Resonanz, Klang - ein physischer und metaphysischer Exkurs

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Hot_Dog, 6.Mai.2009.

  1. Hot_Dog

    Hot_Dog Ist fast schon zuhause hier

    Der Spieler macht den Klang... ;-)
     
  2. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Stimmt! Wenn ich Saxophone teste, blase ich auch nur rein um Ansprache und Intonation zu prüfen :lol:

    Liebe Grüße

    Chris
     
  3. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    so nach dem Motto, was man nicht reinsteckt, kann auch nicht rauskommen. Aaaaaaber,
    was nützt das alles wenn ich was tolles reinstecke und das Saxophon ist nicht in der Lage das Obertonspektrum richtig wiederzugeben zB weil die Obertöne bedämpft werden oder genau eine Partiale fehlt oder zu schwach ist etc. Ich habe 3 Tenorsaxophone, und die klingen alle recht verschieden. :)
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    bei gleichem sonstigen Setup und gleichem Anblasen klingen unterschiedliche Saxophone ganz sicher auch unterschiedlich. In gewissen, je nach Instrument durchaus weiten Grenzen lassen sich diese unterschiedlichen Grundcharaktere aber klanglich wieder vereinheitlichen.

    Jedenfalls daraus, dass bei einem Mitspieler in einer Band ein Saxophon unschön klingt zu schließen, dass die Marke nix taugt, oder überteuert ist, finde ich ein bisschen gewagt.

    Demnach hätte ich die vielgelobte Marke mit dem "S", und nicht nur die schon häufiger als miserabel einstufen müssen ;-)

    Gruß,
    xcielo
     
  5. mschaa

    mschaa Schaut nur mal vorbei

    Hi.

    Musikhaus Knopp führt Cannonball.
    Sehr guter Service und sehr netter Kontakt!

    Ein Anruf lohnt auf jeden Fall!

    Gruß
    Michael
     
  6. chino

    chino Ist fast schon zuhause hier

    Tach zusammen!

    Ich bin durch dieses Forum auf Cannonball gestoßen, sowohl der initiale Tip wie auch eine gute Erwerbsmöglichkeit.

    Im direkten Vergleich habe ich nur Selmer SA II + Mark VI und Yamaha YTS-62 gehabt (und vor kurzem ein Inderbinen), davon hat mir klanglich das Cannonball am ehesten zugesagt. Natürlich weil ich das Inderbinen mit fremden Mundstück spielen musste - die Eingewöhnung ist doch im Endeffekt weit mehr als die halbe Miete. Der stolze Inderbinen Besitzer ist übrigens von einem Yamaha YTS-21 aufs Inderbinen gewechselt und hatte auf dem 21 einen ebenso tollen Sound.

    Allgemein werde ich versuchen demnächst mal etwas anzuregen, und zwar den leeren Worten auch Taten folgen zu lassen, also konkret ein Soundbeispiel. Für mich wäre der Informationsgehalt jedes einzelnen Posts hier im Forum unvergleichbar höher wenn ich auch nur einen Sekundenschnipsel des Users zu Ohren bekommen könnte.

    "Leider" bin ich grad auf weiten Reisen und werd dann hoffentlich so ab Ende Juni dazu kommen was zum Thema Cannonball Tenor aufzunehmen und bereitzustellen.

    Hier auch mal ein Link zu einem ganz netten Erfahrungsbericht:
    http://saxophonistisches.wordpress.com/2009/03/20/mein-cannonball-raven-alto/

    Gruß Chino
     
  7. doc

    doc Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab mal auf einem Regionaltreffen der Parallelwelt das Raven eines lieben Users anschauen können. Lecker! Und klang bei ihm auch recht ordentlich, aber über den Klang der Kanonenkugeln hat bislang auch noch niemand was böses gesagt.

    Daß die Stone-Series-Hörner tendenziell eher zu den lauteren gehören, ist wohl so, uns sicher gewollt, meine ich auch bei Dapper gelesen zu haben.

    Ich freue mich immer noch jedes Mal, wenn ich mein Sopran in die Hand nehme, wegen des Gesamteindrucks, und manchmal wünsche ich mir dann, es wäre das Alt :)

    Ein Jammer, daß die Teile in Deutschland so wenig in den Läden stehen, denn dann könnten die Kunden sich einfach vor Ort entscheiden. Aber stimmt schon: Im Verkauf werden sie dann arg (zu?) teuer :-(

    [augenverdreh und von tiefroter Goldlackierung auf schwarzem Korpus träum...]
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Auf der Frankfurter Messe habe ich die dort ausgestellten Cannonballs einem intensiven Check unterzogen.
    Es stimmt, sie sehen super aus, aber das hat nun mal seinen Preis.

    Man darf nicht vergessen: Sie werden aus Taiwan in die USA geliefert (zufällig weiß ich inzwischen, welcher Taiwanese sie herstellt) :-D , dort praktisch nochmals KOMPLETT überarbeitet, dann von den USA aus wieder in die Welt verschickt; dieser Aufwand macht die Instrumente eben (vergleichsweise) teuer. :-(

    Klanglich/spielerisch sind sie auf jeden Fall gut, was man aber auch von den günstigeren Taiwan-Hörnern sagen kann, die NICHT so aufwändig "veredelt" werden. :roll:

    Der Preis ist also durchaus gerechtfertigt, doch wie immer muss der Käufer eben selbst entscheiden, ob ihm das schicke Design die Mehrausgabe wert ist.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Zur Ausgewogenheit sollte ich ergänzen, dass mir von Cannonball-Spielern inzwischen mitgeteilt wurde, sie sähen einen großen Vorteil dieser Hörner in der stabileren Mechanik - die Applikatur sei bei gängigen Taiwan-Hörnern der Profi-Klasse nach intensivem Gebrauch innerhalb eines Jahres deutlich stärker "ausgeleiert".

    [size=xx-small](Als intensiver Nutzer einer konkurrierenden Marke "Made in Taiwan" möchte ich aber hinzufügen, dass dieses "Ausleiern" nicht für alle Instrumente dieser Herkunft gilt.) ;-)[/size]

    Lieben Gruß,
    Rick
     
  10. Gast

    Gast Guest


    Naja, es ist nicht so, als würde ein Saxophon irgendwelche Obertöne einfach wegschlucken oder einfach dazu zaubern. Der Haupteil des Frequenzspektrums wird von Spieler, Mundstück und Blatt gebildet und dann durch das Sax nur noch kanalisiert. Einige Kombinationen passen da in der Tat etwas besser, aber das ist bei den Aktuellen Hörnern und Mundstücken nur noch sehr minimal.
    Jedes Sax kanalisiert das Frequenzspektrum ein wenig anders und formt es so. Wie gesagt, groß verschwinden oder auftauchen durch eine falsche Kombination passiert da nicht.

    Was viel mehr gilt. Ein guter Spieler klingt auf jedem Horn gut. Bei manchen klingt er etwas besser als bei anderen.
    Ein schlechter Spieler klingt auf jedem Horn schlecht, aber bei manchen klingt er vielleicht nur etwas weniger schlecht.

    Ach ja, was den letzten Kick im Sound gibt, ist die Gewöhnung bzw. "verschmelzung" mit dem Equipment. Deshalb bin ich auch nicht unbedingt für ständiges Mundstück und Sax gewechsle und oft habe ich erlebt, dass Equipment, dass beim ersten Anblasen vielleicht gar nicht so toll war, sich zu einem echten Highlight entwickelte und Equipment, das einem beim ersten Anblasen umgeworfen hat, nach einiger Zeit nicht mehr so begeistert.
     
  11. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Overtoner schroeb:
    sorry, muss dir da widersprechen. Ich hab noch nie ein gut klingendes Mundstück gehört :lol: , erst wenn es mit dem Sax verbunden ist, kann es gut oder schlecht klingen. Und, ich habe nicht behauptet, dass das Sax Obertöne reinbringt, die vorher nicht da waren, es geht nur um die richtige Verstärkung. Hast du mal ein Klipsch Horn gehört und dann daneben ein 0815 Horn?
     
  12. doc

    doc Ist fast schon zuhause hier

    Ich mach einfach mal die Korinthe, weil es Freitag ist, da darf man das schon mal. :)

    Zum Klang des Anregers: Auch die menschlichen Stimmbänder klingen von sich aus auch echt besch***en, erst die Filterung durch den restlichen Vokalapparat macht Musik draus. Da gab es mal einen tollen Beitrag im Spektrum der Wissenschafgt zu, vor einigen Monaten.

    Zum Modell: Es ist gar nicht verkehrt, bei Instrumenten wie dem Saxophon das Anregungs-Filterungs-Modell zu verwenden. Wenn man die näherungshalber unterstellt, daß das Saxkorpus ein lineres Filter realisiert, dann stimmt sogar die Aussage, daß hinten nix rauskommen kann, was vorn nicht hineingesteckt wurde, sprich: Im Mundstück vorhanden war. Ob dieses Modell der Weisheit letzter Schluß ist, mag dahingestellt sein. Es ist aber praktikabler als nix.

    Verstärken/Kanalisieren: Verstärken kann kein Blasinstrument. Es ist ab Mundstück passiv, hat also keine Energiequelle. Da stimmt das Wort vom "Kanalisieren" schon eher. Ob sich das dann dem Zuhörer so darstellt, ist eine andere Sache. Ein Kanal ist ja nicht unwichtig, macht er doch die Ankopplung an das Freifeld.

    Na ja, das Ende vom Lied ist dann halt, daß alle Komponenten ziemlich wichtig und unverzichtbar sind.

    Indirekte Effekte sind zwar physikalisch schwer zu fassen und gelten daher schnell als "zu vernachlässigen", sind es aber gar nicht: Wenn mein Equipment zu mir paßt (und umgekehrt), dann spiele ich anders, "musikalischer" vielleicht, als wenn ich mit dem Equipment "ringen" muß. Das eien hilft der Musik, das andere nicht, und das hört man dann. Aber das ist etwas, was kaum meßtechnisch solide zu erfassen ist?!

    Viel Freude am Wochende Euch allen!
     
  13. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Doc schrieb:
    wieso ist dann der Ton am Trichter soviel lauter als am Ausgang des Mundstücks?

    Zitat aus Wiki:
    Die meisten Musikinstrumente bestehen aus einem Schwingungserzeuger (Generator) und einem Schwingungsverstärker (Resonator).
     
  14. Gast

    Gast Guest

    Das Saxophon hat keinen Schwingungsverstärker!
    Und das Sax strahl am meisten über die ersten zwei offenen Tonlöcher ab
     
  15. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Der Corpus des Saxophons ist ein Resonator, das Mundstück der Generator :)

    Offene Klappen ändern nur die Länge des Resonators.
     
  16. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Jau, man nehme mal probehalber den Schallbecher weg, wenn man die Töne g' bis c'' spielt, da wird man merken, dass doch einiges an Resonanz verloren geht...

    Alles Liebe

    Toffi
     
  17. Gast

    Gast Guest

    Leute Leute Leute! Wisst ihr überhaupt was Resonanz ist?
    Resonanz ist durch andere Schwinungung implizierte Schwingung.

    Bei der Geige Schwingt die Seite. Der Hohlkörper übernimmt die Schwingung (Resonanz) und verstärkt damit den Ton. Deshalb Resonanzverstärker. Die Seiten geben die verschiedenen Töne.

    Beim Saxophon wird durch das Mundstück eine Schwingung verursacht, aber das was klingt ist die Luftsäule. Deren Länge bestimmt den Ton!
    Das Sax selber schwingt nicht in dem Maße mit, dass es einen Ton produzieren würde, also auch keine Schwingungsverstärkung.
    Es gibt aber einen Gegenseitigen Einfluß zwischen Sax und Luftsäule, deshalb spielt das Material des Saxophones eine Rolle, da es so die Luftsäule beeinflußt und so den Klang.

    Aber das Sax selber, produziert keinen Ton, nur die Luftsäule.
    Die Klappen bestimmen die Länge der Luftsäule, daher auch die Tonhöhe.

    Wenn ich eine Socke in den Trichter Stecke, gehen die Hohen töne auch alle noch, es klingt nur muffig, weil die Schwuingungen des Saxophones unterdrückt worden ist. Aber da die Luftsäule den Klang produziert, stimmen die hohen töne erstens und natürlich ist der Ton bei der Luftsäule am lautesten und daher strahlt das Sax auch am meisten von den ersten offenen Tonlöchern ab.

    Das mit dem Schallbecher hat andere Ursachen. Nehmt nur mal die Mechanik der Tiefen ab. Da klingt das Sax auch gleich anders.
     
  18. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Du bist sicher, dass du hier nicht die beiden aktuellen Diskussionen durcheinanderschmeißt?
    Die Tonhöhe war das Thema in dem Kammerton-Thread - hier geht es doch um sowas wie Resonanz, also Schwingungsverstärkung.
    Und wenn der Ton durch die Socke im Trichter muffiger wird, kann er ja gerne gleich hoch sein, aber der Klang ist anders, weil eben die Resonanz des Schalltrichters und des unteren Teils des Instrumentes überhaupt verloren geht...

    Wie du schon richtig sagst, die Länge der Luftsäule bestimmt den Ton, also die Tonhöhe, aber die Klangfarbe und auch die Lautstärke werden sehr wohl noch von dem Teil des Saxophons mitgeprägt, der weit unter dieser Luftsäule hängt.

    Alles Liebe

    Toffi
     
  19. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    ich glaub wir reden vom selben aber :-D mit anderen Modellvorstellungen
     
  20. Gast

    Gast Guest

    Das mit dem Resonanzverstärker gilt bei den Chordphonen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Chordophon
    aber nicht bei den Aerophonen
    http://de.wikipedia.org/wiki/Aerophon
     
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