Grund der Lederart, wirklich viel länger als andere ? Welche Erfahrungen gibt es da?

    Viele Grüße

    René
     
  5. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Nach ner Weile spielen merke ich nichts mehr, entweder also wenig Unterschied, Gewöhnung oder Einbildung. Nach 4 Wochen fühlt sich so ein Instrument ja immer irgendwie anders an
    Mein Saxdoc sagte, sie seien dicker und an der Mechanik kann ich es auch sehen, die steht jetzt leicht anders
    Wie glatt oder weniger glatt sie sind kann ich nicht wirklich beurteilen. Klanglich merke ich nix. Vom optischen Eindruck sind sie ok.
    Ich habe sie gewählt, da ich die Hoffnung habe, dass sie länger halten, und weniger pappen. Wird sich zeigen, ob der Aufpreis dafür gerechtfertigt war.

    Gruß,
    Otfried
     
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  6. Fbuckert

    Fbuckert Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte mal weiße Roo-Pads an einem Yanagisawa-Tennor und kann dein Spielgefühl bestätigen. Ich habe die Pads geliebt.
    Ich habe gerade mein Sopran zur GÜ und da hatte der Sax-Doc das von sich empfohlen, was ich dankbar angenommen habe.
    Gruß
    Friedrich
     
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  7. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    können da sich die Experten mal zu äußern → was ist welches Polster und wie passt das zu welchem Instrument?
    Ich hatte hier mal gelesen, dass gerade die Buescher-Spieler andere Polster verwenden - auch die Cönner spielen sehr dünne ??
    Wie wirkt sich das aufs Spielgefühl - sprich die Klappe drücken - aus? Härter? schneller? kommoder?
    Und hat das irgendwelche Auswirkungen auf die Mechanik - sprich - muss ich alles neu adjustieren, nur weil ich dünnere Polster verwendet habe?
    Reichen da die Wege noch - wenn kürzer oder länger? Gibts Hersteller, gerade im Oldibereich, wo es kritisch wird?
    Farbe ist ja sicher Wurscht, oder wie immer - Gustibus non erat disputandum - aber Material? Känghuru, Ziege, Waschbär, Kroko, Hirschleder, keine Ahnug was noch alles,
    ist das nur Gechmackssache, Philosophie etc.
    → was ist das eigentlich mit den Resonatoren - da gabs schon mal nen kleinen thread zu - Metall, mit riffeln, Plaste, gar keine....oder nur an bestimmten Stellen?

    Und mich würde das auch für die Klarinette interessen.

    wäre schick, wenn die Herren @ArminWeis @Toko @Wuffy und alle anderen Reparierer da mal Ihre Meinungen, Philosophien und Erfahrungen kund tun würden.
    Vielen Dank im Voraus für die Mühe
    mfG
    Paco
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Die Polsterdicke ist durch die Lage der Klappe über dem Tonlochkamin bestimmt. Da gibt es eigentlich keine alternativen Dicken, die man verbauen kann. Sind die Polster zu dünn, dann decken sie hinten nicht, sind sie zu dick, dann decken sie hinten zuerst und vorne nicht mehr.
     
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  9. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    tob dich aus:
    https://www.prestiniusa.com/store/product-category/pads/saxophone/

    und es gibt noch mehr.


    hab mir den rechten arm verstaucht vom reparieren, sorry, mehr geht derzeit nicht.
     
  10. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    ja, so sah ich das bisher auch [rein technisch], aber die Kollegen haben ja hier jetzt ein ganzes Portfeulle zur Auswahl...
    da dacht ich mir - frag mal nach.
    Dank Dir
    cheers
    Paco
     
  11. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Polster zu dick immer schlecht....wenn zu dünn kein großes Problem.

    Pappescheibe in der richtigen Dicke (ausprobieren) auf die Polsterrückseite aufkleben..Überstände sauber mit Rundschere abschneiden..und gut.

    Nehme bevorzugt meistens Polster mit 4,0 mm Dicke....die ganz Kleinen dann noch etwas dünner.

    Schlimm, gerade wenn die kleinen Durchmesser zu dick sind....Fummelei, man muss die Polsterrückseite öffnen und dir Pappscheibchen herausholen, oder mit scharfer Rasierklinge dünner schneiden...oder gar den Filz dünner schneiden....Lederüberstände wieder neu falten und kleben.

    Unnötiger Aufwand...geht aber alles.
     
  12. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    @Wuffy
    womit wir wieder bei den GÜ kosten wären, danke für die gute schilderung @Wuffy.
     
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  13. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @Wuffy danke für den Einblick in den Innenseite der Deckel/Polster ;-)
    thx
    Paco
     
  14. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    @Wuffy

    Danke für die Ausführung!
    Vielleicht kannst Du mir noch kurz meine obige Frage beantworten:

    Die Polster gibt es ja in verschiedenen Ausführungen mit unterschiedlichen Ledersorten. Macht sich die Lederart tatsächlich am Spielgefühl bemerkbar bzw. halten irgendwelche Polster, auf Grund der Lederart, wirklich viel länger als andere ? Welche Erfahrungen gibt es da?

    Ich würde mich freuen wenn Du etwas Licht in´s Dunkel bringen könntest. Bisher hatte ich nur die braunen "Normalos"... Auch auf den neuen Kannen. Anfangs klebte mal ein Polster durch die Imprägnierung, aber nach kurzer Zeit war alles in Ordnung.
    Wo liegen speziell die Unterschiede in den Polstern die die Preisdifferenzen begründen? Nur rein aus Interesse.

    Viele Grüße

    René
     
  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar


    Das sollten mal eher die richtigen Saxdocs-Profis beantworten, die schon tausende Polster gewechselt-und eingebaut haben...oder die Saxer-Profis, die jeden Tag ein paar Stunden ihr Instrument am Hals hängen haben...gerade im Hinblick auf Langlebigkeit, Haltbarkeit, Spielgefüh...und natürlich wegen der Langzeiterfahrung...l etc.

    Ich kann nur über meine bescheidenen Amateur-Erfahrung berichten...und habe da auch schon oft sehr gute Erfahrungen gemacht mit preiswerten Polstern aus Fernost...allerdings keine aus Kunstleder.

    Denn was ist denn an so einem Polster schon aufregendes dran. ??...entscheidend bei den Kosten sicherlich der Lohnanteil, weil dich das Meiste noch Handarbeit.

    1. Eine Filzscheibe, die es in verschiedenen Härtegraden gibt...wichtig dabei in Abhängigkeit die Planheit der Tonkamine.

    Für ältere Vintages mit gerollten Kaminen, eher nicht zu harte Filze nehmen, da hier die Kamine selten absolut plan sind und im Gegensatz zu den normal gezogenen kaum schleifbar sind......das Kaminprofil drückt sich etwas mehr ein, gleicht die Unebenheiten aus....und dichtet somit besser.

    Zusammen mit weichem Leder wird das Spielgefühl aber leicht schwammig...aber beherrschbar und etwas Gewohnheitssache.

    Absolut plane (neue Saxe, Selmer etc.)...oder nachträglich geplant geschliffene Tonkamine vertragen auch härte Filze, ich nehme in der Regel mittelharte Filze und komme damit gut klar, da ich meisten auch immer die Tonkamine plane (Rinscheibenschleifen oder von innen ausdrücken).

    2. Auf der Rückseite eine..oder mehrlagige Pappscheiben um das Leder mit dem gefalteten Umschlag auch ordentlich kleben zu können.

    Nur auf dem Filz kleben geht nicht....bis ganz schlecht, außerdem zur Stabilisierung und zur Regelierung der Gesamtdicke.

    3. Der Lederüberzug, wobei hier versch. dünne Spaltleder verwendet werden, oft Zicklein, Lamm...und auch exotisches wie eben Känguru.

    Kenne mich da jetzt über weitere Lederarten (vl. Kalb-oder Rind) und deren Vor-und Nachteile nicht so aus.

    Aus meiner Erfahrung sollte das Leder jedenfalls nicht zu hart, nicht zu dick und nicht zu grobporig sein.

    Sicherlich gibt es hierzu weitere und bessere Erfahrungen..auch im Hinblick auf Langlebigkeit , Imprägnierung und Klebeverhalten.

    Viele alte ausgebaute Polstern haben .....sicherlich zur Feuchtesperre..... zwischen Leder und Filz noch eine weitere Einlage aus Alufolie oder Kunststoff-Folie. Vielleicht aber auch wegen anderer Vorteile.

    Erfahrungen hierzu ??

    Auf Reflektoren gehe ich hier nicht ein...wohl auch ein eigenes Thema.

    Zur Langlebigkeit ist wohl immer der entscheidende Faktor, wie oft und intensiv man überhaupt über die Jahre spielt und das Instrument dadurch entsprechend Feuchte-und Trocknungsphasen durch machen muss.

    Gr Wuffy
     
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  16. Bambusbläser

    Bambusbläser Ist fast schon zuhause hier

    Meinst du die "Snap-In Polster"? Da würde mich auch mal interessieren, was es damit auf sich hat?
     
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  17. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem


     
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  18. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    @Wuffy
    Ich danke Dir für den sehr ausführlichen Beitrag.
    Eben, genau daher meine Frage :rolleyes:

    Das mit der eventuell unterschiedlichen Haltbarkeit der Ledersorten in Hinsicht auf die Dauerbeanspruchung der Instrumente hatte ich so noch gar nicht auf dem Schirm.
    Ich dachte immer Leder ist Leder und bei guter Pflege macht es keinen Unterschied ob Känguru, Ziege, Rind oder sonst was... Hauptsache es bleibt geschmeidig und die braunen Pads halten ja auch, bei guter Pflege, recht lange.

    Ich kann mir gut vorstellen das es bei hoch beanspruchten Intrumenten Differenzen in der Lebensdauer der Polster gibt. Vermutlich kann man das aber nur einschätzen wenn man zwei verschiedene Leder-Polster von Beginn an bis zum auswechseln gespielt hat und dann die Lebenszeiten vergleicht.


    Einen schönen Sonntag!

    Viele Grüße

    René
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.Mai.2019
  19. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Gibt es eigentlich schon Erfahrungen mit Silikon oder anderweitigen Kunststoffen (wenigstens auf der Dichtfläche)?
    Diese gibt es ja in verschiedenen Härtegraden und Ausführungen.
    Wäre (theoretisch) langlebiger und genauer zu justieren.

    kokisax
     
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  20. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    da hat er recht. IMG_20180121_174907.jpg
     
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