Satin Silber - wie reinigen?

Hi,
ich habe da ein älteres Saxophon gekauft. Es ist in Satin Silber. Welches Mittel soll ich da nehmen. Silbermilch?

 

Ich würde sagen, es hängt davon ab, wie stark es Angelaufen ist.
Sollte es ganz schwarz sein, dann würde ich dir ein flüssiges Silberbad empfehlen. Dafür müsstest du es allerdings auseinander nehmen.
Sollte es nur etwas angelaufen sein, würde ich dir entweder ein gutes Silberpoliertuch oder eine Silberpolierpaste empfehlen. Die Paste hat den Vorteil, dass sie nicht überall hinläuft. Bei einer Milch hast du dann evtl. Stellen, wo du sehr schlecht drankommst um sie wieder weg zu polieren.
Nimm auf jeden Fall Produkte, die einen Anlaufschutz mit drin haben. Das verhindert das schnelle Anlaufen. Lass es nach dem Polieren nicht immer im Ständer stehen. Es läuft so schneller an. Der Schwefel der in der Luft ist (und das ist er überall) bildet eine dünne Silbersulfidschicht auf dem Silber. Dies passiert auch im Koffer, aber dort geht das normalerweise langsamer.
Denk immer daran, je öfter du das Sax polierst, desto mehr Silberauflage nimmst du runter. Bei alten Saxen ist es nicht ganz so tragisch, die hatte noch eine richtig dicke Silberschicht drauf, aber bei den Neuen bist du da schon schneller am Messing angekommen.

 

@Carlos
Also unter "Satin-Silber " stelle ich mir jetzt mal eine matte Versilberung vor. ( Wie gesandstrahlt )
Da empfehle ich "Wienerkalk". Der ist Puderförmig , läuft Dir nicht in alle Ritzen ( falls Du das Sax nicht zerlegen willst )
und lässt sich mit einem Borstenpinsel abbürsten , falls doch irgendwelche Reste in unzugänglichen Stellen hängen bleiben, und ist für matte Versilberungen gut geeignet. Allerdings hat das Zeug keinen Anlaufschutz, und der ist , wie Mos schon sagte, nicht ganz unwichtig , wenn Du nicht alle paar Monate von vorne anfangen willst
Grüße
Benjahmin

 

@carlos

Wie bei vielen Dingen gibt es keine pauschale Patentlösung.

Bei modernen Instrumenten ist die Versilberung sehr dünn, da muß man arg vorsichtig sein, damit man nichts durchreibt.

Bei älteren Instrumenten, insbesondere bei den meisten amerikanischen Vintages ist die Versilberung aber so dick, daß man nicht so vorsichtig sein muß. Nach meiner Erfahrung (einige hundert Instrumente dieser Art) gibt es aber Unterschiede, wie schwer sich die Oxidation lösen läßt. Ich vermute, daß dies zum einen mit der Art der Silberauflage zusammenhängt und zum anderen davon abhängt, wie das Sax gelagert war (Keller, feuchter Schuppen etc.).

Eine schonende und gleichzeitig sehr intensive Reinigung erreichst Du mit Hagerty Silver Foam Paste.

Ich verwende meistens Autosol Chrompolish (Autobedarf), welches ich auf einen feuchten!!! Schwamm (die weiche gelbe Seite eines kleinen grün-gelben Putzischwamms ) gebe. Damit bekommt man den schönsten Hochglanz.

Bei einigen Instrumenten ist die Oxidation wie eingebrannt. Da mache ich die bekannte schonende elektrochemische Vorreinigung (heißes Wasser, Alufolie, Natriumcarbonat). Nachdem Korpus und Mechanik darin "gebadet" wurden, bekommt man den Rest problemlos mit Hagerty oder Autosol runter.

Vor dem Baden in Soda legt man den Korpus und S-Bogen sinnvollerweise in heißes Wasser mit Essigessenz ein. Der Essig löst sämtliche Peke (Grünspan etc.) innen im Korpus auf. Wenn man dann mit einer Flaschenbürste mit Autosol und anschließend mit Spüli durchzieht, ist der Korpus innen perfekt sauber und ganz glatt.

Schöne Grüße

kingconn