schmieriger JAZZ

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von messingblech, 16.November.2022.

  1. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Ich vermute fast, der Eröffner des Threads hat gar nicht "schmierig" gemeint, sondern vielleicht "geschmeidig" oder ähnlich Positives. Der ganze Post ist von der Rechtschreibung so, daß ich auf gegoogelte Übersetzungshilfe tippe. Seien wir also nachsichtig.
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Definitiv nicht. @messingblech ist der deutschen Sprache mächtig.

    CzG

    Dreas
     
  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wieso erst irgendwann?

    Weil ein Hinweis auf die Ursprünge der „fröhlichen Dixielandmusik“ gleich zu
    gemacht wird?

    Welche Mehrheiten, eigentlich?
     
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  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wenn Pälzisch / Monnemerisch gilt, dann auf jeden Fall :D
     
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  5. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    ja dann weeß ick ooch nich.
     
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  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Weil dein (berechtigter) Einwand das wertfreie Zelebrieren trübt.
    Konkret in diesem Fall Menschen mit weißer Hautfarbe in den USA, übertragen auf die Diskussion und ihre Teilnehmer hier auch wir.

    Bis zu deinem Einwand hat die Mehrheit sich in diesem Thread über die Musik von Tuba Skinny gefreut, über traditionellen New Orleans Jazz gefreut und wahrscheinlich keine Sekunde im Sinn gehabt, dass dies eine tief afroamerikanisch (und zum Teil "kreolisch") verwurzelte Musik ist, die hier von keinem einzigen Afroamerikaner vorgetragen wird, geschweige denn, warum das einen Unterschied machen sollte. Für mein Gefühl ist das nicht das Problem einer jungen weißen Band, die eine Musik auf wunderbare Weise zelebriert. Möglicherweise ist es aber ein Indikator eines persistierenden Problems. Ich möchte es aber hier nicht weiter ausführen, um hier keinen Politikthread draus zu machen. Gerne per p.m. oder in gesondertem Thread.
     
  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Die Chefin der "jungen weißen Band" ist nach der in den USA heute noch geltenden "one drop rule" eine Schwarze. In der Politik spielt das noch eine Rolle (Kamala Harris), in Hollywood wohl auch (Halle Berry), im Jazz zum Glück nicht mehr - und für uns in Europa schon gar nicht. Ich merke das auch nur an, weil dieses Rassending uns nicht mal hier beim Reden über eine beliebte Band aus den Fängen lässt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.November.2022
  8. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Sorry for being the party-pooper.

    Die netten jungen Leute, die da Spaß haben und anderen Freude machen „waren ja nicht dabei“ und ihre Eltern und Großeltern „haben nichts bemerkt“ …
    Aber die Diskussion ist müßig.
    Ich wollte, dialogisch zu @claribari in #4 und Dir, @giuseppe in #13 („Trachtenverein“) sowie @gaga in #14 („weiße Band“), darauf hinweisen, dass es längst nicht so harmlos ist wie die Musik erscheint.

    Anders gesagt: Ich habe mit dem „Rassending“ nicht angefangen.

    Lassen wir’s gut sein.
     
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  9. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Hm, wie machst du das fest, dass Musik vergangener Zeiten - heute gespielt - nicht authentisch ist? Wie definierst du "authentisch"? Bezogen auf die Musik hier in dem Thread (Stil 20-30er Jahre) ist es m.E. schon möglich, dies heute authentisch zu spielen. Zumindest ist das bei uns im Salonorchester unser Anspruch, dies so authentisch wie möglich zu machen, z.B. durch Originalnoten/-arrangements aus der Zeit, keine Verstärkung von Instrumenten, Sänger/in lediglich mit Mikro und uralten Röhrenboxen, Instrumente überwiegend auch aus der Zeit,...
     
  10. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das sei euch unbenommen, das sind total interessante Projekte - trotzdem ist es Musik aus unserer Zeit. Gerade Musik, die viel persönlichen Input hat wie Jazz, kriegt in dem Moment, in dem sie gespielt wird, soviel von dir und deinem heutigen Leben und deinen Erfahrungen und deinem Handwerk mit, dass sie in einem strengeren Sinne eben nicht "authentisch" sein kann. Vielleicht bin ich ja auch zu "streng" mit diesem Begriff.:-?

    Mir fehlen im Moment die Mitspieler, aber ich würde liebend gern wieder den Chicago-Jazz von Bix Beiderbecke spielen, wie ich einige Jahre schon getan habe. Es macht großen Spaß und man lernt eine Menge, wenn man versucht, Phrasierung und Patterns zu übernehmen. Authentisch würde es aber nicht nennen. Vielleicht habe ich auch zu viel mit Barockmusikern diskutiert...
     
  11. messingblech

    messingblech Ist fast schon zuhause hier

    SMEAR = SCHMIERIG

    vor rund 45 Jahren machte ich meine ersten Erfahrungen mit Noten für die BigBand. Die Noten stammten aus der USA im Format zwischen DIN A 5 und DIN A 4 eine merkwürdige Größe jedenfalls.

    Dort tauchte auch der Begriff „smear oder to smear“ auf. Seitens des Dirigenten wurden wir aufgeklärt, dass die Noten NICHT wertemäßig zu spielen seien, gerne etwas „schwimmend“.

    Quasi als freie Form die doch „geschrieben“ ist. Eine Stimme/Takte (Sax,Trompete, Posaune) war nur mit Harmonieen unterlegt, da durfte fleissig improvisiert werden.


    Tuba Skinny spielt traditionellen New Orleans Jazz ( smear) und ich bin begeistert von der Gruppe.


    soweit meine Erklärung - Danke
    Jetzt wundere ich mich, dass der Begriff offensichtlich nicht bekannt ist.


    https://www.dict.cc/englisch-deutsch/to+smear.html
     
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  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Da scheinst du was gründlich missverstanden zu haben. Der Ausdruck "smear" in den Noten ist nichts anderes als ein Artikulationszeichen unter vielen anderen. Das Wort als Synonym für eine Stilrichtung herzunehmen, ist schlichtweg falsch. Hier ist ein kleiner Ausschnitt an Artikulationszeichen - als Screenshot:

    upload_2022-11-17_17-33-39.png

    Man könnte als deutscher Bandleader die Bläser anweisen, dass sie diesen oder jenen Ton "schmieren" sollen, aber niemand würde dann eine Musik oder nur eine Passage als "schmierig" bezeichnen. Schon gar nicht eine ganze Stilrichtung.

    Da bin ich aber erleichtert, dass du damit keine negative Geschmacksäußerung tun wolltest.:)
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.November.2022
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  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Auch die Leadsheets aus den Realbooks sind nur Gerüste, Hinweise für das Stück und keine Aufforderungen es so zu spielen, wie es da notiert ist.

    CzG

    Dreas
     
  14. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Hier kann ich dir nicht mehr ganz folgen. Sollte man Schuldgefühle haben, wenn man Jazz mag oder spielt? Was ist an Tuba Skinny nicht harmlos?
    Das heißt wir sind uns ja eigentlich alle einig gewesen, dass die gute Mucke machen. Zeit einen anderen Grund für Streit zu finden? :ironie:
     
  15. claribari

    claribari Ist fast schon zuhause hier

    ...Schuldgefühle hätte ich und weigern würde ich mich, den "Badenweiler Marsch" zu verjazzen....Da gab's ja für die Urfassung mal einen Österreicher....
    und jetzt Tschüß aus diesem thread
     
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  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Gute Idee, tschüss auch! :)
    Und danke für die schönen Links.
     
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  17. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    WOW - da lässt man euch mal kurz alleine und schon wird ohne mich über kulturelle Aneingnung gesprochen.

    Also ich finde kulturelle Aneingnung gut - wäre doch echt schade, wenn wenn die ganze Welt auf Rock und Pop, Hiphop und Funk und alles andere mit E-Gitarre verzichten müsste, nur weil die für schwarze Bigbandmusiker vorbehalten ist.

    Also kulturelle Aneingnung find ich klasse. Gerade hab ich mir ein paar Solitranskriptionen von Lee Morgen besorgt und werde die ohne auf meine Hautfarbe zu achten nicht mal auf Trompete spielen. Und ich mag meine Baumwollshirts und ich helfe meinerTochter ihre Rastas zu flechten, wenn sie nicht an ihren Hinterkopf kommt und ich höre mir dabei Tuba Skinny an und dann gehe ich in die Küche und benutze mein vietnamesisches Messer und koche damit chinesisches Essen mit israelischen Gemüse (nö, stop - jetzt übertreibe ich - keine israelisches Gemüse)

    -> wow, so ein wenig fühlt man sich als würde man das vermietete Hinterzimmer von Winston, in welchem viele kleine Normalitäten angesammelt waren um sich mal normal fühlen zu können, betreten, wenn man sich etwas weiter vom engen "Normal" wegebewegt als man heute noch denken darf ... ganz zu schweigen von einem Gedanken an Julia! (1984)


    ... nur weil sich jemand in einem Gefühl befindet bedeutet es nicht, dass sich daraus eine gerichtete Schuldzuweisung an irgendjemanden legitimieren würde. Leider ist dieser Irrum weitverbreitet ...


    So, und jetzt spiele ich noch ein wenig Blues auf dem Bass - nur so zum Spass und ohne mich schlecht zu fühlen. Und ja, jeder andere sollte das auch dürfen und können. Das dies nicht so ist, ist mir klar. Leider wird durch Zensur und Gleichmachung diese Ungerechtigkeit nicht auf gehoben.

    enantiodromisches Prinzip ...
     
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  18. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    [/QUOTE]


    Gerne.


    Es gefällt mir nicht.
     
  19. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Was gefällt dir nicht? Da du dich ja explizit auf Timing und Phrasierung beziehst, würde ich es gerne verstehen, was du da meinst und was dich da stört. Ansonsten hätte es ja ausgereicht zu sagen: gefällt mir nicht.
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 13399 gefällt das.
  20. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das beruht auf Gegenseitigkeit.
    Da hauen drei Leute Dinger mit Trachtenverein, Schwarze im Puff und „weiße Band“ raus, ich sage was dazu und bin auf einmal der Blödmann… geht’s eigentlich noch?

    Ich bin sicher der letzte, der was gegen kulturellen Austausch hat.
     
    Rick gefällt das.
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