NRW will Kultur nur noch fördern, wenn Künstler Mindesthonorar erhalten

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Werner, 18.Juli.2024.

  1. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

  2. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Der Wunsch besteht ja schon länger; der Musikrat schlägt als Untergrenze bei Musikern einen Tagessatz von, ich meine, 675€ vor....

    Meinetwegen sehr gerne!
    Halte ich aber zumindest hier in der Breite für extrem unrealistisch, zur Folge muss Kultur dann anderweitig, von Firmen oder Privatleuten gefördert werden.
     
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  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

  4. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Das kann auch nach hinten los gehen und am Ende gibt es dann kaum noch Förderung, weil alles andere zu teuer ist.
     
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  5. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Eine ähnliche Glanzleistung gab es bei Wissenschaftlern. Die haben sich immer mit befristeten Arbeitsverträgen herumgeschlagen. Ein Forschunsprojekt wurde aufgelegt, und die Wissenschaftler wurden befristet angestellt. Brachte die Forschung kein Resultat, war nach den 3 Jahren Schluß. War sie vielversprechend ging es weiter. Generationen von Wissenschaftlern haben sich so durchgeschlagen, von Befristung zu Befristung, manche bis zur Rente. Da es jetzt keine befristeten Verträge gibt, gibt es auch keine Forschungprojekte mehr und die Wissenschaftler stehen auf der Staße, gehen in die Univerwaltung oder, wer kann, ins Ausland. Toller Effekt!
     
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  6. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Da kannst du eigentlich gar nichts richtig machen. Wenn du befristest sind die Leute ewig auf Zeitstellen, wenn du nicht befristet sind die Stellen 30 Jahre blockiert und der Nachwuchs hat keine Chance.
     
  7. lowBb

    lowBb Ist fast schon zuhause hier

    Worüber reden wir hier überhaupt? Über Geld natürlich.
    Was ändert sich denn durch die Neuausrichtung der Musikförderung für die Freischaffenden? Wenig.

    Ein Blick in die Förderung der "Musikpflege und Musikerziehung" durch das Ministerium für Wissenschaft und Kunst NRW schafft Klarheit. Im diesjährigen Haushalt sind hierfür rund 45 Mio. € veranschlagt, verteilt in zwei Bereiche:
    Bereich 1: Zuweisungen an Gemeinden für Orchester und Musikfeste: 19 Mio. €
    Von diesem Betrag stehen "nur" 900.000 € (= 4,7 %) für "Musikfeste" und die "Förderung kulturelle Vielfalt" und damit für Freischaffende zur Verfügung. Der Rest setzt das Vorhandensein festangestellter Musiker voraus.
    Bereich 2: Zuschüsse an Träger für Orchester, Musikschulen und Musikpflege: 26 Mio.€
    Davon stehen "nur" 2,8 Mio. € (etwas mehr als 10 %) für "Laienmusikwesen", "Musikfeste" und ""sonstige Vorhaben" zur Verfügung. Dort tummeln sich diejenigen, deren Existenzminimum angeblich durch die Vergütungsanforderung verbessert werden soll. Rund 90 % dieses Bereichs geht an Arbeitgeber festangestellter Musiker.

    Nicht, dass wir uns missverstehen: ich finde es richtig, dass auch Laienmusiker anständig entlohnt werden. Ob dies jedoch durch die in Rede stehende politische Forderung erreicht werden kann, wage ich zu bezweifeln. Ich vermute dahinter eher eine, wenn auch marginale, Einsparmöglichkeit öffentlicher Mittel.
     
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