Obertöne spielen - wo ist das Ziel?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Batam, 27.November.2015.

  1. Batam

    Batam Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo, liebe Foristen..

    Ich habe jetzt die Frage an Experten. Ich übe z.Z. auch regelmäßig die
    Obertöne, aber bis zum 2. Oberton (2.Oktave) geht bei mir nur
    mit tiefen Bb-Fingering. Weiter bis D geht nur bis Quinte und ab
    E ist nur die Oktave drin, egal was ich da mit Larynx anstelle.
    Ist das jetzt zu wenig? Was sollte man da anstreben?

    Vielen Dank im voraus
    Gruß
    Batam
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    es gibt kein Ziel, der Weg ist das Ziel.

    Die Übung zu machen, und zwar richtig, das ist das Wichtigste, egal wie weit man ist und kommt.

    Gruß,
    Otfried
     
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  3. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Wenn Dich die Hunde anschauen, obwohl Du für Deine Ohren nichts spielst, dann hast Du den ultimativen Oberton erreicht.

    kindofhighpitch
     
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  4. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Hast du die klare Tonvorstellung im Kopf? Sprich weißt du, wie der nächste Ton klingen muss? Dann ist es mE leichter. Aber es braucht Zeit und es handelt sich ja auch um keinen Wettbewerb, nach dem Motto, wer kann höher? Wir sind ja schließlich nicht bei den Trompetern! :)
     
  5. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

  6. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    "Auftragen, rechte Hand.
    Polieren, linke Hand.
    Auftragen, polieren.
    Einatmen durch Nase, ausatmen durch Mund.
    Auftragen, polieren."
    -- Mr. Miyagi
     
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  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das Ziel?

    Vielleicht eine Neuanschaffung?

     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Das Ziel ist einfach erklärt. Du hast beim Saxspielen zwei Resonanzkörper. Einmal dein Saxophon und einmal deinen Mund- und Rachenraum. Ein Ton entsteht also nicht nur im Instrument, sondern auch in dir. Zwischen den beiden Räumen ist das Blatt, welches beide zum Schwingen anregt.

    Den schwingenden Teil des Instrumentes vergrößerst und verkleinerst du mittels der Klappen. Im Mund machst du es mit der Zunge. Da man aber darüber viel weniger Kontrolle hat, muss man die optimale Stellung der Zunge erst einüben. Das geht mit Obertönen und macht auch Sinn, wenn du nicht gleich so hoch kommst. Der Mund- und Rachenraum muss also optimal eingestellt sein, um zum Beispiel die Oktave sauber klingen zu lassen. Damit lernst du auch den für die normal gegriffene Oktave optimalen Ansatz.

    Dass da in dir drin auch etwas klingen kann, kannst du leicht beim Pfeifen erkennen. Dabei kannst du die Zungenstellung gut erfühlen. Pfeife tiefe und hohe Töne und fühle mal, was die Zunge dabei macht. Und nun zieh die Luft dabei ein. Der Ton erschallt trotzdem genau so laut(!), obwohl du gar keine Luft heraus bläst. Entscheidend ist allein der Resonanzraum in Mund und Rachen.

    Die Obertöne helfen also dabei, dein inneres Instrument optimal zu bedienen. Das kommt, wie gesagt, allen Tönen zu gute und später besonders den Toptönen.
     
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  9. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Sehr eindrücklich, wie David Pope das vorführt.
    Allerdings: Wenn das alles ist, was man mit einem klappenlosen Saxophon zustande bringt, bin ich sehr, sehr froh, dass Adolphe Sax sein Instrument mit Klappen und Löchern erfunden hat. In dem anderen sehr interessanten Beitrag, den Roman_Albert gepostet hat, wurde ja erwähnt: "In fact, the tonal quality produced with regular “fingerings” is vastly inferior to that produced when all of the tone holes are closed and the entire tubing is resonating" - das kann ich nun bei dieser Demonstration von David Pope nicht ganz nachvollziehen...
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ppue sagt es korrekt, es ist die Mischung aus Einstellung bei Hals und Rachen. Das dauert und man muss den Ton im Voraus hören können sonst wird das nichts. Dein Lehrer sollte Dich da eigentlich anleiten können.

    LG Saxhornet
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Habs mir nich angeschaut und weiß den Zusammenhang nicht, ich denke aber, dass er meint, dass solch ein optimaler Konus natürlich sauberer klingt, als irgend ein normal gegriffener Ton, wo ja noch eine Menge Teile im Weg sind und überall die Tonkamine die feine Welle stören. Kann das sein?
     
  12. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    @ppue hmm, vielleicht, keine Ahnung. Denn der Artikel ist ohne Tonbeispiele. Und vielleicht wäre es ungerecht, die Aussage des Artikels anhand der Demo von David Pope zu interpretieren. Vielleicht könnte man auf einem klappenlosen Saxophon noch ganz anders spielen, wer weiss.
    Ich finde aber, dass ja gerade diese gewisse "Unreinheit", diese Störungen durch die Mechanik den Sound eines Saxophons so schön und unverkennbar machen. Habe gestern Óskar Guðjónsson (mit Skuli Sverrisson) gehört. Dieser Wahnsinnssound wäre - so weit ich das beurteilen kann - ohne all diese "Störfaktoren" gar nicht möglich.
    Aber klar, darum geht es hier ja gar nicht. Obertöne üben finde ich für die Sound-Entwicklung ungemein hilfreich.
     
  13. Batam

    Batam Kann einfach nicht wegbleiben

    Vielen Dank für eure umfassende Erklärung...Werde ich weiter
    üben, dass ich über die Quinte irgendwann komme. Noch die
    Frage - ist das auch möglich, dass ein Profi auch über E und höher
    auch die 4 und mehr Töne rauskriegt - 1.Oktave-Quinte-2. Oktave usw.
    wie weit geht es noch im Regiter mit Öbertönen?
     
  14. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

  15. Batam

    Batam Kann einfach nicht wegbleiben

    @Rubax

    Vielen Dank fürs Video!
    Beeindruckend...was alles außerhalb des Saxes möglich ist...

    LG
     
  16. Batam

    Batam Kann einfach nicht wegbleiben

    Noch eine Frage. Welche positive Wirkung auf meinen Sound werde ich
    als erstes merken, wenn ich lang genug Obertöne übe? z.B. bei Dronen-Übung
    merke ich, dass meine Intonation besser wurde. Ist etwas ähnliches auch
    hier zu beobachten?

    Vielen Dank im voraus
    LG
     
  17. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Der Ton wird voller.
     
  18. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Nach dem doch anstrengenden Obertonüben spielt sich der normale Tonumgang des Saxophons praktisch "wie von selbst". Vielleicht ähnlich dem, durch ein Höhentraining erzielten Effekt beim Sport. EPO ginge auch.
     
  19. Batam

    Batam Kann einfach nicht wegbleiben

    Vielen Dank für eure Antworten!
    Ich werde jetzt mit regelmäßigen Aufnahmen das kontrollieren...
     
  20. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    der Erfolg wird sich erst einstellen, wenn Du es schaffst, die Obertöne nicht rauszudrücken, sondern kontrolliert anzuspielen.
    Gewonnen hast Du, wenn Du Skalen und Intervalle nach oben binden kannst.

    Ich empfehle Dir dieses Skriptum:
    Ben Britton

    Ich hatte vor zwei Wochen eine Skype-Lesson mit Ben, weil ich ein paar Sachen fragen bzw. mit ihm persönlich besprechen wollte.
    Meiner Meinung nach sollte man das Üben von Obertönen mit Konzept aufbauen. (Übungen mit Tonleitern ohne Oktavklappe z.B.).
    Das Skriptum ist recht gut aufgebaut, und Anfänger verzweifeln nicht gleich, weil nach der Quinte Schicht im Schacht ist.

    Man kann nicht nur Obertöne nach oben spielen, es gibt auch ("Transition exercises", Wechsel von verschiedenen normal gegriffenen Tönen in einen Oberton), Skalen, Akkorde, "Bugling exercises" etc.
    Und es gibt auch Tips, wie man das Ganze bewerkstelligen kann, ohne sich dabei zu ruinieren.

    Cheers
     
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