Schwierigkeit mit dem Greifen einer Notenabfolge

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von chernyy, 15.August.2018.

  1. chernyy

    chernyy Schaut nur mal vorbei

    Liebe Alle,
    ich bin Anfängerin und versuche mich gerade an "Autumn leaves". Darin befindet sich die Notenabfolge: h, cis, dis (alles tief). Vermutlich lautet die Antwort: ÜBEN, aber gibt es vielleicht bestimmte Tipps, wie man das Greifen üben kann? Meine linke Hand verkrampft jedes Mal völlig bei dem Versuch, mit dem kleinen Finger zuerst das h und dann das cis zu greifen. Ich versuche schon, beim Umgreifen auf cis nur meine Hand zu drehen, sodass ich das h mit der Spitze meines kleinen Fingers greife und das cis mit dem unteren Ende. Mein kleiner Finger ist auch etwas kürzer als normal, glaube aber eigentlich nicht, dass das was ausmacht. Danke und LG!
     
  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,
    erstens mal brauchst Du eine gewisse Kraft.
    Also - wenn's weh tut, mach Pause.

    Zweitens: Ich spüre, wenn ich das H greife, die Rolle des Cis mit dem hinteren Teil des 1. Fingergliedes.
    Dann rutsche ich, ohne den Druck gegen die Klappe zu vermindern einfach rüber und drücke das Cis mit dem gleichen (oder fast gleichen) Punkt auf dem kleinen Finger, mit dem ich auch das H gedrückt hab.

    Grüßle, Ton
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15.August.2018
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  3. Rick

    Rick Experte

    Bei manchen Saxen geht auch das Kippen des kleinen Fingers nach hinten - das muss man aber meistens so bewerkstelligen, dass man wirklich den H-Drücker loslässt.
    Und für Cis-Dis dann mit dem rechten kleinen Finger über die Rolle rutschen!

    Deshalb sage ich meinen Schülern immer: Saxofonisten sind die mit den durchtrainierten kleinen Fingern. :cool:

    Viel Erfolg!
    Rick
     
  4. sax.bamboo

    sax.bamboo Schaut öfter mal vorbei

    hier kommt Dir die anatomische Kopplung zwischen kleinem und Ringfinger in die Quere und außerdem noch die normale "Schwäche" des Kleinen, da bist Du nicht alleine. Du kannst zunächst mal üben, ohne Instrument den kleinen Finger unabhängig von den anderen zu bewegen. Dabei bewußt die anderen Finger locker lassen. Übe das zunächst ohne Kraft, ruhig einzeln für beide Hände!! Zu Beginn kannst Du bei leicht gebeugten Fingern die Hand mit den Fingerspitzen leicht auf einem Tisch abstützen und dabei den Kleinen unabhängig bewegen. Wenn das klappt, dann beginne langsam Kraft mit dem kleinen auszuüben (z.B. auf die Tischplatte). Die anderen Finger, überhaupt die restliche Hand bewußt locker lassen. Bei der kleinsten Verkrampfung lösen und neu anfangen oder Pause machen, damit sich die Unabhängigkeit der Kleinfingerbewegung bei Lockerheit einprägt. Wenn Du den Kleinen mit Kraft vor und zurück bewegst, müßte das eigentlich die gleiche Bewegung sein, die Du zum H/Cis, Cis/H Wechsel brauchst.
    Wenn das halbwegs geht, dann nimmst Du das Instrument und versuchst, diese Bewegung mit der gleichen Lockerheit auszuführen. Immer sehr langsam und bewußt locker, damit sich das "einbrennt". Mach das zunächst ohne Ton, damit Du die volle Konzentration auf der Fingerbewegung hast. Achte von Anfang an darauf, daß Du die Finger nur so weit bewegst, wie nötig und dabei flüssig bleibst. Manchmal ist der Klappenstack etwas hakelig, da kann man so einen Trick wie Du beschreibst schonmal machen (benutze ich manchmal beim Bariton), wenn man aber halbwegs elegant über die Rollen kommt, würde ich es erst mal "ordentlich" üben.

    Am besten läßt Du Dich aber dabei von einem ordentlichen Lehrer unterstützen, der sieht viel mehr und kann verhindern, daß Du Dir falsche Bewegungen ins Hirn programmierst. Die kriegt man nämlich schwer wieder raus.

    Kurz geschnittene Fingernägel sind auch hilfreich :) , genrell sollten die Finger immer leicht gebeugt sein, also nicht mit durchgestrecktem Finger eine Klappe zudrücken. Handhaltung hat einen enorm Einfluß auf die Geläufigkeit!.

    In der Hoffnung, daß das nicht zu kryptisch war, LG!
     
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  5. chernyy

    chernyy Schaut nur mal vorbei

    Dank! Ich habe tatsächlich erst nach euren Worten begriffen, dass da da tatsächlich ROLLEN sind. :D Diese Erkenntnis sollte schonmal einiges erleichtern. Die Übungen mache ich auch!
     
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  6. chernyy

    chernyy Schaut nur mal vorbei

    Das bedeutet also, wenn ich die Rollen nutze, dass ich beide Klappen je mit der Fingerspitze drücke, oder? Da ist dann sicher Hornhaut gefragt? Da schmerzt beim ersten Ausprobieren ein wenig. :D
     
  7. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Jetzt kommt die Frage der Fragen...... :Was hast Du denn für ein Horn?
    Eigentlich sollte da nichts schmerzen.

    Cheerio
    tmb
     
  8. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    Hornhaut bekommt so eine ganz neue Bedeutung...
     
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  9. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Ich spüre sie auch schon im Hirn beim Spielen......:duck:
     
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Bei einer aktuellen Mechanik, bei der das C# nur von Federkraft geöffnet wird und durch das H geschlossen wird, würde ich beim H einfach beide Hebel mit dem kleinen Finger betätigen. Dann reicht ein kleines Zurückziehen, und das C# erklingt.
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Die Fingerspitze wäre zu weit vorne, nach meiner Definition. Kollege @Ton Scott erwähnte ja bereits das erste Fingerglied, da drücke ich mit dem Bereich, ich würde mal
    sagen, zwischen Fingerspitze und der Fläche, von der man die Fingerabdrücke nimmt. ;)
    Kommt natürlich immer darauf an, wie lang die Finger sind, ist individuell unterschiedlich.

    Genau, sage ich auch immer: Wenn etwas weh tut, dann läuft tendenziell etwas falsch.
    Vielleicht sind die Stahlfedern an den Tasten zu kräftig gespannt, oder es ist nicht der richtige Fingerwinkel.
     
  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Oder der Krampf, die tiefen Töne überhaupt zu kriegen, überträgt sich auf die Finger.
     
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  13. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hab es gerade mal ausprobiert: Bei mir entstehen Schmerzen im äußersten Fingergelenk, wenn der Finger zu sehr gestreckt wird, also, wenn ich ihn praktisch nicht krümme.
     
  14. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Mal abseits von dieser saxophontypischen Kleinfingerproblematik: Es ist für mich aus gutem Grund sinnvoller, die Nummer eine Oktave höher zu spielen. Und zwar nicht, damit es bequemer ist, sondern weil es besser KLINGT. Das hohe D dürfte für Anfänger leichter zu erreichen sein als die tiefsten Töne.

    Noch'n Trick: wenn es denn unbedingt tief sein soll und unbedingt Autumn Leaves in Em, kann man auch diese fiesen drei Töne und das folgende G durch F#, A, G auf E ersetzen (so wie es 8 Takte weiter notiert ist), ohne dass es vielen Leuten auffällt oder falsch klingt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 15.August.2018
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  15. chernyy

    chernyy Schaut nur mal vorbei

    Hallo, danke für die liebe Antworten!
    @Rick : Ich glaube, da tritt mein oben kurz erwähntes Problem auf, dass der kleine Finger an meiner linken Hand unnormal kurz ist. Ich weiß nicht, warum, aber er ist gut ein halbes Glied kürzer als der an meiner rechten Hand, das würde mit der von dir beschriebenen Position auch passen: um mit der Mitte des ersten Glieds die Klappe des h drücken zu können, muss ich meine Hand so weit krümmen, dass ich die übrigen Klappen nur noch mit den Fingerspitzen runterdrücken kann; die Glieder von Zeige-,mittel-,und Ringfinger stehen dann quasi aufrecht auf den Klappen - ODER ich knicke die ersten Glieder um, damit sie ganz platt aufliegen. Das habe ich bisher nicht so gemacht und demnach scheuert es bei meinem kleinen Finger an der äußeren Fingerspitze an der Haut neben dem Nagel, wenn ich umgreife. Ich hab versucht, ein Foto zu machen. Man sieht auch, dass mein kleiner Finger außen aufliegt, aber ihn "geradezudrehen" krieg ich beim besten Willen nicht hin.

    Vielleicht erzähl ich auch Quatsch und mach einfach alles falsch... Meinen Lehrer seh ich leider erst am 23. wieder. @gaga , danke, ich werde versuchen die Töne zu ersetzen! :)
    Und zuletzt - bis vor einigen Jahren habe ich das Waldhorn gespielt. :biggrin: H.jpg
     
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  16. chernyy

    chernyy Schaut nur mal vorbei

    uff.png
    Meine Finger, falls es jemanden interessiert. :D Wie gesagt, vielleicht hat das auch gar nichts damit zutun und ich mach's einfach nur falsch..
     
  17. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das ist anatomisch schon ein Nachteil.

    Manche Saxophone kommen Menschen mit kleinen Händen eher entgegen als andere. In Deinem Fall sollte noch einmal besonders Wert auf die Suche nach einer passenden Applikatur für die linke Hand gelegt werden.
     
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  18. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Die tiefen Töne zu spielen ist generell nicht einfach. Zum einen kommen die nicht so oft vor und zum anderen wollen die Finger nicht so, wie man es selbst gerne möchte. Meine erste Übung vor dem eigentlichen Spielen ist die chromatische Tonleiter ein oder zweimal rauf und runter zu spielen. So übst und trainierst du auch die Töne, die selten gespielt werden und du merkst natürlich auch relative schnell, wenn irgendetwas nicht mit deinem Saxophon stimmt.

    Lg
    Paedda
     
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  19. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin

    Das sieht mir aber nicht danach aus, als würde das nicht gehen, aber es bedarf einiger Übung.
    Stelle dich vor einen Spiegel, tue so, als würdest du spielen, aber spiele nicht wirklich.
    Und dann greifst du das tiefe H und kontrollierst im Spiegel, welche Bewegungen minimal notwendig sind dafür.
    Denke auch daran, dass du den H-Hebel nicht voll treffen musst. In der Tat kannst du auch das C# mit drücken, macht gar nichts, im Gegenteil, es erleichtert den Wechsel. Am Ende brauchst du fast nur die Rolle vom H zu erwischen.

    Wenn du das ausgiebig geübt hast, dann spielst du mal die Töne, und kontrollierst weiterhin im Spiegel, dass du nicht verkrampfst, und die Bewegung nach wie vor nur minimal ausgeführt wird. Irgendwann hast du das dann verinnerlicht, und kannst auch ohne Spiegel locker los legen.

    Gleiche Übung machst du dann für das tiefe Bb, das wird sicher noch einmal eine gewisse Herausforderung.

    Vor allem lass dir Zeit, die Beweglichkeit und notwendige Kraft kommt nicht von heute auf morgen. Bis dahin musst du diese Kombination ja nicht unbedingt dauernd spielen wollen.

    Gruß,
    Otfried
     
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  20. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe große Hände und spiele Tenor, allerdings fällt mir die Handhaltung auf. Meine Finger sind überhaupt nicht so stark angewinkelt. Liegt bei Dir die "Hohlhand" daran, daß Du sonst an die Palmkeys kommst (also ab hohem d aufwärts)? Dann hast Du schon einen recht abgewinkelten kleinen Finger, das macht ihn deutlich unbeweglicher.

    Vielleicht kannst du die Hohlhand vermindern, indem Du den Daumen mehr anwinkelst, so daß Du dort den Abstand gewinnst, den Du brauchst, um von den Palmkeys wegzubleiben. Die anderen Finger könnten deutlich flacher anliegen und wären flexibler einsetzbar, vor allem auch der kleine.
     
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