Neues Mundstück?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von bluecomedy, 6.Juni.2009.

  1. kulitsch

    kulitsch Schaut nur mal vorbei

    Hallo zusammen!
    Als Neuling habe ich direkt eine Frage zum Thema "Neues Mundstück?".
    Dazu meine Vorgeschichte: Ich spiele seit ca. 18 Jahren Querflöte und habe auch eine normale Ausbildung durchlaufen. Vor ca. 8 Jahren habe ich mir dann ein Orchestersaxophon geliehen und mir das Spielen selbst beigebracht (ich sehe schon, wie ihr die Stirn runzelt). Bis vor einem halben Jahr war auch alles paletti, die Dirigenten "meiner" Orcheter waren mit meinem Ton zufrieden und ich auch. Dann musste ich aus gesundheitlichen Gründen pausieren und habe dann vor einem halben Jahr wieder angefangen. Sax, Mundstück, Blatt, alles unverändert, nur der Ton nicht...der ist unterirdisch grausig. Das mittlere h, b, c, cis sind plötzlich Meilen zu tief und klingen fürchterlich dünn, fast quäkig. Den Gesamtklang kann ich nicht wirklich beschreiben, er ist zwar nicht richtig scharf, aber durch seine krasse Klarheit dringt er ähnlich stark durch.
    Ich wünsche mir einen volleren, wärmeren Ton, der in allen Lagen gleich kräftig ist und nicht mittendrin total dürr klingt.
    Ich weiß nur nicht wirklich, wo der Fehler liegt. Kann es sich nach so langer Zeit plötzlich rächen, dass ich keinen studierten Lehrer an meiner Seite hatte? Ich habe mir überlegt, nach einem anderen Mundstück Ausschau zu halten. Nur im Dschungel aus Mundstücken, Blättern und Blattschrauben verliert man schnell den Durchblick. Daher meine Frage, damit ich nicht die nächsten 10 Jahre mit Testen verbringe: Was könnt ihr mir empfehlen, was ich in jeden Fall anspielen sollte? Was taugt eher weniger?
    Mein Sax ist ein YAS 82 Z mit dem 4 CM Mundstück. Blätter spiele ich überwiegend Vandoren Java 4 oder V 16 4, momentan auch Gonzales 3,75.
    Bitte um Hilfe ;-(
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo Andreas,

    das macht einen aber neugierig - ohne indiskret sein zu wollen, aber Du hast es ja selbst angesprochen:
    Welcher Art waren Deine Verletzungen, die Dich vom Spielen abhielten, inwiefern ist jetzt das Steamer besser zu spielen als das Otto Link?


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo Kulitsch,

    vielleicht sind inzwischen die Polster nicht mehr richtig dicht, oder ein anderer mechanischer Fehler hat sich eingestellt.
    Lass doch mal jemand anders Dein Horn testspielen!

    Wenn vorher alles gut war, ist dieser Punkt auszuschließen. :)

    Ich würde eher vermuten, dass in der Pause Dein Ansatz schwächer geworden ist. Du spielst sehr harte Blätter, das dürfte das Hauptproblem sein.
    Probier doch erst mal wieder etwas leichtere, das kann Dir eine völlig neue Welt eröffnen! ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin kulitsch,

    ich kann das gut nachvollziehen, denn so ähnlich ist es mir auch ergangen. Allerdings machte bei mir die Art der Erkrankung den direkten Zusammenhang offensichtlich.

    Nach einer längeren (Zwangs-)pause muss man unbedingt so anfangen, als hätte man nie gespielt, d.h. dünnere Blätter, die man vernünftig mit der Lippenmuskulatur halten kann, und immer wieder elementare Tonübungen.

    Das macht natürlich erst mal wenig Spaß, gemessen am eigenen Anspruch und frustriert auch, aber da muss man sehr diszipliniert zu Werke gehen. Dann wird das auch wieder was.

    Gruß,
    xcielo
     
  5. kulitsch

    kulitsch Schaut nur mal vorbei

    Hm, also das Blatt hätte ich als Problemfaktor eigentlich ausgeschlossen...mittlerweile kann ich unsere fast dreistündige Probe wieder locker durchspielen.
    Mit dünneren Blättchen wird der Ton noch schlimmer, habe das grad mal getestet. Dann haben alle Töne diese quäkige Klangfarbe wie sonst nur b,h,c und cis.
    Ach ja: Hatte 6 Wochen Pause, hatte mit beim Sport ne Rippe gebrochen.
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Kulitsch,

    okay, dann gehen wir zu den anderen Punkten:
    Jemand anderen (erfahrener Saxer!) Dein Instrument mit SEINEM Mundstück probespielen lassen, um einen mechanischen Fehler auszuschließen.
    Probier auch Du selbst mal ein anderes Horn, um zu sehen, ob es an Dir oder am Instrument liegt!

    Viel Erfolg,
    Rick
     
  7. kulitsch

    kulitsch Schaut nur mal vorbei

    Wird gemacht :)
    Wären trotzdem ein paar Mundstücktipps drin?
    Vielen Dank für eure Mühen!
    LG, Kulitsch
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Hallo Kulitsch,

    MICH darfst Du nicht nach Mundstück-Tipps fragen; ich empfehle seit einem halben Jahr nur noch die gleichen und wundere mich fast schon über die gute Resonanz - von Amateuren bis Semi-Pros sagen praktisch alle übereinstimmend, dass sie damit besser zurecht kommen und frühere Schwierigkeiten verschwinden.
    Allerdings habe ich versprochen, hier im Forum nicht mehr so viel Werbung dafür zu machen... :roll:

    Allgemein haben mich superteure "Handmade"-Mundstücke noch nie überzeugt; ich wüsste auch nicht, was daran besser sein soll, wenn sie nicht von Präzisions-Maschinen hergestellt, sondern praktisch "handgeschnitzt" werden. :-o

    Im unteren bis mittleren Preissegment gibt es genügend hervorragend gearbeitete Teile, da würde ich mal schauen.
    Mehr will und kann ich nicht dazu sagen, denn mit Mundstücken verhält es sich äußerst individuell - womit der eine prima klar kommt, das kann dem nächsten große Probleme bereiten.

    Nimm doch vielleicht erst einmal ein günstigeres mit einer größeren Bahnöffnung, denn Dein bisheriges ist recht eng, wahrscheinlich für Dich ZU eng; Du hast ziemlich viel Puste und Kraft, wenn man Deine bevorzugte Blattstärke bedenkt. ;-)


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  9. altruist

    altruist Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Kulitsch,

    na, mit 18 Jahren Holzblaserfahrung, 8 Jahren Saxophon und Blattstärke 4 bist Du vielleicht nicht der typische Neuling ;-)

    Also, demnach dürfte ich Dir hier gar nicht antworten :lol: Deshalb schreibe ich auch nur, wie ich das Problem erlebe und zu lösen versuche, es kommt mir nämlich bekannt vor.

    Wenn diese Töne zu tief erklingen, liegt es bei mir an der Lippenspannung; diese Töne reagieren meines Erachtens am stärksten auf Spannungsänderungen und lassen sich daher auch am besten "ziehen". Vermutung: Problemursache ist ein zu hartes Blatt. Oder das Mundstück steckt nicht weit genug auf dem S-Bogen, das wirkt sich auch durch Intonationsfehler aus.

    Der dünne und quäkige Sound entsteht in dieser Lage aus mehreren Gründen. Zum einen kann das Blatt evtl. nicht frei genug schwingen. Mögliche Ursachen: zu enge Bahnöffnung, zu hartes Blatt, Mundstück nicht weit genug im Mund.

    Zum anderen denke ich, so erkläre ich es mir jedenfalls, dass die kurze schwingende Luftsäule bei diesen Tönen einen weniger vollen und voluminösen Klang bedingt. Ich stelle mir das so vor, dass die größeren Luftmassen bei einer langen schwingenden Luftsäule eine stärkere Wechselwirkung auf das Blatt haben, und dies um so mehr, je leichter das Blatt ist. Ein hartes, sprödes Blatt interagiert weniger mit dem Saxophon, hat mehr ein starres Eigenschwingverhalten. Problemursache: ein zu hartes Blatt.

    Jedenfalls steigere ich meine Blattstärke (Vandoren klassik 3,5) nicht weiter, weil sonst dieser Mittenbereich nicht mehr schön klingt. Ist bei einigen 3,5-ern auch schon nicht mehr so, wie ich es mir vorstelle. Bei etwas leichteren Blättern empfinde ich die Skala im Übergang von der ersten zur zweiten Oktave als klanglich ausgeglichener und finde auch, der Klang lässt sich dann flexibler gestalten.

    LG Johannes
     
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