Online zusammen üben

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von cwegy, 18.November.2024.

  1. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen, morgen treffe ich mich mit 1-2 Usern aus dem Forum, um einmal auszuprobieren online zusammen zu üben. Das wir Dank der Lazenz nicht zusammen spielen können ist klar. Wir haben uns ein Stück ausgesucht, schauen es uns gemeinsam an und spielen dann abwechselnd dazu….so ist jedenfalls der grobe Plan und dann schauen wir mal, was sich entwickelt und ggf. können sich dann später einmal noch andere Foristen dazu einklinken, sollte es vernünftig laufen.

    Jetzt zu meinem Problem: Ich nutze ein Ipad 5, Focusrite Scarlett Interface und als Plattform Jitsi Meet über Chrome Browser. Micro und Kopfhörer funktionieren über Jitsi, aber wenn ich ein Playback über Anytune einspielen will, blockiert Jitsi, da das Audio darüber läuft.

    Ist es irgendwie möglich, dass ich Musik und Kommunikation gemeinsam übers Interface betreiben kann?

    Mit Facetime oder Garageband ist es das gleiche Problem. Das Audio kann jeweils nur einer Anwendung zugeordnet werden.

    Habt ihr da eine Idee?
     
  2. scenarnick

    scenarnick Administrator

    Hm - auf Mac gäbe es die Möglichkeit, ein sogenanntes "aggregate device" zu bauen, eine virtuelle Soundkarte, die beide Quellen kombiniert. Das ist am iPad leider nicht möglich.

    ABER

    Jitsi Meet ist vielleicht als Plattform nicht die richtige Wahl. In den hässlichen C-Zeiten hab ich viel über Jamulus gemacht. Jamulus ist eine Online Plattform zum Jammen (hier im Forum gibt es einige Threads dazu) mit sehr geringer Latenz (je nach Server und Internet Geschwindigkeit), die sogar ein Zusammenspiel ermöglichen kann. Für Morgen vielleicht etwas zu kurzfristig, aber für die nächste Session mal in Betracht ziehen?

    Ansonsten: Hol das Playalong aus einem anderen Rechner / Handy als Line Signal in das Interface (wenn das Interface nen Line Eingang hat). Ein Eingang für Mikro, ein Eingang für Line und der KH als Ausgang. Sollte auch gehen.

    Nachtrag: Das Scarlett hat konfigurierbare Eingänge - vielleicht kannst Du die ja in die Mitte pannen und damit Dein Signal in Mono übertragen
     
  3. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Das sind doch schon super Tipps, vielen Dank! Jamulus sagt mir dunkel etwas, werde ich mir anschauen. Morgen treffen wir uns ja eh zum ersten Mal und werden mal gucken, wie wir das Ganze ausbauen können.

    Zweites Signal ins Interface ist kein Problem, da bin ich gar nicht drauf gekommen. Das Einfache liegt oft so nah ;)
     
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  4. scenarnick

    scenarnick Administrator

    Dann erstmal viel Erfolg mit dem "zweiten Signal" :)

    Jamulus geht natürlich am besten, wenn man selbst einen Server betreibt. Die öffentlichen Server sind nicht immer zuverlässig, tun es aber auch. Ich hatte mir damals einen Server in der Cloud (bei AWS oder 1&1, weiß ich nicht mehr) aufgesetzt. Geht auch mit der kostenfreien Variante bei AWS (free tier), aber so ganz trivial war das nicht und erforderte schon einiges an Linux Kenntnissen für die Einrichtung.
     
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  5. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Ja, es hat recht gut funktioniert, über einen der über Jamulus angebotenen „privaten“ Server. Die waren allerdings auch qualitativ unterschiedlich. Wie in den Anwendungshinweisen zu Jamulus betont, war die Qualität spürbar besser, wenn man den eigenen Rechner nicht über WLAN, sondern mit Kabel mit dem eigenen Router verbunden hat.
     
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  6. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Heute Abend bin ich schlauer. Ich hatte vor einigen Wochen einen Onlineworkshop u.a. auch mit Live Unterricht mitgemacht. Da wurde erklärt, der Stoff dann einzeln gespielt und es gab danach Anmerkungen vom Dozenten. Das fand ich sehr hilfreich und so in der Art stelle ich mir hier auch das zusammen Üben vor.
     
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  7. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Wenn Jamulus funktioniert, kann man zusammen spielen. Jamulus überträgt allerdings kein Bild.
     
  8. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Das scheitert schon daran, dass ich mein Ipad nicht an LAN per Stecker anschließen kann.
     
  9. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Ein Lightning oder USB-C auf LAN Adapter kostet zwischen 10 und 20 Euro.
     
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  10. scenarnick

    scenarnick Administrator

    Der Port ist durch das Interface belegt...
     
  11. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Naja, wenn man ein bisschen fester drückt solte sich das mit beiden ausgehen :)
    Im Ernst - an das Interface dachte ich natürlich nicht.

    Ich hab ja auch bei meinem Online-Unterricht das Problem, dass der Schüler nicht zu einem File spielen kann, bzw. dass ich dann nur höre, was in's Mikro geht, und nicht das Play-Along.
    Ich hab mir - Setup iMac und Universal Audio Interface - nie einen Gedanken drum gemacht, von meiner Seite funzte das aus dem Stand.
    Liegt das am Mac oder dem Interface (hab da auch nichts speziell konfiguriert)? Der Schüler hört jede Musik, die ich auf dem Mac abspiele, ob lokales File oder youtube.
    Und wenn ich dazuspiele, ist das komplett ohne Latenz. Oder ich spiele so vor dem Beat, dass sich das ausgleicht, kann natürlich auch sein :)

    Wenn diese Frage zwischendurch gestattet ist, wichtig genug für einen eigenen Thread wird das wohl kaum sein.

    Liebe Grüße, Günter
     
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  12. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke, dass ein Ipad oder Iphone "idiotensicherer" ausgelegt als ein iMAC ist, bzw. eben eingeschränkt in den Möglichkeiten. Ich bin mal gespannt, was die anderen heute Abend für Technik auffahren.

    Auf jeden Fall eine tolle Möglichkeit mal wieder halbwegs etwas zusammen zu spielen.
     
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  13. scenarnick

    scenarnick Administrator

    Das ist auf dem Mac eher problemlos. Da schaltet der Mac komplett die Audioaus- und -eingabe auf das Interface um und alle Apps nutzen das Gerät. Bei iPads wird von den Apps nur das Standardgerät erkannt (also eingebaute LS oder Bluetooth Headset), auch wenn ein Interface dranhängt. Damit geht die Audioausgabe einen "falschen Weg". Es gibt auch da sicherlich Lösungen, aber da bin ich überfragt.
     
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  14. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab einen Schüler der Linux verwendet.
    Es funzt zwar, weil er aus der Branche ist und sich auskennt, wie das Audiosignal zu routen ist. Durch die Latenz ist es aber unbrauchbar, ich höre dass er komplett daneben spielt wo er in time ist, was wir durch Aufnahmen überprüft haben.
     
  15. scenarnick

    scenarnick Administrator

    Nicht alles ist einfach in der "schönen, digitalen Welt". Latenzen sind massive Probleme, die systemimmanent sind. Man kann sie minimieren, aber nicht wegbekommen. Selbst ohne Internet Übertragung hast Du schon bei einem Digitalmixer und einer PA Box mit DSP fühlbare Latenzen durch wiederholte AD/DA Wandlungen. Leider. (Ok, wenn es die nicht gäbe, müsste ich an anderen Problemen arbeiten...)

    Ich hab hier alles über einen kleinen Digitalmixer zusammengeschaltet - Keyboard, Mikros. Allein der Mixer macht 3-4 ms. Die PA Box, die dahinter hing, macht in etwa dasselbe, darum ist sie ins Archiv gewandert und ich nutze eine rein analoge Box. Gerade an den Tasten war schon diese geringe Latenz merklich.

    Aber jetzt wünschen wir erstmal @cwegy viel Erfolg für seine Zusammenkunft.
     
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  16. Sax Ralf

    Sax Ralf Ist fast schon zuhause hier

    Moin, moin

    das ist ein ganz klein bißchen am Thema vorbei weil es cwegy jetzt direkt nicht weiter hilft und erschwerend kommt noch dazu das ich und Computertechnik irgendwie in zwei verschiedenen Sonnensystemen existieren. Aber vielleicht ist das was hier zu sehen ist ja evtl. für andere an dem Thema interessierte eine mögliche Lösung.

    Vorweg noch, mir ist klar das das Video auf schön gemacht ist, und das Kateřina und Dave alles an Werbung mitnehmen was sie kriegen können ist auch klar, darüber also bitte kein unnötiges Nebenthema!
    Ich gehe aber mal davon aus das dies System grundsätzlich funktioniert, wenn auch vermutlich optimale Voraussetzungen von Nöten sein werden!
    Wie schon gesagt von der Technik habe ich so gut wie keine Ahnung aber falls es wichtig sein sollte ich weiß das Kateřina ist mit Windows unterwegs, Dave bevorzugt den Abbel.



    Das konzertante Ergebnis der Probereien ist bei Interesse hier zuhören.

    Viele Grüße Ralf
     
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  17. scenarnick

    scenarnick Administrator

    Sehr interessant.

    Das Video, wie auch das zweite aus der Reihe



    lassen vermuten, dass es sich um ein Feature der Plattform Zoom handelt. Die Videos sind je ca. 2 Jahre alt.

    Allerdings liefert eine entsprechende Suchanfrage (Zoom Platinum Plus) keine Ergebnisse. Weder Berichte noch ein Listing auf Zoom's eigener Seite. Es scheint als hätte der Dienst das Beta Stadium nicht verlassen (bis jetzt).

    Andere Plattformen hingegen funktionieren (ohne Video, dafür aber kostenlos). Vielleicht war Zoom da zu spät.
     
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  18. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    @Sax Ralf und @scenarnick Danke für die Videos. Sowas wäre ja die Krönung und wird über kurz oder lang auch richtig funktionieren. Ich habe zwei Online Jazzbass Kurse, jeweils über 3 Monate (über Jitsi) mitgemacht, das funktionierte auch topp, bis auf das Zusammenspiel natürlich, aber trotzdem eine tolle Variante. Funfact: Der Basslehrer saß in Bogotà in seiner Wohnung, Baulärm aus der Nachbarschaft und Flugzeuge im Landeanflug inbegriffen. Zuletzt habe ich bei Katrin Scherer das Sax Online Weekend mitgemacht, da waren wir über whereby mit 10 Tenören in den Liveclasses und auch das funktionierte absolut super. Die Dozenten saßen in Köln, Amsterdam und Paris. Zum gemeinsamen Üben würde diese Variante schon gut reichen, aber ihr merkt es an der Uhrzeit meines Posts, natürlich funktioniert es auch nur, wenn der humane Faktor auch mitziehen würde. Mit anderen Worten, war heut nix. :(

    Jetzt warte ich auf neue Terminvorschläge :)

    Wer hier zufällig mitliest und Lust hat das Ganze mal auszuprobieren, kann sich gerne melden. Ich glaube bis vier Personen sollte es gut klappen. Wir haben uns jetzt Red Baron von Billy Cobham vorgenommen und die Idee ist zu erarbeiten, wie man an so ein Stück herangeht, in Theorie und natürlich Praxis. Aber auch so Sachen, wie man sich einspielt, Intonation, Ansatz und alles was dazu gehört.

     
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  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Da bin ich sicher.

    Meine aktuelle Erfahrung im Onlineunterricht (nicht Musik):

    Es funktioniert recht gut, es gibt viele sinnvolle, hilfreiche Tools - Dateien einblenden, Whiteboard, Videos einbetten, etc. - aber ein nicht immer stabiles Internet stört immer noch.

    Die TN haben nicht alle die gleiche technische Anbindung. Führt zu Tonunterbrechungen oder Bildausfällen.

    Selbst bei mir treten Aussetzer auf, obwohl ich mittels Glasfaser 500 Mbit/s nutze.

    Alles nicht dramatisch und machbar.

    Mit Musik aber sicher nochmal herausfordernder.

    CzG

    Dreas
     
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  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Wie in der analogen halt! :)
    Latenzen sind je nach Tempo des Stückes auch bei fünf Metern unter Umständen schon ein echtes Problem, zumindest wenn man gerne Bands mag, die „tight“ spielen.

    Das hat mich schon früher bei klassischen/romantischen Orchestern oft kirre gemacht, ohne dass ich damals so richtig verstanden habe, woran es liegt. Wenn die überwiegend nach Gehör spielen und über 40 Meter verteilt sitzen kommt selbst bei guten schnell Trägheit rein.
    Es gibt natürlich schon welche, die das Thema rocken, vermutlich aber nur wenn Bewusstsein da ist, dass der Taktstock das Ohr sticht und dass die Mädchen und Jungs in der letzten Reihe vor dem Beat spielen müssen, damit es beim Empfänger passt.
    Die Wiener haben das beim Walzer meist ganz gut raus, aber die haben’s ja auch im Blut…
     
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