Noten lesen können?!

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Christli, 4.September.2004.

  1. Christli

    Christli Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Liebe Leute!

    Cool! Ist wieder Samstag!!!
    Dank Saxophone.de habe ich angefangen Musiknoten zu lesen. Ich weiss jetzt wo, welche Note sich befindet.
    Aber da ich es erst seit ca. 2 Tage kann, muss ich natürlich immer zählen und wenn es rückwärts geht muss ich leider ein wenig überlegen...
    Wie lange habt Ihr so im Durschnitt gehabt, um bei "normaler" Musik-Geschwindigkeit folgen zu können???

    Eher 6 Monate? oder eher 3 Jahre?
    Bin ungeduldig!

    Schönen Nachmittag!

    Mit freundlichen Grüssen
    ibi

     
  2. benu

    benu Ist fast schon zuhause hier

    Ich weiss nicht mehr wie lange,aber ich glaub etwa ein halbes Jahr,weil bei uns im Flöten-Unterricht ein Ton etwa eine Woche oder mehr "behandelt" wurde.
     
  3. Droll

    Droll Kann einfach nicht wegbleiben

    ... der Nutzen am Notenlesen liegt ja nicht nur daran die richtige Tonhöhe zu erwischen.

    Gerade wenn Du ein Stück noch nicht so gut kennst, ist es viel einfacher im Rythmus zu bleiben, wenn Du die Pausenzeichen, Taktstriche etc. siehst...

    Grüße Droll
     
  4. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    wie lange? Weiss ich nicht mehr, das war in der Grundschule, zusammen mit Schreiben und lesen. Ich denke, das kann man generell in wenigen Tagen oder Wochen lernen.

    Aber:

    Dass man die Noten "kann" heißt ja nur, dass man einen Notentext buchstabieren kann.
    Flüssig "lesen" (und auf dem Instrument umsetzen) ist was ganz anderes. Das geht bei dem einen langsamer, bei dem anderen schneller und ist bei mir schlicht vom Übungslevel abhängig. Die richtige Tonhöhe zu lesen ist dabei noch am einfachsten, Phrasierung und Rhythmik sind viel schwerer.

    Das dauert jedenfalls viele Jahre.

    Gruß,
    saxfax
     
  5. SanDO

    SanDO Ist fast schon zuhause hier

    Also ich hab schon im Kindergarten Noten lesen gelernt .. kann also über den Zeitraum nix aussagen.

    ABER: Die Noten, die Hilflinien benötigen haben mir lange Zeit zu schaffen gemacht, weil ich sie bisher nicht benötigt habe. Und ich stelle fest, dass mir flüssiges Notenlesen zu schaffen macht, wenn viele davon hintereinander auftauchen.

    Doch je öfter man sie verwendet, desto mehr Übung bekommt man und irgendwann wissen die Händchen, was sie greifen müssen. Also glaub ich, dass es für das Notenlesen überhaupt gilt: üben üben üben.

    Und Zeiträume sind sowieso individuell, da jeder Mensch anders lernt und einem eigenen Rhytmus folgt!

    Lieben Gruß,
    Sandra
     
  6. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Bei mit ist das ganz komisch. Ich habe früher sehr lange Gitarre gespielt. Ich wusste zwar wo die Noten auf der Gitarre liegen, aber bei den meisten nicht, wie sie heißen. Wenn ich die Noten gegriffen habe, wusste ich auch den Namen. Wenn ich sie auf dem Papier nur so gesehen habe, musste ich sehr überlegen.

    Heute beim Saxophon ist es ähnlich. Die meisten kenne ich. Dann habe ich das gleiche Problem wie SanDo. Bei den Palm Key Noten bin ich mir oft noch ziemlich unsicher, man braucht die halt nicht so oft.

    Ich verbinde die Noten aber nachwievor mit dem Instrument. D.H. ich weiß, wo sie auf dem Sax sind und kenne daher auch den Namen.

    Wenn mein Sohn allerdings Klavier übt und den Bassschlüssel üben muss, habe ich wieder ein Problem. Diese Noten kann ich mir überhaupt nicht merken, weil ich sie selber nicht spiele. Ich muss dann immer schön auf dem großen Tastenfinderposter überm Klavier schauen. Wenn es dann im C Schlüssel irgendwann in die 2te oder 3te Lage geht, bin ich auch raus.

     
  7. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Anke,

    Du sprichst mir aus der Seele.

    Ich habe, da ich vorher kein Instrument gelernt hatte, gleichzeitig mit dem Sax und mit dem Erlernen des Notensystems kämpfen müssen. Ich tue mich immer noch schwer. Klar kann ich mittlerweile die einzelnen Noten bezeichnen, aber die Umsetzung auf das Instrument in der gewünschten Geschwindigkeit macht mir doch Probleme.

    Ich komme mir manchmal vor wie ein Grundschüler, der immer noch keine kompletten Worte oder gar Sätze liest, sondern mühsam Buchstaben aneinanderreiht.

    Ein etwas komplexeres Stück einfach vom Blatt zu spielen, ist bei mir (noch) nicht drin. Ich muss mich immer erst ganz langsam rantasten.

    Ein weiteres Problem kommt hinzu: selbst wenn ich die Noten lesen kann, bedeutet das nicht, dass ich eine halbwegs klare Vorstellung davon habe, wie sich das Stück anhört. Deshalb bitte ich meinen Lehrer bei jedem neuen Stück erst einmal, es mir vorzuspielen. Danach "verstehe" ich auch die zugehörigen Noten besser (ich hoffe, jemand versteht, was ich meine).

    Also, bis zum flüssigen Lesen der Noten ist es für mich ein weiter Weg, aber was soll's: solange der Weg Spaß macht...
    :)
     
  8. gabriella

    gabriella Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi,

    so genau weiss ich es nicht mehr, da ich es im Kindergartenalter gelernt habe.

    ABER: je öffters du noten liest und auf deinem instrumen spielst, dich mit der gesammten thema befasst, desto schneller wird es.
    So einige monate wird es schon dauern bis das richtig gut klappt mit rhytmus zusammen! :)

    Noch ein tipp von mir: leg ein metronom zu (oder kostenlos aus dem internet), es hilft dir gleich richtig zu üben (es macht evtl am anfang wenig spass weil an so vielen sachen sich konzentrieren muss, dafür ist aber gleich richtg)

    gruss
    gabriella/jazzy
     
  9. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Sprache ist solch ein wundervolles Instrument, um untereinander zu kommunizieren. Es ist eine bereichernde Kunst, die zu lesen *und* zu schreiben. Das allein macht noch keinen Redner. Die freie Rede ist die Königsdiziplin. Der Smaltalk, der Flirt, der Schrei oder ein sinniger Gedanke ... all das macht uns reicher. Also, wer lesen *und* schreiben kann ist klar im Vorteil!

    So auch mit den Noten. Sie zu lesen und, ja, auch zu schreiben, nochmehr jedoch sie zu spielen bereichert unsere Musikalität.

    Auswendig gelernt, kann ein Gedicht wie runtergeleiert wirken aber auch einen Vortrag beinhalten, der uns innen erreicht. Letzteres bleibt meißt dem Könner, also eher dem Schauspieler vorbehalten.

    Nicht anders in der Musik. Nur nach Noten wäre die Pflicht, frei die Kür;-).
     
  10. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hi!
    Naja, für mich ist die Königsdisziplin das "Vom-Blatt-Spielen" . Denn hier sind es Millisekunden oder so...

    Aber zum Topic:
    Aus meiner Sicht geht das Notenlernen am einfachsten wirklich mitm Instrument. Jedoch bitte nicht vergessen dazuzulernen, wie die Töne heissen, die gegriffen werden.

    Also, nur Mut. Das wird schon,
    liebe Grüße, Jogi
     
  11. Gine

    Gine Ist fast schon zuhause hier

    Die Königsdisziplin ist für mich Töne mit mindestens drei Hilfslinien sofort mit Namen bennen zu können.! Und auch ich bestätige: Noten sind Tasten, Fingerkombinationen, Bilder. Interessant finde ich, dass man so beim dritten Mal anfängt fast jedes Stück auswendig zu spielen, man aber trotzdem die Noten braucht. Das kennt ihr doch bestimmt auch, das die Gedächnishilfe der Blick auf einen bestimmten Notenabschnitt ist. Fast noch eher der Blick in eine bestimmte Ecke des Blattes. Wenn man angestupft würde mit der Frage: Bei welcher Note bist Du? Kann mans gar nicht drauf zeigen, weil man das Bild wahrnimmt und nicht die Einzelnote. Finde ich furchtbar spannend wie das Hirn so funktioniert.
    Gruß
    Gine
     
  12. rinaldo

    rinaldo Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiel ja nun schon ne Weile, aber bei mehr als zwei Hilfslinien muss ich auch erstmal zählen :-D
     
  13. Christli

    Christli Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Zusammen!

    Erstmals herzlichen Dank!!!
    Es macht schon langsam Spass Partituren zu lesen und unter jede Noten eine Buchstabe zu setzen! Aber ich habe verstanden, dass Rhythmik wichtig und komplizierter ist. Werde mich damit beschäftigen, sobald ich "fliessend" lesen kann!
    Ich spiele eigentlich immer mit geschlossenen Augen!
    Das habe ich am liebsten!
    Aber, wenn ich Saxophonist werden will, wenn ich gross bin (wie Zweistein), dann muss ich, wie Doellcus gesagt hat, lesen und schreiben können, dass heisst komponieren können. Werde viel üben, wie Ihr mir empfohlen haben! Muss pressieren, wenn ich Profi werden will!!!

    Schönen Abend!

    Mit freundlichen Grüssen
    ibi
     
  14. Gyni

    Gyni Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo,Christli!
    Beim Notenlernen war's bei mir anfangs auf der Blockflöte so: Note-->Griff.
    Später kam dann: Lauf------>Grifffolge/Fingersatz.
    Noch später: Phrase/Melodie-------------->Erkennen!
    Und zuletzt: Interpretation------------------->ich selbst.

    Das Instrument ist letztendlich egal, da geht's im Hirn nur noch um Wiedererkennen von Mustern (Chromatik, Tonart, Akkorde, Leitern). Und natürlich um Dich und wie Du selbst Deine Musik interpretierst. Wenn Du ein Stück von Bach spielst, spielst DU es und ein Stück von Parker spielst in diesem Moment DU, er selber kann's ja schließlich nicht mehr....
    Setze Dich also nicht selbst dem Druck aus, so gut oder gar besser zu werden als Deine Vorbilder. Bleib' Du selbst!
    Gyni ;-)
     
  15. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Nette Anekdote aus dem Leben John Coltranes:

    Er hatte einen weiblichen Fan. Sie konnte das was er spielte 1:1 mitschreiben. Nach einem Konzert soll sie es ihm gegeben oder gezeigt haben, woraufhin er entgegnet haben soll, sowas könne er nie spielen, das sei für ihn viel zu schwer...

    Soviel zum "vom Blat spielen". Man beachte diese unterschiedlichen Fähigkeiten. Sie schreibt so schnell, wie Coltrane spielt -allein das grenzt an Wunder-, kann es aber nicht selbst spielen -hierin ist sie mir ähnlich-. Er spielt es, er kennt es aber nicht, wenn es geschrieben vor ihm steht und könnte es so vermutlich auch nicht notieren. Abgesehen davon würde er es vermutlich kein 2tes Mal so gespielt haben.

    Ich kenne viele unterschiedliche Takes des selben Stücks von ihm, selbst beim Thema sind schon Unterschiede erhörbar, ganz zu schweigen von seinen Solos.

    Gyni schreibt schon richtig: Noten->Üben->Können->Interpretation. So stelle ich mir gute Musik vor. Da gibt es zwar immer Leute, die Werke gerne so gespielt haben möchten wie das Orginal, aber wozu? Dann würde es doch reichen, Konserven zu produzieren. Auch eine Form von Musik, jedoch keine kommunikative!

    Das ist das schöne: Musik machen! Davon zehrten wir in Ffm eine Weile, auch wenn die Aufnahmen furchtbar waren - es hat riesen Spass gemacht!
     
  16. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hi!
    Selbst wenn wir "nach Noten spielen", interpretieren wir.

    Die Herausforderung beim "vom Blatt spielen" liegt für mich darin, in kürzester Zeit lesen, erkennen und umzusetzen.

    Jede/r kann meiner Meinung nach vom Blatt spielen, es kommt nur auf die bpm an! Klar sind Stücke schön, wenn man sie wieder und wieder spielt. Manches entfaltet erst nach längerem Spiel die ganzen Reize.

    Doch "auswendig" ist aus meiner Sicht eine reine Trainingssache... und reizt mich nicht.

    Liebe Grüße, Jogi
     
  17. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem


    Doellcus, das hast Du echt schöööön gesagt....

    Saxolina
     
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