Profi-Sax

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Rick, 15.November.2008.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Genau das wollte ich sagen, tenorplayer.

    Und Klaus aus MH hat ne super Defininition dessen geliefert, was einen Profisaxhersteller ausmacht. Er braucht ein Herz für das Instrument.

    Ganz genau so geht es uns mit den Veranstaltern, bei denen wir spielen: es gibt immer ein paar, die mit dem Herzen dabei sind. Der Preis, den man bekommt oder dafür zahlt, spielt gar keine Rolle.
     
  2. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Wer kann das beurteilen?
     
  3. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Nein.

    Schlechtere Ansprache und Intonation sind eigentlich weniger die Probleme, die man bei einem (gut gebauten und gut eingestellten) Vintage-Saxophon in Kauf nimmt. Mag sein, dass die Streuungen bei der Intonation früher größer waren als im Zeitalter der (teils) computergesteuerten Fertigung, aber ein Profi wird sich keine x-beliebige Vintage-Gurke zulegen, sondern aus dem vorhandenen Angebot sorgfältig aussuchen.

    Zugeständnisse werden am ehesten noch bei der Ergonomie gemacht, wobei kaum einer behaupten wird, dass z.B. ein Mark VI eine problematische Ergonomie hätte.

    Im Übrigen kann ich der Profi-Definition von Dexter viel abgewinnen.
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Ein Profi. :-D

    Vielleicht ist das ja eine der Kompetenzen, die einen Profi ausmachen.

    Ich auch. Das ist m.E. auch ein Plädoyer für die Bevorzugung von Handwerkern und Werkstätten gegenüber werkhallenmäßiger Komponentenfertigung, verteilt über mehrere Kontinente. Klar kostet das, aber im Gegensatz zu Autos braucht man eigentlich in einem Leben nur EIN Saxophon (von jeder Stimmlage meinetwegen).
     
  5. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Folgende Eihenschaften wird ein wirkliches Profi-sax besitzen müssen (reihenfolge der punkte ist zufällig!):
    Zuverlässige Mechanik
    Gute Intonation
    Vernünftiger Klang

    In der Populär-Einschätzung verhält es sich so:
    Sax muss Selmer heißen!
     
  6. Gast

    Gast Guest

    Das ist schon eine hier oft durchschimmernde seltsame Haßliebe zu dieser Marke, die sich doch erstaunlich gut gehalten hat.

    Vor vierzig Jahren hatte man ganz grob drei Möglichkeiten:

    1. Man kaufte das einzige in der Szene akzeptierte europäische Profisax: Selmer Paris

    2. Vorher hatte man meist einige Zeit ein Hohner oder Keilwerth. (Ich hatte ein Wehrmachts-Altsax mit rausgekratztem Hakenkreuz, sozusagen entnazifiziert)

    3. Die ganz pfiffigen fuhren mit leerem Koffer nach Prag und kamen mit einem ziemlich hölzernen Horn für deutlich unter tausend Mark zurück.

    Letztlich landete in den 60er Jahren jeder "Profi" irgendwann bei Selmer Paris, und das waren eben zu der Zeit Mark VI - Käufe aus Übersee waren eher selten.
     
  7. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann mich da an die Ausführungen von Dexter nur anschließen, und denke genau das ist der Punkt! Auch Profis sind nur Menschen, daher vertrauen auch Sie auch Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Instrumente. Und die haben auch keine Lust sich auf neue Hörner einzustellen, wenn das bisher "heissgeliebte" Sax noch gut funktioniert und klingt. Die Fummeln nicht mit dem Setup rum wie manch Amatuer, dafür haben die doch gar keine Zeit und Lust!

    Nun zu Selmer, warum spielen so viele "Profis" ein MarkVI?

    Einige viele der heutigen Profi Saxer spielen ja schon seit fast einer halben Ewigkeit. Nun, wenn man jetzt überlegt das einige in den 60er und 70er Jahren zu ihrem Erfolg gekommen sind.... Naja, was liegt hier näher als ein MarkVI zu spielen. Das waren vermutlich damals die besten Saxophone die es zu einem einigermaßen erschwinglichen Preis gegeben hat, im Gegesatz zu heute!

    Und handwerkliche Arbeit?

    Wer weiß denn tatsächlich genau welche Saxe noch richtig mit handwerklicher (von Hand) Kunst gebaut werden??? Ich meine damit nicht industriell! Und auch nicht dieses Import gedönse.... Da fällt mir nur einer ein, Inderbinen!

    Nun, ist jetzt das Inderbinen ein ProfiSax?

    Meiner Meinung nach ist der Name "Profi Sax" ein Ausdruck um darzulegen, es ist ein gutes solides, top verarbeitetes, langlebiges Instrument mit dem man in Rente gehen kann.....

    Grüße
    Ten.
     
  8. altruist

    altruist Ist fast schon zuhause hier

    1. Profi-Sax = Sax, das ein Profi spielt

    2. Profi-Sax = Marketingbegriff um die verschiedenen Preisklassen der Saxe beim Kunden zu argumentieren

    zu 1.) Der Profi weiß, welches Werkzeug er benötigt und wählt auf Basis seiner Qualifikation ein geeignetes Instrument. Dies muss kein Instrument gemäß dem unter 2. definierten Marketingbegriff sein

    zu 2.) Da der Laie nicht über das Wissen des Profis verfügt, muss er sich über die üblichen Wege der Vertrauensbildung informieren: über Freunde, Bekannte, Lehrer, aber auch Vorbilder (berühmte Saxophonisten) oder auch das Marken-Image. Es gibt Hersteller, die Instrumente ausschließlich in der Preisklasse anbieten, die vom Marketing als Profi-Segment bezeichnet werden.

    Dass besagte Hersteller auf dem Markt ausschließlich mit Kundenfängerei überleben, glaube ich nicht.

    Im übrigen ist die Preisklasse dieser Profi-Instrumente eher moderat, wenn man mal mit anderen Holzblasinstrumenten vergleicht. Viel eher wundere ich mich, dass es kein Segment für richtig teure Hörner, also im deutlich fünfstelligen Bereich, gibt. Solche Marktsegmente gibt es z.B. bei mechanischen Uhren.

    LG Johannes
     
  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Gerade wir Saxer gehören doch zu der Gruppe, deren Instrumente auch in Version "Spitzenklasse" noch bezahlbar sind.

    Frag mal einen Pianisten oder Geiger, was die für Equipment ausgeben. Für eine Geige bist Du schnell mit 10 000 Euro dabei ... für einen Bogen. Selbst für ein Akkordeon kann man 30 000 Euro oder auch 40 000 bezahlen. Für einen Steinqay-Flügel kann man auch mal 50 000 Euro und mehr rechnen.

    Saxophon: Da bist Du mit 4000 Euro für ein Alt locker dabei, da hast etwas, damit könntest Du Dich auf jeder Bühne der Welt sehen lassen. Ist doch vergleichsweise billig .. :)

    Ansonsten: Profisax? Von lat. "profiteor", "ich bekenne mich öffentlich zu etwas" => also gut genug, dass ich mich damit vorne hinstelle und spiele.

    Grüße
    Roland
     
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