Qualitätsstreuung von Blättern

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 10.Juli.2013.

  1. Gast

    Gast Guest

    wie hast du die abweichungen visuell erkennen können?
     
  2. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    @ Nimo.

    guggst Du hier.

    Beim linken Reed ist der Schnitt unsymetrisch, ich habe versucht das mit dem Pfeil zu kennzeichnen. Dementsprechend fällt die Blattspitze aus. Dieses Reed habe ich schon nachbearbeitet, ich denke aber Du kannst noch erkennen was ich meine. Die beiden rechten Reeds stammen aus einer Packung Alexander-Reeds, hier ist jedes Blatt anders...

    Viele Grüße

    René

     
  3. Gast

    Gast Guest

    erschreckend Rene!
     
  4. saxhornet

    saxhornet Experte

    Je länger man spielt und je mehr Erfahrung man bekommt, desto schlimmer wird das. Du wirst immer empfindlicher was die Unterschiede bei Blättern angeht. Es hat durchaus seinen Grund warum ich zum Auftritt immer pro Horn um die 30 eingespielte Blätter und nochmal eine Box neuer mithabe. Wenn Du erstmal anfängst zu versuchen ein mittelmässiges Blatt irgendwie auszugleichen fängt der Ärger meist erst richtig an und das ist den Aufwand auch nicht wert.

    Lg Saxhornet

     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Halb so wild, ich hatte schon oft bei verschiedenen Mundstücken Blätter die so unsymmetrisch aussahen und trotzdem super spielten, das sollte noch nicht wirklich den Grund liefern die Blätter schon abzuschreiben. Erst das Anspielen nach einer Einspielphase sollte wirklich entscheiden ob eine Bearbeitung notwendig ist.

    Lg Saxhornet

     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    das ist, wie fast Alles, auch nicht zu verallgemeinern.

    Ich war früher extrem empfindlich was Blätter angeht, und war da schlicht zu unflexibel.

    Nach mühevoller Ansatzumstellung und entsprechenden Übungen bin ich viel flexibler geworden, heute spiele ich 70 - 80 % der Blätter, wenn auch einige darunter sind, die ich als reine Übungsblätte nehme.

    Für Auftritte komme ich mit 3 - 4 Blättern gut klar, von denen ich weiß, dass ich mich auf sie verlassen kann.

    Gruß,
    Otfried
     
  7. Gast

    Gast Guest

    [/quote]

    Halb so wild, ich hatte schon oft bei verschiedenen Mundstücken Blätter die so unsymmetrisch aussahen und trotzdem super spielten, das sollte noch nicht wirklich den Grund liefern die Blätter schon abzuschreiben. Erst das Anspielen nach einer Einspielphase sollte wirklich entscheiden ob eine Bearbeitung notwendig ist.

    Lg Saxhornet[/quote]

    da hast du recht saxhornet, wer sie bearbeiten kann, der kann,

    das problem ist nur ich muss sie VORHER bezahlen!


    rechnung: 30 x 2,30 ist - genau = das ist schluck!! :-o :-o
     
  8. Gast

    Gast Guest

    [/quote]

    Je länger man spielt und je mehr Erfahrung man bekommt, desto schlimmer wird das. Du wirst immer empfindlicher was die Unterschiede bei Blättern angeht. Es hat durchaus seinen Grund warum ich zum Auftritt immer pro Horn um die 30 eingespielte Blätter und nochmal eine Box neuer mithabe.
    [/quote]

    oha, spreche dir keine qualitäten ab!! aber wozu dann noch ne neue box?
    30 eingespielte blätter?
    ...die verbrauche ich in fünf jahren...

    schade, dass ich das equipment nicht habe, hier etwas einzustellen, aber ich hab damit mal geld verdient und bin nie rausgeflogen.
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Weil ich Blätter nach der akustischen Umgebung (trocken oder hallig) und den notwendigen Lautstärkeverhältnissen (eher laut oder sehr leise spielen) wähle habe ich gerne eine grosse Auswahl. Es ist nicht immer das gleiche Blatt mit dem ich mich in jeder akustischen Umgebung wohl fühle und den gewünschten Klang habe. Und eine neue Packung ist immer Pflicht, weil Du nie weisst was passieren kann und ich bin gerne vorbereitet.

    Lg Saxhornet
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das handhabt jeder anders. Ich kenne auch Kollegen, die nur 1-2 Blätter bei haben und sich dann eins borgen müssen weil ihre beim Auftritt kaputt gegangen sind (entsprechend hat das dann auch geklungen). Ich fühl mich wohler mit meinem System und kenne viele Kollegen, die es auch so machen. Nicht jedes Blatt funktioniert in jeder akustischen Umgebung gleich und erfüllt jede Lautstärkeanforderung gleich gut. Aber jeder muss da sein System finden, meins funktioniert für mich, mehr Ansprüche habe ich dann nicht.

    Lg Saxhornet
     
  11. Gast

    Gast Guest

    6 blätter habe ich IMMER in der box(angespielte-durchprobierte), eins auf dem mpc.

    das ganze hat mich seit über 35 jahren nicht enttäuscht!
     
  12. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    ... da gebe ich Dir recht. Nur allein vom Ansehen des Blattes wird nichts aussortiert. Ein Reed spielbereit zu bekommen liegt durchaus im Bereich meiner handwerklichen Fähigkeit.

    ABER:

    Hier ist des Pudels Kern. Ich kaufe eine Packung Reeds um sie zu spielen und nicht um einen "Bausatz zum selber schnitzen" zu erhalten. Wo bleibt denn hier die vielgelobte Qualitätskontrolle? Ich zahle für ein Blatt im Schnitt zwischen 2,50 € ...3,50 € - .
    Das ist ein Preis den ich nicht bereit bin zu zahlen, wenn ich allein erst einmal 20% der Packung nacharbeiten muss. Hier reden wir noch nicht von dem Totalausfall einzelner Reeds.
    Übertrage ich das dann auch auf andere Dinge des täglichen Lebens ... .
    Es muss den Firmen besser gelingen eine einheitliche Qualität sicher zu stellen. Und dass das Material vom Reed jedes Jahr etwas anders ist kommt noch hinzu.
    Zur Ehrenrettung muss ich aber sagen das derart grobe Mängel wie im Foto ersichtlich, hochgerechnet auf die Menge der verkauften Blätter, sicherlich nicht die Masse sind. Vielmehr sind es die Feinheiten in der Herstellung die entscheiden, ob und wie nachgearbeitet werden muss bzw. gar nicht. Optimal wären 10 Blätter mit homogener Qualität. Das wäre ein Traum, ist aber nicht zu schaffen.
    Bei den Rico select Jazz habe ich, eigenartiger weise, bisher keine Probleme. OK, preislich liegenaber auch noch etwas höher...

    Viele Grüße

    René





     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Klar ist es Mist wenn Du Geld ausgeben musst für ein Blatt, das die Erwartungen nicht erfüllt und sich nicht vernünftig spielen lässt oder vollkommen anders klingt als das vorherige. Das ist dann noch ärgerlicher, wenn Du mal eben für ein Baritonblatt 6-8 Euro ausgegeben hast. Das Problem der Streuung wird sich aber nicht lösen lassen und jeder nimmt das anders war. Der eine meckert über Vandoren, der nächste findet die sind konsistent, ein anderer über Rico etc. etc. etc.
    Erstaunlich finde ich manchmal, daß man ein Blatt durchaus ganz anders klingen kann, wenn es nur minimal nach links, rechts, oben oder unten verschoben wurde (und ich meine minimal).
    Der Ärger in punkto Qualitätsstreuung ist doch nicht neu. Ein guter Schritt wäre es (in meinen Augen und für mich) wenn die Firmen erstmal das Stärkekonzept vereinheitlichen würden zur leichteren Vergleichbarkeit und einfach mehr Unterschiede in den Stärken anbieten würden, wie es z.B. Rigotti Gold macht.

    Lg Saxhornet
     
  14. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Saxhornet,

    Kannst Du verraten, wie Du so viele Blätter markierst oder organisierst, um jeweils das beste zu finden?
     
  15. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    ReneSax schrieb:

    Ich glaube, da hockst du einem Irrtum auf. Das ist nicht der "asymetrische" Schnitt, sondern das asymetrisch gewachsene Rohmaterial, was man da sieht. Der Ausstich wird maschinell sehr präzise aufgefräst. Klar kann es mal sein, dass ein Rohling ungenau eingespannt wird, dann gibts Ausschuss.

    Das heisst nun aber nicht, dass Asymetrien keine Auswirkungen auf den Klang haben - ein Nacharbeiten kann aber genau so gut bei einem schön symetrisch anmutenden Ausstich nötig sein.

    ...so man sich auf Nachbearbeitung überhaupt einlassen will. Für mich ist das ein "Muss", da ich hier Geld sparen will.

    antonio
     
  16. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    @ saxhornet

    Sage ich dazu: 1+ !!


    @ antonio

    Hmm, jetzt könnte man Haarspalterei betreiben: Ist der Schnitt asymetrisch oder lag nur das Rohmaterial falsch auf?
    Fazit: Der Schnitt ist asymetrisch WEIL das Rohmaterial falsch auflag. Das dürfte bei der maschinellen Massenproduktion nicht vorkommen. Und ich hatte da schon einige dieser Blätter.

    Da sprechen wir beide eine Sprache. Nacharbeit wird es immer geben, es sei denn das Reed an sich wächst absolut standartisiert :-D
    Aber es wird die Nacharbeit erheblich reduziert wenn die mechanischen Fehler bereits bei bei der Fertigung ausgeschlossen werden.


    Gut Holz!! ;-)

    René

     
  17. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Rene

    Nee,nee, keine Haarspalterei, m.E. Zuerst wird das Blatt unten plan gefräst, dann kommt der Ausstich drauf, wenn das Blatt plan auf seiner Unterseite gespannt ist. Was dann zum Schluss den unsymetrischen Eindruck gibt, hat mit dem nicht genau rund gewachsenen Rohmaterial zu tun. Bei den "filed" Blättern kommt das daher auch viel wenigere vor.

    Es könnte mal sein, dass Scheifstaub oder auch sonst was unter die Aufspannung gerät, dann gibt es natürlich Ausschuss, das meinte ich damit. Der Ausstich wird über eine genaue Lehre gefräst/geschliffen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es halt auch Hersteller gibt, die das ganze etwass weniger genau nehmen und auch nicht über genügend präzise Maschinen verfügen.

    Aber egal, Blätter müssen oft mal nachgearbeitet werden, wenn man nicht einfach zum nächsten greiffen will. was ich eben nicht will, weil mich die Kohle reut, wenn ich da noch was retten oder im Idealfall sogar verbessern kann. Gelernt habe ich das schon in meiner Klarinettenzeit - ob das heute dort auch noch üblich ist, weiss ich nicht. aber damals gehörte das quasi zur Standardausbildung bei meinem Lehrer.

    LG
    antonio
     
  18. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Antonio,

    Du hast völlig recht mit dem was Du sagst, von der Seite her habe ich das noch gar nicht betrachtet. Es ist auch logisch und gut möglich, dass ein Stück Rohmaterial verarbeitet wurde welches schon vom Radius her an einigen Stellen nicht gepasst hat.
    Die Spieleigenschaft dieser Blätter ist dementsprechend.
    Für mich als Verbraucher zählt aber nur das Ergebnis, nämlich der Moment, in dem ich die Schachtel öffne und ein Blatt aufspanne. Ein leichtes korrigieren ist ok, aber Blätter zu erwischen die gar nicht gehen, das ist ärgerlich und teuer.
    Offensichtlich unspielbare Blätter zu verkaufen ist für mich Betrug am Kunden. Sie gehören einfach nicht in die Schachtel.
    Selbst mit der modernen Technik kann man heutzutage alles erkennen und aussortieren. Aber wer will schon seinen Umsatz freiwillig schmälern?

    Viele Grüße

    René


     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Da muss Jeder sein eigenes System finden.
    Mein System sieht wie folgt aus:
    ca. 3-7 Tage Zeit zum Einspielen eines Blattes, wobei ich hier schon sortiere und Blätter gesondert lege, die besonders störrisch und hart ausfallen.
    Nach der Einspielzeit wird das Blatt markiert mit einem feinen Edding.
    3 Formen der Markierung:
    1,2,3,4 sagt mit etwas über das Spielgefühl und Klang allgemein aus und wie gut ich das Blatt einschätze (bezogen auf den Klang und das Spielgefühl, daß ich haben will). 1 ist für mich Konzertreif, 2 noch ok, 3 eher fürs Üben, 4 Schrott.
    Blätter mit 1 werden gesondert für Konzerte gelagert. 4er und 3er werden nochmal für bis zu einem Jahr weggelagert oder nach ein paar Wochen nochmal einer kurzen Einspielphase unterzogen. Auf alle Fälle erfolgt nach einiger Zeit nochmal eine Bewertung der 3er und 4er Blätter, wobei ich 2er und 3er Blätter auch mal zum Üben verwende, 4er nicht. Allerdings hatte ich schon oft daß 3er oder 4er Blätter nach ausreichender Zeit durchaus sich verbessern können aber nur sehr sehr selten zu einem 1er Blatt werden.
    Dann markiere ich zusätzlich Blätter mit H und S für härtere und leichtere Blätter, gerade was Blaswiderstand und Ansprache angeht für mich relevant. Ausserdem benutze ich für die Feineinteillung bei den Zahlen und H und S noch + und - Zeichen (auch mehrfache).

    Das sich Blätter mit der Zeit verändern muss auch von Zeit zu Zeit eine Neubewertung eines Blattes vorgenommen werden. Klingt kompliziert insgesamt, geht mir aber leicht von der Hand und erfolgt fast nebenbei und sorgt für mich für einen guten Überblick. Auf Konzerte nehme ich im Normalfall nur 1er und 2er Blätter mit. So finde ich für mich z.B. für ein Konzert, wo ich eher sehr leise spielen muss, dann eher ein Blatt, das etwas leichter sein soll mit sehr leichter Ansprache und muss nicht alles ausprobieren.
    Ich bearbeite Blätter nicht mehr nach, das Zeit-Aufwandsverhältnis und die Resultate entsprachen nicht meiner Vorstellung.
    Solche Systeme können dem einen oder anderen Spieler helfen, allerdings sollte er relativ genau wissen was er von seinem Blatt erwartet um solche Bewertungen durchzuführen und mit der Blattsorte ausreichend Erfahrung haben sonst funktioniert es nicht. Solche Bewertungssysteme erörtere ich auch eher mit erfahrenen Schülern, weil es andere überfordern würde. Und dem Spieler muss bewusst sein, ob das was er bewertet wirklich bei einem für ihn optimal eingespannten Blatt passiert, denn schon die kleinste Verschiebung des Blattes kann zu komplett anderen Resultaten führen.

    Lg Saxhornet
     
  20. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Ich rechne so:

    Was kostet mein Sax? Was kostet meine Zeit? Was kostet das ganze drum rum?

    Wenn man dann mit 4,- pro Blatt incl. Ausschuss rechnet, Ist das aber immer noch im promile Bereich der Gesamtkosten. Da kann ich das Gejammer nicht richtig verstehen.

    Andreas
     
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