Hallo zusammen, neulich ist mir etwas seltsames passiert: beim weiter rein drehen vom Mundstück ist mir der S-Bogen von meinem Tenor SA80 II (ca. 1987) nach unten abgebogen - ist euch schon einmal ähnliches passiert? mein SaxDoc hat es zwar innerhalb weniger Sekunden mit einem Hebel wieder richten können - allerdings finde ich es doch seltsam, dass das so ‚leicht‘ passieren kann. Hat hier jemand mal Erfahrung damit gemacht? Liebe Grüße
Schau mal hier im Forum unter dem Stichwort "Pulldown". Ist wohl nicht so unüblich, auch wenn es mir selbst noch nicht passiert ist.
Das kann sehr schnell passieren. Vor Allem, wenn der Kork nicht ausreichend gefettet ist und das Mundstück ohnehin stramm auf dem Kork sitzt. Deshalb den Kork immer gut einfetten und nach Möglichkeit das Mundstück auf den Bogen stecken bevor dieser auf das Sax gesteckt wird. Beim Nachstimmen gehts dann allerdings nicht anders... SlowJoe
Gut fetten wurde ja schon gesagt. Wichtig: Beim Drehen immer mit der linken Hand direkt im Bereich hinter dem Mundstück dagegen halten. Es entstehen so keine langen Hebelarme und deren entspr. Hebelkräfte. Lg Wuffy
Passiert, wenn man das Sax am Korpus festhält und das MPC auf den S-Bogen drückt. @Wuffy hat's schon beschrieben. Cheerio tmb
Doch. Ich nehme mittlerweile immer den S-Bogen ab, auch zum Nachstimmen. Ist mit geübtem Handgriff nur eine Sekunde langsamer. Nach den ersten Erfahrungen mit unterschiedlichen S-Bögen ist mir vor allem bei meinen alten Kannen der Wert eines intakten Bogens bewusst geworden.
Im Gespräch mit Tino Schucht kamen wir auf das Thema Pulldown und er bestätigte was ich auch schon erlebt habe, daß ein gerichteter S-Bogen gerne danach anders klingt und sich in seinen Spieleigenschaften verschlechtern kann. Ich persönlich würde einen S-Bogen bei leichtem Pulldown , wenn Klang, Intonation und Ansprache gut sind, nicht nochmal richten lassen (ich hatte so einen Fall leider schon).
Aus eigener Erfahrung: am Klang hat sich nichts geändert, an den spieleigenschaften schon, nicht pauschal schlechter, aber anders. Ich würde dies sofort reparieren, schon weil ein leicht ovalisierter s-bogen durch die verformung viel anfälliger wird für weitere Verformungen. Je nachdem, wie stark der pull-down war, käme bei mir dann auch eine Verstärkung oder strebe dran, die den Bogen stabilisiert.
Dann hast du Glück gehabt. Ich kenne einige Fälle wo sich Klang und Anpsprache und auch Intonation zum Negativen verändert hat nachdem sie gerichtet worden sind. Insofern muss man sehr genau überlegen, ob man das riskieren will. Für das eine Horn suche ich jetzt schon ein Weilchen deswegen nach einem Ersatzbogen, der so spielt wie es vor der "Reperatur" war.
Bei allem, was du beschreibst, lässt du unbedacht, dass der Bogen schon durch den pull-down gegenüber dem ursprungszustand verändert ist. Eine Reparatur ist jetztlich der Versuch den originalzustand wieder herzustellen. Es ist also nicht die "reperatur" Ursache der veränderungen, sondern der pull down. In meinem Fall habe ich 2 gleiche instrumente, fast gleiche Seriennummer, beide vom gleichen saxdoc überholt. Die Bögen sind durchtauschbar. Einer ist repariert (von HWP) und hat eine stütze wie ein nw1 conn, der andere nicht. Kein Unterschied mehr.