Saxophon - Wertanlage

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von SaxFrange, 11.April.2021.

  1. Rick

    Rick Experte

    Das wurde in einer Terra-X-Sendung vor einiger Zeit angesprochen, es ging darum, dass manche Experten meinen, dass die Stradivaris bald qualitativ abbauen würden, dass ihr "klanglicher Zenit" erreicht sei und sie irgendwann nicht mehr normal spielbar wären.
    Mehr habe ich jetzt auf die Schnelle nicht zu bieten - außer einem Bericht des Bayerischen Rundfunks über Vergleichstests "modern gegen alt", der ebenfalls die Frage aufwirft, ob mehrere Jahrhunderte alte Instrumente wirklich dem Preis entsprechend besser klingen:
    Mythos oder Wahrheit - Stradivari & Co: Klingen alte Geigen wirklich besser? | Klassik entdecken | BR-KLASSIK | Bayerischer Rundfunk
     
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  2. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe ein Yts-62 Purple Logo, das 25 Jahre nur im Koffer lag einem Bekannten abgekauft, sah aus wie Neu und spielt noch immer tadellos.
     
  3. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Die einzig beständig im Wert steigende Anlage ist das eigene spielerische Können. Üben vorausgesetzt.
     
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  4. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    @Rick
    Ich danke dir und ergänze noch um zwei Links, auf die ich im Kontext stieß und in denen ebenfalls vom Abbau der Instrumente gesprochen wird.

    Da wird gesagt, "dass die Instrumente mit zunehmendem Alter unspielbar werden", was ich mir bezogen auf einzelne bis viele natürlich sehr gut vorstellen kann, und "die sollen langsam aber sicher ihren Zenit überschreiten". Was "langsam" auf eine Zeitspanne bezogen bedeutet, wird nicht näher erläutert, aber die von dir erwähnte Verschlechterung der Instrumente liegt scheinbar näher, als ich erwartet hätte. Es bleibt also spannend, wie lange die Instrumentenwahl der Virtuosen:innen noch auf die aktuell verwendeten, alten Geigen fallen wird und der Zenit soweit überschritten sein wird, dass auch bei Verfügbarkeit von Instrumenten von Stradivari, Amati und Guarneri ganz überwiegend bevorzugt zu jüngeren, jungen oder neuen Geigen gegriffen wird. Der Verfall dürfte aber auch von Instrument zu Instrument sehr unterschiedlich sein, je nachdem welchen Bedingungen es über die Jahrhunderte ausgesetzt war.

    https://www.br-klassik.de/aktuell/n...ng-konservieren-guarneri-amati-geige-100.html
    https://www.deutschlandfunkkultur.d...und-bellt.2177.de.html?dram:article_id=439580

    PS: auch Mozarts "original-erhaltene Geige" sieht noch tippi toppi aus und ist scheinbar noch gut spielbar. Sie wird aber auch sorgsam gehütet und ein Vergleich mit modernen Geigen verbietet sich aufgrund Originalzustand, der sich von modernen Geigen wie auch von üblicherweise modernisierten Stradivaris & Co. wie oben erwähnt unterscheidet. Mann müsste sie also mit alten oder neuen "Barockviolinen" vergleichen oder zu einer modernen Geige umbauen. Letzteres verbietet sich selbstverständlich.
    https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/dieser-mann-spielt-mozarts-konzertgeige-100.html
     
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  5. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    Das finde ich auch.
    Wie immer kommt es auf die individuelle Gegebenheit an. Die Historie ist wichtig.

    Die angebotenen tollen Namen werden selten ohne Grund verkauft.

    Da hat jemand mehrere Mark 6 und sucht sich das beste raus. Es hat auch sicher jeder von großen Schwankungen bei Conn und Martin u.a. gehört.

    Bei dem Toneking 40 Jahre, das ich aus gepflegter 1. Hand vor kurzen bekam, bin ich begeistert. 5 Jahre lag es im Koffer bis es die Welt wieder erblickte.
    Der Preis 1977 über 3.000, 00 DM
    Nach der kmpl. Überholung vom absoluten Spezialisten ist es mir genauso viel (1.500,00€) wert.
    Darunter würde ich das nicht mehr hergeben.

    Es braucht noch viele Jahre um den Saxophonklang zu bekommen. Mit
    dem OttoLink Vintage6* habe ich heute
    Frischluft eingetaucht.
    An diesem tollen Horn werde ich reifen.

    https://www.dropbox.com/s/nfjk1z3lyba1jsk/klangbeispiel tk mit otto link vintage6.mp4?dl=0

    VG.Friedrich
     
    Zuletzt bearbeitet: 24.Mai.2021
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  6. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Einen Grund gibt es immer. Die Frage ist, ob das Instrument der Grund ist.

    Ich habe zum Beispiel von einem französischen Saxer ein MK VI gekauft. Zum damals marktüblichen Preis
    von 4000 DM, also etwa 1850 €. Er verkaufte das Instrument weil ihm sein Arzt erklärt hatte dass er, falls er seine
    Erkrankung überlebt, jedenfalls nie wieder Saxophon spielen können wird. Meine Bekannten - z. T. auch Saxer - haben
    mich damals gefragt wie ich nur einen solchen Wahnsinnspreis für so eine alte Gurke zahlen kann und ob ich mir
    ernsthaft einbilde dass das Teil jemals im Wert steigen würde. Die Wertsteigerung war mir damals völlig egal,
    es war ( und ist ) ein schönes Instrument und der Preis war angemessen.
    .
     
  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Eine meiner besten Wertanlagen ist mein Conn NW1 Alto. Es ist ein normales Teil, man sieht ihm ein ereignisreiches Leben an, es war nie im besitz irgend eiens Starspielers,.... ein ganz normales NW1.
    Es wurde überholt, Toko hat da einen guten job gemacht. Man bekommt so ein teil immer und jederzeit für 1000€. Trotzdem kriege ich das Grinsen nicht aus dem Gesicht, wenn ich es spiele, wenn wir beide einen guten Tag haben und es einfach flutscht. Ist es nicht 1000% in Ordnung geht es zum Doc... usw. Es ist sehr wertvoll für mich, daher würde ich es nicht verkaufen, auch nicht für viel Geld.
    Für mich ist das alto eine Wertanlage, objektiv sicher nicht.
     
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  8. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Kann ich für mich mit dem NW 2 Alto voll bestätigen. Nach GÜ top.
    Auch das zweite Alt, von Richerd Keilwerth gebaut, Puretone - Logo, kommt da gut mit.
    Die Anschaffungspreise waren so, dass man ein vielfaches beim Verkauf erzielen könnte. Die beiden bleiben aber da......
     
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  9. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Meine beste saxophonistische Wertanlage ist ein 249,-€-Saxophon eines fränkischen Musikaliengroßhändlers. Das spiele ich seit rund 5 Jahren. Ein abgefallenes Korkstückchen und eine gelöste Daumenauflage hat mein Holzblasinstrumentenmacher gerichtet - für einen 20€-Beitrag in die Kaffeekasse. Auch auf einen teuren Transport-Bag kann ich verzichten.
    Sollte eine GÜ fällig werden, verwende ich das Teil als Wandeko in unserem Überaum - und kauf wieder eines. Das ersparte Geld investiere ich in gute Lehrer - und habe nie Angst, dass mir jemand das Teil von der Bühne schubst, Beulen hinterlassend.

    Wenn ich dann eines Tages Sonny-Stitt-Sound erreiche werde ich selbst Lehrer :) Und empfehl' meine Schüler meinem freundlichen Holzblasinstrumentenmacher.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.Mai.2021
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  10. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    Wenn @Longtone keine Angst um seine 249 ,00 € Wertanlage hat, ist das doch Ok. Würde auch mit keinem 10.000 € oder 5.000 € Horn auf dem Fahrrad oder Roller durchs Gelände fahren, um Frischluftübungen zu machen.

    Soviel hab ich kapiert, es ist es doch vernünftiger in ein renomiertes Horn zu investieren als ein T... Saxophon nach 10 Jahren für 100 € als Wandschmuck zu nützen, weil das windige Zeug sich nicht mehr zu richten lohnt.

    Damit man lange das passende Lied daraufspielen kann - Forever Young. ;) Wer Tenor Noten dazu hat, dem wäre ich sehr dankbar um mein Keilwerth darauf einzustimmen. Danke

    VG. Friedrich
     
    Zuletzt bearbeitet: 27.Mai.2021
  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wir Saxofonisten sind eher Billigheimer.

    Schaut mal, was ein Fagott kostet:

    https://www.thomann.de/de/gebrueder...wzfVXQUcPvTWam6sxGVprb8haERlA8LsaApkxEALw_wcB

    Vernünftige massive Kontrabässe fangen bei ca. 5.000 Euro erst an.

    Mein gebrauchtes Mark 6 hatte damals auch 4000 DM gekostet und ich spiele es über 30 Jahre.

    Was ich für meine gebraucht Buffet Bassklarinette bezahlt habe, habe ich verdrängt.

    Der Wert meiner Instrumente steigt mit meinem Können. Zumindest für mich... In meiner Sicht sind Musikinstrumente gute Wertanlagen.

    Will ich Vermögen anhäufen, dann gibt es sicherlich bessere Wege.
     
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  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Eher Mittelfeld.
    Für 1000€ bist du bei gitarren (akustisch) z. B. schon gut dabei, ab 2000€ schon in der oberliga der Serienmodelle. Klar, geht mehr, aber dann reden wir von handgefertigten meistergitarren. Im E-bereich ähnlich. Um da wirklich Geld zu lassen musst du schon handgewickelte und gematchte Tonabnehmer einbauen.
    Ähnlich Trompeten und Posaunen. Da kosten Vintage-Spitzenteile bis 3000€, meisst weniger. Viele wirklich gute bekommst du unter 1000€.
    Oder nimm mal 1000€ und schau mal, was ein Keyboard in der Klasse alles kann.
    Gute Schlagzeuge bekommst du dafür auch, noch keine spitzenteile. Gerade bei Schlagzeugen war ich überrascht wie teuer diese blechbecken sein können, aber ob das sein muss, und da reden wir wieder von Handarbeit.
    Was ich so gar nicht einordnen kann sind streichinstrumente. Die haben so eine Streuung. Eine Violine bekomme ich ab 500€ von einem serienhersteller, ich kann aber auch 16k€ ausgehen.
    Klar, auch beim Saxophon gibt's nach oben kaum Grenzen. Aber im Mittel sind das 3 bis 4000€ für ein Oberliga-serienteil.
     
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