Rätsel bei richtigem Blatt und Mundstück

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Deceiver74, 21.März.2008.

  1. HardcoreAutonomSaxer

    HardcoreAutonomSaxer Schaut nur mal vorbei

    Ähhm,

    soviel Ratschläge und Widersprüche,

    Wichtig ist nur das du in den hohen Lagen nicht zuviel Druck aufs Blatt gibst und damit den Luftkanal verschliesst. Nimm dein Stimmgerät und stell es für ein paar Jahre in den Schrank, wenn dein Ansatz dann stimmt kannst du nachbessern mit diesem Firlefanz. Und erst wenn dann alles hinhaut solltest du über ein neues Mundstück nachdenken, dabei aber bei der alten Blattstärke bleiben und nur wenns absolut nicht geht, dann probier alle Blätter und Stärken aus die auf dem Markt sind. Ich selbst spiele seit 10 Jahren auf dem Alt-Sax die 2,5 und ich kann mit meinen Lippen Nüsse knacken! Das ist wie beim Sex... hart aber mit viel Gefühl, nur so machts richtig Spazz. Inzwischen kann ich nur die Rico Jazz Selected 2 S bis 3 M empfehlen vor allem beim Tenor, aber nimm die unfiled die sind richtig sauig im Sound und klingen wie rauchende Colts und den Händen John Coltranes!

    MFG :cool:
     
  2. Lumpenjunge

    Lumpenjunge Ist fast schon zuhause hier

    seltsam was ich hier lese, denn bis gerade eben dachte ich man müsste in der höheren Oktave viel mehr Kraft auf das Blättchen bringen als bei den tieferen tönen, diese lasse ich immer recht (also die Lippen) da sie sonst nicht sauberkommen.

    Also vertsehe ich das jetzt richtig das ich in der höhren Oktave weniger Kraft aufwenden muss als bei tieferen Tönen?

    danke
     
  3. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Nicht mehr oder weniger, sondern gleich viel.Du musst bei den Tiefen Tönen nur etwas weniger Blatt schwingen lassen und bei den hohen etwas mehr, also hoch - Lippe etwas nach vorne rollen ; tief - etwas weiter nach hinten rollen.
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Lumpenjunge,

    man kann die Höhen mit mehr Kraft auf das Blättchen hinquetschen. So kommen sie zwar, aber klingen scharf und meist dünn. Folge ist, dass man immer dickere Blätter spielt, bis die Lippe durchgekaut ist.

    Am Besten ist es nach meinem Dafürhalten, langsam hoch zu spielen, und den Lippendruck absolut unverändert lassen. Die notwendige Kraft darf nur aus dem Zwerchfell kommen, unterstützt allenfalls von einer Veränderung des Mund- und Rachenraumes.

    Eine Übung dazu, die mir sehr geholfen hat ist, einen Ton in der unteren Oktave zu spielen, und diesen dann ohne Veränderung des Ansatzes und ohne Oktavklappe zu oktavieren.

    Da die Gefahr des Drückens dann aber recht hoch ist, versuche man diesen oktavierten Ton zu tief zu intonieren, ihn also schleifen zu lassen.

    Gruß,
    xcielo
     
  5. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Ui, Achtung!

    Der Ansatz sollte im ganzen Range gleich sein, möglichst keine Veränderungen betreffend Druck! Der richtige Druck kann man anhand von Oktavbindungen feststellen.
    Das Firlefanz-Stimmgerät solltest du mit Sicherheit NICHT im Schrank versorgen, vor allem nicht für Jahre. Die erwähnten Oktavbindungen sind mit dem Stimmgerät um einiges effizienter, man *sieht* dann auch, ob eine Tendenz in der hohen Lage mit mehr Kieferdruck zu spielen. Dies wäre nämlich die Ursache, wenn man in die Oktave bindet und dann nicht mehr runterkommt, obwohl die Oktavklappe nicht mehr gedrückt wird.
    Ebenso kann man anhand des Stimmgerätes seine Kanne besser kennen lernen und feststellen, welche Töne aufgrund des Instrumentes nicht korrekt intonieren.

    Meine bescheidene Meinung: Ein Stimmgerät ist ein Muss, aber man darf nicht davon abhängig werden. Und man soll es vor allem nicht als Wegweiser, sondern als Hilfe und Nachkontrolle verwenden. *Gehör vor Auge* ist das Motto.
     
  6. HardcoreAutonomSaxer

    HardcoreAutonomSaxer Schaut nur mal vorbei

    stimmt schon ... Jahre war ein wenig übertrieben, geb ich dir recht :)

    Hauptsache du drückst oben nicht komplett ab, der Tip mit in die Oktave überblasen ohne die Oktavklappe zu drücken ist gut. Das solltest du fieberhaft üben. Wenn alles gut läuft brauch man die dann "eigentlich" nicht mehr.

    Und ja, immer schön mit dem Stimmgerät nachkontrollieren das der Ton auch stimmt.

    MFG ;-)
     
  7. Lumpenjunge

    Lumpenjunge Ist fast schon zuhause hier

    aber wie soll ich denn einen Oktav Sprung hinbekommen ohne den Lippendruck, oder generell den Ansatz zu verändern, das verstehe ich nicht ganz.

    Ich habe bereits festgestellt das wenn ich in der oberen Oktave spiele und dann schnell in die untere wechsele, die Töne Anfangs etwas quitschen, also ist das ein Indiz das ich zu stark drücken?
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich weiß jetzt nicht, ob sich das Ui, Achtung auf mein posting bezieht.

    Peter, du beschreibst hier den anzustrebenden Idealzustand.

    Nun spielt nicht jeder ein Inderbinen, nicht jeder hat das optimale Mundstück, und man hat nicht immer das optimale Blatt.

    Bei meinem Saxophon (und ich kenne das auch von einigen Anderen) zeigen manche Töne bspw. einen abweichenden Widerstand und eine abweichende Klangcharakteristik, den/die ich ausgleichen muss.

    Meine Philosophie ist daher, dass man eine gewisse Flexibilität haben sollte, und in seinen Möglichkeiten immer einen gewissen Overhead.

    Und dazu finde ich gewisse Übungen gut, z.B. die obere Oktav ohne, die untere Oktav mit Oktavklappe zu spielen. Das Eine kräftigt den Ansatz, das Andere schult das Lockern. Mit Ansatz meine ich allerdings nicht über den Lippendruck, sondern aus dem Zwerchfell heraus, und die Veränderung des Resonanzraumes im Mund-/Rachenraum.

    Darüber hinaus finde ich, sollte man (vielleicht nicht gerade als Anfänger, aber später) durchaus mal mit dem Ansatzpunkt, dem -druck, und dem Verhältnis von Kiefer- zu Lippendruck experimentieren, das eröffnet klanglich ganz neue Möglichkeiten, und schafft zusätzlichen Overhead, mit schwierigen Situationen umzugehen.

    Als typisches Beispiel einer schwierigen Situation fällt mir gerade ein, wenn sich eine Schraube an einer Stange ein klein wenig gelockert hat, und plötzlich eine Klappe minimal schlechter deckt. (Ein allzeit optimal gewartetes Instrument spielt auch nicht jeder Hobbymusiker)

    Da ist es gut zu wissen, dass man den Ton trotzdem kriegt, denn das Publikum weiß nicht, dass es das Sax ist, das spinnt.

    Das, finde ich kann man nicht genug betonen! Zuhören ist das Wichtigste. Dem eigenen Gespiele sowohl wie dem der Kollegen.

    Mich haben durchaus schon mal Kollegen genervt, die statt hinzuhören, sich in der eingeübten Sicherheit wähnten, dass sie jeden Ton stimmgeräteüberprüft absolut sauber spielen können. Ich bin aber der Meinung, dass manche Akkorde schlicht nicht klingen, wenn jeder 100 % genau dem Stimmgerät entsprechend spielt.

    Gruß,
    xcielo
     
  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Eine gute Frage, die ich dir leider nicht gut beantworten kann. Es gibt verschiedene Schulen (Rascher, Liebman) die das Überblasen des Saxophons beschreiben, nicht nur in die Oktave, sondern auch in die weiteren Obertöne. Vielleicht schaust du da mal nach.

    Eine Möglichkeit ist, sich auf den Zielton zu konzentrieren, ihn sich vorzustellen, innerlich zu hören. Vielleicht so als wolle man ihn singen. Was genau dann passiert weiß ich nicht, vermutlich verändert sich irgendwie der Resonanzraum im Mund-/Rachenbereich.

    Möglicherweise ja

    Gruß,
    xcielo
     
  10. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Hast du doch schon völlig richtig erklärt :"Durch Veränderung des Resonanzraumes im Mund-/Rachenraum".
     
  11. Lumpenjunge

    Lumpenjunge Ist fast schon zuhause hier

    ich werds jetzt einfach mal testen!
     
  12. rori1

    rori1 Schaut nur mal vorbei

    hallo,

    seit 2 jahren spiele ich neben dem blechblasinstrument (tenorhorn) auch saxophon (alt+tenor). hatte anfangs ziemliche umstellungsprobleme.

    mein vorschlag:
    mund nicht wie bei bleichblasinstrument breit ziehen, sondern immer versuchen seitlichen druck auf das mundstück auszuüben. es ist einfach genau die falsche muskulatur trainiert. wenn du länger spielst und müde wirst, setzt sich genau wieder diese muskulatur durch.

    zur lippenspannung:
    beim sax ist der unterschied in der lippenspannung zwischen tiefen und hohen tönen BEI WEITEM nicht so groß wie bei einem blechblasinstrument.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden