Probleme bei den ganz hohen Tönen, spez. Hoch-Fis

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Schnuckelchen, 8.September.2011.

  1. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Liebe Mit-Saxer,

    gestern habe ich das Lied des Monats Jazz-Free probiert. Und nun stehe ich vor einem Problem: Ich muss bei der Bridge die oberen Seitenklappen benutzen und auch die Hoch-Fis-Klappe, was mir schon immer schwer gefallen ist, da ich das viel zu selten gebraucht habe bisher und nur ab und zu übe.

    Mein Problem: wenn ich die Töne der Reihe nach in Halbtonschritten von unten nach oben, sagen wir mal ab dem cis, spiele, geht es meistens. Versuche ich aber, Töne höher als das hohe dis "aus dem Stand" anzuspielen, geht es nicht. Es kommt nur ein tiefes undefiniertes Brummen und Röcheln aus dem Sax. Woran kann das liegen? Klappe undicht? Ton mit der Unterlippe abgequetscht? Falsches Blatt? Zu blöd? Ich konzentriere mich wirklich und stelle mir vor wie der Ton klingen muss, aber es klappt einfach nicht.

    Beim Hoch-Fis kommt noch dazu, dass ich mir jetzt auch noch die Frage stelle, mit welchem Finger man das am besten greift. Bisher habe ich immer den kleinen Finger genommen, weiß aber im Moment wirklich nicht, ob das überhaupt richtig ist. Vielleicht nimmt man besser den Ringfinger?

    Ich fange erst im Oktober wieder mit Stunden an, so dass ich meinen Lehrer jetzt nicht fragen kann... vielleicht kann mir hier jemand Tips geben.

    Grüße und danke
    Claudia

    PS: Ich könnte die Bridge auch eine Oktave tiefer spielen, damit würde ich das Problem umgehen, aber ich will ja auch was lernen beim Spielen. ;-)
     
  2. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Hallo Schnuckelchen,

    den Hauptgrund hast Du oben schon genannt. Bei mir hat es wirklich Jahre gedauert, bis ich diese Töne locker und ohne Probleme ansprechen konnte. Vielleicht solltest Du diese Töne sowieso eine Zeit lang überproportional oft üben. Es geht ja nicht nur drum, diese Töne irgendwie zu kiregen, sie sollten dann auch noch etwas klingen. Gar nicht so einfach ;-)

    Wie man das richtige Vorgehen beschreibt wissen hier andere sicher besser. Ich glaube, da gibt es auch schon threads zu.

    Für die F#-Klappe nehme ich den Ringfinger, aber das kann bei Dir ganz anders sein, da es von Deinem Fingern und Horn abhängt.

    Gruß
    saxfax
     
  3. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Grüß dich Claudia,

    saxfax hat recht.
    Es braucht viel Übung, um die obersten Töne auf Anhieb sicher hinzubekommen. Das geht nicht von heute auf morgen.

    Ich habe aber auch festgestellt, daß es auf das Mundstück ankommen kann.

    Mein Grassi Altsax ist ein Horn mit einem wunderbaren Klang, nur die hohen Töne machten mich fast verrückt, die konnte ich nur wenn überhaupt gebunden anspielen.

    Seitdem ich ein schäbiges altes Mundstück mit hufeisenförmiger Kammer, das ich schon entsorgen wollte, verwende, kommen diese Problemtöne glasklar und spielend leicht.

    Nicht jedes MPC versteht sich mit jedem Sax.

    Hans



     
  4. Gast

    Gast Guest

    @Schnuckelchen

    Zu Saxfaxesns Posting kann man noch addieren, daß es sehr hilfreich ist, diese Töne vorab im Kopf zu hören...bzw zu wissen, wie sie klingen sollten, >was man erwartet.

    Ein Dirigent sagte dazu mal: Know what to expect and then just glide into it !

    - Also möglichst unverkrampft und locker den erwarteten Ton anspielen. Das geht am besten mit viel Üben ( leider mal wieder ) > und der von Dir beschriebenen Technik, sich von unten chromatisch dem Ton anzunähern.
    Hast Du dann Dein Fis erreicht, spiele es lange angehalten, setze ab und versuche es nochmals direkt zu bekommen....ohne viel Anstossen, hinneinzugleiten.
    Die Sicherheit, solche Noten auch treffsicher anzustossen und im Stakkato zu spielen, kommt dann mit der Zeit und der Übung.

    Ein etwas härteres Blatt kann dabei auch helfen.

    LG

    CBP
     
  5. magick

    magick Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich kenne das Problem nur zu gut. Ich kann aus dem Stand bis F anspielen, beim #F kam aber nur das Röcheln. Gebunden von unten gehts, auch im Triller F/#F kein Problem.
    Ich dachte auch erst an irgendeinen Defekt, aber das Problem steht meistens vor dem Sax. Ich habe mehrere Wochen lang Obertonübungen gemacht und kann inzwischen das Fis sagen wir mal zu 80% direkt anspielen. Die Palmkey-Töne klingen zwar alle noch ziemlich dünn und alles darüber ist eher Zufall, aber das sich bewusst machen der Zunge, Rachen Kehlkopfstellung etc. durch die Obertonübung lässt mich nicht nur die hohen Töne leichter anspielen, sondern auch Wechsel von der 2. in die 1. Oktave, die früher gerne mal überschlagen sind, sind jetzt wesentlich sicherer.

    Hmm, hab grad kein Sax zur Hand, aber ich glaube ich nehme den Ringfinger.
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Ringfinger ist korrekt, ansonsten: Übung macht den Meister! ;-)
     
  7. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Hans meint
    Korrekt. Nicht jedes MPC passt zu jedem Sax. Allerdings kann die Flagoellettauglichkeit kein universelles Kriterium für dieses "Passen" sein. Da spielen viel komplexere Kriterien und Eigenschaften eine Rolle (Kammergröße,-form, Intonation, usw.)

    Grüße
    Brille
     
  8. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    am besten nicht zu stark beißen, sondern den mundraum verkleinern und die unterlippe weiter aufs blatt.
    obertonübungen helfen für jeden ton die richtige ansatzeinstellung zu finden.
    das hohe f# ist der 5te oberton vom tiefen h bzw der 4te vom tiefen f#.
    eine anleitung findest du links unter saxophoneffekte.
     
  9. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Vielen Dank für Eure Tips und Meinungen. :)

    Dass es nicht leicht ist, die hohen Töne sauber hinzukriegen, ist mir klar, aber dass es so schwer ist... hab ich mir nicht vorstellen können.

    Gut. Morgen krieg ich zwei andere Mundstücke zum Testen. Vielleicht kann ich ja mit denen einen Unterschied erkennen. Dann werd ich mich jetzt mit dem Ringfinger beschäftigen. Ich muss das alles noch irgendwie automatisieren, mit den Seitenzapfen hab ich richtig zu kämpfen. Bis das mal locker kommt, dauerts bei mir bestimmt auch noch paar Jahre. Die Töne im Kopf hören, bevor ich sie spiele... das geht schon, aber dann kommt der Ton - NICHT. Was dann jedesmal aufkommt ist schon irgendwie pure Verzweiflung. :-(

    Nun werd ich mal sehen, wie das mit den Obertönen ist... ich weiß, dass es die gibt, aber ich weiß nix damit anzufangen.

    Wir werden sehen. Das Lied des Monats September wird ein sehr lehrreiches sein. :)

    Grüße
    Claudia
     
  10. magick

    magick Kann einfach nicht wegbleiben

    Du kannst dich sicher noch daran erinnern, wie die Tiefen Töne immer mal wieder eine Oktave höher klangen als sie sollten, besonders, wenn man von der 2. in die erste Oktave gewechselt ist. Diesen nervigen Effekt machst Du jetzt absichtlich. Du spielst ohne die Oktavklappe zu drücken mal den Ton aus der ersten und mal in der 2. Das geht mit den ganz tiefen Tönen recht einfach, die höheren brauchen etwas Übung.
    Für die zweite Übung nimmst Du das Tief-B un versuchst erst den ersten Oberton (die Oktave) dann den 2. usw. anzuspielen. Das macht Anfangs fürchterliche Geräusche aber mit der Zeit kriegt man das ganz gut hin. Ich schaffe 2 1/2 Obertöne, die Profis deutlich mehr.

    Sinn der Übung ist das Formen der Töne durch bewusstes Stellen der Zunge, des Mundraums, des Kehlkopfes etc. ohne den Ton hochzubeissen. Gerade der Kehlkopf entzieht sich der direkten Kontrolle und hat auch keine Nerven, dei uns sagen wo er gerade ist. Durch die Übungen stellt sich der ganze Apparat automatisch so ein wie er soll, wenn Du den Ton denkst.

    Dritte Übung für die ganz hohen Töne, stell Dir vor Du würdest den Ton singen (bei mir: kreischen :)) und dann so wie Du dich dabei automatisch einstellst, versuche den Ton zu spielen. Bei mir war die Trefferquote beim Fis deutlich höher als bei anderen Methoden.

    Das klappt bei mir zwar auch noch nicht so 100%ig, aber ich habe viel über Tonbildung gelernt.Das verbessert auf Dauer auch den Klang der normalen Töne.
     
  11. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Sehr gut beschrieben, man nennt das auch phonetik.
    sehr wichtig ist es den ton nicht hochzubeissen, damit kommt man nämlich nicht weit und es klingt nur gepresst.
     
  12. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Üben, üben, üben ... :)

    Gerade für die hohen Töne haben sich bei mir auch die Oberton-Übungen sehr bewährt. Der Ansatz spielt da eine ganz wichtige Rolle.

    Auf meinem Sopran habe ich ganz lange sogar die drei obersten Töne nicht gekriegt ...
     
  13. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Ich auch nicht! :roll: Habe mir nämlich heute - neben zwei Metallmundstücken fürs Tenor - ein gebogenes Sopran zum Testen nach Hause geholt. Und natürlich sooooofort mal reinblasen müssen. Meine Güte, ist da alles winzig dran.
    :-o Und die Intonation ist wirklich schwierig. Die Gis-Klappe ist kilometerweit weg und überhaupt - hats saumäßig viel Spaß gemacht! :-D

    Heute Abend versuche ichs dann nochmal mit dem Tenor. An der Einstellung liegts nicht, hab ich sicherheitshalber noch einmal überprüfen lassen.

    Grüße
    Claudia
     
  14. Gast

    Gast Guest

    @Schnuckelchen

    Jajaaaaa.....
    Wenn es denn auch gleich ein gebogenes Sopran sein muss !!

    Es ist ja de facto nicht enger oder kleiner als ein gerades
    Sopi....aber es WIRKT noch enger. Also auf nem gebogenen Sopran bekomme ich Platzangst.

    Dann mal viel Spass mit dem kleinen Kringel.....vielleicht helfen Dir die hohen Soprantöne, auf dem Tenor die Highnotes später besser hinzubekommen. Man sagt ja, daß Sopranspielen den Ansatz schult !!

    ;-)

    CBP
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Hallo CBP,

    das sehe ich auch so.
    Denn man entwickelt meiner Ansicht nach durch das Sopran einfacher eine Vorstellung für hohe Töne, die sich dann auch unbewusst auf den Ansatz auswirkt.

    Nach meiner Meinung benötigt man für jeden Ton (in absoluter Tonhöhe) den selben Ansatz, egal, ob man ihn nun auf dem Sopran, Alto oder Tenor, ggf. auch als Flageolett, spielt.

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  16. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Bei mir war es genau anders rum: Seit ich auf dem Tenor Altissimo bis zum f#'''' (klingend) spielen kann, kriege ich auf dem Sopran auf einmal auch alle hohen Töne bis zum f'''' (klingend + ich hab ne hoch-g-Klappe). Wahrscheinlich hat mein Sopran es einfach nicht eingesehen, dem Tenor so viel nachzustehen ... :-D
     
  17. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Seit ich auf dem Tenor Altissimo spiele, fühle ich mich auch bei den hohen Tönen von c''' bis e''' (klingend) viel mehr zu Hause, weil die auf einmal mitten drin liegen und nicht mehr am Ende, wie früher. Dadurch kommen sie statistisch gesehen einfach häufiger dran und werden mehr geübt.

    Und durch das Altissimo habe ich auch endlich die Front-f-Klappe und ihre Kombinationen kennen gelernt, was in der Regel viel besser in den Spielfluss passt als die gleichen Töne mit Palmkeys gegriffen.
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Hallo Raggae,

    im Endeffekt ist es egal, auf welchem Instrument und in welcher Lage desselben Du einen bestimmten Ton kriegst - doch es wirkt sich meiner Meinung nach immer auch auf die anderen Instrumente aus in dem Sinn, dass man die entsprechenden (klingenden) Töne dort auch besser kriegt.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  19. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Ja, genau das meine ich auch. Ich glaube, das hat ganz viel mit dem Ansatz zu tun, den ich auf diese Weise einfach unheimlich intensiv üben musste und immer noch muss, und auch ein bisschen mit dem Gehör, das ich erst mal trainieren musste.

    Die Version mit dem eifersüchtigen Sopran möchte ich aber trotzdem noch nicht ganz verwerfen ...
     
  20. Gast

    Gast Guest

    @Raggae

    Daß das Sopran eine eifersüchtige kleine Ziege ist,habe ich schon öfter geschrieben und kann es bestätigen.

    Daß es einen aus Eifersucht jedoch BELOHNT und plötzlich einfacher spielt....das kenne ich eher nicht so.

    Mein Sopi will am liebsten täglich geknutscht werden...dann schnurrt und flötet es - ansonsten krächzt es in den schiefsten Lagen und schimpft.

    Na ja...GANZ so schlimm ist s natürlich nicht :)

    Das mag in meinem Falle aber auch daran liegen, daß ich auf Tenor und Sopran ein sehr unterschiedliches Setup spiele und auch einen anderen Ansatz habe....auf dem Sopran einen halbklassischen, auf dem Tenor den modernen.

    Nebenbei frage ich mich jedoch, weshalb man auf dem Sopran noch Highnotes braucht....ich kann sie zwar, aber nur um anzugeben. Praktisch nutzen tue ich sie nie.
    Auf dem Sopran hätte ich eher gerne mal Griffe, welche einem mal einen Ton TIEFER erlauben. Ich kann per Ansatz aus dem Tief Hb zwar noch ein A herrausbringen....mehr ist aber dann nicht drin.

    LG

    CBP
     
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