Saxophon spielen im (neuen) Reihenhaus: Schallschutz ok?

Hallo zusammen,
momentan überlege ich mir mir ein neues Reihen(mittel)haus zuzulegen.
Das ganze ist vom Bauträger in Projektierung, ein Reihenendhaus kostet mehrere 10k EURO mehr.

Nun die Gedanken zum Schallschutz und ob es mal mit den Nachbarn Ärger geben könnte...ich mag mich nicht auf >10 Jahre verschulden und dann über Jahre vorhersehbaren Ärger mit den Nachbarn haben.

Laut Baubeschreibung werden "optimale Schalldämmwerte durch zweischallig gemauerte Haustrennwände" gegeben sein.

Das ganze ist nicht unterkellert, eine Übekabine mag ich schon aus Platzgründen nicht im vornherein einplanen, wäre nur eine Notlösung wenn es Ärger mit dem Nachbarn gibt.

--> Spielt von Euch jemand Sax in einem neueren Reihenmittelhaus mit zweischalig gemauerten Hauswänden?
--> Hört Euch der Nachbar sehr?
....bzw. hört ihr den Nachbarn?
--> Geht aus Schallschutzgründen die Empfehlung zum Reihenendhaus; Dann könnte ich ja Richtung Außenwand spielen.

Gegoogelt hab ich schon mal: Es kommt wohl auch sehr darauf an, dass die Ausführung gut gemacht ist. Eine Verbesserung wäre grundsätzlich ein Keller, daraus wird in dem Fall aber nix.

Bin wie immer über alle Hinweise dankbar!

Dan


Achja: Momentan wohne ich im sehr hellhörigen Altbau, habe tolerante Nachbarn, übe aber maximal bis 20:00.
Beim Eigenheim würde ich schon gerne bis 21:00, max. 22:00 üben ohne zu Wissen, dass es jemanden massiv stören könnte.

 

Hi Dan

Hatte eine Doppelhaushälfte. Die Hälften waren Wandtechnisch getrennt.
Jedoch kann jede unachtsam verwendete Kelle Speiss ne Schallbrücke schaffen ! Desweiteren sind meißt die Fundamente durchgegossen, erst recht bei Reihenhäusern. Ebenso die Dachstühle sind fast nie Schalltechnisch voneinander entkoppelt, sowie auch oft z.B. Klinkeraussenverschalungen oder Putzfassaden durchgehend erstellt werden.

So gab es bei mir natürlich dann doch Probleme .

Bei allen Versprechungen des Exposee rat ich dir, glaub das erst mal nicht !

Den Supergau hab ich in der Nachbarschaft verfolgt. Häuser wurden nachträglich versucht Schalltechnisch zu trennen welches einen Aufwand von mehreren zehntausend Euros verursachte und zwei verfeindete Nachbarn.

Besser freistehend und auch dann gibts immer noch Erbsenzähler die meckern es wäre laut.

l.g. Peter

 

Ist bei mir auch so. Wandaufbau zwischen den Häusern besteht aus 1xBackstein-Isolation-1xBeton auf unserer Seite.

Diese Schalldämmung ist gut, aber nicht das Maximum. Man hört mich drüben, ich höre hier Fagott und Bass von drüben. Glücklicherweise ist gegenseitige Toleranz gegeben, da beide Seiten spielen.

Ausserdem ist der Dachstuhl akustisch nicht getrennt und auch die Fundation nicht. Über den Dachstuhl kommt aber ganz sicher viel mehr.

Will man wirklich Ruhe haben, gibt es wohl nur die Übekabine - es sei denn, man toleriert sich eben. Was bei einem Reihenhaus ohnehin Bedingung ist, sonst wirds bald ziemlich ungemütlich...

LG
antonio

 

Hi Dan,

im Moment erlebe ich das Üben in einem Reihenhaus. Es liegt in Spanien und hier sind die Häuser wirklich sehr hellhörig.

Man hört natürlich das Üben. Jeden Tag setze ich mich raus auf die Terrasse und spiele (nicht Üben) und die Nachbarn finden es toll und kommen extra von der Straße her.

Du kannst immer Jemanden auf die Füße treten, auch wenn man nichts hört. Ich übe maximal 30min am Tag im Haus (weil die Übungen sich wirklich nicht gut anhören) und das zu zivilen Zeiten.

Rede am besten mit Deinen Nachbarn: Versuch rauszufinden, wann es Ihnen zeitlich garnicht passt und ignoriere jeden hartnäckigen Widerstand... Du darfst rechtlich 2 Std. pro Tag saxen zu bestimmten Zeiten.

 

Man kann Reihenhäuser nie so trennen, dass der Nachbar ein Saxophon nicht hören kann. Auch bei einem Reihenendhaus wird das Problem bestehen.
Wir haben in einer Doppelhaushälfte gewohnt, da hat man zwar wenig, aber doch was vom Nachbarn gehört.

Also entweder ein freistehendes Haus kaufen oder einen extra Probenraum anmieten ... dann klappts auch mit den Nachbarn

 

Man kann durchaus einen einzelnen Raum mit einer "Raum in Raum"-Konstruktion, wie sie oft bei Tonstudios angewendet wird, perfekt isolieren.

Das ist ein gewisser Arbeitsaufwand und muss akribisch gebaut werden. Vom Materialaufwand sollte es aber mit ein paar tausend Euro machbar sein. Plus Arbeitszeit natürlich. Dann ist alles dicht.

Ich kann mich erinnern, das es hier zu so einer Konstruktion schon mal eine Thread gab.

 

Das sind unverbindliche Werbeaussagen. Optimal vermutlich nur im Hinblick auf das Kosten / Leistungsverhältnis des Bauträgers.
Lass Dir verbindliche Garantiewerte geben, für das Schalldämmmass zwischen den Häusern. Das ist eine physikaliche messbare Größe.
Ebenso wichtig wären verbindliche Aussagen zum baulichen Wärmeschutz. Gibt es einen Nachweis? Wird die EnEV 2009 eingehalten? Ein guter Wärmeschutz ist auch ein guter Schallschutz, in der Regel.

 

Hallo, das habe ich auch immer gedacht. Ein Freund von mir (selbständiger Schalldämmungsexperte im industriellen Bereich) hat mich eines Anderen belehrt. Eine Wärmedämmung sei laut ihm zwar besser als nichts, aber wahre Schalldämmung bringe nur Masse/sprich Materialien mit hoher Dichte.

Ich habe im freistehenden Haus in einem Kellerraum (allerdings ebenerdig, da das Haus am Hang steht) geübt und bin sowohl von der eigenen Familie als auch von den Nachbarn gehört worden. Dann habe ich Tür, Fenster und Wände gedoppelt und gut war´s. Die Nachbarn haben sogar gefragt, warum ich nicht mehr saxe.
LG Thomas

 

Wir haben vor Jahren ein Haus gekauft, das vom Vorbesitzer an ein anderes angebaut werden musste. Freistehend zu bauen wurde ihnen damals nicht gestattet.

Die Wände des neuen Hauses wurden separat hochgezogen. Allerdings gibt es zwischen den Dachstühlen Verbindungen.

Zwischen dem Übungsraum, der sich unter dem Dach befindet, und der Hauswand befindet sich noch ein weiterer Raum.

Trotzdem kriegen es die Nachbarn mit. Da sie keinen Kontakt mit uns wollen, weiß ich nicht ob es sie stört.

Ich habe aber aus früheren Erfahrungen in Mietwohnungen gelernt und halte mich an einigermaßen vernünftige Zeiten. Z.B. ist nach 21:00 Uhr grundsätzlich Schluss.
Wobei ich sowieso viel zu wenig übe.

Die Nachbarn oberhalb von uns wohnen ca. 50 m entfernt in einem freistehenden Haus. Sie beklagen sich immer warum ich nicht bei offenem Fenster übe. Sie würden gerne mehr hören, weil ihnen sehr gefällt was und wie ich spiele. Schön, dass es auch so etwas gibt.

Aber zurück zum Thema: Reihenmittelhaus könnte rein musikalisch kritisch sein. Wenn nur ein Nachbar schräg macht, kann es schon sehr anstrengend werden.
Denn 100% Schallschutz innerhalb von Reihenhauszeilen? Ich glaube nicht, dass so etwas bei Neubauten berücksichtigt wird.

Lg
Mike

 

Ich würde auch sagen, einen Raum akustisch behandeln, und dann sollte es kein Problem sein. Wir spielen in unserem Reihenmittelhaus regelmäßig bis 22 Uhr, und es stört keinen. Es dringt wirklich kaum was aus dem Studio nach außen, und wir können den ganzen Tag spielen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben...
LG Juju

 

Ein Freund von mir von in einem Reihenendhaus. Er spielt aber in dem Raum, der zum Nachbarn zeigt. Sie hören vieles mit. Ich glaube, dass gerade die tiefen Töne durch die Wände ins Fundament oder durch das Dach bis zum Nachbarn vordringen. Abhilfe könnte schon eine halboffene Übekabine schaffen, die von innen mit Dämmstoff den Schall dämpft. Du kannst es einmal einfach ausprobieren indem du einen großen Karton mit Polstern oder Kissen von Gartensitzmöbelns auskleidest und dann darein spielst. Das bringt schon etwas.
Gruß
Prislop

 

Anmerkungen zur Bauausführung: Reihenhäuser müssen grundsätzlich schalltechnisch getrennt ausgeführt werden, werden sie aber selten!

Grundsätzliche Anforderungen:
1. Bodenplatte muss sauber getrennt werden!!!!
2. 2-schaliges Mauerwerk
3. Mauerwerk zum Nachbarn mit "schweren" Steinen, wie KS, etc.
4. Weiche Trennlage zwischen den Häusern (Mineralwolle, etc.)
5. Dachstuhl kann nur dann sauber getrennt werden, wenn die Trennwände über Dach gezogen sind, ist aber praktisch nie!
6. Die Bauausführung im "zwischenhäuslichen" Bereich ist peinlichst zu überwachen!!!!
7. Da die Außenwände häufig "leicht" ausgeführt werden (geringere Masse dämmt die Wärme gut, lässt den Schall aber durch!), kann auch über die Außenwände eine Schallnebenwegsübertragung stattfinden!!
8. Ergänzende Maßnahmen: Vorsatzschalen zu Trennwand, etc.

Grundproblem: Wenn dein Nachbar sich daran stören will, dassde übst, stört er sich daran. Da hilft auch kein "Ich bin im Recht!"

Empfehlung:
Freistehendes Haus oder Überkabine.

Viele Grüße
B.

 

Genau so ist es!

Wenn du einen Dauernörglernachbarn erwischt hast, wird er immer etwas finden um sich zu beschweren.

Z.B. wenn er dich nur mit einem Instrumentenkoffer ins Haus gehen sieht, wird er ab da immer etwas hören, egal ob du spielst oder nicht.

Lg
Mike

 

Danke für die vielen Antworten!

....das Thema Nachbarn betrifft wohl auch >90% der Community.

Was ich so ziemlich einhellig mitnehme ist:
"Freistehendes Haus oder Überkabine"
...sofern ich sicher keinen Ärger mit den Nachbarn bekommen mag.


Werde mich jetzt nochmal mit freistehenden Häusern befassen und weil mein Wunsch nicht allzu akut drängt evtl. noch etwas sparen.

lg Dan

 

Ich wohne im Reihenendhaus und übe im Raum vom Nachbarn weg.

Mein Nachbar hört fast nichts.