Neues Saxophon kaufen - Umstieg vom Yamaha 275 (auf Alt?)

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von mondkalb, 23.Dezember.2013.

  1. Mugger

    Mugger Guest

    Moin, das ist keinesfalls eine gute Idee.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  2. mondkalb

    mondkalb Kann einfach nicht wegbleiben

    Davon ging ich anfangs aus: Dass man als Anfänger ohne Erfahrung manchmal einfach auf andere Meinungen vertrauen muss, genau wie ich als Schüler ja auch meinem Lehrer vertrauen muss, auch wenn etwas erst etwas ungewohnt wirkt, was man so empfohlen bekommt.
     
  3. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Nein, kannst Du nicht. Du solltest davon ausgehen, dass jedes Saxophon ein Unikat ist. Wenn Dir eines ganz besonders gefällt, dann musst Du genau dieses Exemplar nehmen ...

    Einzige Ausnahme: Yamaha (und das meine ich nur teilweise ironisch ...)
     
  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Guenne,

    ich weiß ja nicht was Rick sagt, aber meine Erfahrungen sind deckungsgleich.

    Ich hatte gestern ein interessantes Interview von Jan Garbarek gelesen, der uns aber widerspricht:

    "Tatsächlich ist es so, dass ich ungefähr 35 Jahre lang die selben Instrumente, die selben Mundstücke, die selben Blätter und so weiter verwendet habe. Und ich habe auch nicht im geringsten darüber nachgedacht! Letztendlich war mir das Saxophon lediglich ein Werkzeug, ein Mittel zum Zweck – wie ein Hammer oder so. Man spielt es und dann ist gut.

    Aber vor ein paar Jahren habe ich mir einen Internetanschluss legen lassen. Und eines Abends tippte ich – ich hatte gerade nichts besseres zu tun – die Begriffe „Saxophon“ und „Mundstück“ in die Suchmaschine und klickte auf „Go“. Und plötzlich öffnete sich vor meinen Augen eine ganze Welt, voll mit allen erdenklichen Informationen. Das war höchst interessant und aufschlußreich! Ich habe mich also ins Thema eingelesen … und Mundstücke geordert: ich habe mir sogar gleich nach eigenen Vorlieben und Vorgaben ein paar individuelle Teile anfertigen lassen.

    Nach einer Weile stellte ich fest, dass es da jemand gibt, der für mich die besseren Stücke anfertigt; er verstand offensichtlich genau, was ich meinte. Ich bin schließlich in die Staaten geflogen um ihn zu treffen, und wir haben ein paar Sachen ausprobiert. Zur Zeit spiele ich im Wesentlichen von ihm gefertigte Mundstücke – mindestens eines ist komplett von ihm hergestellt worden, das für das Tenorsaxophon. Das Soprano-Mundstück ist von ihm modifiziert worden. Und jetzt verrate ich auch, wie der Typ heißt: sein Name ist Theo Wanne. Er lebt in Philadelphia und ist noch ziemlich jung.

    Durch ihn gelang es mir auch, zwei sehr gute, ältere Saxophone zu erstehen. Ich spiele sie inzwischen seit zwei Jahren. Eines ist ein Selmer „Mark 6“ Tenorsax – die Sorte, die wir alle vorwiegend spielen. Mein Exemplar ist ein sehr gutes, wohl etwa aus dem Jahre 1959 oder so. Das Sopransax ist ein altes Buescher „True Tone“ – wir schätzen von 1930; zumindest gab es in dieser Aera ein solches. Theo gibt also für eine ganze Menge Dinge den Anstoß.

    Parallel dazu beschäftige ich mich über das Internet gerade intensiv mit Vintage Saxophonen und Mundstücken. Man kann wirklich sagen, dass ich zu einem Sammler von Saxophonen und Zubehör geworden bin. Ich habe mir eine ganze Reihe von Instrumenten zugelegt, auch alte Mundstücke, wie sie meine Vorbilder verwendet haben: Ich möchte einfach ausprobieren, was sie mit Hilfe dieser Mundstücke umsetzen konnten, auf welche Weise es ihrem Spiel mehr Gestalt verliehen hat. Und was ich mit dem jeweiligen Mundstück anfangen kann – das finde ich ziemlich spannend! In den letzten zwei Jahren ist das Saxophon also tatsächlich zu meinem Hobby geworden. (lacht) Vorher war es das nie, das alles war mir total unwichtig."

    Also müssen wir zukünftig Hobby und Beruf deutlich stärker trennen...

    :-o

    Gruß
     
  5. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    hallo mondkalb,

    ich glaube die profis hier rollen halt manchmal mit den augen, weil wir anfänger es gerne mal auf's sax schieben. ich habe meine lehrein auch immer gefragt, ob mein sax vielleicht kaputt ist, weil die töne in der dreigestrichenen oktave gar nicht so wollten wie ich.......
    und dass ich nach 3 monaten immer noch nicht so geklungen habe wie paul desmond musste auch am sax liegen;-) jetzt weiß ich, es liegt an mir :-(

    wahrscheinlich eher SPEZIELL an dir

    aber wenn dir nun dauernd im kopf herumschwirrt, dass du diese eigene soundvorstellung nie mit deinem jetzigen sax erreichen kannst, musst du was unternehmen.

    hast du einen laden in deiner nähe, wo du dich mit deinem lehrer oder deiner lehrerin für ein oder zwei stunden in die kabine setzt und DU verschiedene saxe oder mundstücke testest??
    vergiss aber nicht dein jetziges sax und mundstück mitzunehmen. das hört sich in der kabine auch wieder ganz anders an als zuhause.

    und danach kannst du dann deine entscheidung besser treffen!
    ich bin gespannt!

    liebe grüße
    annette
     
  6. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    oh je..ist das jetzt was gutes oder was schlechtes!! ;-)

    lg
    annette
     
  7. Rick

    Rick Experte

    Ahoi Guenne,

    ja, da pflichte ich Dir bei! :)

    ---------------------------------

    Hallo Michael,

    hättest Du mich 2008 gefragt, hätte ich wahrscheinlich etwas Ähnliches ausgesagt wie Herr Garbarek - damals, nach langer Zeit ohne große Veränderung, war ich auch gerade dabei, mit Setup zu experiemntieren, und staunte über die scheinbar riesigen Unterschiede.

    Inzwischen habe ich jedoch die grundsätzliche Haltung bestätigt gefunden, dass man einfach nach einiger Eingewöhnungszeit mit neuem Sax, Mundstück usw. wieder praktisch so klingt und ähnlich gut zurecht kommt wie vorher.

    Parallel zu meinem eigenen Erleben haben mich auch gerade viele Diskussionen hier im Forum davon überzeugt, dass es beispielsweise gar keine nennenswerten Unterschiede durch das Material von Korpus und Mundstück geben kann. :roll:

    Da spielt sehr viel Einbildung, Psychologie eine Rolle, etwa weil einen das Aussehen unbewusst inspiriert, anzieht oder abschreckt.

    Nehmen wir dazu mal "unsere" unlackierten X-Old-Modelle - mich haben sie beim Spielen gar nicht so extrem umgehauen, aber sehr viele Interessenten werden durch das abgefahrene Äußere angezogen, ich selbst stand sogar immer wieder kurz davor, mir so eines anzuschaffen, denn es sieht einfach nach "Habenwollen - meins!" aus. ;-)

    Solche unterbewussten Prozesse muss man erst einmal wahrnehmen und durchschauen, das braucht Zeit und Beschäftigung mit dem Thema.
    Doch auch ein Weltstar-Saxofonist ist letztlich nur ein Mensch mit einer bestimmten Wahrnehmung sowie subjektiver Anschauung. :cool:

    So sehe ich das nach wie vor.
    Und ganz arg daneben lag ja Herr Garbarek anscheinend auch nicht mit seiner früheren Ansicht, jedenfalls kann man sich seine Musik aus dieser Periode auch heute noch ganz gut anhören, finde ich. :)


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  8. Gast

    Gast Guest


    das geht ja bei dir noch Annette, du bist erwachsen!

    wenn du kinder ausbildest und die eltern keine ahnung von der materie haben, wird ein hochwertiges sax gekauft und nach drei monaten ist der lehrer schuld daran dass das "kid" nichts lernt, bzw befähigt ist sauber zu spielen....denn es ist doch alles da...teures instrument, teures mpc und vor allem die blätter auf denen "jazz" steht.
    donnerwetter, da muss doch was gehen - lol.

    das schlimme daran ist und bleibt DEIN ruf leidet darunter und letztendlich liegt es daran, dass der/die sack/in nicht übt.

    schönen abend zum zweiten.

    Brilläää wo bistu?

    Nimo
     
  9. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ist doch klar, dass der keine Ahnung hat, wenn er 35 Jahre lang nur gespielt hat.... :lol:
     
  10. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Eher was Gutes. Man soll ja generell keine Instrumente blind kaufen. Die einzige Marke, bei der ich das tun würde (schon viermal getan habe ...) ist Yamaha. Ich bin von der höchst gleichbleibenden Qualität der Yamaha-Instrumente sehr beeindruckt.

    Alles was rein fertigungstechnisch und mittels Qualitätskontrolle beherrscht werden kann, scheint bei Yamaha ausgezeichnet zu sein (z.B. habe ich nirgends besseren Lack gesehen. Ich finde es nunmal nicht als Qualitätsmerkmal, wenn der Lack schnell abgeht.)

    Tja, bleibt halt die berüchtigte Seele ...

    Was ich schon interessant finde: bei allen anderen Marken findet man (nach etwas Suchen) Kritik an Verarbeitungsqualität, schlampiger Einstellung, Haltbarkeit, Intonation, Ergonomie, billigem Zubehör. Die einzige Kritik, die man bei Yamaha (immer) findet: Seelenlosigkeit ...
     
  11. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ein allgemeiner Gedanke zu diesem Thread:

    Wir Saxer sind schon ein seltsames Völkchen. Könnt Ihr Euch vorstellen, dass jemand ernsthaft schreiben würde "Ich spiele jetzt schon seit einem halben Jahr Violine und überlege, auf ein Cello umzusteigen. Nachdem ich mal Klangbeispiele über Youtube gehört habe ... blablabla ..." ?
     
  12. GelöschtesMitglied5507

    GelöschtesMitglied5507 Guest

    Das ist nicht nur für Saxer typisch. Im Gitarren-/ Bassforum ist es nicht anders. Im Fotobereich werden seitenweise hochpreisige Kameras und Objektive anhand runtergerechneter Internetbildchen verglichen.

    Das ist IMHO eher ein Internetphänomen und auch ich habe jede Menge Videos auf YT geguckt, bevor ich mir mein jetziges Saxophon gekauft habe. Aber trotzdem bin ich brav zum Händler gefahren und habe Probe gespielt.
     
  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hhm - Ich bin zwar nicht Jan Garbarek, aber vor dem Forum habe ich eigentlich auch nur gespielt...

    Nun fahre ich morgen mit drei Instrumenten zum SaxDoc, weil sie eventuell zu überholen sind.

    Gruß
     
  14. mondkalb

    mondkalb Kann einfach nicht wegbleiben

    Möglicherweie ist es undeutlich geschrieben - obwohl jemand anders schon passend darauf geantwortet hat - aber ich habe mich nicht wegen eines Soundbeispiels auf Youtube entschieden ein anderes Instrument zu spielen. Ich bin im Beitz eines Yamaha-Tenors, ging davon aus, dass der Sound yamahatypisch ist und wollte als Probeinstrument (Alt) wegen dieser video-tongrundlage kein Yamaha. Nicht mehr und nicht weniger.
    Den Vergleich mit dem Cello finde ich seltsam, möchte mich für diese Meinung aber nicht rechtfertigen müssen...ist ja furchtbar
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hi Mondkalb,
    sorry wenn Du Dich auf den Schlips getreten fühlst wenn man Dich als Anfänger nicht ganz ernst nimmt und mal genervt reagiert. Und Rick hat recht, ich habe in ca. 24h, 3 Konzerte mit ca. 11h Spielzeit gehabt.

    Das Problem ist, daß deine Frage nicht neu und individuell ist, sondern in Variationen schon so oft kam und es sind immer wieder die Anfänger, die uns alten Hasen, die schon lange Sax spielen und viele Hörner in den Händen hatten (oder sogar Saxophon studiert haben) dann nicht glauben wollen, wenn wir was erzählen. Irgendwann nervt es dann, besonders wenn es Guides zu dem Thema gibt: Den Saxkaufguide und den Anfängerguide.

    Nun bist Du Anfänger und brauchst Rat und den hast Du bekommen, auch wenn es mancher Spieler lieber nicht wahrhaben will:

    Wie Florentin schon sagte, jedes Sax ist mehr oder weniger anders. Hast Du eins gefunden das Dir gefällt, muss das beim nächsten Sax des gleichen Modells nicht der Fall sein. Die Unterschiede können manchmal klein und manchmal gross sein und manchmal sind sie für Anfänger gar nicht warhnehmbar selbst wenn sie für den Profi sehr deutlich wahrnehmbar sind. Deswegen lässt sich auch nichts verallgemeinernd über ein Saxmodell sagen.
    Man muss unterscheiden zwischen Klang, wie man ihn als Spieler wahrnimmt, Klang wie er von einem Zuhörer wahrgenommen wird und wie das Blasgefühl ist, wie die Intonation und wie die Ergonomie ist.

    Ich habe schon sehr sehr viele Yamahasaxe für Schüler getestet, die Unterschiede waren teilweise sehr gross. Grundsätzlich sollte man gar kein Sax blind kaufen, Du solltest immer genau das Horn testen, daß Du vielleicht kaufen willst, sonst ist das ganze wie Lotto, Du weisst nicht ob Du gewinnst oder verlierst.

    Auch ist es nicht immer ratsam sich auf Empfehlungen anderer zu verlassen, weil Du mitunter gar nicht weisst, wie viel Erfahrung dieser Spieler hat und ob er das beurteilen kann. Was wenn er etwas dazu sagt und bis jetzt nur ein Yamahasax gespielt hat, willst Du Dich darauf verlassen und Dich davon beeinflussen lassen?

    Aufnahmen von anderen Spielern helfen Dir in keinem Punkt. Du weisst weder was für eine Klangvorstellung der Spieler hat (die ist aber wichtig für den eigenen Klang) noch ob er eher die Tendenz hat heller oder dunkler zu klingen oder wie weit Mundstück und Blätter einen Einfluss haben können bei seinem Klang. Auf den Klang hat alles einen Einfluss, nur nicht auf jeden Spieler den gleichen und gleich stark. Annette war z.B. mit ihrem Klang auf dem Alt nicht so zufrieden (obwohl sie gut klang in meinen Ohren) und dann empfahl ich ihr andere Blätter (Hemke) und damit fühlte sie sich gleich wohler, weil der Klang dunkler war.
    Was bei Aufnahmen aber auch ein Problem ist: das Mikrophon, der Abstand dazu, der Aufnahmeraum, worauf aufgenommen wird, ob es nachbearbeitet wird etc. hat alles einen sehr grossen Einfluss auf den Klang. Deswegen sagen Aufnahmen nur was aus, wenn Du sie selber machst, mit Equipment, das Du gut kennst, in einem Raum, den Du gut kennst. Nur dann kannst Du wirklich den Sound eines Saxes oder Mundstücks beurteilen.

    Auch nervt es manchmal wenn hier Anfänger und so mancher Amateur mit wenig Erfahrung etwas über eine Saxfirma verallgemeinert, ohne wirklich über ausreichend Erfahrung zu verfügen, denn Fakt ist: nur wenige Anfänger sind schnell so fit, daß sie schon einen guten Klang produzieren können und auch wirklich die Unterschiede selber wahrnehmen geschweige denn den Klang beschreiben können. Meist liegen die Klangprobleme dann beim Spieler und nicht beim Sax oder Mundstück (wenn die Kombi aus Öffnung und Blattstärke stimmt) und es hilft meist doch eher zu üben als Geld in ein neues Sax zu stecken.

    Lg Saxhornet

    p.s. da unsere Guides anscheinend nicht helfen fang ich mit dem Planen von FAQ's gerade zu diesen Themen an, man soll sich ja nicht immer beschweren sondern dann Abhilfe schaffen.
     
  16. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Zum Thema Klangwahrnehmung und Klangbeschreibung von Anfängern vs. Profis.
    Ich finde es absurt dem Anfänger hier die Kompetenzen abzusprechen!!! Wenn ein Anfänger wo auch immer einen Unterschied hört und für sich beurteilt dann ist das für ihn selber genau so wahrhaftig, als wenn ein Profi an gleicher Stelle keinen Unterschied war nimmt. Das braucht und kann man auch gar nicht bewerten. Lasst doch einfach mal verschiedene Meinungen stehen. Eine objektive Wahrheit kann es bei diesem Thema, nicht geben.

    Andreas
     
  17. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    der Unterschied ist eh wahrhaftig.
    Die Frage ist, woher er kommt.
    Und jemand, der bereits einiges an Erfahrung mitbringt, mag das vielleicht besser einschätzen können.

    Aber ein bisschen hast Du Recht, auch der Profi baut sich seine Wahrheit aufgrund von Wahrnehmungen, die trügerisch sein können.

    Und den shit mit den kalt klingenden, seelenlosen Yamahas hat wahrscheinlich auch kein Anfänger erfunden :)
    Er wird halt oft, so wie viele andere Geschichten, nachgeplappert.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  18. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    danke, steht jetzt mit auf der liste!
    am allerliebsten würde ich dann eine art "blindverkostung" machen. ;-)
    nur nach dem sound und gar nicht nach aussehen und marke aussuchen.
    ich glaube nämlich, dass ich durch markennamen und aussehen beeinflussbar bin. leider!

    danke! ich gebe mir jedenfalls größte mühe.....hab ja auch hier im forum schon ein bißchen dazugelernt!!

    ich hatte auch schon meine lehrerin im verdacht, weil es bei mir noch nicht so flüssig läuft ;-)

    liebe grüße
    annette
     
  19. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Jein. Wahrheit in dem Sinn, dass einer eindeutig und unzweifelhaft Recht hat ist grundsätzlich selten und bei diesem Thema auch nicht zu erwarten.

    Was ich aber auch aus anderen Bereichen, wo ich mich als Experte bezeichnen kann, kenne ist folgendes. Man hat als "nicht Profi" ein fühlbares Problem und fragt also eine/n Wissende/n. In der Regel bekommt man dann eine "das lässt sich nicht in 5 Worten erklären" Antwort, denn "das ist tatsächlich viel komplizierter als man als Laie meint".

    Im richtigen Leben gibt es eben keine einfachen Antworten auf wesentliche Fragen und ganz oft bekommt man als Fragesteller nicht die Antwort, die einem am liebsten gewesen wäre. Die Frage ist nun - wie gehe ich mit so einer Antwort um?

    Idealerweise sollte man sich als Fragesteller überlegen - Will ich die Antwort(en) wirklich hören, oder will ich eigentlich nur eine amtliche Bestätigung meiner bereits unbewusst gefällten Entscheidung?

    In vielen Fällen ist es letzteres. Anders kann ich mir nicht erklären, warum so häufig eine Abwehr Reaktion auf gute und richtige und natürlich unterschiedliche Antworten erfolgt. Ja aber .. bei mir ist das anders .. ich kann nicht .. ich wollte doch ..

    Die wertvollsten Erfahrungen sind immer die, die man selber macht. Als Individuen sind wir verdammt, die gleichen Erfahrungen immer wieder neu zu machen. Ist man jung, zählt die Meinung der Eltern nichts. Grufties, ohne Ahnung vom wirklichen Leben. Etliche Jahre später stellen wir fest, im Grunde hatten sie Recht. So doof waren die gar nicht. Mit der Erfahrung der Jahre versuchen wir dann selbst den jüngeren einen Vorteil zu verschaffen, das Hamster Rad zu durchbrechen. Wenn sie nur ein wenig zuhören würden. Aber kaum aus den Windeln glauben Sie, sie verstehen die Welt. Dabei kratzen sie gerade mal an der Oberfläche. Sie glauben, auf jede Frage gibt es eine klare und einfache Antwort. Die Altvorderen waren nur zu blöd um drauf zu kommen.

    Da muss man als "Gruftie" eben mal Fünfe gerade sein lassen, wenn die Entscheidung der Neo-Experten nicht gerade auf eine existenzbedrohende Katastrophe hinaus läuft. Manchmal stellt sich ja hinterher heraus, dass diese unkonventionelle und eigentlich völlig idiotische Vorgehensweise für diesen Fall genau richtig war. Und wenn nicht - man muss auch scheitern können dürfen.
     
  20. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Was ich damit sagen wollte: wenn man beginnt, Violine zu lernen (oder ein ähnliches traditionelles akustisches Instrument), dann weiss man, dass das ein ziemlich schwieriger und langwieriger Prozess ist. Nach einem halben Jahr wird man glücklich sein, die ersten paar Töne in der tieferen Lage sauber spielen zu können. Man wird an den höheren Tönen arbeiten, an etwas mehr Fingerfertigkeit und Geschwindigkeit.

    Vielleicht wird man sich auf Youtube andere Geiger anhören. Aber man wird wohl nicht sagen: bei mir klingts nicht so schön wie bei denen, ich brauche sofort ein anderes Instrument ...

    Obwohl bei den Violinen das Instrument wahrscheinlich mehr Einfluss auf den Klang hat als bei den Saxophonen.

    Ja, Yamaha baut auch Violinen. Und die sind auch nicht schlecht ...

    Wenn diese Analogie nicht hilft, dann bitte einfach ignorieren. Ich wollte jedenfalls niemanden damit beleidigen.
     
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