schneller akkordwechsel beim improvisieren?

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von atomflunder, 23.Januar.2011.

  1. atomflunder

    atomflunder Schaut nur mal vorbei

    hallo, ich hab mal eine grundlegende frage:
    wenn ich in einem leadsheet, dort wo man ein solo spielen soll, 2 akkordwechsel in einem takt habe, muss ich diesen akkordwechsel auch immer spielen bzw die tonleiter immer wechseln? das erscheint mir ziemlich schwer.

    hier ein beispiel:
    B-7 - E7| B-7 - E7| B-7 - E7| B-7 - E7
    G-7 - C7| Fmaj7 - D7| G-7 - C7| Fmaj7

    je 2 akkorde sind in einem takt.

    wie improvisiere ich ich zu solchen passagen?

    danke für die antworten! :)
     
  2. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    B-7 E7 ist II V in A Dur :)

    G-7 C7 in F :)

    Einfache Methode: 4 Take A Dur dann 4 Takte F - blos bei dem D7 musste aufpassen :)
     
  3. atomflunder

    atomflunder Schaut nur mal vorbei

    danke für die antwort! also sollte ich immer gucken welche akkorde zusammen in welcher tonart sind und dann einfach über die tonart improvisieren?
     
  4. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Du musst oder solltest zunächst mal gar nichts. Die im Leadsheet angegebenen Akkorde zeigen lediglich den Verlauf der Harmonik auf. Was Du improvisatorisch daraus machst ist allein Deine Sache. Da ist alles möglich. Vom Ausspielen der halbtaktigen Akkordwechsel über das Spielen in der den Akkorden der z.B. ersten Zeile zugrundeliegenden A - Dur - Skala bis zum völligen Verlassen der A - Dur - Tonart und der Akkorde und dem herumturnen "outside" in einer völlig anderen Harmonik. Oder sogar in gar keiner erkennbaren. Oder Du machst eine Impro durch Variation des Themas u.s.w.

    Die angegebenen Akkorde sind keine Spielanweisung. Was daraus gemacht wird und ob sie überhaupt beachtet werden, bestimmt der Improvisateur in seinem Konzept.

    Natürlich ist es erst mal leichter in den Akkorden oder den zugrundeliegenden Skalen zu bleiben. Da kann erst mal nicht viel passieren......


    SlowJoe
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Hallo SlowJoe,

    eben, so ist es, vielen Dank für die klaren Worte, das musste mal wieder gesagt werden!

    Absolut übereinstimmend,
    Rick
     
  6. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Hallo,
    ach man,...dann sind ja Tips von Könnern :( . Wie geht aber der laienhafte Hobbyist mit der Improvisation um? Mir ist es auch schon oft beim Versuch, die Akkorde als Grundlage zu nehmen, so gegangen, dass es überhaupt nicht geklungen hat. Ich kann mir vorstellen, dass z.B. hier im Beispiel D7 (da kann ich ja ein Fis spielen) man "auf die Nase fällt". Neidvoll schaue ich auf diejenigen, die schnelle Impro-Ideen haben, und es dann auch toll klingt. Wann werde ich da wohl ankommen.... Ansonsten habt Ihr natürlich Recht! Und für den Anfang ist A und F schon hilfreich.
    @atomflunder: Welcher Song ist es denn?
    Beste Grüße Hewe
     
  7. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Du kannst die Akkorde pro Takt vereinfachen, also zum Beispiel

    statt Dm7 - G7

    spielst du nur G7

    (oder auch nur Dm7, das gibt einen anderen Klang, tönt mehr nach sus-4-Akkord).

    Ich würde für den Anfang schon versuchen, die Akkordtöne auszuspielen und nicht einfach die zugrunde liegende Tonleiter (hier C-Dur) zu spielen; wenn ich zu viel in Tonleitern denke, komme ich gerne ins unverbindliche Nudeln.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Wenn dir die Angabe A-Dur für die erste Zeile zu banal erscheint, kannst du das Bm7 getrost durch E7 ersetzen und hast dann die E7-Leiter (= E mixolydisch, = A-Dur auf E).

    Dasselbe in der zweiten Zeile mit Gm7 C7. Der Versuch, beim Auftauchen von D7 ein F# unterzubringen, z.B. um von F nach G zu kommen, hat m.E. eine gute Wirkung und ist einfach genug, um regelmäßig zu gelingen.

    Gruß, Herman
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Hewe,

    ich habe früher ganz knallhart die einzelnen Akkorde als Brechungen (= Arpeggios) in allen Lagen geübt und dann miteinander verbunden, schließlich diese Wechsel zum Metronom geübt, erst langsam, dann immer schneller.

    Man kann die Akkordbrechungen auch mit chromatischen Zwischentönen auflockern, Umspielungen der Akkordtöne erarbeiten (dann sind wir schon beim Bebop mit den typischen Auf-und-ab-Linien), auf diese Weise bilden sich dann eigene Licks heraus, denn manche Akkordverbindungen sind ja sehr häufig anzutreffen (z. B. II-V).

    Wenn man so ein schönes Lick gefunden hat, transponiert man es in alle Tonarten und übt es in allen Tempi.

    Wichtig ist eben, dass man LANGSAM anfängt und dann erst das Tempo steigert - also nicht sofort ein Play-Along einlegen und losdudeln und gleich klasse improvisieren wollen! :-D

    Das ist zugegebenermaßen eine Menge geduldiger Arbeit (= Woodshed), doch so ist es nun mal, vor den Erfolg wurde der Schweiß gesetzt.
    Denkt mal daran, wenn Ihr das nächste Mal jemanden im Affentempo losjazzen hört. ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden