Selmer - Der Stern sinkt (Zitat)

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Saxoryx, 27.April.2014.

  1. AlexArtisMusic

    AlexArtisMusic Schaut öfter mal vorbei

    Liebe Saxophonisten Gemeinde,

    nun fehlt noch das offizielle Statement des deutschen SELMER Vertriebs.

    Wir haben uns bei Frau Finkenzeller gemeldet. Nicht, weil sie in dem Thema keine Kompetenzen hat und auch nicht, weil wir irgendwelche rechtlichen Schritte in Erwägung ziehen. Wir haben Kontakt zu Ihr aufgenommen, weil SELMER den Anspruch hat, jeden Fehler, den auch wir selbstverständlich mal machen, aus der Welt zu schaffen. Und das bis zu dem Punkt, wo der Msuker ein gutes und für ihn zufriedenstellendes Instrument in Händen hält, auf dem er tolle Musik machen kann. Welches "Loch" allerdings zu tief gebohrt sein soll, muss sie mir schon erklären. Ich wusste bislang nicht, das wir an einem Saxophon Löcher zu tief bohren können.

    Das wir uns auf unseren Lorbeeren ausruhen, kann man nun ebenfalls nicht behaupten. Die Serie III hat auf allen Instrumenten Neuerungen auf den Markt gebracht, die das Ergebnis harter und mühevoller Arbeit in Forschung und Entwicklung waren. Niemand in der Branche investiert so viel Geld in die Entwicklung des Saxophons wie SELMER. Wir forschen auf einem Niveau, von dem einige andere Hersteller gar nicht wissen, dass es existiert. Und in der Zukunft wird SELMER weiterhin das Instrument verbessern und an die Bedürfnisse der Musikwelt anpassen.

    @altblase: Zu Deinen Anmerkungen mit den Intonationsproblemen möchte ich darauf hinweisen, dass der Zusammenhang zwischen Intonation einerseits und Klang und klangliche Homogenität andererseits ein sehr großer ist. Ein Saxophon zu bauen, was eine nahezu perfekte Intonation hat, ist problemlos möglich. Nur ist dieses Saxophon dann eben klanglich nicht ausgewogen. Es bricht in bestimmten Lagen in der Lautstärke aus, die Klangfarben der Lagen sind nicht homogen und somit musikalisch nur sehr schwer zu kontrollieren. Richtig ist, dass wir von unseren Spielern eine gewisse Intonationskontrolle verlangen, im gegenzug allerdings klangliche Möglichkeiten bieten.

    Viele Grüße und allseits ein schöner Tag wünscht
    Alexander Reiners
    Produktmanagement SELMER

    P.S. Die Antwort, dass Frau Finkenzeller Ihren Ansatz überprüfen soll, ist natürlich nicht zu akzeptieren. Wir werden sehen, wer diese Aussage gemacht hat. Hoffentlich nicht ich selbst. Es kann dennoch mal vorkommen, dass eine Korrektur und Überarbeitung des Ansatzes zu besseren Ergebnissen führt... selten - sehr selten, aber es kommt vor.
     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich finde es gut, dass klargestellt wurde, dass nicht mal im Internet Schwachsinn verbreitet werden kann, ohne dass eine Reaktion erfolgt.

    Das offizielle Statement liest sich für mich sehr schaumgebremst.
    Ich bin nicht der Meinung, dass Selmer-Instrumente eine höhere Tonkontrolle verlangen als andere Fabrikate.
    Die, für die im Forum öfters eine Lanze gebrochen wird noch relativ mehr :)
    Ich bin schon länger im Geschäft und habe schon so einige Marken gespielt.

    In der Tat ist es das Saxophon an sich, das nach Tonkontrolle verlangt.
    Ich darf eine Anekdote bringen, die mich zum Schmunzeln gebracht hat:

    Ein Kollege (großartiger Klarinettist) wurde von mir gefragt, ob er denn noch Saxophon (als Zweitinstrument) spiele.
    Er antwortete: "Nein, ich hatte keine Lust mehr, das D2 war immer zu hoch..."
    Er spielte nicht Selmer, sondern Yamaha.

    Die Möglichkeiten, die die Tonstruktur des Saxophon bietet, sind ein Segen.
    Für manche Leute, und da möchte ich jetzt nicht näher darauf eingehen, sind sie eher ein Fluch.

    Dass bei den Preisen von Selmer höchste Qualität erwartet wird, ist selbstverständlich.
    Nach Gesprächen mit verschiedenen Saxdoktoren scheint es mir so, dass annähernd kein Instrument aus der Fabrik (aus welchen Gründen auch immer) perfekt spielbar ist.
    Die Arbeiten bei Selmer-Saxophonen wurden mir im Vergleich noch als relativ gering und wenig zeitintensiv beschrieben.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  3. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Moin! Jetzt habe ich auch den Artikel endlich mal gelesen, ist ja nicht so dolle...

    Mich würde persönlich eine Sache interessieren, nachdem ich vor kurzem bei Sax.co.uk 3 Selmer reference spaßeshalber angespielt habe (ich bin nicht auf der Suche..). Eins der drei Instrumente war so, wie ich es überreicht bekam, unspielbar, das hätte wohl von einem Mini-tweaking profitiert (habe ich auch so empfohlen) - ich kann nicht beurteilen, was damit los war. Die Nummer zwei war gut zu spielen, allerdings im Palmkey-bereich so hoch, dass die Intonation nicht in den Griff zu bekommen war. Beim der Nummer drei war die Tendenz bei den Palmkeys ebenfalls "sharp" , aber kontrollierbar. Jetzt frage ich mich, wie diese Unterschiede zustande kommen. Das erste ware ein Reference 54, die anderen beiden Reference 36. Mein Mann hatte das gleiche Problem, es lag also nicht nur an mir, und wir spielen beide vom Ansatz her sehr unterschiedlich.

    LG Juju
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Hey Juju,

    auch mein Yamaha Purple Logo und mein Yanagisawa und mein Bauhaus haben völlig unterschiedliche Intonationstendenzen.
    Spiel eine Woche drauf und mit keinem anderen Horn, dann fällt es Dir nicht mal mehr auf.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  5. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hi Guenne,
    Und ich finde, es ist ein großer Unterschied, ob ich die Intonation ausgleichen kann oder nicht. Bei dem einen Instrument wäre es gegangen, bei dem anderen keine Chance.
    Klar kann ich mich daran gewöhnen, sonst wie sharp zu intonieren, aber spätestens wenn ich mit anderen spiele, stört es dann irgendwann...
    LG Juju
     
  6. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    bei allem Respekt vor Eurem Können, aber ich glaube doch (vielleicht ist es ein Fehler, von mir auszugehen), dass es mehr als einen Tag braucht, um den Pitch Center eines Horns herauszufinden.
    Das inkludiert intonatorische Irrtümer.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  7. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Als ich das las, habe ich auch eher an den Zanharzt gedacht. Ich würde auch gern mal wissen wie dieses "unbestechliche Messinstrument" aussieht, das zu tief gebohrte Löcher identifiziert. So eins würde ich auch gern haben (wenn es nicht zu teuer ist); beruhen die Messwerte die, dieses "unbestechliche Messinstrument" hervorbringt aus Ernest Ferron's Buch "The Saxophone is my Voice" oder aus einer anderen Quelle des Holzinstrumentenbaus?

    BCJ
     
  8. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hi,

    wenn das Mundstück nicht zum Horn passt, macht es sicher wenig Sinn. Du spielst Conn, oder?

    LG

    Chris
     
  9. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Ich sehe das genau so...
     
  10. saxus

    saxus Ist fast schon zuhause hier


    mmmmhh, was ist denn ein (oder der, oder das) Pitch-Center ???
     
  11. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ja, aber mit meinem Mark VI hatte ich keine Probleme mit dem gleichen Mundstueck. Und das alles erklaert auch nicht, warum ich das eine reference in den Griff kriege und das andere jenseits von gut und boese war, pitch center hin und her, diesen massiven Unterschied haette ich gerne mal erklaert bekommen, wenn ich zwei theoretisch baugleiche Instrumente vor mir habe.
    Lg Juju
     
  12. Mugger

    Mugger Guest

    http://www.steveduke.net/articles/mouthpiece.shtml

    Wenn ich z.B. zu einem 442er-Playback spiele, kann ich das Mundstück um einiges (paar Millimeter) weiter reinstecken (oder rausziehen) und stimme im Rahmen immer noch.
    Wenn es zuviel wird, merkt man es im Sound.
    Pitch Center ist der Punkt, wo ich über das gesamte Register am wenigsten machen muss, um die Intonation hinzukriegen.
    Spiele ich neues Equipment, wandert in den ersten Tagen das MPC am Kork hin und her.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    http://www.steveduke.net/articles/mouthpiece.shtml

    Wenn ich z.B. zu einem 442er-Playback spiele, kann ich das Mundstück um einiges (paar Millimeter) weiter reinstecken (oder rausziehen) und stimme im Rahmen immer noch.
    Wenn es zuviel wird, merkt man es im Sound.
    Pitch Center ist der Punkt, wo ich über das gesamte Register am wenigsten machen muss, um die Intonation hinzukriegen.
    Spiele ich neues Equipment, wandert in den ersten Tagen das MPC am Kork hin und her.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  14. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo Juju,

    Du schriebst, das erste - unspielbare - wäre eine Ref 54 gewesen, die beiden andern Refs 36. Das sind dann keine baugleichen Instrumente.

    LG bluefrog
     
  15. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Dave braucht etwa 5 Minuten um festzustellen, ob es das wert ist, sich mit dem Instrument naeher auseinanderzusetzen. Eric Alexander auch.
    Und was das Reference angeht bin ich ja auch nicht die Erste, der das mit den Palmkeys auffaellt, da gab's schon vor mir Reviews...
    Und ich erinnere mich auch noch an die Episode, wo Dave und Eric einen TJ Prototypen getestet haben- aehnliche Sache mit den Palm Keys wie bei den Reference. Und Eric's Mark VI kann ich auch in Tune spielen, obwohl es andere Pitch-Tendenzen hat als mein Conn.
    Aber jetzt schweife ich ab, ich wollte ja nur wissen, wie es kommt, dass zwei Reference 36 so unterschiedlich in der Intonation sein koennen.
    Lg Juju
     
  16. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Nein, ich sagte, das erste war unspielbar weil offenbar schlecht eingestellt. Das kiekste nur rum, daher konnte ich es auch gar nicht weiter beurteilen. Das zweite und das dritte waren Reference 36 und davon war eins sharp in den Palmkeys aber in den Griff zu kriegen und das andere viel zu sharp und nicht in den Griff zu kriegen.
    Lg Juju
     
  17. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Das wird sich hier im Forum nicht klären lassen, jede Diskussion darüber ist sinnlos.

    Der einzige Weg wäre, die Instrumente nebeneinander zu legen und genau zu überprüfen und zu vergleichen. Dichtigkeit (auch winzige Mikro - Leaks), Klappenaufgänge, Polster, Resonatorformen etc.

    Dass Du zum Antesten ein unspielbares Instrument ausgehändigt bekamst wirft übrigens kein gutes Bild auf den Händler.....


    SlowJoe
     
  18. Gast

    Gast Guest

    @Juju

    Dass zwei gleiche Modelle so starke Abweichungen voneinander zeigen, ist schon komisch. Ich gehe mal davon aus, dass die Klappenaufgänge bei beiden gleich eingestellt waren ??

    Es kommt jedoch vor -
    Ich erzähle immer wieder gerne die Geschichte einer ladung Yanagisawa-Soprane : ALLE super bis auf EINS - das ging GARNICHT. Es sprach schlichtweg nicht an - war aber technisch einwandfrei. An dem Ding war NIX dran...aber wir mussten es zurückschicken.

    Manchmal ist es einfach sehr schwer bis unmöglich zu ergründen warum eine Hupe So und die nächste ANDERS ist.

    CBP
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das gleiche habe ich auch von Werkstätten über so manch anderes Horn gehört, egal ob Asien oder aus Europa.

    Lg Saxhornet
     
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ist immer schwierig einzuschätzen. Man kommt schneller zurecht mit dem was ähnlich ist, was man gewöhnt ist. Allerdings kann ich JuJu's Erlebnisse selber so auch bestätigen, weil ich es so auch schon öfters erlebt habe und ich bin Selmer gewöhnt. Die Abweichungen sind da und auch die beliebte Streuung. Allerdings ist das nicht nur bei Selmer so, auch bei einigen Yamahahörnern und natürlich auch anderen Marken liess sich das beobachten.

    Klar kann man sich mit der Zeit mehr oder weniger auf eine bestimmte Intonation einschiessen aber nicht immer macht das Sinn und als erfahrener Spieler merkst Du schnell ob das im Bereich des für Dich machbaren liegt oder nicht. Dann macht es meist auch keinen Sinn da mehr Zeit reinzustecken. Auch gibt es nicht immer ein Pitchcenter, wo es so funktioniert wie Du es im späteren Post beschrieben hast, manchmal brechen Bereiche einfach stärker aus.

    Lg Saxhornet
     
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