Preis-/Leistungsverhältnis von Mundstücken

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 3.September.2015.

  1. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo @Rick, ich vermute mal, dass Babbit kein großes Interesse daran haben wird, die "angesagten" Größen zu produzieren.
    Vom kaufmännischen Aspekt her wäre das Unsinn.

    Mundstücke als Beigabe zu den Expression-Saxophonen zu produzieren: ja. Sonst legt Expression andere bei :)

    Aber die "angesagten" Größen zwischen 6* und 7* (nach Link-Nomenklatur) werden sie so lange nicht produzieren, wie kein anderer Hersteller im unteren Preissegment wirklich erfolgreich ist. Sie werden sich ihren eigenen Marken Otto Link, JJ Babbit, Meyer, Hawkins, Wolfe Tayne und Hite keine "unprofitable" Konkurrenz machen wollen.

    LG Bernd
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo @Bernd,

    nein, mit Babbitt hat die Entscheidung gar nichts zu tun, die Expression-Verkäufe sind so gering, dass die Amerikaner weiterhin gut schlafen können.
    Wenn die "angesagten Größen" bestellt würden, dann würden sie auch geliefert - aber zum Bestellen müssen meine Jungs erst mal Geld in die Hand nehmen und in Vorleistung gehen, dazu braucht man eine gewisse Stückzahl, damit die Amis überhaupt die Maschinen anwerfen.
    NOCH liegen aber zu viele Mundstücke mit den "nicht angesagten" Bahnöffnungen im Lager... :roll:

    Man darf nicht vergessen, dass für die Jungs die Mundstücke nur ein reiner Nebenschauplatz sind. Der einzige, dem das Thema am Herzen liegt, bin wohl ich, wie es aussieht.

    Gut Sax,
    Rick
     
  3. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Was ist das Leistungsmerkmal eines Mundstückes?
    Die Herstellung oder das es " funktioniert"?
    Und gibt es eine allgemein gültige messbare Bewertung?
     
  4. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    natürlich interessiert mich musikalität vorrangig, wenn ich etwas kaufe.... ich zahl dann auch etwas mehr.
    wenns super ist, und ich das teil mein leben lang spiel, was jucken mich 700euro für ein mpc.

    aber der technische realistische blick darf nicht verloren gehen. bsp. ich bin der meinung, das material hat nen einfluss, vor kuzem mit nem refacer gequasselt, der meint, es hat null einfluss.... und der hat viel erfahrung....

    ich steh auf die refaceten tenor soloists von hwp, hab vor kuzem fürs alt mal mpc's probiert, und mit meinem mayer verglichen, selmer super session E war zum verwechseln ähnlich zu meinem 25 jahre alten meyer, von der stange geht da viel, gottsu wird ja als handschnitzer vergöttert, war aus meiner subjektiven sicht weniger musikalisch, fazit, das zeug von der stange kann super sein, musikalisch...... preisgünstig
     
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  5. flar

    flar Guest

    Moin, moin


    Nee, für mich nicht!
    Ob das Originalteil von John Coltrane 19,99 € oder 9999,99 € ist mir ziemlich egal wenn ich darauf nicht zurecht komme kann ich es nicht gebrauchen, es seidenn als Geldanlage.
    Ich brauche kein inspirierendes Mundstück, ich brauche ein funktionierendes Mundstück und wenn mit dem Teil dann alles einfach wie von alleine läuft, dann, aber nur dann, könnte es mich von mir aus auch inspirieren!
    Hauptsache das "eingeisten" lenkt nicht von Musik machen ab! ;)

    Für den der durch das inspirieren zum funktionieren gelangt, was ja durch aus möglich ist, für den stimmt henblowers Zitat natürlich, aber auf mich trifft es absolut nicht zu!

    Viele Grüße Ralf
     
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  6. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Ralf, du glaubst doch nicht im Ernst, dass ein Mundstück inspirieren kann, das nicht funktioniert. Im Gegenteil: die Inspiration folgt auf die Funktion. Was nicht funktioniert, wird nicht wieder in die Hand genommen werden. Was über alle Maßen in der Tongebung, Tonfarbe und Ansprache funktioniert, wird einen Musiker inspirieren. So herum wird ein Schuh draus.
    Du hast in deiner eigenen Logik da etwas verwechselt: wenn ich aus dem Nachlass von Coltrane eines seiner STM kaufen könnte für 15000 EUR würde mich das als Sammler (der ich nicht bin) vielleicht BEGEISTERN, aber definitiv nicht INSPIRIEREN. Inspirieren kann mich nur etwas, das funktioniert und mein kreatives Handeln beflügelt.
    Kennst du "Haben oder Sein" von Erich Fromm? Das "Besitzen" allein bringt überhaupt nix. Man muss aus dem Sitzen aufstehen, sich bewegen, etwas mit dem Besitz anfangen, dann macht es Sinn, und kann, wenn es funktioniert, inspirieren.
    Der bedauernswerte Spieler, der superteuren Kram kauft, ohne ihn zu "bewegen" und von ihm "bewegt" zu sein, schafft sich allenfalls ein "Besitzgefängnis".
     
  7. flar

    flar Guest

    Moin, moin henblower

    Ich hatte mich nur auf Deinen Beitrag #120 bezogen in dem von Funktion nicht die Rede ist und habe daraus den Satz zitiert der viele, insbesondere Anfänger immer wieder zu Käufen verleitet, "den wie inspiriert spielt der große XY mit seinem Otto Link Nr.??*, damit komme ich weiter und kriege das und das damit hin"!
    Und durch einen dummen Zufall kann das so gar funktionieren!
    Aber in dem überwiegenden Teil der Fälle wird genau das eintreten was Du beschrieben hast:

    Eindeutig nicht, denn...

    Schön das wir eigentlich einer Meinung sind und nur etwas aneinander vorbei geschrieben haben! :)

    Viele Grüße Ralf
     
  8. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ooochgottchen. Die Vergleiche! Ich bin mir sehr sicher, dass man auch beim Wein keine wirklich objektiven und allgemein gültigen Bewertungen auf Grund umfassender Bewertungskriterien finden kann, die -und jetzt kommt's- jeder Trinker bzw. auch nur eine nennenswerte Gruppe-nachvollziehen und erkennen kann. Und in diesem Zusammenhang fällt mir noch die Spätlese von F. Pieroth ein, die glykolgetunt die Konsumenten vorm Erfrieren gerettet hat.


    Aaaachso. Dann noch die Porschfahrer, die nicht wissen, was sportliche Fahrweise ist.

    FAZIT: MEISTENS PERLE VOR DIE SÄUE UND DIE HABEN DANN NOCH EIN GROSSES MAUL UND ERKLÄREN EINEM DIE WELT. TSTSSSS.....
    Ja, bin eben undiplomatisch......
     
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  9. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Für mein erstes Tenorsax vor Jahrzehnten habe ich mir damals ein Berg Larsen Mundstück gekauft und gerne gespielt.
    Nach langjähriger Pause und viel rumprobieren habe ich mir jetzt wieder eines gekauft.
    Zuvor hatte ich ein altes Link Tonemaster, das war toll, aber in Kombination mit meinem Sax zu dunkel im Klang. Dann ein kurzes Intermezzo mit einem Expression 7*, das war mir aber zu eng.
    Jetzt habe ich ein BL M2 110. Damit komme ich bestens klar. Der Klang ist klar und ausbaufähig.
    Bevor es bei mir um den Feinschliff geht, wie bei den Profis, gibt es noch viele viele Baustellen, da bin ich mit dem BL mehr als gut bedient!
     
    Zappalein R.I.P. gefällt das.
  10. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Hallo Nummer_13, du bist ja mit deiner Mundstück Historie eigentlich schon gut in Sachen "Feinschliff" unterwegs. Wer erkennt, was ein Tonemaster klanglich von einem Super Tonemaster unterscheidet, hat doch schon ein Gehör entwickelt und kann durchaus "fine-tuning" betreiben.
    Beispiel: wenn ich eine Ballade spielen möchte, die sehr dunkel färben soll, spiele ich mein Tonemaster ganz bewusst - und bin froh, dass ich es habe, selbst wenn ich es standardmäßig nicht spiele. Selbst Michael Brecker hat, wenn ich richtig informiert bin, seine Guardalas liegen lassen und zum Hard Rubber gegriffen, als er sein "Ballad Book- Nearness of You" eingespielt hat.
    Mehrere Mundstücke zu haben und trotzdem nicht "überbelegt" zu sein ist kein Widerspruch. Du kannst einfach mit einem Mundstück nicht alles machen. Deine Kriterien "klar" und "ausbaufähig" sind neutral, bedienen aber nicht verschiedene Genres wie z.B. Jazz, Funk, Ballade usw.
    Die Arbeit mit verschiedenen Mundstücken bildet das Gehör, deshalb ist es ja auch schade, dass es nicht in jeder Gemeinde eine "Mundstück-Library" gibt, in der man sich ab und zu ein gutes "Buch" ausleihen kann.
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die meisten Profis machen aber genau das und wechseln nicht hin und her. Ich kenne keinen Kollegen, der für einen Song oder eine Band speziell wechselt. Du suchst Dir meist etwas, daß Dich flexibel genug sein lässt um verschiedene Sounds generieren zu können und womit Du Dich wohl fühlst. Auch klingen in den unterschiedlichen Stilistiken nicht alle Spieler gleich.Ich habe auf stinknormalen Meyer und STM Links früher von Klassik über Jazz bis Funk alles bedient.
    Es wäre oft viel sinnvoller wenn Anfänger und Amateure nicht versuchen das Mundstück zu wechselen um den Sound zu wechseln, sondern lernen verschiedene Sounds sich vorzustellen und mit dem gleichen Mundstück umzusetzen. Klar sind dem auch Grenzen gesetzt aber bis jetzt habe ich nicht erlebt, daß ich oder ein Kollege eine bestimmte Stilistik klanglich nicht akzeptabel bedienen konnten und dann das Mundstück dafür wechseln mussten oder sich Jemand beschwert hätte, das es klanglich nicht passt.

    Lg Saxhornet
     
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  12. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    Also wenn Wein und Mundstücke vergleichbar sein sollten: im Bremer Weinkeller liegt ein Wein von 1600 blablabla. Den dürfen dann mal ganz ausgesuchte Persönlichkeiten probieren, der ist unbezahlbar und schmeckt nach Essig. Es ist aber eine besonders große Ehre ihn probieren zu dürfen:D
     
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  13. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Dann ist der Bremer Weinkeller aber eher eine Essig-Manufaktur: Einen Wein von 1600 könnte niemand mehr mit Genuss trinken bzw. mit gutem Gewissen verkosten lassen. Ein Saxofonmundstück von 1600 wäre hingegen eine echte Sensation und würde Adolphe Sax im Grabe rotieren lassen.
    Mein Vergleich mit dem "Aldi-Wein" zielte lediglich auf die willentlich geschulte Fähigkeit ab, unterscheiden und differenzieren zu können, was verschiedene Rebsorten, Anbaugebiete, Böden und klimatische Bedingungen angeht. Wein und Mundstücke sind natürlich nicht per se vergleichbar, obwohl man Wein aus einem Mundstück bzw. durch ein Mundstück trinken kann und anders herum auf der leeren Flasche auch vorzüglich blasen und überblasen kann. Dann hört's aber auch schon auf.
    Ich hätte auch statt Wein Käse, Kunst oder Kino zum Vergleich heranziehen können: Es geht lediglich um differenzierte Wahrnehmung.
    Weiter kann der Vergleich nicht gehen.
     
  14. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    Um es mit den Worten meines Lehrers zu sagen - ich hoffe er erlaubt mir das zu zitieren- "jeder hat ne andere Schnauze" - ist doch dann auch logisch, das man probieren muss, was da am besten zu passt.
    Auch logisch, dass man ja musikalisch wächst und dann über die engen Bahnen und leichten Blätter auch zu anderen Dimensionen heran reift. Geht mir gerade bei meinem Bari so. bisher war das mitgelieferte ok, aber so langsam eben nicht mehr. Da ist es ja logisch, dass man sich beraten lässt und einige probiert.
    Ist bei Wein übrigens nicht anders. Auch da ändert sich im Leben auch gewisse Vorlieben.:rolleyes: Übrigens hat der Bremer Weinkeller nicht nur diesen alten nicht mehr leckeren Wein.:p
     
  15. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Na, das lässt ja darauf hoffen, dass alle Bremer Stadtmusikanten in diesem Weinkeller oder eine Garantie auf Nebenwirkungen einkehren können.
    Du sagst da was ganz Wichtiges: wir sollten alle von unseren Erfahrungen berichten, aber nicht missionieren. Es ist genau so, wie dein Lehrer sagt und wie du es beim Bari selber erlebst: deine individuelle Schnüss verlangt nach einer individuellen Lösung, und mit Sicherheit wächst du auch irgendwann einmal aus einem Mundstück raus, zumal wenn du mit wirklich kleiner Öffnung beginnst.
     
  16. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Dieses Zitat muss ich mal herausgreifen, denn es kann m.E. nicht unkommentiert stehen gelassen werden.
    Man liest oft, dass ein planer Tisch das optimale Design ist, dem muss ich aber aus eigener Refacing-Erfahrung und auch nach der Meinung einiger mir bekannter Profis widersprechen.
    Plane Tische funktionieren nur dann (mit den meisten Blättern!), wenn man eine Blattschraube verwendet, die die Flanken (Seiten) des Blatts auch zuverlässig an den Tisch ranzieht und so das Fenster hinten luftdicht verschließt. Die originale Link-Blattschraube kann eben dies NICHT (Druckpunkte zu zentral verteilt)!
    Ein Workaround, der Mundstücke mit den allermeisten Blättern und Blattschrauben kompatibel macht, ist ein sorgfältig gearbeiteter konkaver Tisch. So wie die meisten Links es ab Werk haben. Ob bei den Serien-MPC eben diese gute Dichtung gewährleistet ist, hängt vom Einzelfall ab. Kann so sein, muss aber nicht.
    Was gar nicht geht, ist ein konvexer Tisch (also wenn das MPC auf einer planen Unterlage wippt), aber das hab ich bei noch keinem Link gesehen, und ich habe viele gesehen.
    Daher ist es keineswegs so, dass man ein Link verbessern kann, indem man den Tisch planschleift. Glauben viele, stimmt aber nicht.

    Btw, "Blätter sorgfältig aussuchen" taugt mir nicht. Ich will dass alle aus einer Schachtel spielen und nicht nur drei. Sonst werde ich ja arm.

    VG
    Jens
     
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  17. flar

    flar Guest

    Moin, moin liebe buten Bremer

    Die Bremer Stadtmusikanten sind nie bis Bremen gekommen, mit ihrem musikalischen Fähigkeiten haben sie Räuiber aus einem Haus vertrieben und weil der Wein und das Essen dort viel besser, und preiswerter (;)) als in Bremen im Ratskeller war sind sie gleich da gebleiben!
    :-D:-D:-D

    Nur um das mal klar zustellen!
    und nun bitte:topic:!!!!!!

    Viele Grüße vom ebenfalls buten Bremer Ralf
     
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  18. Rick

    Rick Experte

    Hallo Jens,

    auch ich spiele meistens alle Blätter einer Schachtel, aber sie klingen eben teilweise unterschiedlich, sprechen besser oder schlechter an, kurzum: sie haben IMMER eine Streuung, da es sich um ein Naturprodukt handelt (so lange wir nicht von Kunststoff-Reeds reden).
    Die härteren spiele ich weich, nehme sie zum Üben oder für Proben, die passenden hebe ich mich für den Gig oder Studio-Job auf. Aber gleich gut sind sie NIE.

    Gut Sax,
    Rick
     
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  19. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Lieber Rick,
    bezüglich der Blätter stimme ich dir voll zu. Ich meinte auch eher in der Hinsicht, dass auf suboptimal gefacten MPC eben mehr Blätter nicht spielen, als auf einem optimalen Facing. Die Streuung von Blättern ist unbestritten, es ging mir um das Funktionieren an sich.
    VG
    Jens
     
  20. Mugger

    Mugger Guest

    Nein, aber z.B. bei Rigotti fast. Riesenunterschied zu Rico Jazz z.B. IMHO.
    Ich spiel bei Rigotti tatsächlich alle 10 aus einer Packung. 7 sind sehr gut, 2 ok, und 1 nehm ich nur zum Üben.
    Aber vielleicht ist das das Teure an meinem MPC, hehe.

    Cheers, Guenne
     
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