Selmer Mark VI Angebot

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Badener, 13.September.2015.

  1. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Da hab ich keinerlei Zweifel, bezog mich aber nicht drauf.
     
  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dann bin ich ja froh! :)
     
  3. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Eine Ware ist grundsätzlich immer min. den Preis wert, auf den sich Käufer und Verkäufer einigen. Erfahrungsgemäß ist mit steigendem Preis immer mehr Emotion drin als Materialkosten und Arbeitslohn. Beim MarkVI spielt natürlich auch die Rarität bzw. mangelnder Nachschub eine Rolle.
    Die Gesamtheit der abgeschlossenen Handel diktiert dann soetwas wie einen Marktpreis, nach dem man sich richtet.
    Ob ein Preis, den viele zu zahlen bereit sind, übertrieben ist, hängt sehr von der Sichtweise ab. Man könnte an dieser Stelle auch vortrefflich über die preislichen Unterschiede zwischen VW und Skoda streiten oder über Ablösesummen und Gehälter im Profifußball sprechen, wobei letztere ja nur dadurch gezahlt werden können, dass vorher die Fans und Sponsoren die Kohle dahintragen.
    Ich gehöre zu den Glücklichen, die lieber einen Mustang als einen 911er fahren würden, das wäre dann die Hälfte oder sogar nur ein Drittel des Preises. Bei Instrumenten geht es mir ähnlich. Klar, wäre ich Multimillionär wäre das Preis-/Leistungsverhältnis gewissermaßen irrelevant. Dann würde ich auch für ein Instrument, was mir vielleicht zu 10% besser gefällt ohne Not die doppelte Kohle rüberschieben.
    Das heißt nicht, das ich manche preisliche Entwicklung - und die Blüten in puncto Geldanlage/Wertsteigerung, die damit einhergehen - für gut befinde. Wenn der talentierte Musikstudent sich kein Modell x der Marke y leisten kann, weil geldanlegende Zahnärzte (gibt es wirklich) den Kurs in die Höhe treiben, dann finde ich das sehr schade. Juju schrieb sowas ja auch: lieber zu einem vernünftigen Preis an einen Praktiker verkaufen, als zu einem Mondpreis an einen Sammler.
    Man braucht sich nur deswegen nicht anfeinden. Wenn ich der Meinung bin, ich bekomme ein "dem" MarkVI ebenbürtiges Sax für deutlich weniger Geld, dann schaffe ich mir das an, teile vielleicht auch meine positive Erfahrung dazu mit, und gut isses. Wenn sich dann doch jemand den Luxus von Selmer gönnen will, kann er das gerne tun. Am Ende kommt es für mich sowieso nur darauf an, wer den geilsten Sound hat.
     
  4. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Sowie die Theorie.

    Dann hätten wir noch Monopol, Oligpol, Kartell, Erpressung, Betrug, .... und die Tatsache, dass die Information zwischen Verkäufer und Käufer assymetrisch verteilt ist, dafür gab's auch einen Nobelpreis.

    Grüße
    Roland
     
    edosaxt und Rick gefällt das.
  5. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Stimmt natürlich, aber da zumindest ich Gebrauchtinstrumente von Privatperson zu Privatperson kaufe, fallen
    Schonmal weg. Und da ich keine Blindkäufe über 100€ tätige und mir sowieso nur Sachen gebraucht kaufe, deren Zustand ich auch beurteilen kann, halte ich
    zumindest für unwahrscheinlich.
    Und ich gehe mal stark davon aus, dass mein Vorgehen in dieser Angelegenheit mit der gängigen Praxis der Allgemeinheit übereinstimmt.
    Ein Händler kann sich auch keine unzufriedenen Kunden leisten.

    Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich mit dem Thema Instrumentenerwerb bisher viel Glück hatte. So waren alle meine 3 Gebrauchtkäufe jeweils sagenhafte Preis-/Leistungskracher, bei denen ich jeweils ein gutes, teils sehr gutes Instrument für weniger Geld bekommen habe, als ich an Stelle des Verkäufers verlangt hätte.
     
  6. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    @JazzPlayer

    als zwar nicht geldanlegender aber immerhin ansatzweise sammelnder Zahnarzt kann ich das so nicht stehen lassen! :)

    Kein "talentierter Musikstudent" ist auf ein besonderes Horn angewiesen und ich behaupte jedes Musikstudium lässt sich von einem talentierten Musikstudenten mit einem Yamaha, Yanagisawa oder auch neuen Selmer abschließen, weil man auch damit ganz passabel Musik machen kann. Letztlich schreibst Du das doch selber in Deinem letzten Absatz?

    Die Wertsteigerung für Vintage-Saxophone ist vergleichsweise lächerlich und überhaupt kosten Saxophone als Musikinstrumente vergleichsweise wenig.

    Da muss sich niemand vorwerfen lassen, durch sein Kaufverhalten zu einer Verknappung auf dem Markt beizutragen und dafür zu sorgen, dass Andere jetzt keinen Zugriff mehr auf Instrumente hätten, auf die sie in welcher Weise auch immer "angewiesen" wären!
     
  7. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ja, das ist die asymmetrische Information. Wie gesagt, gab einen Nobelpreis dafür. :)

    Grüße
    Roland
     
  8. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    @Sandsax:
    Sorry, ich wollte niemanden in seiner Berufsehre kränken. Mir wurde nur von meinem Basslehrer berichtet, dass sein Zahnarzt ihm mal eine Ärztezeitschrift gezeigt hat, in der explizit zum Kauf von alten Fender-Instrumenten mit Aussicht auf Wertsteigerung geraten wurde.
    Die Preise und ihre Steigerung sind übrigens relativ ähnlich zum MarkVI. Saxophone sind an sich jetzt nicht unbedingt eine preiswerte Instrumentengattung. Klar, ein normal-gutes Klavier kostet ein Vielfaches eines vergleichbaren Saxophons. Eine Gitarre ist im Schnitt aber günstiger. Woran orientiert man sich da?
    Und ja, wer richtig gut ist, wird nicht daran verzweifeln, dass er sich das letzte Prozent Sound nicht leisten kann. Ich bin auch, wie du richtig bemerkt hast, der letzte, der den Besitz eines bestimmten Instruments als zwingend notwendig erachtet. Ich kenn auch genug Amateure mit MarkVI, die nur einen mittelmäßigen Sound rausbringen, für den jedes andere Modell zum halben Preis ebenso getaugt hätte. Mich stört es nur etwas, wenn sich die Preise so entwickeln, dass der arme Musikstudent bzw. ein normaler Musiker auf den Markt kaum noch Zugriff hat und Instrumente nur noch von Sammler zu Sammler verschoben werden. Anders kann man die Preissteigerungen nämlich meines Erachtens nach nicht mehr wirklich erklären.

    @Roland:
    Also zuletzt habe ich von einem studierten Musiker gekauft, der einfach keine Verwendung mehr für das Teil hatte. Ich glaub kaum, dass der weniger Fachkenntnis besitzt als ich Hobbymusiker.
    Bei meinem letzten Kauf von Privat war ein Wertgutachten einer Werkstatt die Verhandlungsgrundlage, also wohl auch kaum schlechte Informationslage.
    Konkret ging es da um ein YTS-62 purple logo aus den 80ern, kaum gespielt, wenig Gebrauchsspuren und Polster voll in Ordnung. Mit 1250€, ohne dass irgendwelche Reparaturen anfallen, war ich da meiner Meinung nach ziemlich gut dabei, dafür dass das aktuelle Modell fabrikneu über 2700€ kostet.
    Und mein erster Gebrauchtkauf war ein Fender Bass, der zu dem Zeitpunkt erst ein paar Monate alt war und sich beim Erstbesitzer als Fehlkauf herausgestellt hatte. ~3/4 vom Neupreis, ohne das irgendwelche Gebrauchsspuren dran waren für ein sehr gutes und quasi-neues Instrument betrachte ich ebenfalls als guten Deal. Und das hatte gar nichts mit irgendwelchen asymmetrisch verteilten Informationen zu tun.

    Von daher kann ich diesem Punkt - bezogen auf Instrumentenkäufe, wie sich hier wohl die Regel sind - nicht zustimmen.
     
  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    @JazzPlayer

    Die Kurzversion liesst sich anders als die Langversion. :)

    Grüße
    Roland
     
  10. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Eine gute alte fender strat oder gibson les paul kostet auch bis 10000 euro. Also soviel zu gute gitarre ist günstiger
     
  11. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    @Huuuup :
    Damit meinte ich Neukäufe und nicht alte Instrumente mit Mythos. So gesehen könnte man sicherlich für fast jedes Instrument ein überteures Modell finden. Wieviele Tasten eines guten Flügels kriegt man denn für den Gegenwert einer alten Strat?
    In solche Dimensionen will ich mich argumentativ gar nicht begeben. Die Einordnung von günstig bzw. teuer war ja eher auf das bezogen, was man allgemein als mittlere Preiskategorie beim Neukauf betrachten würde. Und da sind Gitarren meiner Beobachtung nach im Schnitt günstiger als Saxophone.
     
  12. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ja-
    und gerade bei Saxophonen sind alte Instrumente mit Mythos kaum, wenn überhaupt, teurer als Neuinstrumente, die noch dazu mit zunehmend weniger Handarbeitsanteil hergestellt werden (siehe Selmer).

    Und selbst dort, wo es noch nicht einmal vergleichbare Neuinstrumente gibt, weil sie nicht mehr hergestellt werden, also "Verknappung" ein noch ganz anderes Thema sein sollte (Conn, King, etc.), bleibt der Markt über Jahrzehnte ganz ruhig.
    Vor nicht allzu langer Zeit sollte das King Super-20 neu aufgelegt werden ("Silver Eagle") und hätte als Alto ca. 12.000 USD kosten müssen; daher wurden die Pläne verworfen.
    Trotzdem bekommt man weiterhin die Originale mit Mythos ab ca. 4000,- €.
     
    slowjoe gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden