Mich interessieren hier jetzt keine "Lehrbuch Empfehlungen", sondern eure eigene Praxis und Erfahrungen. Wenn ihr an einem Tag übt. Wie gestaltet ihr dieses Üben? Was tut ihr, in welcher Reihenfolge? Beispiel Fußball: Am Anfang Aufwärmen mit Laufen, dann Gymnastik. In der Mitte kommt dann Techniktraining (Dribbeln, Tor, usw). Erst am Ende kommt der Super-Spaß und man macht noch ein richtiges Übungsspiel. Ihr versteht, worauf ich hinaus möchte? Aktuell ist es so, gerade weil ich wenig Zeit habe, dass ich lieber die 2-3 Lieder spiele, die sich "gut" anhören. Und dann ist die Zeit schon wieder vorbei (oder etwas/jemand stört) und ich kam gar nicht dazu irgendwelche Grundübungen (die mir mein Lehrer durchaus mit auf den Weg gegeben hat) oder neue Kapitel in meinem Lehrbuch anzugehen. Kurze Background-Info: Klar, ist das eine Frage für den eigenen Lehrer. Die bringe ich beim nächsten Mal auch bei Ihm an. Aber ich sehe meinen Lehrer sehr selten. Das ist so abgesprochen. Ich übe sehr motiviert, aber aus Umständen, die ich nur bedingt beeinflussen kann, eben wirklich selten. Dass mindert aber nicht meinen Spaß und ich komme trotzdem auch voran und trete nicht nur auf der Stelle.
Guten Morgen @MonKid , Du wirst hier sicher noch viele aktuelle Antworten bekommen Diese Probleme wurden hier schon in vielen Varianten besprochen. Vielleicht interessieren Dich auch diese Threads ? .... gib im Suchbutton oben rechts "üben" ein und nur "Titel" durchsuchen; blättere Dich da mal durch Schönes Wochenende
Ich habe für mich akzeptiert, dass ein starres Programm mit regelmäßigem Ablauf - und nur ein Heft von vorne bis hinten durchspielen - mein Motivationskiller ist. Im ausschließlichen Freestylemodus verliere ich mich und bin trotzdem nicht effektiv und fortschreitend genug. Mein Motor sind meine realistisch gesteckten bzw. erreichbaren Ziele, die sich in kl. Abschnitte unterteilen lassen. Etüden und Hefte sind etwas anspruchsvoller und decken einige Stilrichtungen ab. Es macht mir nichts aus, in diesen Heften langsamer und teilweise nur in kl. Abschnitten oder Reihen weiterzukommen. Terzläufe, Akkordfolgen und Tonleiterläufe übe ich an einem Tag z.B. an einem Bachstück. An anderen Tagen spiele ich Tonleitern oder Akkordfolgen auswendig oder übe an einem Stück den rhytmischen Verlauf oder spiele zur CD oder zu Play Alongs im Internet. Die Vorgaben eines Lehrers lassen sich in Absprache so auch unterbringen. So kann ich mein Zeitguthaben sinnvoll und zufriedenstellend einsetzen und freue mich über ein gesamtes - wenn auch langsameres und "zerstreutes" Wachsen. Ich weiß, dass mein Weg nicht auf Alle übertragbar ist. Bin eher der Übetyp "wer das Chaos nicht liebt, ist zu faul zum Suchen..." Vielleicht hilft Dir was davon.
Schon was länger her mit dem Üben. Ich praktiziere das nicht mehr (-: Beim Klarinettenstudium waren die Aufgaben klar festgeschrieben. Meist eine Arbeit an einem Konzert oder sonstigem klassischem Werk, das Durchackern diverser Etüdenhefte und die allgemeine Arbeit an Ton und Phrasierung. Für das Saxophon hatte ich nie einen Lehrer und die Übezeit sah anders aus. Auch da hatte ich diverse Hefte, die ich durchgearbeitet habe, ansonsten aber war das Üben sehr viel praxisbezogener. Stücke raushören, sprich Harmonien, Melodien und Soli, Harmonien auf dem Klavier spielen, zu den Platten dazu spielen, Bass auswendig spielen, Harmonien auswendig spielen und viel selber komponieren. Einen Plan habe ich nie gehabt. Ich konnte eigentlich immer gut absehen, was gerade geübt werden sollte bzw. wo noch etwas fehlt oder, was gerade am meisten Spaß macht.
Im Gegensatz zu Dir, übe ich sehr viel. Nicht weil ich gut wäre oder gut werden will, sondern weil ich schlicht Zeit habe. Dazu viel Freude am Üben. Selber verwende ich den "Practice planner" von http://gregfishmanjazzstudios.com Den kann man dort gratis herunterladen (Rubrik free stuff), habe ihn aber auch noch angehängt. Versuche diesen einmal pro Tag durchzuarbeiten, das hilft mir, mich nicht bei den 1000 Sachen, die ich spielen will, zu verlieren. kindofpractice
Stehen Konzerte an(zur Zeit erstaunlich viel),übe ich ausschließlich diese Stücke. Habe ich Zeit auf Sessions zu gehen,übe ich freies improvisieren in allen Tonlagen.Habe ich Unterricht ,über ich vorher ein paar Tage Technik. Auf deutsch,übe was dir grade Spaß macht,aber übe konzentriert. Alles bringt dich weiter.
Offensichtlich muss ich noch viel lernen, da mir selbst die Fachbegriffe auf dem Planner überwiegend fremd sind.
Das verstehe ich, empfehle aber genau das Gegenteil: Bei wenig Zeit vor allem die empfohlenen Grundübungen machen, denn die hat der Lehrer ja nicht grundlos aufgegeben. Letztlich kommt es auf die Ziele an, die man sich gesetzt hat: - Mitspielen in einem Ensemble - Improvisation - (semi-)professionelle Karriere Für mich war schon sehr früh der letzte Punkt das Hauptziel, deshalb habe ich mir an Tonleitern und Akkordbrechungen "die Lippen wund geübt", ansonsten immer natürlich das anstehende Programm, das bald aufgeführt werden sollte, zwischendurch auch Transkriptionen von Solos bekannter Saxofonisten und spezielle Etüden. Dass ich dabei nicht vollends die Lust verloren habe, lag daran, dass ich einfach "brannte": zu üben, ständig besser zu werden, war mir ein Grundbedürfnis wie trinken, essen, schlafen. Aber wenn einem bereits Punkt 1 reicht, also einfach das Zusammenspiel mit anderen Laien, kann man da einige Gänge runterschalten. Und wenn man nicht so "wahnsinnig" für die Musik brennt und man nicht sowieso übermotiviert ist wie ich damals, dann ist es absolut legitim, sich mit "Spaßstücken" die Freude am Musizieren zu erhalten.
Ich übe das was in der letzten Unterrichtsstunde dran war, davor zum einspielen immer eine andere Tonleiter/arpeggien. Danach was mir noch Spaß macht. Mal eine Stilrichtung auf die ich Bock hab. Zur Zeit probiere ich bekanntes zum playalong zu spielen. Im Schnitt 20min täglich.
Ich übe: -Soundübungen -Tonleitern und Akkorde in Patterns -Etüden/Blattlesen -Schnipsel -Transkriptionen Die ersten beiden Punkte haben die höchste Priorität, der letzte ist als Bonus, wenn noch Zeit ist. Allgemein ist aber gar nicht so wichtig, was man übt, sondern viel mehr, wie. "Schnipsel" heißt, über einen längeren Zeitraum jeden Tag einen Lick - manchmal auch in allen Tonarten - zu üben. Das ist für das Muskelgedächtnis das beste, meine ich, und man kommt in einen meditativen Zustand. Die Pattern lege ich aktuell so an, dass ich eine festgelegte Anzahl an Patterns einen Monat lang in einer Tonart spiele. Dabei ist man aber nicht ganz so sehr in der Musik versunken, da man über die ganze Range übt, es viel abwechsungslreicher ist als die "Schnipsel". Ich übe nichts länger als 20 Minuten am Stück. Gerade bei Soundübungen holt man am meisten für sich raus, glaube ich, wenn man sie als Unterbrechungen einsetzt. Wenn ich also 1-2 Stunden am Tag Soundübungen machen will, mache ich lieber so ca. 15 Minuten Soundübungen alle xy Minuten anderer Übungen. Da wird der Ansatz nicht überstrapaziert und die Aufmerksamkeit ist besser gerichtet. Wenn man eine halbe Ewigkeit Longtones spielt, weiß man sonst irgendwann gar nicht mehr, worauf man eigentlich achten/was man verbessern wollte. Das ist nur mein aktueller Stand, vielleicht hilft es trotzdem? Summa Summarum kann ich dir aber versichern: Man hat immer zu wenig Zeit und zu wenig Konzentration zum Üben, egal wie viel Zeit und Energie man faktisch gesehen hat. Das ist eine Sache der Ansprüche. Oh, ja!
Vor dem Hintergrund würde ich das auch so machen. Lieber die wenige Zeit nutzen für etwas, was Spaß macht, statt sich dann noch mit Sachen abmühen, die dann noch Motivation kostet.