Saxophone testen - Anspruch und Wirklichkeit

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von chrisdos, 24.Februar.2013.

  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Wenn man reich genug ist, spielt der Preis niemals eine Rolle. ;-) Es ist absolut nichts dagegen zu sagen, dass man Saxophone testet, auch kauft, wenn einem eins gefällt und wenn man das Geld hat. Warum nicht?

    Aber es wird oft suggeriert, dass man Saxophone testen muss, um das richtige zu finden, und das halte ich für falsch. Auf jeden Fall für Anfänger. Geh in ein Geschäft, kauf das preiswerteste Saxophon (wenn Du Normalverdiener bist) oder kauf das teuerste (wenn Du reich bist), das macht überhaupt keinen Unterschied. Für mich hat der Preis durchaus eine Rolle gespielt, und egal, ob ich das gerechtfertigt finden würde, dass ein Selmer etliche Tausende mehr als mein Saxophon kostet (was ich nicht tue, weil ich denke, mindestens die Hälfte des Preises zahle ich für den Namen, nicht für die Qualität), ich hätte einfach nicht so viel Geld ausgeben wollen. Das Geld hätte ich lieber in eine Schule oder ein Tierheim investiert. So viel Geld als Anfängerin und als jemand, der das Saxspielen nie professionell zum Broterwerb betreiben wird, in ein Instrument zu investieren, finde ich unangemessen. Das ist genauso wie ein teures Auto zu kaufen, obwohl es ein preiswerteres auch tut. (Und ich liebe Autos. ;-))

    Dennoch ist es durchaus angemessen, wenn man weiß, dass man noch Jahre spielen wird, sich ein gutes Instrument zu kaufen, das nicht schon nach einem Jahr rostet und alle Teile verliert. Das ist absolut legitim. Die Frage ist eben nur, welches Instrument brauche ich und wie viel Geld gebe ich nur deshalb aus, weil ich entweder damit angeben will oder weil ich denke, es muss unbedingt ein Instrument von einer bestimmten, viel zu teuer bezahlten Marke sein?

    Ich denke, wenn man testet, ist das immer eine Bauchentscheidung. Auch ohne Test war der Kauf meines Buffet Crampon zum großen Teil eine Bauchentscheidung. Und das ist bei jedem so. Klingt das zweite, dritte, zehnte Instrument, das ich getestet habe, besser? Spielt es sich besser? Vielleicht. Dann überlege ich vernünftig, es zu kaufen oder nicht. Sagt mein Bauch ja dazu? Dann kaufe ich es. :-D
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    "Aber es wird oft suggeriert, dass man Saxophone testen muss, um das richtige zu finden, und das halte ich für falsch. Auf jeden Fall für Anfänger. Geh in ein Geschäft, kauf das preiswerteste SaxophonAber es wird oft suggeriert, dass man Saxophone testen muss, um das richtige zu finden, und das halte ich für falsch. Auf jeden Fall für Anfänger. Geh in ein Geschäft, kauf das preiswerteste Saxophon"

    Und diese Aussage halte ich für falsch.

    LG

    Dreas
     
  3. Gast

    Gast Guest


    Als bei mir der Gedanke reifte, Saxophon zu lernen, habe ich mir über die Güte der verschiedenen Marken überhaupt keine Gedanken gemacht. Ich wusste auch nix! Oft war ich bei Ebay und habe Versteigerungen verfolgt und festgestellt, dass die Saxophone recht preiswert ersteigert wurden, aber unter 300 .- € kam nie vor.

    Irgendwann wurde von einem Geschäft eins angeboten "Rückgabe aus Miete". Ich habe zum Spaß mitgeboten und erhielt den Zuschlag zu meiner Überraschung für deutlich unter 300.- €. Allerdings wurde mir dann ein neues mit weißen Handschuhen zugeschickt.:-D

    Auf Rückfrage sagte man mir, das Mietinstrument sei nicht mehr in Ordnung gewesen, deshalb jetzt dieses(Stagg sowieso).

    Nun war ich ein mehr oder weniger stolzer Eigentümer eines Altsaxophons und habe mich um Unterricht gekümmert.

    Mein Lehrer sah das Instrument, schüttelte bedenklich den Kopf und meinte, mit der Chinakanne werde ich nicht glücklich werden. "Das fällt an den Lötstellen bald auseinander." Ich wusste aber noch gar nicht ob und wie lange ich beim Saxophon bleiben würde und bestand deshalb darauf, dieses Saxophon erst einmal zu behalten.

    Ich habe 1 1/2 Jahre drauf gespielt, er hat das Instrument nie wieder kritisiert. Und vor meinem ersten Workshop habe ich mir dann mit Anspielen etc. ein besseres gekauft, weil ich mit der Chinakanne nicht bei einem Workshop (Toskana) auftauchen wollte:)

    Die Chinakanne existiert immer noch und man kann auch noch ganz vernünftig drauf spielen.

    Fazit: ich habe eine Chinakanne gekauft und ich habe vorher nichts ausprobiert. Ich habe mich auch nicht beraten lassen. Aber es hat alles ziemlich gut funktioniert.

    Ich hatte eben Glück!

    Dieses Verfahren empfehlen?

    Aus heutiger Sicht doch wohl eher nicht! Es hätte ja auch ein totaler Fehlkauf sein können. Allerdings wäre der Verlust auch zu verschmerzen gewesen und unter dem Motto "Lehrgeld bezahlt" abgehakt worden.


    Herzliche Grüße,
     
  4. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxoryx.

    Du schreibst:
    Wie Dreas schon geschrieben hat, diese Aussage ist nicht ganz so hinzunehmen. Ich weiß wie Du das meinst, aber so wie es da steht ist es nicht zu empfehlen sich daran zu halten.
    Man muss Saxophone testen, gerade als Anfänger. In dem Fall aber nicht um das letzte Quäntchen Sound zu finden sondern um zu schauen ob es einem überhaupt liegt - mechanisch und im handling. Es gibt Saxophone da ist z.B. der Tisch für den kleinen Finger der linken Hand viel zu weit unten und nur problemlos von Leuten mit ausgesprochen großen Händen zu spielen. Die Vintage-Kannen haben wieder andere Abmessungen etc. Du hast Glück gehabt und mit deinem Buffet Crampon ein Sax. erwischt, dass für Dich ideal ist. Es hätte auch anders ausgehen können. Aber das merkt man erst beim spielen, besonders wenn es darum geht schnellere Passagen fehlerfrei und "rund" zu spielen. Plötzlich ist da das Problem, dass man schlecht an den C# Drücker kommt oder ein Palmkey ist "ungünstig" mit der Hand oder Fingern zu erreichen. Da übt man sich "´nen Wolf". Man muss da nicht erst Profi sein, so etwas merkt man schon recht schnell. Daher sollte immer ein erfahrener Saxophinist beim Erstkauf dabei sein. Übers Internet bestellte Saxophone kann man zwar wieder zurückschicken (ok, bei Dir ist das ein Problem), aber wie oft will man das denn machen? Man kommt einfach nicht um den Gang in ein Musikgeschäft herum. Auch wenn die Auswahl eher bescheiden ist, man kann die vorhandenen Saxophone testen und einen ersten Eindruck bekommen.
    Von einer Billigkanne als Hauptinstrument für einen Anfänger rate ich persönlich absolut ab. Wenn ein Anfängerinstrument dann ein etwas teureres. Vor ca. 1 Woche habe ich mal wieder eins gespielt: Das eine Mechanik in so kurzer Zeit so verstellt sein kann hatte ich noch nie erlebt. Was geht aber dann einem Anfänger durch den Kopf? Damit hätte er nie die Chance ordenlich und solide seine Stücke zu üben und sich an den Fortschritten zu erfreuen. Denn gerade die Anfänger haben noch nicht die Routine eines erfahrenen Spielers um Unzulänglichkeiten zu kompensieren.
    Daher macht es schon einen großen Unterschied ob man zwischen einem Billigsax oder einem teuren Sax wählen kann. Wobei der begriff "teuer" relativ ist. Die "Spitzenmodelle" mit ihren "Spitzenpreisen" klammere ich mal aus.

    @Joe60

    Genauso sehe ich das auch. Vielen Dank für diese Worte.


    Viele Grüße

    René

     
  5. Rick

    Rick Experte

    In über 30 Jahren, die ich jetzt Unterricht gebe, hatte ich Hunderte von Schülern. Ich kann mich an kaum einen Fall erinnern, wo ein Sax eine richtige "Gurke" gewesen ist - gut, diese Fälle gab es schon, aber sie waren im einstelligen Prozentbereich.
    Und dann handelte es sich meistens um gebrauchte Saxe, die schon ihre beste Zeit hinter sich hatten, schlecht gepflegt oder durch einen inkompetenten Sax-Doc "verhunzt" waren.
    (Bei einem Tenor war die Gurtöse willkürlich so versetzt, dass es sich nicht mehr richtig balancieren ließ, mal hatte jemand an der Mechanik etwas "verbessern" wollen. Mehrfach war die Applikatur so verbogen, dass es ohne größeren Aufwand nicht mehr dicht zu kriegen war - das hätte sich nicht gelohnt.)

    In der Regel hat der "Kunde" (kleine Reminiszenz an Peter Wespi!) ein neues Sax mitgebracht oder relativ spontan auf Empfehlung im Laden hin gekauft, das ohne Probleme für den Unterricht funktionierte.
    (Übrigens empfehle ich grundsätzlich keine Marke oder mache eine andere schlecht, auch wenn mir das hier gelegentlich unterstellt wird - da bin ich offenbar sogar neutraler als viele andere Lehrer.) :cool:

    Sehr häufig haben meine "Kunden" auf die Frage, ob sie nach ein paar Jahren einmal ein anderes, "höherwertiges" Sax probieren möchten, mit "Wieso denn?" geantwortet.

    Allerdings mussten öfter mal Reparaturen durchgeführt werden, das blieb bei keiner Marke aus (z. B. neu bepolstern), doch die hielten sich in Grenzen und waren meistens von Erfolg gekrönt.

    Ich habe nicht die Erfahrung gemacht, dass diejenigen, die einfach so quasi das erstbeste Sax gekauft hatten, langfristig weniger zufrieden waren als diejenigen, die länger ausprobiert, herumgesucht und sich die Entscheidung schwerer gemacht haben.

    Es gibt allerdings Menschen, die prinzipiell am Zweifeln sind und ihren eigenen Entscheidungen misstrauen, die finden dann auch häufiger Ärgernisse an ihrem Instrumentarium. ;-)

    Grundsätzlich gibt es wohl mehr als einen Weg, um an ein brauchbares Sax (oder Mundstück...) zu kommen.
    VORAUSGESETZT, wie schon ReneSax zu Recht bemerkte, es passt von den Abmessungen, von der Greifbarkeit her, das sollte natürlich gewährleistet sein, damit man sich nicht die Finger verbiegt.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Rick schrieb:
    Klar, ein inkompetenter Sax-Doc kann viel versauen und ein schlecht gepflegtes Sax kann ein Problem sein aber ich habe schon so oft für Schüler so tolle gebrauchte Instrumente gefunden, die neuen überlegen waren, das fand ich schon erstaunlich.

    Es gibt aber noch einen Unterschied zwischen funktionieren und gut. Und der Unterschied kann sehr relevant für den Schüler, seinen Spaß am Instrument und wie er lernt sein.


    Ich schon. Die Schüler, die ihre Instrumente mit mir zusammen ausgesucht haben, waren immer zufriedener, als die, die als Anfänger ohne ausreichende Erfahrung sich selbst eins gekauft haben.

    Und Manche misstrauen Ihrem Urteilsvermögen da auch zurecht. Wenn die entsprechende Erfahrung nicht vorliegt kann eine Beurteilung eines Horns gar nicht durchgeführt werden.

    Lg Saxhornet
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es stimmt, daß es für Anfänger ein Problem ist, denn sie können vieles noch gar nicht beurteilen. Deswegen sollte man sich als Anfänger auch unbedingt Hilfe suchen beim Saxophonkauf.
    Der Preis macht nicht den Unterschied, viele andere Dinge schon. Und hier sollte ein Anfänger mit Hilfe doch auch ein paar Instrumente ausprobieren. Denn mit einem guten Sax macht das Spielen einfach mehr Spaß.


    Lg Saxhornet
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Präziser formuliert muss man es eigentlich so sagen: Es kommt auf das richtige Material und den jeweiligen Spieler an.

    Lg Saxhornet
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das kann man so nicht verallgemeinern. Du hast einfach viel Glück gehabt. Mehr nicht. Fernbeurteilungen und Verallgemeinerungen bei Saxophonen sind genauso hilfreich wie Diagnose bei Krankheiten über das Internet. Grundsätzlich ist das eine Herangehensweise die eher nicht empfehlenswert ist. Da kann auch das Forum keinen Einfluss darauf nehmen ob es ein Fehlkauf wird oder nicht.

    Allein sicherlich nicht. Wenn Dir aber ein erfahrener Saxophonist geholfen hätte, vielleicht.

    Doch dabei bist Du allein. Das ist wie Lottospielen, es besteht die Chance zu gewinnen, nur eine kleine Summe zu gewinnen oder aber auch gar nichts zu gewinnen und den Geldeinsatz komplett zu verlieren.

    Blindkäufe sind ein Risiko, das man dann nur eingehen sollte, wenn man sich dessen bewusst ist.

    Lg Saxhornet
     
  10. Maksutov

    Maksutov Nicht zu schüchtern zum Reden

    Mal provokant gefragt: Wenn es so ist, daß die Auswahl des Saxophons, welches zum Spieler "paßt" so höchst individuell ist, was hilft es dann, wenn ein ANDERER es für gut befindet (immer davon ausgehend, daß es sich um ein spielbares Instrument, ggf. Neuware handelt)?
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Weil
    a) externe Ohren hilfreich sind zur Bestätigung des eigenen Eindrucks.
    b) weil viele Macken an Hörnern oder Einstellungsprobleme von Anfängern nicht erkannt werden.

    Neuware schützt einen nie vor einem Mangel bei einem Horn.

    Lg Saxhornet
     
  12. TheSteamer

    TheSteamer Guest


    Ausgezeichnete Frage!

    Der ANDERE soll nur `ist das Instrument spielbar` bewerten!

    Denn wenn Lehrer oder Erfahrene keine Erläuterung ansetzen, dann ist es oft eine Eigennummer des Beratenden.

    Wer den Suchenden ernst nimmt, und wirklich Ahnung von Hörnern hat, wird ein Gespräch ohne Saxophon
    zuerst anstreben. (Jünglinge aufgepasst!)

    Und immer den Jüngling `Feedbacken`, bzw. wie schwächlich es auch ist, „mach du mal
    selber und was du meinst“!

    So unerfahren das Statement des Jünglings auch ist, jeder Beratende sollte seine Lenkfunktion
    adäquat reflektieren!

    Wenn es bei mir selbst egal ist was ich nehme, dann ist es egomanisch, es auf die übrige Welt zu projizieren, das gleiche gilt für Ratschläge die nicht unbedingt den Weg des Jünglings beinhalten!

    Die Mannigfaltigkeit möge die adäquatere Antwort auf jedes Individuum sein! ;-)

    Grüße the Steamer
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Hallo Florian!

    Klar, nix gegen gebrauchte Instrumente!
    Bei meinen Schülern waren auch die meisten gebrauchten okay, doch WENN's 'ne richtige Gurke war, dann eher gebraucht als neu.

    Wenn ich "funktionieren" schreibe, dann meine ich damit, dass das Instrument weder den Spaß verdorben hat noch das Lernen behinderte.
    Insofern: Ein gutes Sax erfüllt seine gestellte Aufgabe (= funktioniert), ein schlechtes nicht. ;-)

    Hm, ich gehe eigentlich nie mit ins Geschäft, stattdessen schicke ich die "Neukunden" in Musikläden, die ich gut kenne, lasse sie dort einen schönen Gruß von mir ausrichten, dann werden sie meistens gut beraten und bekommen eine ausreichende Auswahl.
    Wenn das mal nicht funktioniert, dann schicke ich sie mit einem NOCH schöneren Gruß zurück - spätestens dann klappt alles. :-D

    Ja gut, aber wie hier schon zu Recht eingeworfen wurde, muss man ja auch ein Instrument nicht unbedingt perfekt beurteilen können, um damit klar zu kommen.

    Ein Beispiel:

    Ein Mann hatte ein schlechtes Taiwan-Tenor von seiner Tante geerbt. Seine Frau spielte seit Urzeiten im Musikverein Klarinette und die Tante wollte, dass er auch mal ein Instrument lernt, also hatte sie es ihm vor 10 Jahren gekauft. Inzwischen war sie gestorben.
    Nun war aber auch die Frau interessiert, mal zur Abwechslung etwas Sax zu spielen, also kamen beide zu mir mit dem Horn.
    Ich probierte es, die Mechanik war verbogen, die Kanne völlig undicht. Zu weiches Material.
    Also ab zum Sax-Doc, der das Horn murrend einigermaßen hin kriegte. Ich hätte es als Deko benutzt, aber es war ja ein Erbstück...
    Der Mann kam erwartungsgemäß mit dem Teil überhaupt nicht klar, für ihn wäre ein anderes Instrument besser gewesen. Frustriert schmiss er nach ein paar Monaten hin.
    ABER die Frau hatte ja parallel zu ihm Unterricht bei mir auf der Schrottkanne - bei ihr funktionierte das Teil tadellos, es verbog sich auch nichts mehr, sie hatte damit viel Spaß und entwickelte einen sehr schönen Klang, konnte selbst virtuose Passagen prima spielen - mit einem Sax, das nach meiner Einschätzung reif für die Tonne war! :-o

    Nach einer Weile hörte sie leider auf, wollte sich lieber wieder mehr auf die Klarinette konzentrieren.

    Und ich war eine Erfahrung reicher, was die Spielbarkeit von Instrumenten und die Übertragbarkeit von Eindrücken von einem auf den anderen Spieler anging... :roll:

    (Das auch zur Frage von Maksutov in Beitrag #49.) :cool:

    Liebe Grüße,
    Rick
     
  14. Ten4or

    Ten4or Schaut nur mal vorbei

    Als ich mal Saxophone im Shop angespielt habe, habe ich rote Ohren gehabt da ich halt nix aus den rauskriegen konnte (bis auf C-dur, Arpeggio). Ich habe auch den normalen Mundstück von meinem Mietsaxophon benutzt. Trotzdem hat die ganze Aktion mir geholfen den Eindruck über Mechanik und Klang der Saxophone zu bekommen.

    Nach zwei Versuche in verschiedenen Shops wusste ich (das was ich hier schreibe gilt nur für mich), dass ich kein P.Mauriat oder Yanagisawa spielen werde da ich Mechanik nicht passend für mich fand.

    Ich glaube dass nach 6 Monate spielen es trotzdem möglich ist etwas im Shop zu finden was zu dir passt. Das Problem ist dass man am Anfang von den Preisen völlig überrascht ist.. und gute Sachen sind immer teuer.


     
  15. Ten4or

    Ten4or Schaut nur mal vorbei

  16. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Das ist auch so, selbst wenn du nur grifftechnisch rauf und runter spielen kannst, was geht und eher nicht geht
    ist elementar gegeben, man könnte sogar sagen,

    `Kinder und Unbedarfte erkennen die Qualität ohne Preiskenntnis`

    es erweist sich oft als was teureres.

    Natürlich kann man über Spiel- Erfahrung kompensieren, so wird ja auch mit dem Generalargument der besseren Urteilskraft agiert.

    Ich kenne keine Testberichte von `Unbedarften`, „der Jüngling hat gefälligst einen Grund(wehr)saxdienst zu absolvieren.

    [​IMG]

    Insbesondere bzgl. Anspruch und Wirklichkeit empfinde ich Ratschläge von Gleichgesinnten Amateuren als dienlich, von Lehrern als ungünstig.

    Ein Fahrschullehrer möge das Fahren und Regeln lehren, aber nicht auch noch die Automarke vorschlagen!


    Grüße the Steamer
     
  17. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich hatte in der letzten Zeit erst einmal das "Problem", dass ein Schüler ein Sax ohne meine Beratung gekauft hat.
    Leider meine beste Schülerin, ein unglaublich talentiertes Mädchen, dass nach 5 Jahren des Spielens in einem der besten 3 Blasorchester Österreichs zusammen mit Hochschulabsolventen und Preisträgern im Satz spielt.

    Dieses Sax hat nun einige Problem, die sich wahrscheinlich von einem guten Reparateur mit Akribie auch behoben werden könnten.

    Jedenfalls wurde im Sommer 2012 das Sax über einen Bekannten, der in den Musikhaus arbeitet, gekauft (ich habe dorthin keine Kontakte, regional zu weit entfert).
    Begonnen hat das Leid damit, dass das Sax um nichts in der Welt zu bewegen war, seine Perlmuttknöpfe zu behalten.
    Dauernd fiel einer runter, es gingen einige verloren, ich hab die dann durch meinen Händler ersetzt (der machte das noch dazu gratis....)
    Nicht so schlimm, aber eine weitere Macke war, dass bei Temperaturänderungen Achsen zu stecken begannen, also Klappen nicht mehr oder nur teilweise aufgingen.

    Als nach vielen Öl- und sonstigen Versuchen endlich reklamiert wurde, wurde man im Musikhaus damit abgespeist, dass das Saxophon in total ungepflegtem Zustand wäre, es müsste ja immer nach dem Spielen abgewischt werden, alle 2 Wochen geölt etc...

    Ich hab mich da schon etwas geärgert, über die Blödheit, das Sax ohne meine Beratung zu kaufen (man dachte wohl, man mache ein Schnäppchen, das Sax kostet übrigens über 2000,-), andererseits über die Aussage des Musikhauses.

    Jetzt kommt es aber: Das Horn wurde zu in das Customer Center Europe eingeschickt, um es dort zu reparieren.
    Das wurde auch auf "Kulanz" gemacht.
    Wie das Teil von dorthin mit einem Reparaturschein und dem erneuten Hinweis auf den ja so ungepflegten Zustand zurückkam, möchte ich Euch nicht vorenthalten.
    Perfekt eingestellt und auf Spielbarkeit überprüft eben.

    Jetzt festzustellen, wo das erneute Elend seinen Ursprung genommen hat, ist wohl unmöglich.
    Am Weg zum Händler, bereits beim Reparieren durch einen völligen Idioten, oder am Weg vom weit entferten Händler zu meiner Schülerin?

    [img width=300]http://db.tt/s16GBG0y[/img]

    Vielleicht ist es also auch von Wert, wenn man dorthin, wo das Horn gekauft wird, über eine Lehrer Kontakte hat.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  18. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Mugger.

    Das man für 2000,- so eine "Gurke" kaufen kann ist mir auch neu. Ich hoffe jetzt sind die Probleme gelöst. Nichts ist nerviger als wenn das Horn dauernd zur Reparatur ist und man nicht spielen kann.

    Aber, gesetzt der Fall Du wärst beim Kauf mit dabei gewesen, hättest Du die kommenden Probleme bereits beim Kauf erkannt? Die Knöpfe fielen ja nicht schon beim anspielen ab Und die Achsen klemmten erst bei Temperaturschwankungen die im Geschäft ausgeschlossen sind. Hier nehem ich mal Deine Schülerin in Schutz.;-)

    Ich sehe das aber auch so wie Du, "die Jungen lernen von den Alten" und gerade bei einer Geldausgabe in diesem Bereich sollte man schon die Meinung seines Lehrers oder eines erfahrenen Spielers anhören. Das bedingt aber nicht zum Gehorsam - der pot. Käufer muss dabei seine eigenen Vorstellungen einbringen und letztendlich selber entscheiden was er kauft. Der "Erfahrene" ist dabei nur der Berater.

    An dieser Stelle aber ein Kompliment an Dich: Deine Schülerin kann sehr froh sein, das sie einen solchen engagierten Lehrer wie Dich hat. Das muss an dieser Stelle auch gesagt werden. Das ist nicht selbstverständlich.


    Viele Grüße

    René

     
  19. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich weiß nicht, ob ich es gemerkt hätte.
    Aber dort wo ich kaufe würde man sich sicher nicht trauen, mich mit solchen Antworten wie: "Das hatten wir noch nie", "Haben Sie das Instrument auch jedesmal nach dem Spielen abgewischt", "Haben Sie das Instrument alle 2 Wochen geölt, sonst erlischt die Garantie" abzuspeisen.
    Tatsächlich käme man dort nicht mal auf die Idee, weil's einfach Humbug ist.
    Und deswegen würde ich als Schüler auch die Kontakte meines Lehrers nutzen, auch wenn ich mich schlußendlich für das Instrument meiner Wahl entscheide.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  20. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo.

    Ja klar das ist schon harter Toback und zeugt nicht von Seriösität. Aber diese Geschäftspraktiken gibt es leider häufig.
    Ich persönlich schätze z.B. meinen Sax-Doc und habe mein neues Sax. auch bei ihm gekauft obwohl es bei Thomann 150,- günstiger war. Dafür lebe ich in der Gewissheit nie zu hören:
    "Haben Sie das Instrument auch jedesmal nach dem Spielen abgewischt", "Haben Sie das Instrument alle 2 Wochen geölt, sonst erlischt die Garantie" etc.
    Hier trifft es wieder des Pudels Kern: Einem Ratsuchenden würde ich ihn absolut empfehlen und hinschicken. Er kann sozusagen meine guten Kontakte nutzen. Einigen Musikern habe ich damit geholfen und das freut mich. Das hat sie von potenziellen Fehlkäufen abgehalten.
    Ich glaube das ist auch etwas eine Frage der Mentalität ob man sich einem guten Rat annimmt oder nicht.
    Was mich betrifft bin ich sehr dankbar wenn mir jemand einen zuverlässigen Tipp gibt oder seine mir seine Erfahrung mitteilt. Als Schüler hatte ich z.B. damals nicht die notwendige Unterstützung die ich mir gewünscht hätte.
    Es gibt leider auch "beratungsresistente" Zeitgernossen die Dich dann nur anlächeln und denken "lass den doch reden".

    Ein schönes Wochenende!

    René
     
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