PROFIMUSIKER _ Abschreibungen?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied4288, 30.August.2010.

  1. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Hallo Ihr,
    habt Ihr eine Ahnung wie lange man seine Instrumente Abschreiben kann/muss?
    Mein Kanne ist aus dem Jahr 1929...
    Ich habe es mir aber dieses Jahr gekauft... irgendwie muss ich das doch geltend machen dürfen.

    Vielen lieben Dank,
    Jazzwoman
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo Jazzwoman,

    ich schreibe neu erworbene Instrumente über 10 Jahre linear ab, das hat mein Finanzamt so akzeptiert.
    Allerdings kann ich Dir nicht sagen, ob das auch für ältere Instrumente gilt.

    Aber geh doch einfach mal zu Deinem Finanzamt und stell die Frage dort; meistens ist man da ganz nett und kooperativ (wenn sie nicht gerade übermäßig ausgelastet sind).
    Jemand anders kann Dir sowieso nicht so kompetent helfen, denn Deine zuständigen Finanzbeamten wissen am besten, wie sie das sehen und handhaben! ;-)

    Schönen Gruß,
    Rick
     
  3. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Jazzwoman!

    Guter Tip: Geh zu einem Steuerberater. Das ist die beste Investition, die man tun kann.


    Grüße
    Schlüsselpapst
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Machst du beruflich Musik?
     
  5. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier

    Wen meinst du?
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Schlüsselpapst,

    das kommt ganz darauf an!
    Bei Euch in Wien mag es ja super Steuerberater geben, aber ich habe schon viele Luschen und Nieten auf dem Gebiet erlebt, besonders für uns Musiker.
    Viele haben einfach keine Ahnung von den speziellen Gegebenheiten für künstlerische Freiberufler und geben entsprechend völlig falsche Ratschläge.

    Ein Freund von mir hatte jahrelang tierische Scherereien mit der Buchhaltung und musste viel zu hohe Abgaben bezahlen, weil seine (staatlich geprüfte und zugelassene) Steuerberaterin es einfach nicht geblickt hatte - sie hatte ihn wie einen Gewerbetreibenden beraten! :-o

    Meiner Frau (Pianistin) hatte früher ihr Onkel die Steuererklärung gemacht, weil er vor seiner Pensionierung Direktor des hiesigen Finanzamts gewesen war. Selbst er hatte einige Punkte zu ungünstig gesehen, woraufhin sie ebenfalls jahrelang zu viel Steuern gezahlt hatte.

    Nichts gegen versierte Fachleute, es gibt sicher auch gute Experten für die Belange von Berufsmusikern - bloß findet man diese selten.
    Wenn man die Steuerberater fragt, sehen sie selbst sich freilich immer als absolut kompetent an, doch allzu viele stellen sich - natürlich erst im Nachhinein - als deutlich ahnungsloser heraus... :-(

    Deshalb mache ich den Steuerkram lieber selbst, auch für meine Frau (gemeinsame Veranlagung), und frage eben im Zweifelsfall auf dem Amt nach.
    Natürlich bin ich kein absoluter Fachmann für Finanzrecht, aber ich kenne mich einfach im Lauf der Jahre für unseren speziellen Bereich ganz gut aus. :cool:


    Schöne Grüße,
    Rick

    P.S.:
    Es ist übrigens keine Schande und kein Unglück, wenn man Einkommensteuer zahlt und auf diese Weise unser Gemeinwesen unterstützt.
    Aber Musiker vegetieren tendenziell am Rande des Existenzminimums herum, deshalb ist bei ihnen ein "Flüchtigkeitsfehler" eines Beraters, durch den sie hunderte Euro an Steuern zuviel zahlen müssen, besonders ärgerlich bis bedrohlich. :roll:
     
  7. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    du braucht eine quittung einer real existierenden person.

    wie ihre einnahmen behandelt ist natürlich deren sache ...

    bei privat/gebrauchtkäufen gibts keine ust.- rückerstattung.kann auch sein daß du die nachzahlen sollst.

    im übrigen ist da jedes FA in jedem regierungsbezirk/stadt sehr unterschiedlich !

    leider.
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Hallo Prinzipal!

    Logisch. Vorsteuer-Abzug geht nur, wenn die auch gezahlt wurde. :-D

    Wieso das denn? :-?

    Genau, deshalb empfehle ich ja auch, lieber beim zuständigen Amt direkt nachzufragen.

    In Heidelberg sind die beispielsweise so beschäftigt, dass sie einen befreundeten Bassisten (als er noch studierte, aber schon einige Auftritte hatte) mit den Worten nach Hause schickten: "Belästigen Sie uns bitte nicht mit ihren lächerlichen Kleckerbeträgen, das macht uns nur unnötige Arbeit, Steuern müssen Sie da sowieso nicht zahlen. Kommen Sie erst wieder mit einer Einkommensteuererklärung, wenn Sie nennenswert Geld verdienen!" :lol:


    Schöne Grüße,
    Rick

    P.S.:
    Bin heute Abend endlich mit unserer Buchhaltung für 2009 fertig geworden, hab's auch schon per ELSTER verschickt, hurra! :) :) :)
    Jetzt kann ich anfangen, die Sommerferien zu genießen - abgesehen von den vielen anderen Sachen, die noch zu erledigen sind...
     
  9. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    wieso das denn ?

    frag das finanzamt.

    die von dir geschilderten verhältnisse in heidelberg sind in NRW vollkommen undenkbar: fehlt auch nur ein zettel, gibts die ortsprüfung.

    sollte mal ein kaputtes effektgerät nicht da sein = schätzung und nachzahlung !

    daher sind die keller der hiesigen musiker immer recht voll...

    kosten rechtsverbindliche auskünfte bei euch auch 100 ,- ?
    ( ist hier so zur entlastung der finanzamtsmitabeiter/innen )

    schön wenns im süden sich schön leben läßt !

    :-(
     
  10. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich kann Ricks Empfehlung nur unterstreichen.

    Nur wenige Steuerberater sind wirklich kompetent, erst recht in solch exotischen Nischen wie Musikgeschäft. Geben sie aber natürlich nicht zu, sondern kassieren erstmal kräftig.

    Und Finanzämter müssen Auskünfte erteilen (am besten schriftlich anfragen, und immer sehr freundlich sein !). Die Auskünfte sind vielleicht nicht immer besonders kreativ, aber immerhin offiziell belastbar.
     
  11. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    habs mal lieber wieder gelöscht, nicht daß ich mich mit dem hintern in nesseln setze.

    gruß
    hanjo
     
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Schreib die Kaufsumme über zehn Jahre ab. Das ist der Wert aus der AfA-Tabelle. Außerdem habt mal nicht so viel Angst vor unseren Beamten. Es gibt keine Strafe, nur weil man den Abschreibungszeitraum falsch bemessen hat.
     
  13. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier


    ... war bei mir ganz genau so. 1998 musste ich über 5000,- DM Steuern nachzahlen, weil mir eine Sachbearbeiterin eine falsche Info erteilt hatte (ebenfalls telefonisch) - super!!!
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Hallo allerseits,

    ich war heute Morgen beim Finanzamt, noch die Quittungen etc. abgeben. Dabei ist die Sachbearbeiterin wie üblich mit mir die ganze Steuererklärung durchgegangen, hat mich freundlich auf ein paar Dinge hingewiesen und geduldig meine Fragen beantwortet.

    Das geht immer ganz locker, kostet nix und gibt mir das Gefühl, vor bösen Überraschungen relativ sicher zu sein. :)

    Und wenn doch: Ich jamme ab und zu mit dem aktuellen Direktor, habe auch mal umsonst für ihn gespielt, der hat mir schon zu verstehen gegeben, dass ich mich bei Unklarheiten oder Beschwerden ruhig an ihn persönlich wenden solle. :-D
    (Natürlich ganz legal, eben im Ermessensspielraum.)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  15. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier

    @Rick

    Das dürfte bei euch etwas anders sein mit dem Finanzamt. Bei uns,(bei mir zumindest und bei vielen Kollegen) geht gar nichts ohne Steuerberater. Österreichs Steuergesetze sind allerdings nicht so kompliziert wie die deutschen (aber trotzdem nicht leicht).
    Gute Steuerberater gibt es bei uns doch einige. Jedenfalls kann man mit dem Finazmat nicht sprechen ohne Steuervertreter.
    In Ösi ist es auch egal ob du Künstler oder Schlosser bist - Einnahme ist Einnahme, das ist relativ leicht. Kurz und bündig: Es ist völlig egal womit du dein Geld verdienst, mit einigen Ausnahmen. Ob du nun singst, Bücher schreibst oder Gitter schweißt, alle sind gleich.

    Übrigens: Auch auf gebrauchte Instrumente ist Umsatzsteuer, wenn man diese bei einem Händler kauft, der Umsatzsteuerpflichtig ist.

    Grüße Schlüsselpapst
     
  16. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Vielen Dank für Eure Antworten. Tatsächlich ist es wie Pue sagt (Kaufpreis, egal ob alt oder neu über 10 Jahre abschreiben). Ein Schüler von mir ist Kaufmann und gibt Kurse für Existenzgründer :) Der hat mir tolle Tipps gegeben.

    Liebe Grüße,
    jazzwoman
     
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