Saxophone und ihre individuelle Wahrnehmung

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 4.Februar.2014.

  1. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    @Nightwatchman:
    doch kurz gehört :)
    mein erster Eindruck : kaum Unterschiede, wie Du schon sagtest
    aber mir gefällt am besten Nr. 3...

     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    auf die Gefahr hin, mich als Gehörloser zu outen:


    1 hat brutale Power Tip: Conn
    2 stimmt besser
    3 ausgewogen, bisserl fader
    4 soft, bisschen "hohl", kiekst manchmal, hehe :)
    5 sehr "focussed", yeah! Tip: Mark VI

    Ich hab es mir nur einmal angehört, aber ich schätze, das werdet Ihr mit meinen files auch so handhaben, wenn überhaupt, hehe

    Für mich sind die Unterschiede sehr groß, nur damit Ihr wisst, was ich unter sehr groß verstehe :)

    Grüßle
    Guenne


     
  3. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    auf die Gefahr hin, mich als Gehörloser zu outen:


    1 hat brutale Power Tip: Conn
    2 stimmt besser
    3 ausgewogen, bisserl fader
    4 soft, bisschen "hohl", kiekst manchmal, hehe :)
    5 sehr "focussed", yeah! Tip: Mark VI

    Ich hab es mir nur einmal angehört, aber ich schätze, das werdet Ihr mit meinen files auch so handhaben, wenn überhaupt, hehe

    Für mich sind die Unterschiede sehr groß, nur damit Ihr wisst, was ich unter sehr groß verstehe :)

    Grüßle
    Guenne
     
  4. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Schade, Juju, dass Du nicht gefragt hast, wie viele Saxophone insgesamt Du auf dieser Aufnahme spielst.

    Ich hätte mit meinem Tipp bestimmt danebengelegen.

    Und Guenne: Für Dein Fledermausgehör beneide ich Dich ziemlich. :)
     
  5. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    sehr interessant, und ich finde man hört, je besser der/die Spieler(in) um so geringer die Unterschiede. Und ich höre keineswegs große Unterschiede, aber sie sind schon merkbar.

    1. spricht schlecht an, und poltert daher etwas
    2. viel ziviliserter bei gleicher Klangsubstanz
    3. das ausgewogenste, ich finde keineswegs fad
    4. ist das am wenigsten überzeugende
    5. etwas dünn im Ton

    Gruß,
    Otfried
     
  6. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Mich hat 3 am meisten überzeugt, will aber nicht viel heissen.
    Gruß Reiner
     
  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Juju,

    war es wirklich mehr als ein Sax? Den Unterschied bekommst du auch mit einem Horn hin. Danach spielt Archiv Shepp in einem Stück mindestens "zwanzig verschiedene virtuelle Hörner".

    Ich würde gerne wissen, ob Guenne richtig gehört hat!

    Wenn du 5 Selmer MK 6 oder 5 Conns spielen würdest, kommst du zu ähnlichen Ergebnissen.

    Der Grundsound Juju ist auf allen Hörnern klar zu hören und gefällt mir ausgesprochen gut. Was hat denn der Blindtest mit Dave ergeben?

    Gruß

     
  8. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Wow, sehr interessant, gerne noch ein paar Kommentare, bevor ich was dazu sage :) Ich kann nur schonmal sagen, es sind 4 Conns und ein Mark VI (das besagte Henderson-Horn) im Spiel...

    @ Guenne: Ich hatte Deine Files erst nur mit dem Computer angehört und dann nochmal die Anfänge mit einem angeschlossenen Lautsprecher, der aber recht basslastig ist. Vielleicht sollte ich es nochmal mit Kopfhörern versuchen. Was mich interessieren würde, ob Du das mit dem Bauhaus bei Deinem Funkstück auch so empfunden hast wie ich.

    Lg Juju
     
  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Also Juju,

    ich habe jetzt noch mal anders gehört, wahllos reingeklickt und "Joe" gerufen...

    Ich kann dir nicht sagen, welches das MK 6 ist.

    Vielleicht kannst du ja mal Dave bitten, die Aufnahmen durcheinander anzuklicken. Mich würde sehr interessieren, ob du dann selber noch weisst, welches Horn du gerade spielst.

    Vor vielen Jahren hatte ich mein gebogenes Sopran von Yanagisawa und ein gerades Selmer aufgenommen und verglichen, weil ich wissen wollte, wieviel "näselnder" das gerade Horn ist. Ich hörte deutliche Unterschiede.

    Dann bin ich versehentlich mit den Aufnahmen durcheinander gekommen und ich konnte gehörmäßig die Saxophone nicht mehr zuordnen.

    Dies hatte mich damals zutiefst verwirrt.

    Ich bleibe dabei: 95 % Prozent des Sounds bist du, 4 % das Mundstück und 1 % das Instrument.

    Ich hatte früher die Gelegenheit bei Ray Anderson (Posaune) einen Band-Kurs mitzumachen. Nur die Hälfte im Kurs durften Posaunisten sein. Diese drängten ihn dann doch wenigstens eine Stunde Instrumentencheck zu machen.

    Das Ergebnis war für die Posaunisten fatal. JEDES Instrument klang fantastisch, wenn er es spielte und er fand auch alle gleich gut. Lach! Er selber spielte damals eine King-Posaune und einen Yamaha-Zug, weil der originale Zug kaputt gegangen ist.

    Ich hatte mich köstlich amüsiert...

    Ein Jahr später neuer Kurs und gleiches "Theater". Ergebnis war identisch, nur, dass er selber inzwischen eine neue Posaune hatte...

    Grins.

    Gruß
     
  10. GelöschtesMitglied5507

    GelöschtesMitglied5507 Guest

    Spanneder Vergleich und sehr schön gespielt. Ich bin froh nicht entscheiden zu müssen, welches dieser fünf ich jetzt kaufen müsste, denn sie klingen alle so gut, dass ich sie alle nehmen müsste, um nicht hinterher daran denken zu müssen, evtl. das "Falsche" genommen zu haben.

    Erst dachte ich das 2te sei das M VI, weil mir die letzten Töne so Henderson-like ins Ohr gesprungen sind, aber schlussendlich mache ich es an den super soften tiefen Tönen des letzten Saxophons fest, ebenso hat es diese kernige Basis.

    Also Nr. 5 ist das M VI...

    ...oder ich habe bewiesen, dass ich voll daneben liege, aber meine Meinung gut vertreten kann. :-D

    LG cweg

    P.s. und Juju bitte zeitnah auflösen....neeein, ich bin nicht ungeduldig. ;-)
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    "...es an den super soften tiefen Tönen des letzten Saxophons fest..."

    Interessant. Für mich sind das grade NICHT die typischen Eigenschaften eines Mark VI.

    @ Juju

    Sehr schön gespielt. Du hast einen absolut tollen Sound. Das ist alles so dicht beeinander, dass ich es kaum auseinander halten kann, geschweige auch noch Saxmodelle raushören könnte.

    Aber ich bin mir ganz sicher, dass der "Bediener" der Saxe nicht gewechselt hat.

    CzG

    Dreas

     
  12. GelöschtesMitglied5507

    GelöschtesMitglied5507 Guest

    Es klingt aber eben in den Tiefen ganz anders als die vier davor. Ich bin gespannt und habe mich wahrscheinlich völlig zum Honk gemacht, aber das macht nichts. :-D

    LG cweg
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Hi,

    Das ist das, was Hitchcock "Suspense" nannte...


    Grüßle,
    Guenne

     
  14. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Na gut, dann will ich mal.
    Mit von der Partie waren mein Hauptinstrument, ein Conn30M, mein Ersatz (Conn10M), Dave's Hauptinstrument (Conn10M), sein Ersatz (Conn10M) und Dave's altes MKVI.
    Ich fange mal mit Dave's Einschätzung an. Die Instrumente gefielen ihm in folgender Reihenfolge:
    5 und1 etwa gleich gut, dann 3-4-2. Er hat No. 2 für das MK VI gehalten.
    Wobei er wusste dass Nummer 5 sein Hauptinstrument ist, denn das hatte er tagsüber am College dabei, und ich habe die letzte Aufnahme gemacht, nachdem er zurück war.
    Interessant, dass einige Nummer 5 für das MKVI gehalten haben. Der große Unterschied ist, dass auf Nummer 5 nahezu klosettdeckelgrosse Metall-Resonatoren drauf sind :-D, möglicherweise ist der obertonreiche, relativ helle Klang darauf zurückzuführen.
    Dünn im Ton ist es eher nicht, wenn man vor ihm steht, wird man von der Druckwelle nahezu weggehauen. Für mich war es am schwierigsten zu spielen. Bei keinem der anderen Conns muss man soviel Luft durchblasen, für mich ist es zuviel, ich brauche nach einem Chorus ein Sauerstoffzelt. Die Klappen sind so eingestellt, da muss man Schwarzenegger sein, um die runterzudrücken, ein totales Macho-Horn, nichts für mich. Vom Wohlfühlfaktor her landet es auf dem letzten Platz.
    Nun denn, das Mystery Horn. Vielleicht ist doch was dran an dem heiligen Gral - vielen hat ja die Nummer 3 gefallen, und das ist das MK VI. Mit der Mechanik kam ich nicht gut klar, irgendwie sind die Klappen alle am falschen Platz, und mit der Intonation musste ich mich am meisten verbiegen. Im Gegensatz zu Nummer 5 wurde ich bei dem Mk VI meine Luft nicht so richtig los, hatte regelrecht das Gefühl, ich platze gleich, da war einfach zuviel Widerstand. Die Aufnahme fand ich dann gar nicht so schlecht, für mich hat es aber einen leicht näselnden Charakter.
    Nummer 1 ist mein Ersatzhorn (10M). Otfried hat ganz richtig erkannt, es ist nicht ganz dicht. Da sind teilweise noch die Original-Pads drauf. Das Horn ist von 1936. Die Gisklappe wollte auch gar nicht aufgehen. Aber ich bin ganz angetan, es hat Potenzial. Abgesehen davon, dass es es nachjustiert werden muss, fühlt es sich "richtig" an.
    Nummer 2 ist Dave's Ersatzhorn (10M). Wenn er es spielt, geht es in die gleiche Richtung wie sein Hauptinstrument. Wenn ich es spiele, wirkt es seiner Meinung nach farblos. Wobei ich sofort gut damit klar kam. Jedenfalls hatte ich nicht das Gefühl, dass es mir die letzte Luft aus den Lungen saugt ;) Aber Dave meint, ich müsste mehr Luft durchbringen, um es wirklich zum Leben zu erwecken...
    Tja, aber was mich jetzt wirklich in die Krise gestürzt hat, ist, dass keinem die Nummer 4 besonders gefallen hat, und das ist mein Conn 30M. Bei Dave kam es auch nur auf Platz 4. Als ich es nach den ersten drei Saxophonen in der Hand hatte, war das so eine Erleichterung! Ich musste mich nicht abquälen, alles ist an der richtigen Stelle, es zieht mir weder die Luft ab noch habe ich das Gefühl, ich muss platzen. Die Intonation geht mir leicht von der Hand. Das war ein solches Glücksgefühl, dass mir dann auch dieser kleine Kiekser rausgerutscht ist, weil ich endlich losgelassen habe... :) :)
    Bei der Aufnahme habe ich dann den dunklen, samtigen, fliessenden Klang gehört und dachte sofort "ja, genau so will ich klingen". Da war ich erstmal etwas verstört, als ich das Feedback bekommen habe.
    Dave hat mir aber gerade nochmal versichert, dass die Unterschiede zu gering sind und es nicht wert sind, dass ich mich jetzt verrückt mache.

    LG Juju
     
  15. GelöschtesMitglied5507

    GelöschtesMitglied5507 Guest

    Da sieht man mal, was für ein Unterschied die Resonatoren bei den großen Klappen machen, über Daves 10M hatte ich schon etwas gelesen, aber das es so deutlich anders/ besser klingt, hätte ich nicht erwartet.

    Das es kein MVI ist macht nichts und unterstreicht ja das Fazit, wie es oft nach seitenlangen Diskussionen herauskommt. Joe Henderson würde auf Deinem 30M oder Daves 10M wahrscheinlich so klingen "wie immer"

    Und die wichtigste Erkenntnis ist doch diese hier.
    Danke für den spannenden Vergleich.

    LG cweg

     
  16. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    hehe Juju, so kann man sich täuschen.
    Ich hab, inspiriert von Dir mit meinen 3 Hörnern 4er gespielt, beim Thema hör ich noch ein bisschen differenziert, bei der Improvisation (das ist das folgende Gedudel) ist es dann vorbei...
    Fazit: Weiterüben, und spielen was gefällt.

    Miss Jones, three horns she owns


    Übrigens:
    Das mit dem Bauhaus hab ich nicht so empfunden, aber jetzt, wo Du es erwähnt hast :)

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  17. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Oh Wow, Guenne, wie hast Du das mit den dreien aufgenommen ohne völlig den Faden beim Improvisieren zu verlieren? Immer nach vier Takten gestoppt? oder jedes Horn komplett mit 8 Takten Pause dazwischen?

    Ich hör es mir noch man genauer an, muss aber jetzt weg...

    LG Juju
     
  18. Mugger

    Mugger Guest

    Hi,

    Letzteres.
    Musste kurz nachdenken :)

    Liebe Grüße, Guenne
     
  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Juju,

    es wäre dich mal interessant, wenn du die Hörner irgendwann noch mal spielen würdest

    Ob dann Dave die gleichen Hörner bei dir vorne sieht?

    Ich glaube es nicht.

    Dass du mit dem Mark 6 am wenigsten klar kamst, kann doch daran liegen, dass du Conn gewöhnt bist.

    Bei mir wird es vermutlich genau umgekehrt sein.

    Dass Dave zu einer anderen Reihenfolge wie du kommst, ist doch völlig ok. Deine Idealklangvorstellung ist doch individuell. Du willst doch nach Juju und nicht nach Dave klingen?

    Da gibt es keinen objektiven Standpunkt oder allgemeinen Idealsound.

    Michael Brecker und David Sanborn sind hierfür gute Beispiele. Die einen finden den Sound perfekt, die anderen empfinden den Sound technisch kalt.

    Was ist nun richtig?

    Gruß


     
  20. Zebra777

    Zebra777 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Messinggemeinde :)

    sehr interessanter Thread. Natürlich bin ich mit 2 Jahren Spielpraxis (dazwischen 5 Monate ausgesetzt) noch Anfänger. Und muss aufpassen, was ich hier schreibe. Da ich schon 48 bin, werde ich leider keine 50-jährige Saxxxxerfahrung mehr ernten können. Schade... :-D

    Angefangen hatte ich mit einem Yanagisawa T-901. Mit dem Rohr kam ich sehr gut zurecht. Leichtgängig, gute Ansprache, sehr gute Verarbeitung. Vom Klang würde ich es als brillant und höhenlastiger bezeichnen... also nicht bassig. Da mir das "bassige" besser gefällt, nahm ich später einen T-991 S-Bogen zum T-901 Saxophon >>> es klang nun etwas dunkler (bassiger)... die Ansprache war deutlich leichter... vor allem bei den tiefen Tönen.

    Irgendwann war ich 5 Monate raus, ging fremd mit einer Yamaha Trompete.

    Seit nem Monat bin ich wieder zurück. Das Saxophon geht mir nicht aus Herz & Kopf. Es wird nun wohl lebenslänglich bleiben. Da ich das T-901 gut verkaufen habe, stand ich ohne gebogenes Messing da. In einem holländischen Saxshop ergatterte ich günstig ein System 54 Premier Class in Vintage Lackierung. Auslaufmodell. Nun das Erstaunliche:

    Mit dem Taiwanesen komme ich noch besser zurecht als mit dem Yanagisawa. Verarbeitung und Leichtgängigkeit der Applikatur kein Unterschied zum Yana. Aber die Ansprache ein Traum. Sehr warmer + dunkler Sound. Was ich persönlich ja sehr mag. Leichte Ansprache. Es macht einfach nur Freude... :pint:

     
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