Ich spiel demnächst zusammen mit anderen auf einer Privatveranstaltung ein Programm von 8 Titeln. Mein Part wird wahrscheinlich die Melodie in einem Chorus und evtl ein Solo in einem 2. Chorus sein, wobei das Tempo der einzelnen Stücke so zwischen 130 und 190 bpm sein wird. Bisher hab ich mir eingebildet, die Stücke ganz gut zu beherrschen, aber oje wenn ich zusammen mit dem Bass und Schlagzeug loslege merke ich, daß es ein riesen Unterschied ist, ob man lax ohne Metronom etc vorher geübt hat oder nicht. Im Prinzip ist mir das schon klar, aber die Realität kann so grausam sein, wenn Bass und Schlagzeug stur ihren Rhytmus spielen und ich irgendwo hängengeblieben bin. Das kann dann ein furchtbares Gestammel werden, um den Faden wieder zu finden. Am liebsten möchte man in den Boden versinken. Gut, das ist mir alles bekannt, und ich habe mir auch schon ein dickes Fell zugelegt, aber was mich in diesem Zusammenhang beschäftigt sind 2 Fragen: 1. Sollte man um fehlerlos bei hohem Tempo zu spielen mit langsamen Tempo anfangen und sich langsam steigern, oder lieber mit hohem Tempo üben solange bis es fehlerfrei läuft? 2. Wenn man an irgendeiner Stelle rausfliegt, wie kommt man wieder rein? Sollte man ein Stück abschnittsweise memorisieren? 3. Lehrer sagen immer, man sollte alles mit Metronom üben, meine Erfahrung ist, daß man auch mit Metronom ganz schön schummeln kann, wohingegen das Üben mit playalong da viel rigider ist. Wenn ihr zu einer dieser Fragen aus eigner Praxis beisteuern könnt, wäre ich euch sehr verbunden. Danke.
Hallo Bloozer, Das kenne ich gut, du must aber nicht versinken. Es ist leider eine Binsenweisheit, dass man Zusammenspiel nur im zusammenspielen lernt. Es sind die kleinen Unsicherheiten, bei denen man dann rausfällt. Ich weiss nicht wann du spielst, zunächst würde ich überlegen, welche Passagen du bis zum Auftritt sicher hinbekommst und bei welchen die Zeit knapp ist. Bei den knappen Passagen ist es vielleicht zweckmässig, die Noten auf das Wesentliche zu reduzieren, so dass du ersteinmal gut mitkommst dann kannst du nach und nach die Zusätze einbauen. Auf jeden Fall langsam üben, sonst übst du das huddeln, lieber reduzieren aber mit richtigem Timing üben. Und möglichst oft mit den anderen zusammen üben oder jemanden suchen, der dir eine Stimme ersetzt. Oder aufnehmen und dazu üben. Wiedereinkommen klappt wenn man sich bestimmte andere Einsätzt merkt. Viel Glück und viel Spass Gine
bei besonders schnellen stücken kann ich dir nur empfehlen am anfang die sache sehr langsam zu üben.. sich zu steigern und dann auch über das normale tempo zu gehen.. also ne ganze ecke drüber.. und dabei drauf achten, dass man immer sauber ist im rhytmus.. und wenn man das dann wieder auf der originalgeschwindigkeit spielt.. schwuupidwupp ist das käseeinfach
Gine schrieb: Das ist gerade die Crux, ich fliege nicht aufgrund der Schwierigkeiten der Passagen raus, sondern mein Gehirn oder meine Hände sind dem höheren Tempo des Stückes nicht gewachsen, und zwar in dem Sinne, daß ich dann plötzlich die Konzentration und den Faden verliere. Dies geschieht nicht regelmäßig und auch an verschiedenen Stellen. Dieser Aussetzervorgang ist vergleichbar mit Aussetzern beim Gedichtaufsagen oder Theaterspiel, nur das ich keinen Sufleur im Kopfe habe. Ich muss vielleicht dazu sagen, daß ich alles auswendig spiele. Andererseits gibt es Stücke, die für mich wirklich schwierige Passagen enthalten, und die ich deshalb nicht bei hohem Tempo spielen kann. In solchen Fällen ist langsames Üben sicher angesagt und auch der Vorschlag von Wiesenleger, die Stücke auch mit überhöhtem Tempo zu üben. Bei den erwähnten 8 Stücken ist nichts technisch schwieriges dabei. Meine Frage konzentriert sich auf das ökonomisch richtige Auswendiglernen und, das ist mir jetzt auch erst bewußt geworden, darauf, wie ich die Konzentration beim Spiel hochhalte?