Päuschen von 8 Wochen

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Thomas, 22.Januar.2024.

  1. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Ich war die letzten 8 Wochen nicht zuhause und habe demnach nix gemacht. Genau genommen war ich zuvor auch schon bis auf ein paar Tage 4 Wochen weg, so kam dann doch einiges an übefreier Zeit zusammen.
    Also gestern mal wieder losgelegt, ausgewählt habe ich meine Lieblinge ( Klarinette B/A ), war natürlich ein Fehler. Begonnen wie immer, ein Blatt drauf ( welches waren denn nochmal die guten, haste vergessen zu markieren ...) dann mach ich immer zuerst auf beiden Klarinetten dasselbe, beginnend bei tief E Tonleitern über 2 Oktaven hoch und wieder runter, das dann Tonart für Tonart chromatisch hoch bis wieder E kommt. Naja, dann mal Bärmann und Kröpsch gemacht.... Boaaah... ungleichmässig und holperig, Ton unnachahmlich ( war vielleicht doch das Blatt nebenan das bessere? nein noch schlimmer).... :)
    Nach 20 Minuten wurde es langsam besser .. doch halt, da war der Zauber schon vorbei, weil main Ansatz mich zu verlassen begann ... ( hätte doch besser mit was wie Bassklari oder ts angefangen, die sind da gutmütiger )... und heute? Fingergelenkchen und Unterarme ziehen.... mannmannmann... heute werd ich mal Sax probieren..
    Warum schreib ich das?
    Als Boomer meldet der Körper schon so ganz langsam ganz weit hinten am Horizont die ersten Gebrauchsspuren an, aber nichtsdestotrotz:
    Ich lese hier immer wieder von Leuten, die sich als Wenigüber bezeichnen. An die musste ich heute denken. Wenn ich wenig übe bekomme ich nichts zustande was mich befriedigt und das zu spielen mir dann auch richtig Spaß macht. Oder seid ihr einfach zufrieden und happy was dann halt mit wenig Üben so geht bei Euch und habt Spaß dabei oder seid ihr einfach Naturtalente?
    Mir würde das Musizieren SO ( wie es bei mir jetzt die nächsten Tage noch laufen wird bis ich wieder ein wenig Fahrt aufgenommen hab) keinen Spaß machen die nächsten Tage muß ich mich echt zwingen etwas zu tun. Wie lst das bei Euch?
    LG
    Thomas
     
  2. scenarnick

    scenarnick Admin

    Servus Thomas

    Was Du da beschreibst, kann ich gut nachvollziehen. Ich kam vor Weihnachten außer in den Proben kaum zum Spielen, dann 3 Wochen Pause. Dazu kommt, dass ich noch nicht so lange spiele und mein Ansatz alles andere als "trainiert" ist (um mal Worte wie gefestigt, fest, locker zu vermeiden). Dann in die Bigband Probe - nach 20 Minuten "pfiff" es seitlich am Mundstück vorbei, weil die Lippen nicht mehr schließen wollten. War ne "lustige" Probe.

    Ich kenn das schon - hab häufiger mal Phasen, in denen ich wenig spiele / übe. Trotzdem immer wieder ne interessante Beobachtung. Bin knapp nicht mehr Boomer und hab sonst mit dem Tenor keine Probleme wegen Haltung oder Hand. Bei mir ist es "nur" der Ansatz. Daher sobald ich das bemerke: LongTones, dazu noch BB Stücke üben, in denen viele lange Töne vorkommen (ist im Tenor 2 der BB ja nicht so ungewöhnlich). Machen.

    Ohne Training ginge bei mir da gar nix.

    Gruß, Nico
     
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  3. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Zu so langen Pausen kann ich jetzt nichts sagen... Nur ganz am Anfang meiner Saxophon-Reise habe ich nach dem Urlaub gemerkt, dass es nicht so klingt.

    Zur Frage : Welches waren noch gleich die besseren Blättchen? Ich habe auf dem Blättchenhalter so Zahlen, 1-4. Beim alten waren keine drauf, da habe ich sie mir dick drauf geschrieben. 1-2 sind die guten, 3-4 ordentlich und dann gibt es noch einen zweiten (andere Farbe), mit dem Kruscht, den ich mal zum üben nehme. Die besten bleiben nicht immer die besten, aber wenigsten finde ich dann nach dem Urlaub wieder, welches vor dem Urlaub die besten waren :cool:

    Ich glaube, da gibt es die verschiedensten:
    • Leute, die sich als 'Wenigüber' bezeichnen, aber heimlich im Holzschuppen üben, damit sie umso mehr bewundert werden und als Naturtalente betrachtet werden.

    • Leute, die tatsächlich wenig üben. Dann klingt es halt auch sch... . Im Forum muss man das ja nicht zugeben. Man erzählt, dass man mit seinem tollen Klang - dafür wie wenig man übt - ganz zufrieden ist. Und die Ferling Etüden gehen einem ja locker von der Hand, ja, ja... siehe oben.

    • Leute die sich selbst als Wenigüber bezeichnen und zugeben, dass es so nichts bringt, sie schlecht klingen und nichts zustande bringen. Gibt es hier im Forum auch selten. Manchmal vielleicht Anfänger (Fishing for compliments?) Wer angibt hat mehr vom Leben.

    • Naturtalente die nicht üben? Kenne ich nicht. Generell kenne ich wenige Naturtalente. Es gab hier mal einen, 'Lumpenjunge' der tatsächlich enorme Fortschritte gemacht hat (auch viel geübt hat), aber der hat nach einem Jahr schon wieder aufgehört. Jakob Manz ist ein Naturtalent - übt aber sicher auch nicht wenig. Ich glaube, gerade beim Saxophon braucht man als 'Naturtalent' gute Ohren - dann hört man eben, wie jemand, der übt klingen kann...
    ... und dann wird aus dem Wenigüber doch ein Mehrüber oder ein Abbrecher. Zumindest im Real-Life.

    Grüße,

    Wanze
     
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  4. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Thomas
    Alles eine Kopfsache.;)

    Du gibst dem Teil unseres Verstandes, der unsere Gedanken und Handlungen
    bewertet und vergleicht, zu viel Raum.

    Versuche, dem anderen Teil des Verstandes mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
    Dem Teil, der für's Wahrnehmen und achtsame Beobachten dessen, was geschieht,
    zuständig ist.

    Der Spaß ist das Üben, das Saxblasen selbst.
    Egal, wie's klingt.

    Jede noch so kurze oder "schräge" Übe-Einheit bringt mehr
    als die nicht Stattgefundene !

    VG
     
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  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Seit ich Rentier bin, spiele ich auch zu wenig. Ich habe Lunge und da macht das Blasen nicht unbedingt Spaß. So schmilzt mein Ansatz langsam dahin. Na, wenigstens heute mal ins Horn getutet, weil morgen ist Probe.

    Das Sopran liegt neben mir auf dem Schreibtisch und wenn ich lange Texte lese, spiele ich dabei lange Töne im ppp (-:

    PS.: Wie notiert man eine Pause von acht Wochen?
     
  6. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Da musst du John Cage fragen
     
  7. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Der war echt gut :)
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Ach was, das geht auch so:

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  9. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Das steht ja dem entgegen, was Thomas schreibt und mir persönlich geht es da eher wie ihm. Mir macht das Üben wenig bis keinen Spaß, wenn es mühevoll wird und der Ton schlecht ist. Umso mehr macht es Laune, wenn es so klingt, dass es mir selbst gefällt.
     
  10. rbur

    rbur Mod

    Ich spiele in zwei Blasorchestern. Da hat man wenig Spielraum mit was man zufrieden sein will. Ich habe den Anspruch das zu können was der Dirigent auflegt, und das idealerweise nicht erst eine Woche vor dem Konzert. Trotzdem bleiben immer mal wieder ein paar Sechzehntelläufe zum Zittern übrig.
    In einem Orchester spiele ich erste Klarinette und das meistens auch alleine. Da muss das sitzen.
    Es macht auch mehr Spaß wenn ich es kann und der Dirigent nicht die Orchesterprobe in Einzelunterricht umwandeln muss.

    Darüber hinaus gehe ich normalerweise nicht, aber man kann ja auch innerhalb eines Schwierigkeitsgrades noch besser werden. Ab und zu will ich dann auch wieder systematisch Grundlagen üben. Das ziehe ich dann fast eine halbe Woche voll durch ...
     
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  11. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Keine Frage, das geht jedem so.

    Der "Trick" ist:
    Den Schalter im Kopf umlegen und z.B. den schlechten Ton an diesem Tag akzeptieren.

    Akzeptieren was ist !
    Und weiter seinen Zielen und Werten aktiv treu bleiben.

    Wenn man sich zugestehen muss, Sax üben / spielen
    ist nicht mehr meins ....

    Dann natürlich die Sache in Frieden beenden.

    VG
     
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  12. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Ergänzung

    Zitat Einstein:
    "Gib das, was dir wichtig ist, nicht auf, nur weil es nicht einfach ist"

    VG
     
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  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wenn ich länger ein Instrument nicht gespielt habe, bin meist erstaunt, wie gut es noch klappt. Aber leider nur viel zu kurz. 20 Minuten Dauer würde ich dies bei mir auch einschätzen. Bei mir ist es sogar fast egal, welches Blasinstrument ich spiele.

    Beim Kontrabass oder bei den E-Bässen ist es ähnlich, nur dass es dann die verkrampften Finger sind.

    Um die normale „Ausdauer“ wieder zu erreichen, benötige ich ca. zwei Wochen regelmäßiges Üben.

    Daher schaffe ich gerade auf den Instrumenten „fit“ zu sein, wo konkret Auftritte anstehen.

    @rbur Ich spiele ebenfalls in einem symphonischen Blasorchester (Nachwuchs) 1. Klarinette. Mit etwas Unterricht hoffe ich die sukzessiven Fortschritte des Orchesters mithalten zu können. In früheren leistungsstärkeren Orchestern hatte ich entweder einen Leitwolf oder ich “trickste” mich irgendwie dadurch. Dies war aber meist demotivierend, weil die Stücke so schwer waren, dass täglichen mehrstündigen Üben keine Chance hatte.
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Auch ich bin seit Langem ein "Wenigüber".
    Als Jugendlicher habe ich extrem viel geübt, davon profitiere ich seither.
    Aber ich spiele viel, bei Proben, Auftritten und auch beim Unterrichten, das hält mich fit. Irgendwann sollte man ja auch mal wissen, wie es geht! ;)

    Pausen genieße ich, die machen den Kopf frei. Danach macht das Musizieren umso mehr Spaß! :)
     
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  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Wegen einer Herz OP durfte ich hernach 3 Monate nicht spielen. Nach 2 Monaten habe ich mit Singen angefangen, wieder Musik zu machen und die Atmung zu trainieren.

    Die ersten Versuche dann auf dem Saxophon gingen überraschend gut, ab dem zweiten Versuch war es jedoch grausam. Woran dieses häufiger von mir beobachtete Phänomen liegt weiß ich immer noch nicht.

    Dann war halt Reinfinden angesagt, langsames Aufbauen. Man hat ja nicht alles verlernt, es ist nur nicht mehr präsent und alle Muskeln sind natürlich erschlafft. Woran ich mal wieder gemerkt habe, wie viele Muskeln es braucht, locker zu spielen.

    Ich habe ca 4 Wochen benötigt, um so in etwa den Stand wieder zu haben, den ich vorher hatte, auf allen meinen Instrumenten.

    Der ganze Prozess war für mich keineswegs frustig, im Gegenteil, ich habe mich wie ein Schneekönig gefreut, über jedes kleine Puzzle, dass ich wieder dort einsetzen konnte, wo es hingehört. Aber hatte vielleicht auch was damit zu tun, dass es für mich eine Art, bzw. ein wichtiger Teil der Rückkehr ins Leben war.

    Gruß,
    Otfried
     
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  16. scenarnick

    scenarnick Admin

    Das kenn' ich aber auch. Unsere Band hat momentan ein "Zeitproblem" und wir proben sehr wenig. Die erste Probe nach einer langen Pause läuft meist ganz prima, die zweite ist brutal schlecht und ab da baut es wieder auf. Dasselbe hab ich erlebt nach der C-bedingten Pause im Stepptanz. Erstes Training nach der Pause: Super (wenn auch etwas außer Atem), danach der dicke Einbruch.

    Mein Erklärungsansatz ist, dass Dich beim ersten Mal die Konzentration (vielleicht auch das Adrenalin?) trägt und Dir ein trügerisches Gefühl von "ich kann's noch" vermittelt. Eben genau dieser Kick fehlt beim zweiten Mal, weil man sich ja sicher glaubt.

    Aber egal - da muss man durch und ...
    ... genau das!
     
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  17. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich sehe mich leider auch an dem Kipppunkt angekommen, wo ich zu den Saxophonisten gehöre, denen die Pause Schaden zufügt.

    Das war viele Jahre nicht so, was wohl daran lag, dass ich sehr früh mit Blasinstrumenten angefangen habe und mir dadurch ein relativ effizienter Ansatz und Stütze antrainiert wurde. Das ging relativ natürlich und ohne viel Kraft. Auch das Equipment spielt dabei eine Rolle.
    Ich merke jetzt aber leider auch zunehmend, dass der Kredit nicht ewig hält. Und auch die Finger werden mit den Jahren nicht geschmeidiger. ;)
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Beim Saxophon fand ich auch längere Pausen nicht so gravierend. Bei der Bassklarinette muss ich mich wieder einfuchsen. Das kann aber auch daran liegen, dass ich auf dem Saxophon viel mehr geübt habe.
     
  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Nun, es hängt von der Art der Musik und vom Leistungslevel ab. Dies wird analog dem Spitzensport sein.

    Mein Spiel ist sukzessiv weniger energetisch und technisch geworden, aber dafür deutlich musikalischer.

    Bei mir macht sich aber mit 63 Jahren positiv bemerkbar, dass ich durch Veränderung meines Lebenswandels körperlich fitter und schlanker werde. Hierdurch wird meine Musik aktuell „jünger“, aber halt nicht wie in den jungen Jahren.

    Wichtig ist, dass ich u.a. mit Kontrabass und Klarinette lernen kann und von der alltäglichen Routine nicht eingelullt werde.
     
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  20. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

     
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