Hallo zusammen, am Dienstag wurde ich genötigt, trotz eindeutig nicht ausreichender Praxis, zum ersten Mal in der Guggenmusik mitzuspielen (Alt-Sax) und da fiel mir auf, dass bei einigen Liedern die Hälse von Noten, die normalerweise nach oben gehen (z. b. g'), die Hälse plötzlich nach unten gehen. Andersrum wüsste ich nicht bewusst, dass ich das schonmal gesehen hätte. Kann mir jemand erklären, warum das so ist? Bei gebundenen Noten kann ich ja noch verstehen, aber "einfach so"? Ich kannte das bisher nur so, dass alles unterhalb von h' (in C-Dur) nach unten 'halst' und alles oberhalb den Hals nach oben hat. Vielleicht hab ich es auch falsch im Kopf? Hoffe, das war jetzt einigermaßen klar.... Danke und Gruß Valez
ich kenns auch so, dass ab der hälfte der fünf linien...sprich auf der dritten (also h) die hälse umgedreht werden...aber im prinzip ists doch total egal, wo die hinzeigen....und wenn sie schief sind ists mir auch wurscht... lg phi
Es ist eine alt bekannte Tatsache, dass die wenigsten Notenschreiberinnen und -schreiber die gültigen Notensatz-Regeln kennen. Da würde ich mich nicht wundern, wenn eine Guuggenmusik nicht 100% korrekte Noten verteilt. Die Regel, dass auf der dritten Linie nach oben oder nach unten gehalst werden darf, ist korrekt. Sämtliche Ausnahmen jetzt aufzuzählen wäre unsinnig - wichtig ist einfach: Es muss gut lesbar sein. Als totales Antibeispiel zeige ich hier ein Notenblatt, das ich mal erhalten habe, als ich in einer Funk-Band aushalf. Der Song war "Shake Everything You Go". Dieser Aushilfs-Job war notfallmässig - heute Abend angefragt, morgen Abend spielen - Probe nicht möglich. Man vertröstete mich auf ihr Notenmaterial. Es war ein übler Abend.. www.wespi.com/Downloads/temporaer/miserables_Notenblatt.pdf
Man erkennt nicht richtig ob es Jazz oder Ska ist, eins von beidem muss es sein, denn Jazzer und Skaspieler haben eins gemeinsam, egal was auf den Noten spielt, sie spielen eh was grade einfällt Das Blatt eines Klassikers wäre schlicht gehalten, alle Noten wären lesbar, rechts oben Stände Arrangeur, unter dem Titel der Name des Komponisten, ggf. wenn kein Arrangeur vorhanden dann stünde der Komponist an dessen Stelle.... Aber mal im ernst, sieht echt krass aus. Sag mal steht da in der Mitte des Blattes "Phake writting al capella" darf man das mit "Fake writing at Capella" und damit das Programm verstehen? Grüße Bostonsax
ich hab's sofort erkannt. Es handelt sich offensichtlich um eine aleatorische Komposition von John Cage. Morello
Ich finde das Beispiel nicht sonderlich schlimm. Die Noten sind bei Beethoven auch nicht besser zu erkennen. Das andere sind Abfolgenotizen, wie man sie schnell während der Probe macht. Bei der nächsten Probe wird dann umgestellt, abgeändert und schon sieht es so aus. Kenn ich gut. Waren auch nicht für fremde Hände bestimmt. Bei Beethoven sind manche Hälse auch 'falsch' herum (letzter Takt linke Hand). Beethovens Notenschrift
Ui, danke für die schnellen Antworten. Das Beispiel von Peter ist ja echt krass, aber Beethoven scheint ja auch nicht viel besser gewesen zu sein... Damit bin ich ja schon wieder ein Stück schlauer. Danke nochmals.
Wenn ich 20 solche Blätter vor mir habe und für 1000 Leute ohne Probe gut spielen sollte, dann erscheint diese Aussage geradezu aberwitzig.
Für dich zu Spielen ist es sicherlich sehr schwer, das verstehe ich. Wollte nur sagen, dass Noten häufig als das benutzt werden, was sie sein sollen: Notizen, die man nicht vergessen möchte. Habe ja schon oben erwähnt, dass diese Noten sicherlich nicht dafür geschrieben worden sind, weitergereicht zu werden. Er hätte sie vor der Übergabe nochmal ins reine schreiben sollen. So ist es natürlich eine Zumutung. Aber immer noch besser als nichts. Ich besitze gar keine Noten von den drei Programmen, die ich momentan spiele.