Saxdocmangel

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Till098, 9.August.2025.

  1. Till098

    Till098 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi,

    mir ist so auf der Suche nach Reparaturbetrieben in der Nähe klar geworden: Saxdocs U40 gibt es quasi nicht, die verbliebenen sind Teilrentner oder kurz davor.

    Ist das nur meine Sicht hier bei mir im deutschen Südwesten, oder ist das tatsächlich eine Entwicklung, dass die Zahl der Saxdocs künftig deutlich abnehmen wird?
    Und wenn ja, was tun?
     
  2. tehjay

    tehjay Schaut nur mal vorbei

  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hier in meiner Gegend gibt es auch keinen U40, auch nicht U50. Bei Blech sieht es ähnlich aus.
    Aber, keiner hat nen Lehrling. Gibt es keine oder wollen die Meister nicht?
    Ich weiß @Toko hat lange ausgebildet, nur was aus denen geworden ist, weiß ich nicht.

    Wäre ich so 20-25 würde ich auch eher was anderes machen wollen. 40Std hast du keine, die dicke Kohle wirst du auch nicht verdienen, mir fehlt die Geduld für diesen Fummelskram...
    Dann käme ja irgendwann die Frage nach der eigenen Werkstatt, dem Laden... Mit den heutigen Auflagen und Kosten, den Risiken für die Existenz bis 67/70 mein auskommen zu haben und eine Familie finanzieren zu können. Der ganze papierkram hintendran ist so gar nicht meins... für mich war das nix. Ich kann da die Jugend verstehen, die eher Bürojobs machen wollen oder gleich studieren (nur, irgend wer muss sich auch zukünftig die Finger schmutzig machen)
    Heute sieht das anders aus, nur mit Ende 50 lohnt das nichts mehr. Da bleiben mir nur Workshops, selbststudium und... der Weg zum saxdoc.
     
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  4. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Da sagst du was- gut ich rede da ja aus der Sicht der Schweiz. Aber ich frage mich, ob dann der wohdurchdachte und gelenkige Roboter wirklich den Raccord an meinem Ablauf unter der Spüle händeln kann. Wahrscheinlich wird dann dessen Algo gleich einen Neubau der Hütte auslösen wollen :)

    Mit den "Saxdocs" sieht es hier in etwa ähnlich aus. Immerhin kenne ich einen Instrumentenladen wo die Tochter nicht im Büro, sondern an der Werkbank sitzt. Alle andern welche ich kenne, sind 50+ (und alles Männer :))
     
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  5. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Also toko bildet aus und das auf offensichtlich sehr hohem Niveau.
    Aber wo die Menschen nach der Ausbildung hin gegangen sind. Keine Ahnung..
    Nicht alle jungen Leute wollen den vermeintlich einfachen Weg ins Büro gehen...
    Vielleicht liegt es an der Elterngeneration, die von ihren Eltern gelernt haben das man es geschafft hat wenn man im Büro arbeitet ...
     
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  6. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    zumindest →eine, die u.a. mal bei Toko arbeitete, ist dem Handwerk treu geblieben
    Ist ja auch nicht mehr so leicht, bei den ganzen Auflagen und Aufwendungen, ein Geschäft aufzubauen bzw. zu erhalten.
    Die Kollegen hier meinen, Arbeit gäbe es in Hülle und Fülle, wenn alleine hier in Town mind. 1-2 Leute auf der Blechseite hinzukämen (da wären die letzten beiden Pensionäre abgedeckt),
    dann gäbe es immer noch - zu viel Arbeit für jeden.
    Aber es gäbe wenig Interesse beim Nachwuchs, dazu kommen haptische Schwierigkeiten in den mechanischen Grundfertigkeiten, es fehle das Engagement - sich mal "Mühe zu geben" und auch über einem Problem,
    was nicht alltäglich sei, zu grübeln und zu tüfteln (Phantasie und Vorstellungsvermögen), auch mal was zu probieren bzw. was zu riskieren.
    Die Interessenten bzw. Praktikanten gaben immer zu schnell auf.
    Das ist nur eine sehr subjektive Betrachtung meinerseits, bitte nicht verallgemeinern, und nur zutreffend auf meine Umgebung.
    Paco
     
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  7. Gelöschtes Mitglied 16158

    Gelöschtes Mitglied 16158 Guest

    Akademische Berufe erledigt in Zukunft die KI.
    Die Wohnung staubsaugen, waschen und das Sax reparieren, muß dennoch jeder selbst ;-)
     
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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Sieht hier ähnlich aus. Im Umkreis gibt es mind 3 Blechmeister und einen für Holz (die mir bekannt sind!). Alle sind völlig aus-/überlastet, die Blechner machen Saxophone mit, 3 von 4 werden in den nächsten 5 jahren in den Ruhestand gehen und es gibt m.W. keinen Nachfolger. Ziehe ich den Umkreis mal großzügig etwas weiter, steigt die Zahl, meistens im Blech, aber das Problem ändert sich nicht.... keine Nachfolger.
     
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  9. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Das wird eine Enttäuschung für dich werden.
    Der Ki fehlen grundlegende Fähigkeiten der Ingenieurswissenschaft...
     
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  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Der Fachkräftemangel wird generell immer mehr..

    Auch finden Selbstständige immer seltener einen Nachfolger bzw. Nachfolgerin.
     
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  11. Till098

    Till098 Kann einfach nicht wegbleiben

    Die Debatte um KI wird anderswo ja gut geführt.

    Repair-Café setzt voraus, dass fachkundige da sind.

    Ich wäre froh, wenn sich in den größeren Städten Musikgeschäfte mit Reparaturabteilung langfristig halten können.

    Ich glaube aber, dass man mehr und mehr kleinere Arbeiten auch selbst durchführen können sollte, man sollte die ersten Erfahrungen aber vielleicht am günstigen Instrument sammeln... was meint ihr?
    Ich liebäugel gerade auch deswegen mit einem Thomann Sopran
     
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Na, da besorg dir doch eher ein preiswertes Vintage-Sax.
     
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  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das braucht dann keinen saxdoc???
     
  14. Till098

    Till098 Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich würde gefühlt einem geschichtslosen China Masseninstrument im Zweifel leichter den Todesstoß geben als einem schönen Vintage :smile:
     
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  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Redest du von einem gebrauchten Thomann-Sopran?

    Ich hatte früher einen guten 2-tägigen Reparaturworkshop bei @Toko .

    Notdürftig bekäme ich meine Saxofone ans Laufen, aber es wäre zumindest bei mir temporärer Pfusch.

    Die erforderlichen Fähigkeiten und Erfahrungen eines Holzblasinstrumentenbauers werden meines Erachtens unterschätzt.

    Ich kenne mit fast 65 Lebensjahren noch genügend “jüngere” Saxdocs und bin da zumindest meinerseits optimistisch.
     
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  16. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte mich mit einem Saxdoc mit eigener Werkstatt zu den Berufsaussichten unterhalten. Das Gehalt eines angestellten Holzblasinstrumentemachers zum Berufseinstieg nach der Ausbildung liegt im Bereich des Mindestlohns. Vielleicht ist das in Ballungsräumen auch etwas höher. Mal ehrlich, das mache ich doch nur, wenn das mein absoluter Traumberuf ist. Jeder andere wird sich fragen, warum er die Ausbildung überhaupt auf sich nehmen sollte. Attraktive Bedingungen sehen anders aus.
    Entgegen dem allgemeinen Trend hat sich östlich von München eine junge Handwerksmeisterin selbständig gemacht.

    https://instrumentenwerkstatt-schindlbeck.de/
     
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  17. ppue

    ppue Mod Experte

    ???

    Na, es braucht eben eine Überholung und eine solche will @Till098 doch üben. Was soll er sich denn ein funktionierendes Instrument kaufen?

    Meine Tochter spielt übrigens seit 15 Jahren ein billiges China-Sopran. Da ist immer noch nichts dran.
     
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  18. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Nun dies ist eine sehr pauschale Aussage.

    Meines Wissens hängt es stark von der Region und Größe des Betriebs ab.

    https://www.azubi.de/beruf/ausbildung-holzblasinstrumentenmacher/gehalt

    https://www.steuerklassen.com/gehalt/holzblasinstrumentenmacher/

    https://www.ausbildungskompass.de/berufecheck/beruf/holzblasinstrumentenmacher
     
  19. Till098

    Till098 Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich will das Können von gelernten Instrumentenbauern nicht in Frage stellen, ich werde die Qualität selbst nicht erreichen.
    Aber was soll der Ausweg sein, wenn das Saxophonisten zu Saxdoc Verhältnis immer kleiner wird? Zu Sopranblockflöte wechseln? Neukauf statt GÜ?
     
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  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wenn du gerne handwerklich arbeitest und geschickt bist, ist es vielleicht eine Option.

    @Wuffy und @tomaso sind hierzu positive Beispiele. Beide haben aber enorme Erfahrungen ansammeln können.

    Ich kann nicht gut erinnern, bei einem Kollegen erstmals in sein Haus betreten zu haben und er mir erzählte, dass er alles selber gemacht hatte. Mein undiplomatischer spontane unkontrollierter Kommentar war: "Das sehe ich!"

    Ich kenne natürlich auch viele positive Beispiele in meinem Bekanntenkreis!

    Ich bin mir sehr sicher, dass du immer einen fähigen Saxdoc finden wirst.

    Mir ist es wichtiger meine beschränkte Zeit für die Musik nutzen zu können.
     
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