S-Bogen aus Carbon

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von stefalt, 29.März.2015.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich glaube eher, dass das handgearbeitete und eher dickere Material den guten Sound der alten Hörner ausmacht. Auch, dass alles gelötet ist und es viel weniger Stellschrauben hat. Alles aus einem Stück. Das ergibt weniger Mikrospalten zwischen den Teilen. So ist es zwar praktisch, dass man mit den Schrauben an den Klappenkäfigen die Klappenhöhe regulieren kann, aber oft genug habe ich die festgeklebt, weil die Schrauben in den Gewinden mitvibrierten.
     
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  2. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Metall kannst du biegen walzen ziehen stauchen. Bei Verbundwerkstoffen musst du Formen bauen die mehrteilig sind jedoch keine Nähte hinterlassen dürfen. Konisch kann dabei helfen, aber allein die Tonkamine sind schwierig, da sie nicht schön aussehen würden wenn sie nach gesetzt werden.

    Vermutlich würde man ein Korpus nachbauen um ein Ausgangspunkt zuhaben unddannschauen wie sich der Sound zu Metallversion verhält. Und von da aus los legen aber es wird wahrscheinlich viele Schleifen brauchen bis man ein akzeptables Ergebins erzielt.
     
  3. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    loctide ... hilft
     
  4. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Nein, ich auch.

    Das niedrige Gewicht ist wirklich nicht vertrauenerweckend. Die Wandstärke ist sehr gering, wie es scheint.

    Wirklich innovativ fand ich die doppelte Befestigungslösung für den Lagersockel der Oktavklappe: Verklebt und Verschraubt.

    Einfach durch die Wandung des S-Bogens....im Innern war deutlich eine Mutter zu sehen. :meh:

    War vielleicht ein Prototyp:hammer: ?
     
  5. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Bei Mundstücken spielt auch die geometrische Ausgestaltung der Kammern für den Sound, abgesehen vom Saxophonisten, die entscheidende Rolle. Das wird gleichermaßen für die geometrische Ausgestaltung des Korpus mit entscheidend sein. Ist die Frage, worauf "deraltemann" hinwies, ob man produktionstechnisch die Vintage-Hörner in GFK-Technik nachempfinden kann.
    LG, Woliko
     
  6. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Nachtrag: Nur die die Handarbeit ermöglichte damals bis Anfang der 60er Jahre zu wirtschaftlichen Preisen die konisch-parabolisch Form des Korpus. Die ist wohl seitdem heute infolge der industriellen Fertigung zu akzeptablen Peisen nicht mehr möglich. Vielleicht bietet GFK hier wieder eine Möglichkeit?
    LG, Woliko
     
  7. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem


    Eine Innovation muss sich ja nicht in dem Sinn durchsetzen, dass sie das Bisherige verdrängt. Welchen Mehrwert bringt ein Inderbinen-Sax oder ein Schucht-Bogen?

    Ich empfinde es eben so, dass bei Neuerungen erst mal eine reflexhafte Abwehrhaltung erfolgt. Im Saxophonbau gibt es seit Jahrzehnten eine Stagnation was Neuerungen angeht. Schau Dir doch die Werbung an. "Mit hoch f#-Klappe." Seit den 80ern Standard.....ein Doppelarm an den tiefen Klappen ist ja schon revolutionär.....das Saxophon ist gemessen an den technischen Möglichkeiten eine Holzkeule, dessen Griff im Laufe von 160 Jahren mit Leder umwickelt wurde...:(
     
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  8. jb_foto

    jb_foto Ist fast schon zuhause hier


    Das kann alles sein, aber ist bei anderen "klassischen" Instrumenten wie Geige, Posaune, etc. anders?
     
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  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Grau ist alle Theorie...

    Sicher. Und weil es "edler" wirkt als Kunststoff, weil es die entsprechende Fertigung schon gibt (und Erfahrung darin)...

    Hast Du eine Ahnung... (ich arbeite quasi für die Spritzgussbranche...)
    Sollte praktisch auch durch das Vibratosax widerlegt sein. Das ich gerne einmal ausprobieren würde...

    Bei Spritzguss würde ich das unterschreiben, aber ich weiß jetzt nicht, ob CFK nicht sowieso mindestens ein gewisses Maß an Handarbeit nötig ist, deren Kosten dann wieder stückzahlunabhängig sind.

    Würde ich nicht verallgemeinern - es gibt sehr verschiedene Musiker...

    Nö, es wird auch sehr viel über "Eitelkeit" verkauft...

    E-Geige...
    Ist zugegebenermaßen beim Sax schwieriger, denn bei E-Geige und -Gitarre wird ja der komplette Ton "herkömmlich" erzeugt, nur die beim akustischen Instrument "eingebaute" Verstärkung wird durch Elektronik ersetzt (und damit natürlich auch der Klang beeinflusst...). Das geht beim Sax nicht so, weil das ganze Instrument für die vollständige Tonerzeugung nötig ist. Denkbar wäre eine Variante wie bei bei den - wie haben die geheißen? - halbakustischen(?) Klavieren, wo ein Hammer auf "irgendeine" Saite geschlagen hat, womit man die Anschlagdynamik einer Mechanik und das Ausschwingverhalten einer Saite hatte, und das wurde dann entsprechend moduliert. Beim Sax wäre das ein echtes Mundstück, das auf "irgendeiner" Luftsäule sitzt (G?), und die Schwingung wird dann elektronisch moduliert. Problem: den real entstehenden Ton kann man im Klavier leicht auf Unhörbarkeit reduzieren, bei einem Sax eher nicht...
     
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Guter Sound ist relativ und der Geschmack, was gut und was nicht gut ist, unterliegt dem zeitlichen Wandel.
    Im Idealfall schwingt ein Saxophonkorpus gar nicht. Dann bekommst Du den Grundton und nur die reinen Overschwingungen. Der Korpus muss dafür ideal gestaltet sein und genau den Druckänderungen und der Schallausbreitung folgen.
    Das gibt es so nicht weil schon ein einziger Tonkamin störend wirken würde.
    Also gibt es den idealen, schwingungsfreien Korpus nicht. Also kann ich nur die Schwingungen, die auftreten, durch Masse oder Steiffigkeit, entgegentreten. Ersteres ginge über Wanddicke, letzteres über ein sehr steifes Material wie Carbon.

    Im Laufe der Zeit hat sich aber der Klang eines Saxophons, welches als gut klingend bezeichnet wird, geändert. Weg vom reinen Ton und seinen Oberschwingungen hin zu einem eher breiten Spektrum von Frequenzen. Das gibt dem Saxophon eine größere wahrnehmbare Lautstärke. Daher klingen moderen Saxophone eben anders als alte Instrumente.

    Mit einem Carbonsaxophon, sofern es denn vernünftig gebaut würde, käme ich wahrscheinlich wieder in Richtung Vintageklang. Für diesen gibt es eine kleine Fangemeinde, die sicherlich auch viel Geld für ein Instrument hinlegen würde. Aber zum einen gibt es noch viele alte Saxophone auf dem Markt, die eben auch alt klingen, zum anderen schätze ich den Fertigungsaufwand für ein Carbonsax als nicht unerhelblich und wenig automatisierungsfreundlich ein. Damit würde es teuer.

    Aber: wer vertreibt denn den Carbon-S-bogen und was soll er kosten? So etwas müßte günstig zu fertigen sein und auch zu einem konkurenzfähigen Preis (zu Gloger, Schucht usw.) zu vertreiben sein. Je nach Preis würde ich das gerne ausprobieren.
     
  11. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Auf der Musikmesse konnte ich mt einem schweizer Hersteller von Carbon Bögen plaudern.
    War sehr aufschlussreich.
    Der Preis für ein Tenorbogen lag glaube ich bei ca. 800€ was deutlich weniger ist gegenüber einem Schucht Bogen für ca. 1200€.
    Ein anderer Hersteller zeigte mir einen extrem leichten und dünnwandigen Carbon Bogen.
    Der Preis war noch nicht bekannt.
    Dieser Hertsller stellt übrigens schon seit Jahren ausgezeichnete Carbon Geigen und Celi her.
    Ein Saxkorpus ist in arbeit.

    Warten wir mal ab was kommt......

    kokisax
     
  12. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

  13. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Dann plädiere ich wieder mal für den Betonquader mit Saxkonus und Tieflader. Da schwingt dann fast nur noch Luft und kaum noch Korpus :)

    antonio
     
  14. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Wobei es ein E-Sax seit den 80er (?) gibt, hat sich nur nicht durchgesetzt, evtl. weil die Saxer so konservativ... :duck:
     
  15. Harald

    Harald Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab ihn auf der Messe gespielt. Hat mich nicht überzeugt, sehr leicht, nicht nur vom Gewicht her sondern auch von der Ansprache. Zu leicht fand ich, irgendwie zu "glatt". Hat mir nicht gefallen.
     
  16. Rick

    Rick Experte

    Hallo kokisax!

    Mir reicht's! Dafür bekommt man teilweise schon zwei komplette Hörner, die auch nicht schlechter klingen werden... ;)

    Auch so in dem Bereich - absurd hoch für keine wesentliche Verbesserung, wohl eher was "für den Herrn von Welt, der sonst schon alles hat". :cool2:

    Wenigstens gibt's mal wieder eine kleine Neuigkeit. Bis jetzt haben mich Hörner aus alternativen Materialien ungefähr so überzeugt wie Plastikblätter... :bored:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  17. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @Rick,
    ich wollte nur zeigen, dass die neuen S-Bögen aus Carbon durchaus konkurrenzfähig im Vergleich zu vorhandenen "High End" Produkten sind,
    obwohl sie noch nicht industriemässig hergestellt werden.
    Ob sie den Preis dann wert sind, muss jeder für sich entscheiden.....

    P.S. Ich bin von meinen "Plastikblättern" überzeugt !

    Gruss
    kokisax
     
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  18. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    also Carbon macht hier auch optisch Sinn auch Armid. Ein schwingfähigen Körper zu gestallten dürfte ein Herausforderung werden.
    Verbundwerkstoffe haben andere Elastizitätmodule und schwingen grundsätzlich anders.
    Das wiederum kann natürlich auch zur Soundgestaltung wesendlich besser beeinflusst werden als bei einem gezogen, gewalzten Matrial in konstanter Materialstärke.
    Ich bin da genauso gespannt wie koki....
     
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  19. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Tschuldigung für OT...

    Was Du verlinkt hast, ist ein Midi-Sax. Dahinter hängt kein Verstärker, der den Klang des Instruments elektronisch verstärkt, wie bei den von mir angeführten E-Geigen und -Gitarren, sondern ein x-beliebiger Synth.
     
  20. Rick

    Rick Experte

    So ist es. Ich habe ja auch nur meine subjektive Einschätzung geäußert.

    Und ich wäre froh, endlich einmal ein über Wochen beständig optimales Blatt zu haben...
    Habe ich aber noch nicht erlebt, selbst die Plastikblätter habe ich irgendwie relativ schnell abgespielt.
    Glückwunsch all jenen, die es anders erleben!

    Schöne Grüße,
    Rick
     
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