Profi sein, wenn das Orchester was anderes spielt........

[youtube=425,350]http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/klassik/Klassiker-der-Woche-Der-falsche-Mozart/story/18502149[/youtube]

link

Uahh! Da musst Du Dein Repertoire drauf haben!!

Cheerio
tmb

 

Erzähl!!


Aah, jetzt kommt der Link.

 

Arggh...schrecklich köstlich !!

Ist mir auch schon passiert >>> Wir hatten festes Programm, ich kündige den nächsten Song an, habe jedoch den falschen Songtitel benutzt...die Band stutze kurz, liess mich auch noch das falsche Intro spielen und ging dann nahtlos in den RICHTIGEN Song über....mit einem improvisierten Minimedley aus beiden Stücken.

Bis ich gecheckt hatte, was da gerade pasiert war...bzw , dass ICH den Bock geschossen hatte - die Band mich jedoch gerettet hat, habe ich erstmal im Dunklen hin und her-improvisieren müssen, und habe mich gefragt, was DIE denn da gerade am Start haben ( ?? )

Jajaaaa....SHIT HAPPENS !! >>>> Vor allem , wenn man sich drei völlig unterschiedliche Gigs hintereinander mit völlig verschiedenen Kollegen und völlig unterschiedlichen Events an ganz verschiedenen Orten binnen 7
Stunden gibt.

Da bin ich nicht "Profi" genug dafür....und dann passieren solche peinlich-lustigen Geschichten.

Wenn solche Geschichten dann jedoch als ""Sonderevent der "best-of-live-Aufnahmen""" in Insiderkreisen gehandelt werden, dann kann man an sowas auch schon wieder Spass haben.

Life is Life ! > Fehler gehören dazu ... und wenn man das Beste draus macht, kann der Fluch zum Segen werden !!

Ich MAG solche Geschichten...denn in der Rettung des Events kommt der wahre Musiker zum Vorschein....nicht der Techniker, der Skalenjunkie, der Auswendiglerner und perfekt-Nachspieler.....NEIN.... DA sieht man, wer was KANN....und dazu gehört einfach eine gewisse Selbstaufgabe in die Religion der Töne...mal symbolisch gesprochen.

Finde ich KLASSE !

CBP

 

oder routinierter Profi sein!

RIP, Rory

 

Dave hat mir auch schon ähnliche Stories erzählt. Er hat früher mal mit Jimmy Smith gespielt, als der auf UK Tour war. Dummerweise hat der den Mitspielern nie verraten, was er als nächstes spielen würde. Er fing einfach an und erwartete, dass die anderen das Stück schon irgendwie erkennen würden. Dave fand es einfach nur super stressig.

Eine andere Geschichte war ein Konzert im Barbican mit dem John Dankworth Orchestra und Randy Crawford als Gaststar. Dave hatte den Wilton Felder Part und sie bestand darauf, dass er Street Life ganauso spielt wie auf der Originalaufnahme, die Noten lagen dementsprechend vor. Sie spielten zwei Shows and dem Tag, und als sie für die zweite Show zurückkamen, hatte jemand Dave's Noten geklaut - die waren einfach weg! Und das Orchester wurde angezählt - das war ein ziemlicher Schockmoment

LG Juju

 

Schön ist auch die Geschichte von Harald Juhnke. Die Band fängt an mit dem Intro von New York New York bis zum Stop und Juhnke setzt ein: "Und der Haifisch, der hat Zähne.."

Lg Saxhornet

 

Ich kenne die Geschichte so, das ihm das mit All of Me und Mackie Messer passiert ist.
Ich halte die Version für wahrscheinlicher, weil die üblichen Intros der beiden Stücke (oft die jeweils letzten 8 Takte) tatsächlich gut mit beiden Stücken weitgeführt werden können. New York New York ist dagegen relativ eigenständiger, charakteristischer. Muß natürlich bei Juhnke nicht so gewesen sein.
Jedenfalls kann ich die Austauschbarkeit besagter Intros von All of Me und Mackie Messer kompetent beurteilen, da es mir selber mehrfach passiert ist .


[size=x-small]
http://mobile-band-walking-act.de/unplugged.htm#berlin[/size]

 

Hallo Juju,

ja, solche Bandleader (meistens "Stars" oder Musiker, die sich dafür halten) kenne ich auch, das ist wirklich super stressig.

Habe mal eine Zeitlang mit einem brasilianischen Sänger und Gitarristen zusammen gearbeitet, der sogar öfter WÄHREND eines Titels spontan in eine andere Nummer gewechselt ist, natürlich ohne Zeichen oder gar Absprache...

Er war halt so ein etwas verpeilter Typ, aber guter Musiker
Einmal spielten wir in einem Hotel einen Hintergrund-Job zu zweit und begannen mit "Desafinado", er singt sehr schön und entspannt das Thema, ich mache ein Solo - und merke, wie er mich plötzlich mit den Akkorden zu "Garota de Ipanema" begleitet.
Natürlich kenne ich diesen Standard in- und auswendig, also bereitet es mir kein Problem, rasch umzuschalten, aber nach dem Schlussthema ("Ipanema") stelle ich ihn zur Rede, was das denn bitteschön sollte.

Nie werde ich vergessen, wie er mich daraufhin etwas verlegen auf seine typische verträumte Art anlächelt:
"Ach, weißt du, Rrriick, ich war so in Gedanken, am Strand von Ipanema, und die schöne Frauen, und da haben sich wohl meine Finger selbstständig gemacht, habe ich überhaupt nicht gemerkt..."


Schöne Grüße,
Rick

 

Hallo,

na, wenn wir schon beim "Schwank aus der Jugend" sind, da hätte ich auch noch etwas beizusteuern, das tatsächlich so passiert war:

In Quartettbesetzung + kirchlich feierliche Titel => Da fragte mich plötzlich unser Tubist "Sag mal, welchen Titel habt ihr denn eben gespielt?" ... "Mist, ich habe den anderen..., den muss ich dann wohl verwechselt haben".

Schmunzelne Grüße

René

 

@Rick

Zitat: ""Habe mal eine Zeitlang mit einem brasilianischen Sänger und Gitarristen zusammen gearbeitet, der sogar öfter WÄHREND eines Titels spontan in eine andere Nummer gewechselt ist, natürlich ohne Zeichen oder gar Absprache...""

Könnte gut sein, ich kenne den Herren.
Deine Beschreibung passt jedenfalls 1: 1.

Hiess der Herr mit Initialen zufällig C.L. ???



CBP

 

[size=x-small][color=000066]Pink Floyd[/color][/size]

 

Moin,

und ich wollte noch anmerken, dass es mir kalt runterläuft, als sie einsetzt, so schön spielt die Dame.
Ja, so klingt es, wenn man nackert spielt und nix zu verlieren hat.

Liebe Grüße,
Guenne

 

Die Geschichte habe ich auch gehört. Leider ist sie traurig, weil der arme Juhnke schon so vom Alkohol gezeichnet war, dass er das nicht mehr auf die Reihe bekommen hat.

LG bluefrog

 

Hallo Benjahmin!

Nee, seine Initialen waren S. I.

Da gibt es wohl mehrere, ist vielleicht eine Mentalitätsfrage.

"Mein" Brasilianer reagierte auf die Bitten seiner Mitspieler, sich an Formen und Absprachen zu halten, jedenfalls gerne etwas unverständig und warf uns vor, wir seien spießige deutsche Regelbefolger und hätten wohl nicht genügend Talent, um spontan reagieren zu können.
In Brasilien sei es üblich, so wie er zu musizieren, da würde sowieso jedes Kind die einschlägigen Lieder kennen und könnte sie in jeder Tonart spielen.
Bisher habe ich das nur für eine Schutzbehauptung gehalten...


Verständnisvolle Grüße,
Rick

 

Moin Rick,

Ist ja lustig....Deine weitere Beschreibung passt ebenfalls 1:1
obwohl MEIN "Kollege" immer erklärtermassen sehr froh war, dass ich NICHT so ein verklemmter Deutscher bin....und mit seinen "Sperenzchen" mithalten konnte. Ob ICH das immer GUT fand, war ne andere Frage.

Dafür musste der Kollege dann jedoch plötzlich passen, als er ainen extrem simplen Beat auf der Trommel spielen sollte >>> drei Viertel und ne etwas verzogene Achteltriole hintendran. Ich habe es ihm X-MAL vorgespielt, vorgesungen, vorgeklatscht....KEINE Chance !!

Dennoch...wir hatten viel Spass miteinander, nette Gigs ( meistens >>aber NICHT immer ) und haben sogar mit einem weiteren Brasilianischen Sängersknaben und Klampfist ne ganz niedliche CD aufgenommen.

Man erlebt als Musiker schon so Einiges mit den lieben Kollegen.....aber da ich selbst ja auch schon den einen oder anderen Bock geschossen habe, will ich da nicht meckern



CBP