Saxophonkauf - Korpusmaterial und Klang

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Bari-Karin, 21.Juli.2014.

  1. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Und amüsant zu lesen. :)

    Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass Silber einen Einfluss auf das "Warmspielen" des Instruments hat, weil Silber sehr viel wärmeleitfähiger ist als die anderen Metalle.

    Im Übrigen ist Silber schwer. Man hängt sich also einen Mühlstein um den Hals. :)

    LG bluefrog
     
  2. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Am meisten Einfluss hat bei mir das Material von Röllchen und Schrauben da hat mich schon mehrfach kaum lokalisierbares Geklapper und Gerassel ziemlich genervt ;-)

    Gruß
    Saxfax
     
  3. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Ha, ha,

    Blechblätter wären noch eine Steigerungsvariante.....:)
    Vorerste sind es "nur" Fiberreeds.
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Ein Blechblasinstrument ist ein Blasinstrument, bei dem die Töne mit einem Kessel- oder Trichtermundstück nach dem Prinzip der Polsterpfeife angeblasen werden. Die schwingenden Lippen des Musikers erzeugen durch Ankopplung an eine konisch-zylindrische Röhre den Ton, deren Luftsäule als Resonator dient.

    Gruß, Herman

     
  5. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Also ist das Rasseln ein deutliches Zeichen dafür, das alles doch irgendwie in Schwingung versetzt wird (was einige hier bezweifeln).
    Jede Lötstelle am Korpus und jede Materialdickenschwankung beinflusst das Schwingverhalten des Systems. An einem "idealen" Instrument würden die Frequenzgäge der Anregerfrequenz quasi ohne Dämfung weitergeleitet.
    Da es am üblichen Instrument aber immer Störungen durch Lötstellen und Unterbrücke (Löcher), oder besser gesagt Unstetigkeiten gibt, werden manche Frequenzen eben besser weitergeleitet als andere.
    Entsprechend gut oder weniger gut (gedämpft) hört man sie dann auch.
    Das unterscheidet gute Instrumente welche einen konstanten Verlauf haben von weniger guten, bei denen man manchmal das Gefühl hat der Spieler würde stänig in der Lautstärke variieren und manche Töne eben "heller" als andere kämen.

    Wenn alles so einfach wäre, gäbe es nur gute Instrumente und alle würden gleich klingen.
    Dem ist aber leider (oder zum Glück) nicht so.....

    Zum unten erwähnten Bericht von "swoodwind.co.uk" sei bemerkt, dass im Maschinenbau bei Materialien manchmal durch Hämmern die Eigenspannungen gesenkt werden können um die Spannungsverteilung im Baukörper durch den Hertellungsvorgang zu verringern und gleichmässig zu verteilen.
    Ebenso kann durch Druck von aussen eine Druckvorspannung im Material erzeugt werden um im Betrieb einen günstigeren Spannungsverlauf zu erhalten.
    Aber das versteht nicht jeder bei "Swoodwind" ohne entsprechenden Wissenshintergrund.

    Tip : Schaut euch doch ein teures von Hand gehämmertes Schlagzeugbecken an. Warum wohl machen die sich so viel Arbeit damit, wenn es nichts bringen würde? Es hat nicht nur optische Gründe......

    Gruss
    kokisax
     
  6. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hallo Herman,

    richtig....
    War als Wortspiel zu verstehen....:)

    Gruss
    kokisax
     
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ kokisax

    Ich glaube das hier keine bezweifelt dass das Material, auch der Korpus mitschwingt.
    Das fühlen wir ja alle beim Spielen.

    Die Frage ist wie relevant diese Schwingungen bei der Klangentwicklung sind. Und die überwiegende Meinung hier ist, dass das vernachlässigbar ist.

    Und der Artikel deckt im wesentlichen die widersprüchlichen Aussagen der Hersteller zu Materialeigenschaften etc. auf. (der eine "Silber bringt mehr Brillianz" der andere
    "Silber bringt einen wärmeren Ton")

    CzG

    Dreas
     
  8. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    ...aber in einem Schlagzeugbecken ist auch keine schwingende Luftsäule...drum ;-)


    Das mit den Getrassel waren übrigens Röllchen und eine aufgegangene Lötstelle am an einem Käfig.

    Gruß
    Saxfax
     
  9. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Machmal glaube ich auch dass die Hersteller, bzw. die Marketingleute die solche Berichte verfassen, wenig Ahnung vom Ganzen haben.

    Wichtig ist das persönliche Empfinden des Musikers und das Hörerlebnis der Zuhörer.
    Nicht mehr und nicht weniger.
    So hat jeder von uns die Möglichkeit über verschiedenen Parameter "seinem" Wunschsound so nah wie möglich zu kommen.
    Der eine schafft es schon mit einem "Billig Horn" und Equipment, der andere braucht etwas mehr von allem.....

    Probieren geht über Studieren, und das macht ja auch Spass, oder? :pint:

    Gruss
    kokisax
     
  10. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Um das Becken herum wird aber die Luft (Säule) zum Schwingen gebracht, sonnst würde wir ja nichts hören....
    Ein gehämmertes Becken klingt übrigens sehr gleichmässig, egal wo es angeschlagen wird.

    Gruss
    kokisax
     
  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Der wesentliche Unterschied ist, dass das Becken selbst schwingt (Idiophon), während beim Sax hauptsächlich die Luftsäule schwingt.

    Noch ein paar Ideensplitter meinerseits:

    - Materialeinfluss bei Flöten:
    https://ccrma.stanford.edu/marl/Coltman/documents/Coltman-1.06.pdf

    - Meistens meinen die Leute, was 'hell' aussieht, klingt auch 'hell', was 'warm' aussieht, klingt auch warm

    - McGurk-Effekt
    http://www.youtube.com/watch?v=G-lN8vWm3m0


    Hat mal jemand einen Doppleblindtest gemacht? Würde mich mal interessieren, wie gross der Effekt ist. Ich halte den Effekt - wenn er denn exisitert - für geringer als der Einfluss von Spieler, Blatt, Mundstück und meinetwegen auch Ligatur. Das sollte dann auch klar und deutlich da stehen. Oder besser erstmal gar nicht, damit man die Leute nicht auf falsche Gedanken bringt.

    Am besten klingen unlackierte Instrumente. Aber nur, wenn der Lack abgegeangen ist, weil man damit soviel gespielt hat. :)

    Grüße
    Roland
     
  12. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Sollen tut er das vielleicht nicht, aber tun tut er es trotzdem, und hat demnach auch Einfluss auf das Schwingungsverhalten der,Luftsäule.
    Klar, dass Leute, die andere Materialien einsetzen wollen, da natürlich eine Riesenhype drum machen um den Preis zu rechtfertigen, das find ich aber dann doch ein wenig Kappes, es macht imho mehr Sinn, sich um die passende Mensur zu kümmern um den gewünschten Sound zu erzielen.
    Ich hab mal ein Schwung sx90 verschiedene Lacke und mit oder ohne Bördel geguckt.... Ich hab nix festgestellt, aber die neusilberteile haben sich für mich anders geblasen , war nix für mich.... Schon gar nicht mehr Geld dafür ausgeben.
    Alles marketing : bei einem billigen Schülerinstrument wird das dünne Material bemängelt und bemängelt, dass nicht auf Rib vormontiert ist, bei meinem Tenor wird das Weglassen desselben als superfeature gefeiert, was die Resonanz fördern soll....
    LG
    Thomas
     
  13. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Das unterscheidet uns. Ich glaube das nämlich immer. :) Getoppt nur noch von Übersetzern, die Palmenklappen erwähnen.

    Ich wette, dass 99% der Zuhörer *nicht* merken, wenn Du auf einer Plastikklarinette spielst, vernünftiges Mundstück vorausgesetzt. Die meisten Zuhörer können ja nicht mal eine Sopransaxophon von einer Klarinette unterscheiden oder eine Bassklarinette als Klarinette identifizieren.

    BTW: Ich spiel schnödes 08/15-Messing und habe Spass damit. Und meine Zuhörer hoffentlich auch.

    Mehr Übung, das ist das Wichtigste. Immer. :)

    Grüße
    Roland
     
  14. breath_less

    breath_less Ist fast schon zuhause hier

    Mensch immer das blöde Üben!

    Das kann doch keine Lösung sein...

    Ist mir warm...
     
  15. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Stimmt, ich spiele auch die 'Billig'-Variante (Yanagisawa B901), die hat die Böckchen direkt auf den Korpus gelötet, das B991 hat die auf Ribs vormontiert.

    Bei Selmer SA III hat man teilweise wieder - im Gegensatz zum Vorgänger SA II - auf den Korpus gelötet.

    Naja, letztendlich wie bei Schweineflscih und alten Autoreifen: entscheidend ist, was hinten rauskommt.

    Grüße
    Roland
     
  16. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hallo Roland,

    das kann eingeschränkt stimmen.
    Je nachem wie die Mensur des Hons ist und wo bei jeweiligem Horn Modell das Böckchen oder ein grossflächigeres Rib angelötet wird, werden die Schwingungen des Korpus beeinflusst.
    Vielleicht hat man beim SAIII gemerkt, dass es von Vorteil ist in gewissen Bereichen wieder auf Böckchen (kleinere schwingende Masse) umzustellen.
    Es wäre interessant eine Eigenfrequenzanalyse eines Horns zu machen und optisch darzustellen.

    Es lässt sich auf jeden Fall nicht verallgemeinern, dass die eine Variante immer Vorteile hat gegenüber der anderen.
    Verscheibt man das Böckchen um wenige Millimeter, kann es wieder ganz anders sein.

    Gruss
    kokisax
     
  17. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Ich behaupte mal: Es ist kein Vorteil, sondern wird als Vorteil dargestellt. es ist (vielleicht ) anders, was man merken würde, bei 1:1 vergleich mit: ohne. Der eine mag es so mögen, der andere anders, aber ein genereller Vorteil? Meine Serie III hat es nicht, es wird als Supi beworben, mein Ref54 Alto hat es und wird als Supi beworben und sind jeweils die neuesten Modelle... So what...mein Alto hat dunkleren Lack.. Sieht saugut aus imho, jetzt können wir anfangen zu labern über den Vorteil dieses Lacks für einen dunkleren Sound .... Und dann nochmal 400 Ocken draufhauen :)
    LG
    Thomas
     
  18. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hallo Thomas,

    da hast Du schon recht.
    Aber beim 1:1 Vergleich müsste man das gleiche Horn einmal mit Böckchen hier, einmal mit Böckchen dort und einmal mit Rib haben, was unmöglich ist.
    Wichtig ist das Gesamtkonzept des Instrumentes.
    Hat man es technisch so entwickelt, dass es gleichmässig kling ist die Arbeit gelungen, egal ob Böckchen oder Rib.

    Bin gespannt wann einer behaupten wird ein Nanolack würde im Ultraschallbereich spürbare Vorteile bringen..... :ironie:

    Grüsse
    kokisax
     
  19. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ja, zumindest für Flöten: http://iwk.mdw.ac.at/?page_id=97&sprache=1

    Das bestätigt Deine Vermutungen.
     
  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Grundsätzlich gibt es gute Saxophone aus verschiedensten Materialien.

    Anders erscheint es mir mit der Masse bzw. dem Gewicht zu sein.

    Mein Sopransax verhält sich mit Metalldaumenhalter anders als mit Kunstoffdaumenhalter. Dies hatte ich vorher nicht glauben wollen.

    Beim Klangbogen von Togo scheint das gleiche Phänomen zu bestehen.

    Ich möchte betonen, dass ich für Esoterik nicht empfänglich bin.

    Gruß
     
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