Neues Selmer Alto vor der Präsentation

Offenbar doch!

Im Gegensatz zum Promovideo ist dieser Werbetext aber eher traurig. Da spricht aber der Minderwertigkeitskomplexes des alten Manns, der seine beruflichen Leistungen immer noch im Lichte von Opis Errungenschaften rechtfertigen muss. Ich kann nicht leugnen, dass ich eine große Sympathie für diese Marke, ihre Erfindungen, ihre Saxophone und ihre Saxophonisten empfinde. Für mich war aber schon die ganze Reference-Serie ein großer Marketingfehler. Sie hätten einfach die großen Modelle noch mal in limitierter Zahl auflegen und weiter ihre neuen Produkte mit Stolz verkaufen sollen. Meines Erachtens hätte das viele Legenden entzaubern können und ihnen ermöglicht aus dem eigenen Schatten zu steigen, vielleicht sogar ohne Investor.
Endlich setzen sie wieder auf das, was Selmer immer ausgezeichnet hat, nämlich das Innovative und nicht das Rückwärtsgewandte. Oder denkt ihr, dass Mark VI wurde vielleicht vermarktet als Neuinterpretation des Cigar Cutter?

 

Da bin ich nicht ganz sicher. Der Markt hier ist wohlhabend. Ein Großteil der saxophonistischen Weltbevölkerung guckt nur heimlich unter der Bettdecke in den Selmerkatalog.

 

Muss er doch auch gar nicht. Kaum eine Firma kann doch ausschließlich von denjenigen leben, die ihre High-End Produkte kaufen, weil sie deren Potential auszureizen vermögen. Oder sie sind dann wirklich teuer.
Und wer einen Werbetext mit einem fundierten Testbericht verwechselt, ...
Ich habe mal auf die Schnelle von der Nikon-Seite ein paar Sätze zu ihrem Fotoapparat kopiert:
Zeigen Sie Wagemut. Zeigen Sie Feinsinn. Ideen die inspirieren.
Als ob die Kamera inspiriert. Und wenn deren Einsatz Wagemut bedarf, dann vielleicht doch lieber eine von Sony oder Canon kaufen ...
Nur, die Sprüche der Marketingabteilung machen das Gerät doch auch nicht schlecht. Also sollte auch der emotionslose, nüchterne Pragmatiker, der nur Risse in Häuserwänden nach einer Tierfbaumaßnahme in der Nachbarschaft dokumentieren will, die Knipse in Erwägung ziehen, weil sie vielleicht über einen bombigen Autofokus und Superauflösung verfügt und der Sensor eine starke Unterbelichtung verzeiht ...
Dass neben Nikon auch Canon, Sony oder Pentax existieren, diskreditiert doch nicht die jeweils andere Firma.
Und dann kommen noch Schlaumeier, die erzählen, dass die Einige-Tausend-Euro-Fotoapparate nur zum Gähnen seien, weil sie mit ihren iPhones doch auch schöne Fotos machen können. Und von der Anmutung komme an Dias sowieso kein Digitalfoto heran ...
Gruß
Charly

 

Ja, sie sehen das nicht als Unsinn, sondern das ist dort Bestandteil der Kommunikationskultur. Müssen wir nicht verstehen, ist aber so.

Du bist nicht die Zielgruppe von Selmer.

Ich spekuliere mal, dass Selmer um die 80% in Asien und USA absetzt.

Darauf richten sie ihre Kommunikation aus.

Unsere Ablehnung nehmen sie einfach in kauf.

CzG

Dreas

 

Dann ist deine Meinung Unsinn.

Weder meine Aussage richtig gel3sen noch verstanden, sondern nur dumm was hingeschrieben. Da du diese art Meinungsäußerung ja in ordnung findest.... Ich nicht, sorry.

 

@ppue
Klar kannst du einen Werbetext doof finden. Aber es geht hier doch nicht um den Text. Sondern um das Saxophon. Und du wenn du findest, dass das Saxophon deine Aufmerksamkeit "wegen" des Textes nicht finde und der Text deine "Häme über das neue Selmer" rechtfertige, geht es dir doch schon gar nicht mehr um das Instrument.
Gruß Charly

 

Probieren geht über Studieren.....

 

Oops, da war ich etwas langsam.
Ja, der Text könnte auch von Phil Barone, 10mfan oder einem anderen Mundstück-Hersteller sein, nur um beim Saxophon zu bleiben. Nichtsdestotrotz sollte man auch das Produkt kennen, auf das sich der Text bezieht. Ansonsten könnte die Häme genau so weit von der Realität entfernt sein, wie eventuell der Werbetext selbst

 

Wenn keine Modelle eingestellt werden ist doch alles in Ordnung. Niemand ist gezwungen
das Instrument zu kaufen. Schwierig wird es nur wenn man es besser findet ala das eigene und die günstigeren Instrumente.
Ist bei Yanagisawa ja nicht anders. Man kommt mit den zwei Standardmodellen (01 und 10) eigentlich aus. Aber spielt mal ein Silversonic an.
Wieviele Modelle gab es eigentlich parallel zum Mark 6? Auch vier Stück?
Der Preis an sich ist schon heftig. Was gibt es aber an Instrumenten aus West-Europa-Fertigung?
Rampone und Cazzani, Inderbinen, ???
So viele nicht. Und preislich sind die auch nicht viel günstiger.

 

Selmer macht - mit 500 Beschäftigten - einen Umsatz von 35 Millionen €. Mithin pro Beschätigtem durchschnittlich 70 000€. Pro Jahr.

Weiß jemand, wieviele Saxophone Selmer produziert pro Jahr ?

 

Wovon zahlen die dann ihre Löhne?
Dürften dann 5000 - 10000 Kannen sein?
Zwischen- und Händlerspanne?

 

Umsatz ist nicht Gewinn.

 

Hab‘ es weiter oben aufgedröselt, finde das aber nicht auf die Schnelle....

Einfach mal suchen.

CzG

Dreas

 

So isses. Deshalb diskutiert man hier (aktuell) 257 Beiträge lang über ein Saxophon das noch keiner in der Hand gehabt, geschweige denn angespielt hat, legt Werbetexte auf die Goldwaage, beschimpft die Meinung andersdenkender als Unsinn. (!)
Selmer ist böse, weil sie wahlweise: nie wieder so gute Saxophone wie Mark6 gebaut haben/das Mark6 gar nicht so gut ist/Selmer Geld verdient/Selmer seine Saxophone teuer verkauft/ ... (beliebig zu ergänzen).

Letzten Endes wurde alles schon gesagt aber noch nicht von allen, man kann also vorzüglich noch weitere Seiten damit füllen, andere zu beschimpfen/ignorieren/verunglimpfen ... schliesslich haben die anderen ja alle keine Ahnung.
Vielleicht wäre es einigen Mitgliedern hier nahezulegen, an ihren persönlichen Umgangsformen zu arbeiten... der gute Ton macht die Musik.

Grüße,

Wanze

 

Nun ja, dann mal neutral
Selmer bringt für ca 7000€ ein neues Modell als Alto auf den Markt. Als Neuerungen werden Laservermessung in der Fertigung, höhere Automatisierung in der Fertigung, optimierte Tonlöcher, modifizierte Hebel, Teflon zur Reibungsminderung, eine andere Trichterform, neuer S-Bogen, neuer Lack benannt. Ausserdem reduzierte Klappenaufgänge und optisch ansprechende Klappenkäfig.
Jetzt habe ich bei Yamaha und Yanagisawa geschaut, was deren Topmodelle kosten. Wenn ich jetzt bei Messing bleibe und nicht auf Teil-oderVollsilber gehe, dann sind deren Preise rund 1500 bis 2000€ günstiger. Selbst bisherige spitzenmodell aus dem gleichen haus sind etwa 1500 günstiger.
Umgekehrt wäre ein handgedengeltes inderbinen etwas 2500€ teurer.
Fertigungsautomatisierung sollte zu einer Preisreduktion führen, weil teuer ist Handarbeit. Ein optimiertes Tonlochnetz, ein optimierter S-Bogen, etwas andere Hebel und Klappenschutz sind in der Entwicklung teuer, aber nicht mehr in der Fertigung und auf den Klang haben die eher wenig Einfluss.
Laservermessung dient der Qualität und ist eher im Interesse des Herstellers, da es die Kosten für Nacharbeit und Reklamationen reduziert. All das sehe ich aber als selbstverständlich an, wenn ich eine Konstruktion vornehme und nicht nur kopiere.
All das erklärt mir aber nicht woher da der Preisunterschied herkommt. Und ob die ganzen "Optimierungen" wirklich eine Verbesserung für den Spieler, klanglich oder ergonomisch, bedeuten, weiß ja noch keiner. Dies wird hier nicht hinterfragt, sondern das Teil als innovativer Quantensprung angesehen. Sorry, da komme ich nicht mit, ausser ich hype die Marke und schalte die Ratio aus.